Forum: PC Hard- und Software Langfristige Datensicherung fuer Ottonormaluser


von Steve van de Grens (roehrmond)


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Harald K. schrieb:
> Was bringt ein schön beschriftetes Backup, wenn es in der
> Schublade mit den gebrauchten Unterhosen herumliegt?

Harald K. schrieb:
> vielleicht werden die einfach in einen Sack gekippt und weggeworfen.

Also ich wasche gebrauchte Unterhosen und bewahre sie danach für den 
nächsten Gebrauch gut auf. Dort sind Backups wesentlich besser 
aufgehoben, als auf/neben dem Computer. Noch besser ist das zweite 
Backup im Büro - schön weit weg von meinen brandgefährlichen Basteleien 
:-)

von Thomas W. (dbstw)


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Was ich bei meinem Backup-Medium gern haette (bei Platten geht das 
nicht): Einen physikalischen Schreibschutz (z.b. Schreibring beim 
1/2-Tape, bei den Tapes diese mechanischen "Schalter"). Bei einem 
signifikanten Datenverlust ist man so oder so genervt, ein falsches 
Kommando und man hat noch mehr Druck.

von Thomas W. (dbstw)


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Harald K. schrieb:
> Nö, aber vielleicht werden die einfach in einen Sack gekippt und
> weggeworfen.

Oder in die Waschmaschine ...

von Harald K. (kirnbichler)


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Thomas W. schrieb:
> Was ich bei meinem Backup-Medium gern haette (bei Platten geht das
> nicht): Einen physikalischen Schreibschutz

Falls jetzt jemand auf die Idee kommt, deswegen SD-Karten verwenden zu 
wollen: Die haben zwar einen kleinen mechanischen Schreibschutzschieber, 
aber den muss der Kartenleser auswerten. Tut er es nicht, dann ist nix 
mit Schreibschutz. Und es gibt viele Kartenleser, in die die Karte gar 
nicht weit genug eingesteckt werden kann, um diesen Schieber überhaupt 
auswerten zu können.

Wie z.B. im ersten Raspberry Pi:

https://tsa.nyc3.cdn.digitaloceanspaces.com/reprage/images/2014-07-02-pi-and-sd-card.74277c4c96c7e4059591a628797687e7c856e97b8509338afa007f56f95f4b86.webp

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Harald K. schrieb:

> Falls jetzt jemand auf die Idee kommt, deswegen SD-Karten verwenden zu
> wollen: Die haben zwar einen kleinen mechanischen Schreibschutzschieber,
> aber den muss der Kartenleser auswerten.

Nicht nur der, auch die Software, über die das Ding angeflanscht ist, 
muss bereit und willig sein, die Restriktion zu beachten. Zumindest auf 
einer Ebene des Stacks. Wenn sie denn überhaupt korrekt "reported" wird. 
Schon hier scheitert es gelegentlich.

Aber klar: deine Kernaussage bleibt unbestritten: der Schreibschutz von 
SD-Karten ist eine ziemliche Luftnummer, weil halt nicht direkt im 
Target wirksam.

von Harald K. (kirnbichler)


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Ob S. schrieb:
> Nicht nur der, auch die Software, über die das Ding angeflanscht ist,
> muss bereit und willig sein, die Restriktion zu beachten.

Das könnte die Firmware eines SD-Kartenlesers erledigen.

Könnte.

Andere Speicherkarten sehen etwas derartiges gar nicht mehr vor, so ist 
es bereits bei Micro-SD, aber auch beim modernderen CFexpress.

Tja, wozu auch ein Schreibschutz, der würde ja die Durchsetzung der 
Wirtschafsinteressen der Verschlüsselungstrojaneranbieter und die des 
Schlangenöls einschränken.

Meine LTO-Bänder haben einen Schreibschutzschieber, den das Laufwerk 
auswertet.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Harald K. schrieb:

> Meine LTO-Bänder haben einen Schreibschutzschieber, den das Laufwerk
> auswertet.

Auch das ist aber eine Ebene höher als sinnvoll. Hier muss auch 
mindestens die Laufwerks-Firmware mitspielen, um die Funktion 
umzusetzen.

Allerdings: mir fällt auch keine Möglichkeit ein, wie man bei einem 
Magnetband rein mechanisch Lesen ermöglichen, aber Schreiben verhindern 
könnte...

Sprich: eigentlich ist (auch) dieses Medium unter dem Aspekt der 
Datensicherheit schon ganz grundsätzlich falsch konzipiert. Da gehört 
mindestens die Elektronik rein, die das ermöglichen würde.

von Harald K. (kirnbichler)


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Ob S. schrieb:
> Hier muss auch mindestens die Laufwerks-Firmware mitspielen,
> um die Funktion umzusetzen.

Irgendjemandem muss man vertrauen. Das ist praktisch immer so.

Der Firmware eines LTO-Laufwerks vertraue ich jedenfalls deutlich mehr 
als der Firmware eines irgendwo in Guangdong auf einem Hinterhof 
zusammengedengelten SD-Karten-Lesers, der als Kopie einer Kopie eines in 
Shenzhen auf einem anderen Hinterhof kopierten Kartenlesers entstanden 
ist.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Hach, war die Welt noch einfach, als man der eigenen Hardware und 
Software grundsätzlich vertrauen konnte. Als der PC noch seinem Namen 
entsprechend wirklich nur von einem persönlich benutzt wurde.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Steve van de Grens schrieb:
> Hach, war die Welt noch einfach, als man der eigenen Hardware und
> Software grundsätzlich vertrauen konnte.

Das konnte man bei einem PC noch nie - denn der funktionierte nur mit 
nicht von einem selbst geschriebener Software.

Aber wo sind die Grenzen persönlicher Paranoia?

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Steve van de Grens schrieb:
> Hach, war die Welt noch einfach, als man der eigenen Hardware und
> Software grundsätzlich vertrauen konnte. Als der PC noch seinem Namen
> entsprechend wirklich nur von einem persönlich benutzt wurde.

Ja, die gute alte Zeit, auch ich trauere ihr nach.

