Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Conga "elektrifizieren"


von Dan (Gast)


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Hallo,


ich möchte eine Conga "elektrisch machen", soll heißen, ich will sie 
über eine elektronische Ansteuerung spielen (lassen).


Dabei möchte ich zwei gleiche Mechaniken verwenden:

-Mechanik 1 für Schläge in der Mitte

-Mechanik 2 für Schläge am Rand


Beide Mechaniken sollen in der Lage sein, sowohl gedämpfte, als auch 
ungedämpfte Schläge ausführen zu können.

Ich vermute mal, dass normale Modellbauservos hierfür zu langsam und 
wohl auch zu laut wären!?!

Was meint Ihr, könnte man für die genannte Aufgabe Schubmagnete 
benutzen?

(wenn ja, wo bekommt man so etwas? bei pollin und reichelt anscheinend 
nicht?!!)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Spontan fallen mir da Flippermagnete ein (die Dinger in den 'Bumpers'). 
Aber die sind nicht einfach zu kriegen. Wie wäre es, eine Hammermechanik 
wie im Klavier zu bauen und diese mit einem Hubmagneten zu bewegen? Der 
Klöppel/Stick muss ja das Fell auch wieder verlassen. Allerdings kann 
man das über die Ansteuerzeit des Magneten sicherlich auch hinkriegen.

von Christian S. (christianstr)


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Guck mal im Modellbaubereich, da gibt es sehr schnelle Servos mit hohem 
Stellmoment, z.B.
http://www.modellbau-friedel.com/010-5151.htm
Der macht z.B. 40° in 0.11s und hat ein Stellmoment von 125Ncm. Reicht 
das nicht aus?

von Achim M. (minifloat)


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Hat hier jemand "rock lobster" gesagt? Bitte nicht schon wieder so ein 
Krachvideo, ja?

http://www.youtube.com/watch?v=9QMtDyvAzVw

Danke. Vor allem die Perkussion ist unmöglich!

von Ernestus P. (malzeit) Benutzerseite


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Das Stichwort heißt Zugmagnet. Schau dich mal bei Pollin, Conrad und 
eBucht um.

von Frank D. (Gast)


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Hallo Dan,

doch, gibs bei Pollin. Einfach nach Zugmagneten gucken:

http://www.pollin.de/shop/dt/MTg0OTU2OTk-/Bauelemente_Bauteile/Mechanische_Bauelemente/Relais_Zugmagnete/Zugmagnet_OAK_814028_260.html

oder hier (auch Hubmagnete)

http://www.voelkner.de/search/fact-search.html?keywords=zugmagnet&gkw=zugmagnet&gorig=s&gid=11206122896&WT.mc_id=top_suche_neu&gclid=COCp6NHNnrICFYcPfAodzn4A1A

wenn Du das mechanisch fein austüftelst bekommst Du auch ne gewisse 
Anschlagdynamik hin.
Das meinst Du doch mit `gedämpfte' und `ungedämpfte' Schläge?
Vielleicht liege ich falsch, aber ich glaube nicht das sich der Klöppel 
schnell genug vom Trommelfell nur mit der Rückzugfeder des Magneten 
wegbewegt.
Daher würde ich die `Klöppel' in Richtung Trommelfell leicht federnd 
befestigen. Sprich, im Ruhezustand und bei angezogenen Magneten befindet 
sich der Klöppel knapp über dem Fell. Bekommt der Magnet einen 
Spannungimpuls schnellt der Klöppel zum Fell und stoppt kurz vorher. 
Durch die Trägheit des Klöppels und seine Federaufhängung schnellt 
dieser nach, trifft das Fell und verläßt es gleich wieder. Das 
Rückfedern wirst Du ggf. abdämpfen müssen.
Im Grunde funktionierts genau so wie das Läutwerk mit Wagnerschen Hammer 
in einem alten Telefon.

Gruß

von Dan (Gast)


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Hallo,

Danke für die Antworten und das Video!!!

So ein Zugmagnet mit entsprechender Mechanik dürfte wohl genau das 
richtige sein!

:O)


Frank Denke schrieb:
> Das meinst Du doch mit `gedämpfte' und `ungedämpfte' Schläge?

-ungedämpfter Schlag: der Schlegel prallt vom Fell ab, das Fell kann 
frei schwingen

-gedämpfter Schlag: der Schlegel bleibt mehr oder weniger lange auf dem 
Fell liegen, das Fell wird also direkt nach dem Schlegelaufprall 
gedämpft


Hoffe, dass unter anderem durch die Pulsdauer eine Anschlagsdynamik 
möglich ist

von Ernestus P. (malzeit) Benutzerseite


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> Hoffe, dass unter anderem durch die Pulsdauer eine Anschlagsdynamik
> möglich ist

Wie sehr die Pulsdauer die Anschlagdynamik bestimmt musst du 
ausprobieren. Ansonsten kannst du es noch über den Strom bzw. Spannung 
probieren. Indirekt geht das auch mit Vorwiderständen.

Und Freilaufdiode nicht vergessen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Es wäre ja auch eine Konstruktion mit 2 Zugmagneten denkbar, woei der 
eine der 'Beuger' wäre und der andere der 'Strecker'. Über die Pulsdauer 
und Reihenfolge könnte man dann den Klöppel länger oder kürzer aufs Fell 
der Congette schlagen lassen. Das Rückstellproblem wäre damit erledigt.

von Dan (Gast)


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interessante Vorschläge!!!

Werde wohl am besten mal ein ganzes Bündel Zugmagnete bestellen.
:O)

Freilaufdiode ist, glaube ich, schon in dem Mosfet-Typ verbaut, den ich 
zum Schalten verwenden will (Primäransteuerung dann über AVR-µC).

von Harald W. (wilhelms)


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Dan schrieb:

> Freilaufdiode ist, glaube ich, schon in dem Mosfet-Typ verbaut, den ich
> zum Schalten verwenden will

Eher nicht. Die Freilaufdiode gehört parallel zur Spule. Da diese aber
den Abfall des Magnets verzögert, munn man stattdessen möglicherweise
eine Z-Diode verwenden.
Gruss
Harald

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