Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kondensator impulsartig entladen


von Oliver D. (0llum)


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Hey Leute, ich habe folgende Problematik:

Über eine Solarzelle (4,4V) soll ein 10mF Kondensator geladen werden und 
bei einer Spannung von etwa 3,5 V - 4 V schlagartig über einen kleinen 
Motor entladen werden.
Da die Solarzelle nicht genug Strom liefert um den Motor zum Laufen zu 
bringen, dachte ich mir, dass ich im Kondensator erstmal eine gewisse 
Energiemenge speichere und diese dann impulsartig an den Motor freigebe, 
sodass dieser dann zumindest kurzzeitig läuft. Der ganze Vorgang soll 
dann immer wiederholt werden. Über einen mechanischen Schalter 
funktioniert das auch alles ohne Probleme, nur wollte ich die Schaltung 
jetzt über Transistoren automatisch steuern. Leider komme ich da nicht 
so ganz klar. Irgendwie müsste ich auch die Solarzelle von der Schaltung 
trennen, damit sich der Kondensator entläd...

In meiner Schaltung wird der Kondensator über den Widerstand R1 
aufgeladen. R2 und R3 bilden einen Spannungsteiler für die 
Basis-Emitter-Strecke des Transistors. Wenn der Kondensator einen 
gewissen Spannungswert erreicht hat, wird der Transistor leitend und 
steuert den Motor an. Aber irgendwie funktioniert das Ganze leider nicht 
so wie ich mir das vorstelle.

Habt ihr vllt. ein paar Ideen? Oder ist das gar nicht möglich, weil ich 
aus einer Gleichspannung eine Impulsspannung erzeuge?
Ich weiß auch, das Bipolartransistoren stromgesteuert sind. Wäre es mit 
einem MOSFET evtl. besser?

Für Vorschläge wäre ich sehr dankbar. Bin erst im ersten Semester 
Eletrotechnik, also seid nicht zu hart zu mir ;-)

von Helmut L. (helmi1)


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Was du brauchst ist ein Komparator mit Hysterese.
Bei deine Schaltung wird sich sonst irgendein Arbeitspunkt einpendeln wo 
der Transistor gerade soviel aufmacht das er leitend bleibt. Also keinen 
Impuls erzeugt. Bei Komparator kippt die Sache schlagartig um. Und die 
Hysterese sorgt dafuer das dass auch so bleibt bis eine bestimmte 
Spannung am Kondensator unterschritten wird.

von Axel D. (axel_jeromin) Benutzerseite


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Oliver Dolgener schrieb:
> Bin erst im ersten Semester
> Eletrotechnik, also seid nicht zu hart zu mir ;-)

Deine Schaltung braucht eine Hysterese. So stellt sich ein Arbeitspunkt 
ein, bei welchen der Transistor so gerade anfängt zu leiten, der Motor 
wird sich ber nicht drehe.

Simuliere mal mit LT-Spice. Gibt es kostenlos zum runterladen. Ist eine 
gute Übungsumgebung für die nächsten Semester.

Axel

(Oh, nicht schnell genug)

von Oliver D. (0llum)


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Ah ok, vielen Dank erstmal. Dann werde ich mich demnächst mal über 
Komparatoren informieren.

Ich habe ähnliche Schaltung gefunden, da wurden aber Flashing LEDs als 
Trigger verwendet. Funktionieren die ähnlich wie Komparatoren?

Über diese Videos über BEAM Bots bin ich auf diese Schaltungen 
aufmerksam geworden:

http://www.youtube.com/watch?v=m1Cos7SILdE

http://www.youtube.com/watch?v=zeb7xmGzKHk

von Oliver D. (0llum)


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Oh da fällt mir ein, ich habe noch einen NE555 rumliegen. Kann ich mit 
dem etwas derartiges anfangen?

Die Schaltung sollte zwar ohne ICs auskommen, aber was solls ;-)
Wenn ich ich auf jeden Fall einen Komparator als Trigger brauche, dann 
kann ich bestimmt auch den NE555 verwenden, oder?

von Jens G. (jensig)


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>Ich habe ähnliche Schaltung gefunden, da wurden aber Flashing LEDs als
>Trigger verwendet. Funktionieren die ähnlich wie Komparatoren?

Sollte gehen. Allerdings wird diese Schaltung schon bei run 1,2-1,4V 
schlagartig einschalten (Ube des Q1 + Uf der D1). Hier müsstest Du also 
noch paar Dioden zur D1 in Reihe schalten (oder Z-Diode), um auf Deine 
3,5-4V zu kommen.
Auch würde ich dem Q2 sicherheitshalber noch einen Basisvorwiderstand 
verpassen, um den Basisstrom zu limitieren (vielleicht 220 oder 330 Ohm 
oder so, je nachdem, was der Q2 so mitmacht, bzw. was der Motor so an 
Strom zieht).

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