Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik [Schaltungskritik]


von Andreas M. (amesser)


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Hallo,

Vorhanden ist ein Ringkern 2x12V/3.3A (80VA). Diesen möchte ich gerne zu 
einem Netzteil verwursten. Um möglichst viel von der vorhandenen 
Spannung zu nutzen habe ich mich für ein Design mit Mosfet und 
Schottky-Dioden entschieden. Der erste Versuch war absolut unbrauchbar 
und wurde auf d.s.e bereits für schlecht befunden. Nun habe ich die 
Bauteilekisten durchgewühlt und bin zu obigen Design gekommen.  Offene 
Fragen:

1) Brauche ich eine zusätzliche Sicherung Netzseitig?
2) Ist eine Einschaltstrombegrenzung notwendig. Vor den Trafo kommt auf 
jeden Fall noch ein Netzfilter (Fertigteil) sowie ein Schalter.
3) Irgendwelche offensichtliche Probleme im Schaltplan?

P.S.

Ich hab kein Problem mit d.s.e, ich vermute hier jedoch ein größeres 
Auditorium ;-)

von Jens G. (jensig)


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>1) Brauche ich eine zusätzliche Sicherung Netzseitig?

Würde ich auf jedenfall machen, denn der Trafo kann ja auch mal einen 
Kurzen bekommen (schlimmer wäre ein Fast-Kurzer, der sich ordentlich im 
Trafo verheizen würde, wenn Du Dich nur auf die Hausleitungssicherungen 
(16A oder so) verläßt).

>2) Ist eine Einschaltstrombegrenzung notwendig. Vor den Trafo kommt auf
>jeden Fall noch ein Netzfilter (Fertigteil) sowie ein Schalter.

Bei 80W nicht nötig

>3) Irgendwelche offensichtliche Probleme im Schaltplan?

Wenn das mal eine Schaltung war, die vorher mit bipolaren Transis 
arbeiten sollte, solltest Du Dich auf Schwingungen gefaßt machen, weil 
die OPV jetzt auf eine ziemlich hohe Gate-Kapazität arbeiten.

Übrigens ist das hier falsch:

>einem Netzteil verwursten. Um möglichst viel von der vorhandenen
>Spannung zu nutzen habe ich mich für ein Design mit Mosfet und
>Schottky-Dioden entschieden. Der erste Versuch war absolut unbrauchbar

Das gilt aber nicht für den von Dir verwendeten Mosfet.

von Anja (Gast)


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Andreas Messer schrieb:
> Um möglichst viel von der vorhandenen
> Spannung zu nutzen

Wieso kommt dann eine Sicherung auf die Sekundärseite des Trafos?

D12 ist für mehrere Ampere auch ein wenig unterdimensioniert.

Der Spannungsregler schwingt auf jeden Fall.

Und D8 dürfte bewirken daß niedrige Ausgangsspannungen nicht erreicht 
werden können weil die Konstantstromquelle Q2 den Ausgangskondensator 
auflädt.

Ich vermute mal daß die ursprüngliche Schaltung eine Hilfsspannung hatte 
deren Bezugspunkt (Masse) die positive Ausgangsspannung war. In dem Fall 
treten die Probleme nicht auf.

Eine Mindestlast am Ausgang fehlt ebenso. Bei höheren Temperaturen 
lassen Leistungstransistoren schon mal ein paar mA durch auch wenn sie 
eigentlich gesperrt sind.

Gruß Anja

von Andreas M. (amesser)


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Jens G. schrieb:
>>1) Brauche ich eine zusätzliche Sicherung Netzseitig?
>
> Würde ich auf jedenfall machen, denn der Trafo kann ja auch mal einen
> Kurzen bekommen (schlimmer wäre ein Fast-Kurzer, der sich ordentlich im
> Trafo verheizen würde, wenn Du Dich nur auf die Hausleitungssicherungen
> (16A oder so) verläßt).

Ok, das werde ich dann auf jeden Fall so machen. Ich denke mit 1.5A 
träge sollte es dann auch funktionieren (Einschaltstromstoß...)

>>3) Irgendwelche offensichtliche Probleme im Schaltplan?
>
> Wenn das mal eine Schaltung war, die vorher mit bipolaren Transis
> arbeiten sollte, solltest Du Dich auf Schwingungen gefaßt machen, weil
> die OPV jetzt auf eine ziemlich hohe Gate-Kapazität arbeiten.

Nein war sie nicht. Der Oszi sagt sie schwingt nicht, Zumindest bei sehr 
kleinen Lasten (Led) sowie bei einem kleinen DC-Motor. Einzig beim 
Stromregler bin ich mir noch nicht ganz sicher, deswegen C9. 
Möglicherweise plane ich auch einfach noch ein paar Widerstände im 
Schaltplan/Layout ein um die Verstärkung des Stromsensors im Notfall zu 
Begrenzen, dann wird aber die Regelung schlechter.

> Übrigens ist das hier falsch:
>
>>einem Netzteil verwursten. Um möglichst viel von der vorhandenen
>>Spannung zu nutzen habe ich mich für ein Design mit Mosfet und
>>Schottky-Dioden entschieden. Der erste Versuch war absolut unbrauchbar
>
> Das gilt aber nicht für den von Dir verwendeten Mosfet.

Das verstehe ich nicht.

Anja schrieb:
> Andreas Messer schrieb:
>> Um möglichst viel von der vorhandenen
>> Spannung zu nutzen
>
> Wieso kommt dann eine Sicherung auf die Sekundärseite des Trafos?

Weil das so auf dem Trafo steht? 4.0A Primärseitig wäre ein bischen 
übertrieben? Denke ich.

> D12 ist für mehrere Ampere auch ein wenig unterdimensioniert.

Das stimmt, da werde ich dann auch was dickeres einplanen.

> Der Spannungsregler schwingt auf jeden Fall.

Weil? Mein Oszi sagt was anderes. Aber es kann gut sein das ich noch 
nicht in den richtigen Lastbereich/Regelbereich gekommen bin.

> Und D8 dürfte bewirken daß niedrige Ausgangsspannungen nicht erreicht
> werden können weil die Konstantstromquelle Q2 den Ausgangskondensator
> auflädt.

Nein, D12 ist nur eine Schutzdiode für den Mosfet. Wenn 0V Spannung 
eingestellt werden, dann wird U2C über D9 die Spannung am Gate auf etwa 
1V halten, das wird weder für das Öffnen des Fets noch für die Z-Diode 
reichen.

> Ich vermute mal daß die ursprüngliche Schaltung eine Hilfsspannung hatte
> deren Bezugspunkt (Masse) die positive Ausgangsspannung war. In dem Fall
> treten die Probleme nicht auf.

Es gibt keine ursprüngliche Schaltung. Im Übrigen macht der DC/DC eine 
positive Hilfsspannung.

> Eine Mindestlast am Ausgang fehlt ebenso. Bei höheren Temperaturen
> lassen Leistungstransistoren schon mal ein paar mA durch auch wenn sie
> eigentlich gesperrt sind.

Da stimme ich zu.

Gruß
Andreas

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