Forum: Haus & Smart Home 24V DC mit "normalen" 230V Schalter schalten?


von christoph (Gast)


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Hallo,
ich habe ein Problem dass bei einer Hausinstallation der eine oder 
andere Schalter nicht richtig funktioniert. D.H. er schaltet irgendwann 
einfach nicht mehr.

Es sind normale 230V Lichtschalter, diese werden aber mit 24V DC 
bestromt und gehen dann Lastlos auf eine SPS. An der SPS kommt beim 
betätigen der Schalter aber kein Signal an.

Meine Vermutung ist, dass die Schalter irgendwann nicht mehr gehen weil 
die Schaltkontakte oxidieren.
Bei 230V und Last würde die Oxidfläche ja regelmäßig durch den 
Schaltfunke entfernt werden.

Einen Schaltfunke gibt es aber nicht wenn ich mit 24V auf einen 
hochohmigen SPS-Eingang gehe (Strom ca 5…10mA).

Bin ich hier mit meiner Vermutung richtig oder muss ich das Problem der 
ausfallenden Schalter woanders suchen?
Ich finde leider keine konkreten Angaben ob man mit einem 
230V-Lichtschalter eben auch 24V dauerhaft und sicher schalten kann!

Dann müsste man doch aber auch Lichtschalter speziell für 24V mit 
vergoldeten Kontakten zum kaufen finden?
War bei Jung und Kopp auf der webseite und finde eben nichts 
entsprechendes!

von Harald W. (wilhelms)


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christoph schrieb:

> Meine Vermutung ist, dass die Schalter irgendwann nicht mehr gehen weil
> die Schaltkontakte oxidieren.
> Bei 230V und Last würde die Oxidfläche ja regelmäßig durch den
> Schaltfunke entfernt werden.

> Einen Schaltfunke gibt es aber nicht wenn ich mit 24V auf einen
> hochohmigen SPS-Eingang gehe (Strom ca 5…10mA).

5...10mA müssten eigentlich reichen, um die Kontakte freizubrennen,
darunter würde ich allerdings nicht gehen.

> Bin ich hier mit meiner Vermutung richtig oder muss ich das Problem der
> ausfallenden Schalter woanders suchen?

M.W. werden in solchen Schaltern Silberkontakte verwendet. Die
laufen an, wenn Du einen erhöhten Schwefelgehalt in der Luft hast.

> Ich finde leider keine konkreten Angaben ob man mit einem
> 230V-Lichtschalter eben auch 24V dauerhaft und sicher schalten kann!

Bei Relais ist das meist der Fall; bei Lichtschaltern würde ich
mal beim Hersteller anfragen und grundsätzlich keine Baumarktware
nehmen.

> Dann müsste man doch aber auch Lichtschalter speziell für 24V mit
> vergoldeten Kontakten zum kaufen finden?

Vergoldete Kontakte nimmt man nur bei wirklich lastfreien Schaltern.
Bei 5...10mA würde das m.W. schnell weggebrannt.
Gruss
Harald

von Christoph (Gast)


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Jetzt habe ich gerade nochmal bei Siemens nachgeschaut: Der 
Eingangsstrom eines digitalen Eingangs wird mit 2,5mA angegeben! 
(Siemens S7-1200)

Das ist dann wirklich schon sehr wenig!

Was macht man hier? Lastwiderstände parallel zum Eingang!?
Diese Lösung fände ich nicht sehr schön! :-(

von Karl-heinz S. (cletus)


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Kannst du den Schalter nicht einmal mit "Kontakt Spray" fluten?

Oder wie oft tritt das auf?

von Harald W. (wilhelms)


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Karl-heinz Strunk schrieb:
> Kannst du den Schalter nicht einmal mit "Kontakt Spray" fluten?

Da würde ich entschieden von abraten. Das hilft zwar kurzfristig,
langfristig führt es aber zu mehr Korrosion. "Hochspannungs-
kontakte" brauchen einen gewissen Mindeststrom zur Funktion.
Wenn der nicht von sich aus da ist, muss man eben einen Last-
widerstand parallel schalten. Unabhängig davon würde ich
beim Hersteller der Schalter nach Tips fragen.
Gruss
Harald

von Peter II (Gast)


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ich kann mir nicht vorstellen das der Schalter das Problem ist. Alleine 
durch das Prellen sollte der kontakt mindestens einmal zustande kommen. 
Hast du wirklich mal einen Schalter gefunden der Genau diesen Problem 
hast und es wirklich am Schalter lag?

die Taster werden auch in klingelanlagen eingesetzt und dort sind es 
teilweise nur 8V mit ein paar mA. Da habe ich noch nie von Problemen 
gehört.

von Christoph (Gast)


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ich kann davon aus gehen dass es am Schalter liegt, duch einen 
Schaltertausch ist das Problem verschwunden.

