Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Alphastrahlung einfach durch eine hohe Spannung mit normaler Luft und bei normalem Luftdruck messen?


von Glimmer (Gast)


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Zählrohre die Alphastrahlung messen können, haben ja oft eine sehr 
dünnwandige Wand aus Glimmer und ähnlichen, so daß die Alphastrahlung da 
durchkommen kann und im inneren der Röhre dennoch ein beinahe Vakuum 
oder niedriger Druck herrscht, so daß auch eine Spannung von 400 V 
völlig ausreicht.

Wenn man aber nun die Spannung deutlich erhöht, z.B. auf 2000 V, dann 
müßte es doch eigentlich auch möglich sein, die Alphastrahlung bei 
normalem Luftdruck und normaler Luft zu messen, oder?

Dadurch würde man sich auch den teuren Glimmer und die aufwendige 
Konstruktion so etwas möglichst gasdicht zu halten, sparen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Es gibt die Theorie, daß in großem Maßstab Blitzkanäle durch kosmische 
Höhenstrahlung getriggert werden.

von Glimmer (Gast)


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Ich habe jetzt nochmal etwas recherchiert und das hier gefunden:

http://www.rapp-instruments.de/Radioaktivitaet/Detektoren/SparkCounter/Sparkcounter.htm

Allerdings braucht man schon 3-6 kV bei ca. 300 µA.

von Glimmer (Gast)


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Seltsam sind ja die Einheiten in diesem Schaltplan:

http://www.rapp-instruments.de/Radioaktivitaet/Detektoren/SparkCounter/images/Schaltung.jpg

1r, 50r.
Was soll das sein? 1 und 50 Ohm?


Und das mit dem 50p beim Kondensatorsymbol läßt die Vermutung zu, dass 
es 50 pF sind, aber eine präzise Aussage ist das dennoch nicht.
Die 6 kV stehen wohl dafür, was der Kondensator aushalten soll.


Und ganz oben steht beim Widerstandssymbol dann 100 M, wobei im Text 
allerdings von 10-20 MOhm die Rede ist.


Also so richtig gefallen tut mir der Schaltplan eigentlich nicht.

von Karl (Gast)


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Alpha-Teilchen haben halt keine große Reichweite, da sie durch alles 
mögliche schnell abgebremst werden. Siehe auch den Wikipedia-Artikel 
hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Alphastrahlung

Die Spannung wird dabei nur eine untergeordnete Rolle spielen, wichtig 
ist das Vakuum.

Trotzdem kann man auch diese Teilchen relativ leicht nachweisen. Selbst 
mit dem einfachen Elektor-Zähler (Fotodiode, kein Vakuum) ist das 
möglich. Nachgewiesen wird halt immer nur ein Bruchteil der tatsächlich 
ausgesendeten Strahlung.

von Glimmer (Gast)


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Karl schrieb:
> Die Spannung wird dabei nur eine untergeordnete Rolle spielen, wichtig
> ist das Vakuum.
>
> Trotzdem kann man auch diese Teilchen relativ leicht nachweisen.

Hast du überhaupt meinen Link gelesen?

von Karl (Gast)


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Glimmer schrieb:
> Hast du überhaupt meinen Link gelesen?

Ich kenne die Seite. Willst Du einen Funkenzähler bauen? Das war nicht 
Deine ursprüngliche Fragestellung. Ich habe auf Deine Ausgangspost 
geantwortet und geschrieben, dass man nicht unbedingt ein Vakuum 
braucht, das es aber ganz hilfreich ist und die Spannung damit erst 
einmal nichts zu tun hat. Ob die Strahlung über einen Funkenzähler (ja, 
der braucht hohe Spannungen), eine Fotodiode (braucht kleine Spannung) 
oder ein GM-Zählrohr detektiert wird, ist dabei erst einmal nicht 
wichtig. Mit allen Geräten kann man Alphastrahlung mehr oder weniger gut 
detektieren. Wenn die Quelle sehr dicht am Messgerät ist, dann sogar 
recht gut.

von Frage (Gast)


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Was für Einheiten sind jetzt hier r und p in dem obigen Schaltplan?

von Frage (Gast)


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Und wie bezeichnet man einen Funkenzähler auf Englisch?

Eventuell gibt es auf Englisch ja bessere Schaltpläne.

von Guest (Gast)


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... ob alpha, beta oder gamma Teilchen. Die Messung erfolgt immer nach 
einer Wechselwirkung derselben mit einem Medium (Gas, Si, Ge, uvm.). Die 
Energie, oder besser die Ladungsträger (Elektronen/Ionen) die dabei frei 
wird/werden hängt vom (Wechselwirkungs-)Material ab.
Die angelegte Hochspannung wird entweder benötigt um die die 
Ladungsträger zur Messelektrode (Diode) zu bewegen, oder eine 
Lawinenverstärkung (Gas-detektor oder APD) zu erzeugen.
Alpha und beta Teilchen sind auch über die Messung des Impuls zu 
detektieren, da diese genügend Masse besitzen (bei gamma schwieriger, 
aber möglich).
Ein nachfolgender Ladungsverstärker dient zum Umwandeln der detektierten 
Ladunsgträger in ein Spannungssignal.
Die Messung in Luft ist grundsätzlich möglich aber wegen der relativ 
hohen Ionisationsenergie nur bedingt möglich - es ist halt wie bei allen 
anderen Themen wichtig zu wissen was gemessen/detektiert werden soll 
(die Energie der Teilchen, der Ort, etc...)

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