Fakt ist: für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung gibt es schon 
heute keine Verfügungsgewalt über die eigenen Daten mehr. Und der Rest 
(incl. meiner Wenigkeit) wird über den einen oder anderen RL-Mechanismus 
dazu gezwungen, die kümmerlichen Reste seiner Daten-Autonomie nach und 
nach aufzugeben.

So z.B diese 2FA-Geschichte bei den Anbietern von 
Finanzdienstleistungen. Die nutzen das überwiegend, um äußerst 
"gesprächige" Apps auf einem verschissenen (und hochunsicherem) Handy 
als alleiniges Mittel anzupreisen und zu erzwingen.

Die einzige Alternative scheint wohl zu sein: zu sterben. Aber das muss 
aus meiner Sicht noch warten. So 10..20 Jahre will ich schon noch. Mal 
schauen, ob und wie ich das hinbekomme...

von Matthias S. (da_user)


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Lu schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> die hat parallel auf zwei SD-Karten
>
> Ganz toll. Bei Format oder Kameradiebstahl sind beide weg. Eine alte
> Bauernregel sagt: Lege nie alle Eier in einen Korb!

Ja, diese Methode fängt natürlich "nur" den Hardwareausfall einer 
einzelnen Speicherkarte ab. Format sollte sich aber wiederherstellen 
lassen.

Diebstahl, naja. Da müsste man dann eine der Karten als W-LAN-Karte 
ausführen die alle Fotos sofort ins lokale/per VPN angebundene NAS/Cloud 
schiebt. So ne Karte hatte ich mal, war grottenlahm und grottenschlecht.

von Harald K. (kirnbichler)


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Matthias S. schrieb:
> Format sollte sich aber wiederherstellen lassen.

Dürfte bei der Anwendung in einer Kamera mit etwas Selbstdisziplin aber 
auch kein besonderes Risiko darstellen. Wenn man einen definierten 
"Workflow" etabliert hat, wie z.B. nach einem "Job" Karte am heimischen 
PC auslesen, und Karte erst vor Antritt eines neuen "Jobs" in der Kamera 
formatieren, oder mehrere Kartensätze verwenden und die nach einem "Job" 
ausgelesenen erst mal in die Schachtel der noch nicht zum Löschen 
freigegeben packen, dann ist das Risiko sehr gering.

von Konrad S. (maybee)


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Harald K. schrieb:
> die Kiste mit den abgelegten Barbie-Puppen

Dann sollte ich meine Daten irgedwo anders lagern? Aber wo nur?

Diejenigen Daten, die sich in endlicher Zeit bezahlbar übers Netz 
schieben lassen (in der Cloud speichern lassen; privat), stellen kein 
Problem dar. Und was soll ich mit den anderen paar Dutzend TB tun?

von Gerhard H. (hauptmann)


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Ob S. schrieb:
> Fakt ist: für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung gibt es schon
> heute keine Verfügungsgewalt über die eigenen Daten mehr.

Daten sind einfach was sehr flüchtiges.
Es ist vergebliche Liebesmüh das eindämmen zu wollen. Was willst Du da 
mit Gewalt verfügen? Versuche dazu (DSGVO) enden nur in bürokratischen 
Desastern. Solang die ganz natürliche Datenflut im IT Zeitalter den 
Menschen dient bleibt sie sinnvoll genutzt.
Möglichst viel über andere wissen aber selbst nichts hergeben wollen ist 
zudem typisch menschlich.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Konrad S. schrieb:
> Dann sollte ich meine Daten irgedwo anders lagern? Aber wo nur?

Es geht um Deine Backupmedien.

Sei es in Form von Festplatten in USB-Gehäusen oder LTO-Bändern in ihren 
Schachteln, oder meinetwegen in Form von BluRay-Rohlingen in ihren 
"Jewelcases".

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Harald K. schrieb:

> Konrad S. schrieb:
>> Dann sollte ich meine Daten irgedwo anders lagern? Aber wo nur?
>
> Es geht um Deine Backupmedien.
>
> Sei es in Form von Festplatten in USB-Gehäusen oder LTO-Bändern in ihren
> Schachteln, oder meinetwegen in Form von BluRay-Rohlingen in ihren
> "Jewelcases".

Jo. Nützt halt nur alles nix, wenn alle Generationen im gleichen 
Schrank liegen. Selbst wenn das ein supersicherer Safe mit allen 
Schikanen ist, den die einschlägige Industrie zu bieten hat.

Das ist vielen nicht klar. Der Knackpunkt ist immer die Dislozierung. 
Das erfordert im Minimum recht hohen organisitorischen Aufwand, oft aber 
auch einen recht hohen finanziellen Aufwand allein dafür, entsprechende 
Ablagen zu schaffen.

Jedenfalls, wenn man dafür physische Datenträger (wie etwa LTO-Bänder) 
physisch bewegen muss...

von Konrad S. (maybee)


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Ob S. schrieb:
> ... wenn alle Generationen im gleichen Schrank liegen.

Wenn die Hütte abbrennt, habe ich wohl andere Sorgen. Entgegen 
anderslautenden Gerüchten ist ein Computer nicht das wichtigste im 
Leben.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Konrad S. schrieb:
> Ob S. schrieb:
>> ... wenn alle Generationen im gleichen Schrank liegen.
>
> Wenn die Hütte abbrennt, habe ich wohl andere Sorgen. Entgegen
> anderslautenden Gerüchten ist ein Computer nicht das wichtigste im
> Leben.

Das wirst du spätestens dann anders sehen, wenn dir die Hütte 
tatsächlich abgebrannt ist.

Dir ist nur nicht klar, wieviel deines Lebens mitterweile rein digital 
ist.

Leider ist das auch vielen Damagern bezüglich der von ihnen "geführten" 
Geschäfte nicht klar...

Und so können wir dann immer mal wieder von Vorfällen lesen, wo der 
Angegriffene mal eben Monate komplett raus ist aus dem Geschäftsleben...

Da haben überall Idioten wie du entschieden, dass das alles nicht so 
wichtig sein kann, dafür Geld in Hand zu nehmen...

Tsss...

von Lu (oszi45)


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Konrad S. schrieb:
> Wenn die Hütte abbrennt, habe ich wohl andere Sorgen. Entgegen
> anderslautenden Gerüchten ist ein Computer nicht das wichtigste im
> Leben.

