Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Konstantstromquelle mit Komparator


von Niklas (Gast)


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Hallo Leute,

Ich habe versucht folgende Konstantstromquelle mit Komparator von dieser 
Seite nachzubauen.
http://www.mikrocontroller.net/articles/Konstantstromquelle#Konstantstromquelle_mit_Komparatoren

Dabei gibt es aber einige Verständnissprobleme:

-Welche Aufgabe hat der Transistor Q4? In der Beschreibung steht zwar, 
dass er als Konstantstromquelle arbeitet, allerdings ist das Prinzip für 
mich nicht so ganz klar.

-Der OPV schaltet durch wenn die Spannung am nicht-invertierenden 
Eingang höher ist als am  invertierenden Eingang (soweit klar für mich), 
allerdings
liegt dann am Ausgang fast die gleiche Spannung (etwas niedriger) wie am 
nicht-invertierenden Eingang an. Sollte diese aber nicht in der Nähe der 
positiven Versorgungsspannug liegen?

Kann mir jemand weiterhelfen?

Mfg Niklas

von Falk B. (falk)


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@  Niklas (Gast)

>-Welche Aufgabe hat der Transistor Q4? In der Beschreibung steht zwar,
>dass er als Konstantstromquelle arbeitet, allerdings ist das Prinzip für
>mich nicht so ganz klar.

Er sorgt dafür, dass auch bei stark swankendender Versorgungsspannung 
ein konstanter Strom durh R2 fließt, welcher ja die Ansteuerspannung für 
den MOSFET darstellt. Wenn V+ halbwegs konstant ist, kann man Q4 durch 
einen Widerstand ersetzen. Dabei sollten ca. 5mA durch R2 fließen.

>-Der OPV schaltet durch wenn die Spannung am nicht-invertierenden
>Eingang höher ist als am  invertierenden Eingang (soweit klar für mich),
>allerdings
>liegt dann am Ausgang fast die gleiche Spannung (etwas niedriger) wie am
>nicht-invertierenden Eingang an.

Nein. Dazwischen ist doch noch R4!, Der macht ein bisscchen Hysterese, 
damit der Komparator nicht zu schnell schwingt.

> Sollte diese aber nicht in der Nähe der positiven Versorgungsspannug >liegen?

Tut sie auch.

von Niklas (Gast)


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Danke für die schnelle Hilfe erstmal.

Ich habe den Fehler in meiner Schaltung gefunden, wodurch die 
Ausgangsspannung am Komparator seltsame Werte angenommen hat. Ich hatte 
die Referenzspannung auf 350mV geändert, mit 100mV Referenzspannung(laut 
Beschreibung) funktioniert der Komparator einwandfrei. Allerdings würde 
mich trotzdem interessieren, warum 350mV nicht angebracht sind. Hat 
einer ne Idee?

Ich habe die Schaltung nun nochmal in Betrieb genommen und bei exaktem 
Versuchsaufbau laut Schaltplan 
http://www.mikrocontroller.net/articles/Konstantstromquelle#Konstantstromquelle_mit_Komparatoren 
bekomme ich einen Ausgangsstrom von 4A! bei 24V Versorgungsspannung. Hat 
einer ne Idee woran das liegt?(sollte ja laut Formel normalweise bei 
200mA liegen, bei 0,5 Ohm)

Ich habe dann mal mit unterschiedlichen Widerständen und Spannungen 
Kennlinien aufgenommen(siehe Anhang), die immer das gleiche Resultat 
zeigen: Die Stromquelle bricht zuerst ein und liefert dann sehr hohe 
Ströme. Kann mir auch hier wieder jemand helfen?

von MaWin (Gast)


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Unterhalb von 12V ist die Schaltung sowieso nicht gedacht.

Die 12V Z-Diode D3 ist falschrum gezeichnet.

Eine 3.3V Z-Diode D2 ist, na sagen wir ein Schätzeisen.
Man behauptet, daß in den letzten 50 Jahren bessere Bauteile erfunden 
wurden, die heute nicht teurer sind als so unsägliche Z-Dioden.

Aber bei 3.3V an der Z-Diode liegen 0.1V am - Eingang und damit schaltet 
der Komparator bei 0.1V am 0.5 Ohm Widerstand, also bei 200mA (real: Bei 
219mA aus und bei 199mA wieder ein, bei doppelter Betriebsspannung erst 
bei 239mA aus und bei 199mA ein)

Wobei die Hysterese über R4, die dem Regler seinen Namen gibt, erst bei 
mehr als 12V Betriebsspannung sicher funktioniert.

Der Aufbau muß aber, damit diese winzige Hysterese von 0.10990V-0.0999V 
= 10mV zuverlässig ausgewertet werden kann, extrem sauber sein, 
Steckbrett kann man da vergessen.

Insgesamt ist dieser Aufwand für schwache 200mA masslos übertrieben.

von Niklas (Gast)


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Die Konstantstromquelle soll später mit 24V versorgt werden und einen 
Strom von 700mA liefern. Ich habe diese Beschaltung auch schon einmal 
ausprobiert, aber wie gesagt, ein Ausgangsstrom von 4A wurde erzeugt. 
Kann das aus meinem Aufbau auf einem Steckbrett resultieren, oder kann 
die falsch herum gepolte Diode den Ausschlag geben?

Noch eine Frage: Soll die Diode D3 nicht zum Schutz dienen und die 
Spannung begrenzen? Ist sie dann nicht richtig rum eingezeichnet?

Mfg Niklas

von Bernd K. (bmk)


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D3 ist richtig angeschlossen.

In Verbindung mit dem Spannungsfolger Q2 Q3 sorgt sie dafür,
dass die Gatespannung auf -12V begrenzt wird.

von Mirco (Gast)


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Hallo,
Ich arbeite ebenfalls an dem Projekt. Die Frage war ja nicht, wie die 
allgemeine Meinung zur Genauigkeit von Zener-Dioden ist (in unserem 
Aufbau lag die Referenzspannung bei unserer gewünschten Betriebsspannung 
von 24V mit allen Dioden bei ziemlich exakt 100mV) sondern warum der 
Komparator seinen Dienst verweigert wenn man eine höhere 
Referenzspannung anlegt.

Da wir die KSQ auf 700 mA auslegen wollen und nicht mit unterirdisch 
kleinen Shunt-Widerständen arbeiten wollten, haben wir die Ref-Spannung 
auf 350mV angepasst. Hat wie gesagt gar nicht funktioniert. Wir 
entschieden uns die Schaltung erstmal strikt nach Schaltplan aufzubauen 
und erst daran rumzubasteln wenn sie läuft. Aber das scheiterte daran, 
dass sie nicht wie beschrieben mit 6-30V betrieben werden kann. Wie in 
den Kennlinien arbeitet sie bei steigender Versorgungsspannung erst 
korrekt, dann bricht der Strom ein (gleichzeitig beginnt der Mosfet sehr 
heiß zu werden) und danach steigt er bis zur Unendlichkeit, und noch 
viel weiter... Von einer "Konstant"-Stromquelle kann hier also irgendwie 
nicht die rede sein.

Liegt das nun an dem steckbrettaufbau?
Wenn ja, was könnten wir machen damit wir einen vernünftigen 
versuchsaufbau hinbekommen?
Was müssen wir noch alles verändern wenn wir eine andere Ref-Spannung 
verwenden wollen?

Vielen dank schonmal für jegliche Hilfe :)

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