Nur möchte ich eben jetzt nicht durch das ganze Haus durch die Schalter 
tauschen, das wäre zu teuer!

Und für einen Klingel nimmt man doch andere Schalter, oder? Selbst wenn, 
bei einer "konventionellen" Türklingen fließt ja deutlich mehr Strom!

von Peter II (Gast)


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Christoph schrieb:
> Und für einen Klingel nimmt man doch andere Schalter, oder? Selbst wenn,
> bei einer "konventionellen" Türklingen fließt ja deutlich mehr Strom!

nein man nimmt die gleichen Taster - sollen ja zum schalter system 
passen. Und ob da wirklich mehr strom fließt bei den elektronsichen 
klingel wage ich zu bezweifeln.

von lrlr (Gast)


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>muss man eben einen Last-
>widerstand parallel schalten.

mit negativem widerstand oder was ?

@TO:
(weil ich auch im ganzen haus 230V taster mit wenigen V und noch weniger 
A betreibe.., würde mich interessiern:


nach wievielen jahren musstest du tauschen?
welches schaltermaterial?

von Christian K. (christian_rx7) Benutzerseite


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Hallo

Ich bin seit jahren in der Gebäudeautomatisierung tätig und bin mir 
sicher, dass es am Schalter liegt, da gibt es leider grosse 
Qualitätsunterschiede.
Was hast du denn für ein Schalterprogram /-hersteller?
Es gibt Hersteller, die bieten "normale" Taster mit Gold- oder 
Silberkontakten an, dafür muss man allerdings extra Nachfragen.

Christian

von Klaus D. (kolisson)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Karl-heinz Strunk schrieb:
>> Kannst du den Schalter nicht einmal mit "Kontakt Spray" fluten?
>
> Da würde ich entschieden von abraten. Das hilft zwar kurzfristig,
> langfristig führt es aber zu mehr Korrosion.

Ja, Kontaktspray ist nicht gut.
Allerdings habe ich bei mir mit Silikonspray sehr gute Erfahrungen 
gemacht.
Ich habe z.T. auch 220V Schnurschalter im feuchten Aussenbereich hängen
um damit 12 V zu schalten. Da wirk das Silikonspray Wunder.

Gruss Klaus

von Christoph (Gast)


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ich werde jetzt mal an den Kundenservice des Herstellers eine mail 
senden und das Problem schildern, vlt. können die mir weiter helfen!

@Christian Kreuzer
es sind einfache und doppelte Wipptaster von Jung, der Bau ist neu und 
erst seit 2 Monaten bezogen!

von walTTer (Gast)


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Aus erfahrung kann ich sagen, das es nicht an den schaltern (tastern) 
liegt.
Wir haben zu hunderten taster verbaut (jung peha  berker), die seit 20 
jahren im einsatz sind und mit sps (damals noch AEG) die beleuchtung 
steuern.

walTTer

von Christian K. (christian_rx7) Benutzerseite


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Jung Taster machen normalerweise keine Probleme, halt mich bitte auf dem 
Laufenden, was der Kundenservice dazu sagt.

Christian

von Roland (Gast)


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Ich habe die billigsten handelsüblichen Taster eingebaut, funktioniert 
seit 9 Jahren ohne Probleme, gehe auch ganz normal auf einen SPS 
Eingang.

von Jörg S. (joerg-s)


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christoph schrieb:
> Dann müsste man doch aber auch Lichtschalter speziell für 24V mit
> vergoldeten Kontakten zum kaufen finden?
> War bei Jung und Kopp auf der webseite und finde eben nichts
> entsprechendes!
Bei Gira gibt es einen 42V Taster und die 24V Tastsensoren.

von christoph (Gast)


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es gibt news:
ich habe jetzt gerade eine Antwort auf meine email bekommen. Auf meine 
Frage wurde nicht sonderlich eingegangen, den ich habe explizit dannach 
gefragt wieviel Strom benötigt wird, damit die Schalter noch sicher 
schalten.

Vermutlich ist man sich bei Jung selbst nicht sicher was man hier 
angeben soll.

Entsprechend wortkarg fiel die Antwort aus: ...dank für Ihre Anfrage. 
Wir empfehlen Ihnen Taster mit Goldkontakt, z. B Artikel 531UGO oder
535UGO.

Die Schalter selbst findet man nicht so leicht im web, aber eine Hand 
voll Händler hat sie im Sortiment. Wenn man weiß wonach man suchen muss 
findet man sie.

von MNR (Gast)


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Wenn es sich bei dem Neubau um einen Massivbau handelt, sollte man 
bedenken, dass anfangs die Feuchtigkeit (gerade in den Wänden) sehr hoch 
sein kann. Man unterschätzt das leicht, wieviel Wasser da beim bauen 
verwendet wird, und wie lange es dauert, bis die Feuchtigkeit raus ist.