Leider kenne ich Leute, wo der Blitz oder der Kochtopf zu einem Brand 
geführt hat. Da waren dann auch alle Fotoalben und Dokumente verbrannt. 
NUR eine Festplatte, die zufällig woanders war, blieb übrig. Meine 
Erkenntnis daraus ist, dass man eigentlich viel mehr einscannen und 
woanders lagern sollte.

von Konrad S. (maybee)


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Ob S. schrieb:
> Das wirst du spätestens dann anders sehen, wenn dir die Hütte
> tatsächlich abgebrannt ist.

Ich war früher viele Jahre als ITler beschäftigt. Trotzdem halte ich 
seit meinem Schlaganfall einen Computer nicht mehr für so wichtig. Du 
kannst das gern anders sehen.

von Oliver S. (oliverso)


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Lu schrieb:
> Leider kenne ich Leute, wo der Blitz oder der Kochtopf zu einem Brand
> geführt hat. Da waren dann auch alle Fotoalben und Dokumente verbrannt.
> NUR eine Festplatte, die zufällig woanders war, blieb übrig. Meine
> Erkenntnis daraus ist, dass man eigentlich viel mehr einscannen und
> woanders lagern sollte.

Genauso ist das. In der vordigitalen Zeit war das Thema keins, weil es 
gar kein Backup gab. Da bietet die Digitalisierung dann doch ganz andere 
Möglichkeiten, ohne großen Aufwand.

Konrad S. schrieb:
> Ich war früher viele Jahre als ITler beschäftigt. Trotzdem halte ich
> seit meinem Schlaganfall einen Computer nicht mehr für so wichtig. Du
> kannst das gern anders sehen.

Der Computer an sich ist völlig unwichtig. Die Daten da drauf sind es 
auch, wenn es dafür kein Backup gibt. Das ist aber doch nun kein Thema, 
über das man überhaupt noch diskutieren muß.

Ob S. schrieb:
> Das ist vielen nicht klar. Der Knackpunkt ist immer die Dislozierung.
> Das erfordert im Minimum recht hohen organisitorischen Aufwand, oft aber
> auch einen recht hohen finanziellen Aufwand allein dafür, entsprechende
> Ablagen zu schaffen.
>
> Jedenfalls, wenn man dafür physische Datenträger (wie etwa LTO-Bänder)
> physisch bewegen muss...

Nun ja, er ist ja jedem selber überlassen, den Wert der Daten 
einzuschätzen, und den Grad der Absicherung zu bestimmen. Wer die 
vollständige Sammlung aller Alf-Folgen in HD gegen die Zerstörung der 
Erde absichern will, muß halt einen Platz auf der nächsten 
Voyager-Mission buchen, die das Zeug dann aus dem Sonnensystem 
befördert. Wie man dann im Falle eines Falles dran kommt, kann man 
klären, wenns soweit ist.

Oliver

: Bearbeitet durch User
von Konrad S. (maybee)


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Oliver S. schrieb:
> Nun ja, er ist ja jedem selber überlassen, den Wert der Daten
> einzuschätzen, und den Grad der Absicherung zu bestimmen.

Es geht (mir) nicht um den Wert, sondern um die Priorisierung.

von Lu (oszi45)


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Konrad S. schrieb:
> Es geht (mir) nicht um den Wert, sondern um die Priorisierung.

Kommt ganz darauf an ob es nur die Hochzeitsbilder sind oder sämtliche 
Unterlagen und Kundendaten. Es nützt aber auch nichts, wenn Du ALLE 
Daten sicher in der Cloud hast und 3 Jahre zur Wiederherstellung 
brauchst. Man kann auch in einer Stunde Produktionsausfall schnell mal 
eine Million € verbrennen. Dementsprechend sind Prioritäten sehr 
verschieden.

von Konrad S. (maybee)


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Lu schrieb:
> Produktionsausfall

Konrad S. schrieb:
> privat

???

von Bauform B. (bauformb)


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Konrad S. schrieb:
> Lu schrieb:
>> Produktionsausfall
>
> Konrad S. schrieb:
>> privat
>
> ???

Kartoffeln, Tomaten, Kinder :)

von Peter D. (peda)


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Thomas W. schrieb:
> Was ich bei meinem Backup-Medium gern haette (bei Platten geht das
> nicht): Einen physikalischen Schreibschutz (z.b. Schreibring beim
> 1/2-Tape, bei den Tapes diese mechanischen "Schalter").

Dafür gibt es WORM Tapes.

https://www.bechtle.com/shop/quantum-lto-8-ultrium-tape-worm--4222268--p

von Reinhard S. (rezz)


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Konrad S. schrieb:
> Ob S. schrieb:
>> ... wenn alle Generationen im gleichen Schrank liegen.
>
> Wenn die Hütte abbrennt, habe ich wohl andere Sorgen. Entgegen
> anderslautenden Gerüchten ist ein Computer nicht das wichtigste im
> Leben.

Stimmt schon, aber wenn du deine Daten noch hast geht der Neustart evtl. 
leichter.

von Matthias S. (da_user)


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Konrad S. schrieb:
> Wenn die Hütte abbrennt, habe ich wohl andere Sorgen. Entgegen
> anderslautenden Gerüchten ist ein Computer nicht das wichtigste im
> Leben.

Das mag im Vorfeld und wenns "akut" ist erstmal so sein.
Relativ schnell wirst du dann aber merken, welche Erinnerungen du alle 
verloren hast. Früher sind die Fotos natürlich auch verbrannt, heute 
hättest du diese anderweitig sichern können.

Und wenn du noch einen Schritt weitergehst und diverseste Dokumente 
einscannst, tust du dich auch im Nachhinein viel leichter.
Stell dir einfach den Gutachter deiner Hausratversicherung vor, der dich 
fragt wie viel den deine Küche gekostet hat und welche Geräte da verbaut 
waren. "Ja.. ähm.. 7k€ warens schon, oder doch eher 8k€? Das 
Glaskeramikfeld war von Siemens, evlt. wars sogar ein echtes 
'Ceranfeld',..."
Oder:
"Hier ist die Rechnungskopie, guck selbst nach was du brauchst. In den 
Zip-File sind auch sämtliche andere Rechnungen drinnen die sie brauchen 
könnten. Mir ist gerade mein Haus abgebrannt, muss mich auch um andere 
Sachen kümmern."

