Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DC/DC Wandler unterhalb Gefrierpunkt


von Horst (Gast)


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Hallo,

ich bin auf der Suche nach einem 5V zu 12V Step-Up Converter, der auch 
noch bei -40°C funtioniert.

LT1073 hat leider nur Operating Temperature Range: 0°C - 70°C

LT1372 hat mehrere Angaben zur Operating Junction Temperature Range:
Commercial       0°C to 125°C
Industrial     -40°C to 125°C
Short Circuit    0°C to 150°C

Was haben diese abweichenden Temperaturangaben zu bedeuten?
Hat jemand einen Tipp, welchen (anderen) Wandler ich nehmen sollte?

Viele Grüße!

von (prx) A. K. (prx)


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Das heisst, dass es verschiedene Versionen vom LT1372 gibt, eine 
Standardversion und eine Industrial-Version. Überlicherweise werden die 
über einen Suffix in der vollständigen Bezeichnung unterschieden.

von Basti (Gast)


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Warum muss der Baustein das aushalten? Aber wenn du nichts findest, 
erwärme den Baustein. Kleine Heizung ran und gut ist. Kostet aber 
erheblich mehr Energie, aber dann ist der Baustein immer über 0°C und 
arbeitet.

von (prx) A. K. (prx)


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Horst schrieb:

> Hat jemand einen Tipp, welchen (anderen) Wandler ich nehmen sollte?

MC33063A? (das ist die Industrial-Version vom MC34063A)

von MaWin (Gast)


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Jeden, den du als Industrial bekommen kannst, auch MC33063A

Der LT1372I scheint einige Effekte zwischen 0 und -40 zu haben: 
Niedrigere Schaltfrequenz, höheren Standby-Strom, geringere 
Spannungsfestigkeit und wenn man den short circuit liest ist er wohl 
nicht mehr kurzschlussfest. Wenn man damit leben kann, geht er auch.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Horst schrieb:
> Hallo,
>
> ich bin auf der Suche nach einem 5V zu 12V Step-Up Converter, der auch
> noch bei -40°C funtioniert.
>
> LT1073 hat leider nur Operating Temperature Range: 0°C - 70°C
>
> LT1372 hat mehrere Angaben zur Operating Junction Temperature Range:
> Commercial       0°C to 125°C
> Industrial     -40°C to 125°C
> Short Circuit    0°C to 150°C
>
> Was haben diese abweichenden Temperaturangaben zu bedeuten?
> Hat jemand einen Tipp, welchen (anderen) Wandler ich nehmen sollte?

Schau mal bei Automotive-Wandlern. ST, Infineon, NXP sind als erste 
Anlaufstellen nicht verkehrt.

Max

von Basti (Gast)


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Ich habe mal gelernt man soll Betriebstemp. unter 0°C meiden. Aber ich 
finde es schon interresant das es Halbleiter gibt die da noch arbeiten.

von Peter II (Gast)


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Basti schrieb:
> Aber ich
> finde es schon interresant das es Halbleiter gibt die da noch arbeiten.

ich finde es merkwürdig das sie da nicht arbeiten. Die 0 Grad ist eine 
Festlegung des Menschen und gilt für Wasser. Es gibt eigentlich kein 
Element ausser wasser das bei 0 Grand spontan seine Eigenschaften 
ändert. Wenn also die Bauteile nicht auf wasser basieren sollte sie alle 
auch unter 0 Grad arbeiten.

von Basti (Gast)


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Ja schon aber steigt der Widerstand in Halbleiter nicht mit zunehmender 
Temp an und mit steigender Temp ab? Aber ich denke mal das geht eher in 
richtung halbleiterphysik, das ist nicht mein spezialgebiet.

von Basti (Gast)


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ne halt abnehmender Temp an... so meinte ich das

von (prx) A. K. (prx)


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Basti schrieb:

> Ja schon aber steigt der Widerstand in Halbleiter nicht mit zunehmender
> Temp an und mit steigender Temp ab?

Die Eigenschaften verändern sich mit der Temperatur, aber nicht 
schlagartig und je nach Bauelement nicht immer in die falsche Richtung. 
Sowas lässt sich einkalkulieren. Die 0° Grenze der "commercial range" 
ist ziemlich willkürlich. MIL geht bis runter zu -55°C.

Beim oben erwähnten LT1372 sinkt die Sättigungsspannung des 
Schalttransistors recht deutlich mit sinkender Temperatur. Der 
Wirkungsgrad ist also bei niedriger Temperatur besser.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Die 0°-Grenze ist in sofern interessant, als darunter mit Reifansatz 
gerechnet werden muss. Nach Erwärmung gibt es Betauung, und Wasser in 
der Schaltung ist (oft) nicht so gut. Daher muss man was dagegen tun 
(lackieren, vergießen...)
D.h.: Geräte, die nur über 0° arbeiten müssen, sind oft billiger.

Gruß Dietrich

von ole (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Die 0°-Grenze ist in sofern interessant, als darunter mit Reifansatz
> gerechnet werden muss. Nach Erwärmung gibt es Betauung, und Wasser in
> der Schaltung ist

Auch bei höheren Temperaturen kann sich Kondensat bilden...
Ich denke nicht, dass das das Problem ist.

Ich habe mir für private Dinge da noch nie Gedanken gemacht und einige 
Sachen von mir laufen im Garten, Sommer wie Winter. Der Winter 2010/2011 
war da ein guter Härtetest.

Probier es doch mal aus, wie sich Stromaufnahme und Schaltfrequenz nach 
dem Verbringen in die Tiefkühltruhe verhalten!

Viele Grüße

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