Könnte also auch ganz normale Oxidation an den Kontakten sein.

von Andrew T. (marsufant)


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christoph schrieb:
> es gibt news:
> ich habe jetzt gerade eine Antwort auf meine email bekommen. Auf meine
> Frage wurde nicht sonderlich eingegangen, den ich habe explizit dannach
> gefragt wieviel Strom benötigt wird, damit die Schalter noch sicher
> schalten.

Das ist nicht ungewöhnlich. Jung bedient dne Massenmarkt.
Das "Schalten von DC bei kleinem Strom mit einem für 250V 10A 
konzipierten Schalter" ist da schlicht kein Tagesgeschäft.

Das erste, was die Kundenhotline lernt, ist 4 Standardphrasen für 
Einzelanfrager zu haben. Das zweite, das man auf Fragen einfach nicht 
reagiert wenn man keine erpobte Antwort drauf hat. Grundkurs Rhetorik 
Teil 1.

Geht aber bei fast allen deutschen Herstellern so .-)


>
> Vermutlich ist man sich bei Jung selbst nicht sicher was man hier
> angeben soll.

Du Firma müßte langwierige Veruschreihen starten. Das lohnt schlicht für 
die Anfrage von 2-4 Einzelkunden p.a. nicht.

>
> Entsprechend wortkarg fiel die Antwort aus: ...dank für Ihre Anfrage.
> Wir empfehlen Ihnen Taster mit Goldkontakt, z. B Artikel 531UGO oder
> 535UGO.
>

Das ist immerhin die brauchbare Antwort. Du kannst daraus indirekt die 
Firmenantwort  ableiten: Der Schalter den Du bisher hast, ist von jung 
als ungeeignet für Deine spezielle Aufgabe eingestuft worden.

Soweit warst Du zwar durch die Beiträge hier im Forum auch schon, aber 
nun hast Du eine konkrete Alternative. Schriftlich.

> Die Schalter selbst findet man nicht so leicht im web, aber eine Hand
> voll Händler hat sie im Sortiment. Wenn man weiß wonach man suchen muss
> findet man sie.

Und wenn Du deren Preis siehst, wirst Du Dir nochmal überlegen ob Du 
nicht besser die 15 Widerstände zur Stromerhöhung einbaust.

Das mag Dir zwar nicht elegant erscheinen, ist aber deutlich 
ökonomischer.

just my 2 cts.

von walTTer (Gast)


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ich nochmal,
Habe vor langer zeit mal ein praktikum bei der post (heute telekom) 
gemacht. Die haben an den (relais)kontakten rumgefeilt. Wäre vlt ja was 
für dich;)
Im ernst, kauf dir neue taster(250v/10a) und gut is

walTTer

von Werner (Gast)


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Christoph schrieb:
> ... der Bau ist neu und erst seit 2 Monaten bezogen!
Früher (tm) gab man einem Rohbau einen Winter zu Austrocknen. Wie sieht 
es denn mit der Feuchte in den Schalterdosen aus.

von Christian K. (christian_rx7) Benutzerseite


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Hallo.

Also ich arbeite viel mit Jung (allerdings in erster Linie KNX) und muss 
sagen, dass die Hotline eine der Besten ist.
Irgendwo im Katalog steht meines Wissens nach auch, die Geschichte mit 
den Goldkontakten. Wobei wir auch viele normale Taster von ihnen ohne 
Probleme auf 24V laufen haben.

Christian

von Thomas (kosmos)


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2 Monate also. Ich habe mir 230V Taster von Busch-Jäger geholt, mal 
sehen ob die länger halten, ansonsten mach ich einen kleinen Kondensator 
zu Lasterhöhung rein. Zu mindestens ist der Support dort perfekt auf 
meine Anfrage zum Prellverhalten bekam ich prompt eine ausführliche 
Antwort.

von Daniel (Gast)


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Kenne das Problem...
Ablagerungen auf den Kontakten aus der Umgebung....

Lösung: Strom erhöhen.
R praralel zu den Eingängen??
Pverlust sehr groß

Kondesator (kap Blindwiederstand)
ca 0,5uF

Viel Erfolg

von Hugo P. (portisch)


Angehängte Dateien:

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Bin zufällig auf diese Thema gestoßen.
Auch ich will einmal normale 230V Taster für 24V einsetzen.

Wie ist das mit dem Kondensator zu verstehen?
So wie im Anhang? Wo bringt man dann die Kondensator am besten an?
Bei den Tastern in der Unterputzdose ist meistens ja kein GND vorhanden.

Die 531UGO und 535UGO habe ich mir auch angesehen. Die scheinen aber nur 
für 12V ausgelegt zu sein...

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