Da fällt es natürlich auch einer Versicherung schwerer, den Schaden 
zugunsten der Aktionäre zu kalkulieren.

von Soul E. (soul_eye)


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Reinhard S. schrieb:
> Stimmt schon, aber wenn du deine Daten noch hast geht der Neustart evtl.
> leichter.

Oft ist es in solchen Situationen hilfreich, wenn man z.B. seine 
Versicherung kontaktieren kann. Dazu braucht man die Vertragsunterlagen, 
und es wäre doof, wenn die mit verbrannt oder abgesoffen sind.

von Reinhard S. (rezz)


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Soul E. schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> Stimmt schon, aber wenn du deine Daten noch hast geht der Neustart evtl.
>> leichter.
>
> Oft ist es in solchen Situationen hilfreich, wenn man z.B. seine
> Versicherung kontaktieren kann. Dazu braucht man die Vertragsunterlagen,
> und es wäre doof, wenn die mit verbrannt oder abgesoffen sind.

Das wäre für mich nun das geringste Problem. Der lokale Ansprechpartner 
der Versicherung findet die Daten sicherlich in seinem Computer und wo 
der sitzt weiß man ja.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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Es gibt hier gerade eine interessante Untersuchung zur Haltbarkeit
von optischen Datentraegern die ganz lesenwert ist:

https://www.canada.ca/en/conservation-institute/services/conservation-preservation-publications/canadian-conservation-institute-notes/longevity-recordable-cds-dvds.html

Gedacht ist das ganze wohl fuer Behoerden und Museen. Ich meine man 
fragt sich ja immer wenn ein Archaeologe fuer sich in Anspruch nimmt die 
Mumie in deinem Garten auszugraben weil nur er die wichtigen 
Informationen sichern kann, wie er das denn fuer die naechsten tausend 
Jahre sicherstellt. :-D

Ausserdem sei noch erwaehnt das in der aktuellen c't10/2024 gerade ein 
Artikel ueber Qualitaet und Haltbarkeit von SSDs drin ist. Auf der einen 
Seite kann man da lesen:
[..]
Flash-Speicher gilt vielen als unzuverlaessig. Doch das
stimmt nicht ganz. Flash-Speicher verschleisst durch
Benutzung und erst damit sinkt seine Faehigkeit, lange
Zeit stromlos Daten zu speichern.
[..]

Nicht das ich dieser Aussage widersprechen will, schlechter
werden geht immer. Aber so ganz ohne Begruendung und Quelle
wieviel Jahre man erwarten kann, etwas inhaltsleer.

Vor allem wenn man im weiteren Test liesst das die Hersteller
gerade dazu uebergehen QLC zu verwenden und das nach aussen
zu verstecken. Bin mal gespannt was die naechste Stufe ist?
8Bit in einer Speicherzelle? :-D

Vanye

von Oliver S. (oliverso)


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Reinhard S. schrieb:
> Der lokale Ansprechpartner
> der Versicherung findet die Daten sicherlich in seinem Computer und wo
> der sitzt weiß man ja.

Wer noch lokale Ansprechpartner bei Versicherungen oder Banken hat, hat 
sicher auch Backups auf Lochstreifen…

Für alle anderen ists dann doch sehr hilfreich, die verschiedenen 
Versicherungs-/Kundennummern irgendie katastrophensicher abgelegt zu 
haben.

Dito Zugangsdaten zu dreiunddzwölfzig email Accounts, lebensnotwendigen 
Onlinezugängen, und was es da alles so gibt.

Oliver

von Carypt C. (carypt)


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Wie sieht das denn aus mit den Controllern in der Festplatte, also den 
Chips, die die Hardware-aktionen des Festplattegerätes steuern, Motor 
und Tonarm. ich denke da ist ein Programm enthalten, das die Befehle der 
Festplattenschnittstelle in Aktionen umsetzt, manche Festplatten können 
selber löschen, machen Antriebstests ... ich weiß nicht was noch alles. 
ich nenne es mal das Geräte-Bios, ist dieses Bios langzeitstabil, hard 
encoded oder auch nur geflasht ?

von Soul E. (soul_eye)


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Carypt C. schrieb:
> ich nenne es mal das Geräte-Bios, ist dieses Bios langzeitstabil, hard
> encoded oder auch nur geflasht ?

Oft Flash, manchmal auch Masken-ROM. Heutzutage ist da nur ein kleiner 
Bootloader drin und der Rest der Firmware wird von der Platte 
nachgeladen.

Und ja, dieses Flash kann natürlich auch seine Daten verlieren. 
Wahrscheinlich halten die Magnetscheiben länger.

von Reinhard S. (rezz)


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Oliver S. schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> Der lokale Ansprechpartner
>> der Versicherung findet die Daten sicherlich in seinem Computer und wo
>> der sitzt weiß man ja.
>
> Wer noch lokale Ansprechpartner bei Versicherungen oder Banken hat, hat
> sicher auch Backups auf Lochstreifen…

Die üblichen Verdächtigen haben doch alle Filialen spätestens in der 
nächsten Kreisstadt.

von Carypt C. (carypt)


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Danke Soul Eye

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Oft Flash, manchmal auch Masken-ROM.

Vor allem ist es das Flash eines Mikrocontrollers wo die Hersteller
ja in der Regel so 20 Jahre oder mehr angeben und das ueber den
vollen Temperaturbereich und bereits 30Jahre Erfahrung haben.
Das kann man nicht mit QLC FLash auf einer SSD vergleichen.

BTW: Ihr kennt doch alle den charmanten CH32V0003 mit dem wir derzeit
alle so preisbewusst rumspielen? Schon mal dort das Datenblatt gelesen?
Ich zitiere:

Data retention min 10years.  Note: The endurance parameter is actual 
measured, which is not guaranteed.

Zum Vergleich ein anderer Controller den ich gerade in der Mache habe: 
(STM32L451)

Data retention at Ta=85°C Min 30Years. Guaranteed by characterization 
results.

Wie? Habt ihr noch nicht gelesen? Nein? Hm...meint ihr die Entwickler 
des billigsten Produktes das es gerade bei Aliexpress zu kaufen gibt 
haben das gelesen?
Man bekommt immer was man bezahlt. .-)

Vanye

von Vanye R. (vanye_rijan)


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Hier noch eine interessante Sache die mir gestern ins Auge gesprungen
ist:

https://www.youtube.com/watch?v=l30sADfDiM8

Das ist eine Zusatzplatine mit der man vier SSDs an einen Raspberry 
anschliessen kann.

Und um den Besserwissern gleich mal den Wind aus den Segeln zu nehmen, 
ich rede AUSDRUECKLICH nicht von der Verwendung als NAS!

Aber man koennte da doch 2x 2TB SSDs und wenn die Paranoia gross genug 
ist vielleicht noch eine echte Platte, dranstecken. Alles im Raid1 
(Mirroring) und man haette dann 2TB. Der Raspi bekommt eine kleine 
Zusatzschaltung, bootet einmal im Monat, bildet einmal die Pruefsumme 
ueber die Platten, piepst laut wenn Problem, schlaeft wieder ein wenn 
alles okay. Stromversorgung aus einem Lithiumakku den man 1x im Jahr 
auflaedt. Also nicht dauernd mit einem Steckernetzteil am Netz! Und 
natuerlich nicht dauerhaft am Netzwerk. Alles in einem charmanten 3D 
gedruckten Gehaeuse. Akku koennte z.B aus dem Boschsystem kommen. :-D

Idealerweise natuerlich nicht gebastelt sondern fertig zu kaufen von 
einer Firma mit einem gewissen Mass an Reputation und verkaufter 
Stueckzahl. Seufz.

Vanye

p.s: Scheint gerade ausverkauft zu sein. Muss wohl am Video liegen. :-(

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Oliver S. schrieb:
> In der vordigitalen Zeit war das Thema keins, weil es
> gar kein Backup gab. Da bietet die Digitalisierung dann doch ganz andere
> Möglichkeiten, ohne großen Aufwand.

In der prädigitalen Zeit gab es da Menschen, die sich jeweils auf ihre 
ganz eigene Art mit der Langlebigkeit ihrer Arbeit befasst haben. 
Bereits recht früh wurden Daten in Steine gekratzt oder gemeisselt, und 
einige wenige der damals vorhandenen Daten sind bis heute erhalten, auch 
wenn wir sie leider häufig nicht mehr immer lesen können. Erkenntnis 1: 
ein Backup, das Du nicht mehr oder nur noch teilweise lesen kannst, ist 
langfristig wertlos.

Danach sind manche Menschen dazu übergegangen, Daten mit Farben 
darzustellen. Diese Farben sind heute häufig verblasst, verwischt, haben 
chemisch mit ihrem Untergrund reagiert, der Untergrund hat den Geist 
aufgegeben oder die Farben sind anderweitig nicht mehr sichtbar.

Blöd ist auch, dass wir die damals verwendeten Datenformate nicht immer 
gut lesen können, auch wenn die Hieroglyphen als recht gut erforscht 
gelten. In anderen Fällen scheitern wir heute immer noch an der 
Schrift...

Obwohl wir aber bisher nur bei den Hieroglyphen in altägyptischen 
Pyramiden sind, stellt sich heraus: langfristige Datensicherheit ist so 
eine Sache, bei der wesentliche Dinge bedacht werden müssen. Das ist 
auch heute noch so.

Worüber reden wir hier also? Das ist doch der wesentliche Punkt, den der 
TO leider nicht schlüssig beantwortet und für den er keine Vorgaben 
macht, hab ich etwas übersehen? Zwei Terabyte Daten? Ui.

Von Michael Kofler, dem Autor des beliebten Standardwerks "Linux" (heute 
im Rheinwerk Verlag) erinnnere ich mich an seine Aussage, dass sein 
damals etwa 1.100 umfassender Wälzer lediglich etwa zwei (2) Megabyte 
LaTeX-Code umfasst habe. Zwei Terabyte Daten sind um Faktor 1.000 mehr, 
also 1.000 Bücher mit jeweils 1.000 Seiten.

Also ich möchte ja nichts Böses sagen, aber... bei dieser 
unüberschaubaren Datenmenge würde ich abseits der hypothetischen Fragen 
schon gerne genauer wissen, wie der TO seine Prioritäten sortiert hat. 
Du nicht?

> Der Computer an sich ist völlig unwichtig. Die Daten da drauf sind es
> auch, wenn es dafür kein Backup gibt. [...]
> Nun ja, er ist ja jedem selber überlassen, den Wert der Daten
> einzuschätzen, und den Grad der Absicherung zu bestimmen.

Ich bin mir nicht sicher, ob der Umkehrschluss im ersten Satz korrekt 
ist. Schließlich leben wir in einer Welt, in der zwar jedermann einen 
oder oft sogar mehrere Computer und computerähnliche Geräte (etwa 
Smartphones oder Tablets) besitzt und benutzt, aber die Anfälligkeit 
moderner Speichermedien gegenüber Umwelteinflüssen ist ausser jenen, die 
bereits einen Datenverlust erleiden mussten, wohl nur den Versierten 
bekannt. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Menschen das Thema 
Datensicherung aus Unkenntnis stiefmütterlich behandeln -- das ist wie 
bei Themen wie dem Tod oder bestimmten Krankheiten ein Konglomerat aus 
"ist mir viel zu kompliziert", "das wird mich doch nie betreffen" und 
"zur Not habe ich noch die alten Speichermedien".

Insofern, entschuldige bitte: "Kein Backup, kein Mitleid" kann 
allenfalls unter Fachleuten wie Dir und mir gelten. Für den 
"Ottonormaluser", der im Titel dieses Threads angesprochen ist, sind wir 
aber weit entfernt.

Beitrag #7662436 wurde vom Autor gelöscht.
von Rbx (rcx)


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Sheeva P. schrieb:
> langfristige Datensicherheit ist so
> eine Sache,

Kennst du die Geschichte mit den drei Weisen aus dem Morgenland, die 
einem hellen Stern folgen?
Auch wenn der Inhalt nicht unbedingt spektakulär ist, ist es doch 
erstaunlich, was daraus werden kann.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Rbx schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> langfristige Datensicherheit ist so eine Sache,
>
> Kennst du die Geschichte mit den drei Weisen aus dem Morgenland, die
> einem hellen Stern folgen?
> Auch wenn der Inhalt nicht unbedingt spektakulär ist, ist es doch
> erstaunlich, was daraus werden kann.

Von dieser Geschichte habe ich schon einmal gehört, glaube ich. Aber 
beruht die Geschichte dieser Menschen nicht zunächst auf 
Weitererzählung?

von Rbx (rcx)


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Sheeva P. schrieb:
> Von dieser Geschichte habe ich schon einmal gehört, glaube ich. Aber
> beruht die Geschichte dieser Menschen nicht zunächst auf
> Weitererzählung?

Ja, hat sich doch erstaunlich gut erhalten, oder ;)

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ja, hat sich doch erstaunlich gut erhalten, oder ;)

Haben wir vermutlich Moenchen zu verdanken die damals Buecher
abschreiben mussten um langfristige Datensicherung sicher
zu stellen. Hat aber ein paar unangenehme Nebenwirkungen
weshalb das heute nicht mehr akzeptabel ist.

Vanye

von (prx) A. K. (prx)


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Rbx schrieb:
> Ja, hat sich doch erstaunlich gut erhalten, oder ;)

In der Bibel sind es Sterndeuter von nicht näher aufgeführter Zahl. Der 
Rest ist spätere Erfindung und Ausschmückung, die nicht auf Kopisten 
zurückgeht.

: Bearbeitet durch User
von Rbx (rcx)


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(prx) A. K. schrieb:
> Der
> Rest ist spätere Erfindung und Ausschmückung, die nicht auf Kopisten
> zurückgeht.

Wobei man hier nochmal unterscheiden kann, ob die Ausschmückung 
Gedächtnisfreundlich verlief oder nicht. Ein Freund von mir hatte mal 
alte Römertexte bzw. bestimmte Gedichtformen und deren Aufbau/Rhythmik 
zu dieser Zeit untersucht. Man konnte da schon auch Mnemotechniken 
vermuten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mnemotechnik

In einem Text zur Bibelarcheologie kam man zu der Zusammenfassung, dass, 
je beiläufiger und unauffälliger eine Textstelle in der Bibel ist, desto 
höher die Wahrscheinlichkeit, etwas zu finden.

Darüberhinaus gab es "normale" Texte, oftmals Verwaltungsnotizen auf 
Steinplatten, ö.ä. und so gibt es auch ein paar brauchbare Sprüche, die 
schon über 5000 Jahre auf dem Buckel haben.

Vanye R. schrieb:
> Hat aber ein paar unangenehme Nebenwirkungen

Als Kind hatte ich die dunkelste Zeit des Jahres eher als sowas wie ein 
zweiter Geburtstag empfunden.

von Peter D. (peda)


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(prx) A. K. schrieb:
> Der
> Rest ist spätere Erfindung und Ausschmückung

https://de.wikipedia.org/wiki/Stille_Post

von (prx) A. K. (prx)


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Peter D. schrieb:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Stille_Post

Das bezieht sich auf eine über mehrere Stationen verlaufende mündliche 
Überlieferung. Die Sterndeuter-Version steht aber in der (Original-) 
Bibel, also in frühem exakt kopierten Schriftgut. Somit kann es sich nur 
um eine vorsätzlich aufgeblasene Illustration handeln, die gut ankam und 
zur Tradition wurde.

: Bearbeitet durch User
von Kati (ntguser)


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Lu schrieb:
> 2. Datenträger vor Benutzung ausreichend testen.

Dir ist bewusst, dass das Testen einer Flashkarte diese nicht unbedingt 
verbessert?

von (prx) A. K. (prx)


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Schlussfolgerung: Immer gleichzeitig zwei aus der gleichen Serie kaufen 
und eine zum Test vernichten. :))

von Harald K. (kirnbichler)


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(prx) A. K. schrieb:
> Schlussfolgerung: Immer gleichzeitig zwei aus der gleichen Serie kaufen
> und eine zum Test vernichten.

Wenn man Dich losschickt, Kirschen zu kaufen ... kommst Du sehr satt und 
zufrieden zurück ... mit einer einzelnen Kirsche, denn die anderen 
musstest Du natürlich zur Sicherheit alle "testen". Man weiß ja nie, was 
die einem andrehen wollen, nicht wahr?

von Kati (ntguser)


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(prx) A. K. schrieb:
> Schlussfolgerung: Immer gleichzeitig zwei aus der gleichen Serie kaufen
> und eine zum Test vernichten. :))

Nicht vernichten. Die Daten müssen eben vorher runtergezogen werden. 
Einen Hinweis darauf habe ich z.B. bei meiner Leica-Kamera. Die haben 
das offenbar getestet und öfters Rückmeldungen von Fotografen in der 
Richtung.

von Franko S. (frank_s866)


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Heute mal wieder mein Bluray-LW angeklemmt: Schublade fährt nicht mehr 
aus, lag 2 Jahre im Schrank. Nach einigen Versuchen und Discwechseln 
wurde die verharzte Schmiere wohl wieder flüssig genug.

Mal ein paar alte Discs ausgelesen:
DVd+RW/BD-REs: ein Trauerspiel. Beim normalen Kopieren gibts keine 
Fehler aber die md5's stimmen teilweise nicht. Damals nach dem Brennen 
gab es keine Fehler, ich führe über jede Disc Buch deshalb weiss ich 
das.
Die DVD+RWs noch in DVD-Laufwerken getestet: das selbe. DVD-RAM war der 
selbe Schrott, habe ich schon vor Jahren weggeworfen.

RW-Medien sind einfach unbrauchbar, schmeisst das Zeug weg wenn ihr es 
noch habt.

R-Medien: alles lesbar, ohne Fehler. Diverse Marken, nicht der 
allerbilligste Schund ausm Discounter.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> DVD-RAM war der selbe Schrott, habe ich schon vor Jahren weggeworfen.

Alle meine DVD-Ram als Type2 (also 4.7GB im Caddy!) sind fehlerfrei. 
Probleme hatte ich aber in der Tat mit einigen Type4, also 2x4.7GB 
verklebt. Dort loest sich der Kleber zwischen den beiden Scheiben. Diese 
Klebeproblematik kann man aber auch oben in dem Paper lesen. Ich habe 
aber ueberwiegend nur 4.7GB medien. Allerdings waren in Deutschland 
immer nur diese billigen Scheiben und Laufwerke ohne Huelle/Caddy 
verbreitet. Also der Consumerscheiss. Daher musste ich mir den Goodstuff 
immer aus Japan mitbringen.

> RW-Medien sind einfach unbrauchbar, schmeisst das Zeug weg wenn ihr es
> noch habt.

Ehrlich gesagt, dieser Meinung war ich eigentlich auch immer und hab 
davon immer die Finger gelassen. Wer mal das Ausgangssignal einer CD-RW 
im Player am Laser mit einer normalen CD oder CD-R verglichen hat weiss 
wieso. Interessanterweise widerspricht die Seite die ich oben Verlinkt 
habe dem aber an einer Stelle. Das hat mich auch etwas erstaunt.

Vanye

von Bauform B. (bauformb)


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Hier mal ein aktuelles Beispiel, wie Profis (die verwalten $125 
Milliarden) das machen
1
While UniSuper normally has duplication in place in two geographies,
2
to ensure that if one service goes down or is lost then it can be
3
easily restored, because the fund’s cloud subscription was deleted,
4
it caused the deletion across both geographies.
das kann in der Google Cloud schon mal passieren, deshalb haben Profis 
ein Backup. Restore hat nur 1 Woche gedauert.
1
UniSuper was able to eventually restore services because the fund
2
had backups in place with another provider.

http://blog.fefe.de/?ts=98c1bdab

von (prx) A. K. (prx)


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Bauform B. schrieb:
> Hier mal ein aktuelles Beispiel, wie Profis (die verwalten $125
> Milliarden) das machen

Alles richtig gemacht, was den Kunden angeht. Standort-Replikation für 
Verfügbarkeit und separater Vertrag für Backup. Eine Woche ist eine 
verdammt gute Zeit dafür. Mein Mitleid gilt den Admins, die 
währenddessen wohl nicht viel Schlaf hatten.

Sind allerdings Aussie-Dollar, die dampfen bei näherer Betrachtung auf 
schlappe 85 ein.

Ein Pensionsfond hat freilich vergleichsweise geduldige Kundschaft. Wenn 
das ein Fernsehsender gewesen wäre, der mal eben eine Woche Testbild 
zeigt oder wenn die Wasserwerke so lange mit Eimern schöpfen müssen...

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (da_user)


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K. U. schrieb:
> Dir ist bewusst, dass das Testen einer Flashkarte diese nicht unbedingt
> verbessert?

Naja... einmal vollschreiben um festzustellen wieviel vom Speicher da 
jetzt "RAM" oder "WROM" sind, ist sicher ganz sinnig.
Ansonsten hat die c't schon vor ein paar Jahren ausprobiert, wie viel 
sie auf eine SSD schreiben können, bevor diese die Grätsche macht. Ich 
meine mich da an ungefähr ein Jahr dauerhaftes(!) schreiben zu erinnern. 
Weiß aber auch nicht mehr, ob die zwischendurch auch mal gelesen haben 
oder sich nur auf SMART verlassen haben.
Aber: die Dinger sind in den letzten Jahren nicht schlechter geworden - 
zumindest wenn man Qualität statt billigst kauft.

von Soul E. (soul_eye)


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Matthias S. schrieb:
> Ansonsten hat die c't schon vor ein paar Jahren ausprobiert, wie viel
> sie auf eine SSD schreiben können, bevor diese die Grätsche macht. Ich
> meine mich da an ungefähr ein Jahr dauerhaftes(!) schreiben zu erinnern.
> Weiß aber auch nicht mehr, ob die zwischendurch auch mal gelesen haben
> oder sich nur auf SMART verlassen haben.

Das Problem ist, Du musst nicht nur lesen, sondern 12 Monate warten und 
dann lesen. Die Definition von "kaputt" ist, gespeicherte Daten bleiben 
ohne Wartung weniger als 12 Monate erhalten.

Wenn Dir 3 Monate reichen, kannst Du ungefähr 10x soviel reinschreiben 
wie der Hersteller für die nominale Lebensdauer garantiert. Und wenn Dir 
zwei Wochen reichen, z.B. für die Cache-Platte beim Videoschnitt, dann 
sind auch 100x soviele Zyklen möglich.

von Matthias S. (da_user)


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Stimmt. Ist natürlich zu beachten. Der Verschleiß wird sich sicherlich 
auch auf die "Haltbarkeit" einen Einfluss haben.
Ich glaube aber dass sich bei

Matthias S. schrieb:
> Naja... einmal vollschreiben um festzustellen wieviel vom Speicher da
> jetzt "RAM" oder "WROM" sind, ist sicher ganz sinnig.

der Einfluss in vertretbare grenzen Hält. Besser als auf der '1TB' SSD 
nach 128GB alles in den WROM zu schreiben.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Aber: die Dinger sind in den letzten Jahren nicht schlechter geworden -
> zumindest wenn man Qualität statt billigst kauft.

Das scheint auch nicht richtig zu sein. Die c't hat im letzten Test
festgestellt das immer mehr Hersteller SSDs mit QLC verwenden und das 
nach aussen versteckt indem die Teile erstmal SLC (wegen 
Geschwindigkeit) verwenden und im Hintergrund in den Billospeicher 
umkopieren.

Vanye

von Harald K. (kirnbichler)


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Vanye R. schrieb:
> Die c't hat im letzten Test festgestellt das immer mehr Hersteller
> SSDs mit QLC verwenden und das nach aussen versteckt

Riecht nach Verschwörungstheorie. "Verstecken" sollen sie das, und die 
SSDs als LTC bewerben?

Zwar verdient die c't allmählich das Attribut "ehemaliges IT-Magazin", 
aber so tief sind sie wohl noch nicht gesunken.

von Soul E. (soul_eye)


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Harald K. schrieb:
> Riecht nach Verschwörungstheorie. "Verstecken" sollen sie das, und die
> SSDs als LTC bewerben?

Im Marketing-Sprech heisst dass "SLC-Cache". Die Zellen werden erst 
einfach belegt, was relativ hohe Schreibraten erlaubt, und im Rahmen des 
Housekeepings dann im Hintergrund zusammengeschoben.

Wenn man das Ding am Stück vollschreibt, z.B. beim TrueCrypt Volume 
anlegen, dann merkt man halt, dass nach 1/4 der Kapazität die 
Schreibrate deutlich einbricht.

von Harald K. (kirnbichler)


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Soul E. schrieb:
> Im Marketing-Sprech heisst dass "SLC-Cache".

Ja, aber wenn so ein Begritt auftaucht, ist es doch klar, daß da 
irgendwo getrickst wird.

Die SSD selbst wird nicht mit dem Attribut TLC beworben.

von Bauform B. (bauformb)


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Jede Form von Cache in SSDs und Festplatten ist von den USV-Herstellern 
gesponsort ;) Freiwillig würde das niemand einbauen oder kaufen wollen.

von Norbert (der_norbert)


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Bauform B. schrieb:
> Jede Form von Cache in SSDs und Festplatten ist von den USV-Herstellern
> gesponsort ;) Freiwillig würde das niemand einbauen oder kaufen wollen.

Ich versuche gerade mir eine Festplatte OHNE cache vorzustellen.
Freiwillig würde ich so etwas nicht haben wollen.

von Marci W. (marci_w)


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Oliver S. schrieb:
> Datensicherung (nicht Backup

Das nennt sich Archivierung ;-)

ciao

Marci

von Harald K. (kirnbichler)


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Norbert schrieb:
> Ich versuche gerade mir eine Festplatte OHNE cache vorzustellen.

Ach, das war mal üblich. Damals, als Festplatten noch gar nichts über 
Sektoren wussten, sondern genauso dumm waren wie ein Diskettenlaufwerk. 
Das waren halt MFM- oder RLL-Festplatten, und die Festplatte machte nur 
das, was ihr der Festplattencontroller sagte.
Im Falle des IBM AT war das üblicherweise ein WD1003, der lebt(e) bis 
vor kurzem in Form der IDE-Register neuerer Festplatten virtuelle 
weiter.

Der war aber halt beschissen langsam, weil er trotz der eh' schon 
erbärmlich geringen Datenrate, mit der die Festplatten arbeiteten, nicht 
zwei aufeinanderfolgende Sektoren lesen konnte. Deswegen musste mit 
"Interleaving" gearbeitet werden, d.h. zwischen zwei aufsteigend 
numerierten Sektoren waren andere angeordnet, so daß ein Lesevorgang 
einer kompletten Spur mehrere Umdrehungen der Festplatte erforderte. Das 
verringerte die effektive Übertragungsrate natürlich noch weiter.

Mit dem WD1006 gab es dann den ersten "Cache", das war ein Controller, 
auf dem ein kleines SRAM untergebracht war, so daß der eine komplette 
Spur in einem Rutsch lesen (oder auch schreiben) konnte.

Das erhöhte die Datenübertragungsrate auf das Maximum von 510 kByte/sec 
(17 Sektoren à 512 Byte pro Spur bei 3600 Umdrehungen pro Minute).

Bei RLL-Festplatten konnten 26 Sektoren pro Spur untergebracht werden, 
und Controller wie der WD1006SR2 erreichten damit gnadenlose 780 
kByte/sec ...


Zum Vergleich: Ein DSL-Anschluss mit dieser Geschwindigkeit wird 
heutzutage als "Holzklasse auf dem Land" betrachtet.

von Bauform B. (bauformb)


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Ja, OK, es musste natürlich Schreib-Cache heißen :(

von Thomas W. (dbstw)


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Das war aber nicht auf einen PC beschraenkt: Meine uVAX II hatte eine 
RD54 (159MB) Harddisk, angeklemmt via ST506-Interface. Datentransferrate 
Disk -> Host hatte volle 0.625 MB/s! Dafuer brauchte die Platte beim 
Seek freundliche 25W elektrische Leistung, die im wesentlich akustisch 
und thermisch umgesetzt wurde.

Ich hatte dann einen Emulex UC08-SCSI-Controller, so dass ich sieben 
Platten an den Host anschliessen konnte (Natuerlich war nach zwei 
Geraeten der Bus ausgelastet). Ich konnte aber auch Multi-Initiator 
machen (zwei Hosts teilen sich den Bus, die Platten sind dann auf beiden 
Hosts sichtbar, Controller muessen natuerlich verschiedene IDs haben) 
und unter VMS hat das auch funktioniert (VAXCluster).

SCSI-1 hatte natuerlich nur 5MByte/s Busgeschwindigkeit aber war das 
schon besser als das ST506.

Vierzig Jahre spaeter sind natuerlich solche Zeiten/Datenraten 
laecherlich, aber damals waren wir schon froh ueber solche 
preisguenstige Geraete.

von Harald K. (kirnbichler)


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Thomas W. schrieb:
> SCSI-1 hatte natuerlich nur 5MByte/s Busgeschwindigkeit aber war das
> schon besser als das ST506.

Ich hab' hier noch eine SCSI-Festplatte von 1988 herumliegen. 5.25", 
volle Bauhöhe (also so hoch wie zwei CD-Laufwerke übereinander). Braucht 
über 60 Watt, die in erster Linie in Wärme und in zweiter Linie in Krach 
umgesetzt werden.

Muss also, auch wenn sie einfach so auf einem Tisch liegt, aktiv gekühlt 
werden, sonst mag man sie nicht lange anfassen.

Die liefert ihre 750 kByte/sec (muss also intern eine RLL-Platte sein) 
... und sie "funktioniert" jetzt noch. Vermutlich; ist schon ein paar 
Jahre her, daß ich sie das letzte mal getestet habe.

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