Forum: Offtopic [TV] Bombe - falscher draht


von Michael P. (mpl)


Lesenswert?

Hallo, hab mal ne frage.

Warum explodiert in Filmen die Bombe immer wenn der Falsche draht vom 
zünder durchgeschnitten wird?

gibt es da einen wahren Hintergrund oder nur Filmsache?

ich meine [+]----Zünder----[-] ob Plus oder Minus is doch egal

von Vlad T. (vlad_tepesch)


Lesenswert?

warum bleibt in Filmen immer die 7-Segmentanzeige bei 1 stehen, obwohl
Var 1: nur die Zünderkabel
oder
Var 2: die Gesamtstromversorgung durchtrennt wurde?

warum werden in Filmen Passwörter immer Stellenweise geknackt?

Warum explodieren im Film immer die Autos, wenn der Tank getroffen wird?

Warum macht es im Film "Wusch", wenn im Weltraum ein Raumschiff 
vorbeifliegt oder warum hört man Explosionen und 
Phaser/Laser/Blaster-Schüsse?



...

bitte endlos fortsetzen.

von Vn N. (wefwef_s)


Lesenswert?

Warum kommt nie jemand auf die Idee, die Sprengkapsel aus dem 
Sprengstoff zu ziehen?

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


Lesenswert?

vn nn schrieb:
> Warum kommt nie jemand auf die Idee, die Sprengkapsel aus dem
> Sprengstoff zu ziehen?

Das machen doch bloß die Weicheier   ;)

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Michael P. schrieb:

> Warum explodiert in Filmen die Bombe immer wenn der Falsche draht vom
> zünder durchgeschnitten wird?

Weil das so im Drehbuch steht. Im Ernst, du glaubst doch nicht, man 
könne eine Bombe so entschärfen?? Noch dazu, wenn es eine unbekannte 
Bauart ist.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Der richtige Draht ist immer der Weiße. Nie der Rote, denn das ist der 
Gefährliche. ;-)

von Peter L. (Gast)


Lesenswert?


von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Vlad Tepesch schrieb:
> warum werden in Filmen Passwörter immer Stellenweise geknackt?

Es gab wirklich mal ein System, wo das möglich war.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Es gab wirklich mal ein System, wo das möglich war.

Kombinationsschlösser knackt man stellenweise.

von El Patron B. (bastihh)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Es gab wirklich mal ein System, wo das möglich war.
>
> Kombinationsschlösser knackt man stellenweise.

Und nichtmal mehr die... die USA haben jetzt den Generalschlüssel für 
solche Schlösser ;o

von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Nie der Rote, denn das ist der
> Gefährliche. ;-)

Jawolll,
ROT ist schliesslich eine Warnfarbe.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:
> Kombinationsschlösser knackt man stellenweise.

Klar. Aber auch Password-Checks in Software können zu zur dieser Art von 
Crack einladen.

von Oliver R. (f3i3rfly0r)


Lesenswert?


von Dominik S. (dasd)


Lesenswert?

Michael P. schrieb:
> Warum explodiert in Filmen die Bombe immer wenn der Falsche draht vom
> zünder durchgeschnitten wird?

Weil der Bombenbauer ein ganz, ganz, ganz böser Junge ist und zur 
Verwirrung ein paar Dummy-Drähte eingebaut hat, die beim durchschneiden 
sofort zur Zündung führen?

von El Patron B. (bastihh)


Lesenswert?

Nein, es führen 4 Leitungen in den Zündsatz.
Vcc , GND , A , B

Dahinter verbrigt sich ein NAND Gatter.

D.h Trifft man GND oder Vcc passiert nichts.. Trifft man A oder B machts 
Bum ;D

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Basti schrob:
>Trifft man A oder B machts Bum ;D

Als Bombenentschärfer sollte man immer ein paar Invertergatter in der
Kiste haben...

MfG Paul

von Ulrich S. (voodoofrei)


Lesenswert?

Paul Baumann schrieb:
> Als Bombenentschärfer sollte man immer ein paar Invertergatter in der
> Kiste haben...

Das führt dann nur zur schnelleren Zündung!

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Wieso hat eine Zeitbombe überhaupt ein 7-Segment-Display und piepst jede 
Sekunde?

Wenn ich eine solche Bombe bauen sollte würde ich die so bauen, daß man 
nicht erkennt wann sie hochgeht oder wie sie gezündet wird. Also 
vielleicht ein Display auf dem man die Zeit einstellen kann, aber 
entweder ziehe ich das nach dem Scharfmachen ab weils mir zu schade ist 
oder ich nutze es danach nicht mehr um Strom zu sparen. Alles andere ist 
Spielerei und möglicher Angriffspunkt gegen die Bombe. Man erkennt so 
nicht mal ob die Bombe scharf ist oder nicht.

Man könnte so eine Bombe auch mit einem Annäherungszünder versehen. 
Sowas entschärft auch kein Polizeiroboter oder schleppt das Ding weg.

Aber dann wären die Filme nicht mehr so spannend, wenn der oberschlaue 
Detective erst gar nicht an die Bombe rankommt, um irgendwelche Drähte 
durchzuschneiden und hinterher mit der Katze zu flüchten...

von Jörg S. (joerg-s)


Lesenswert?

Na ja, zwecks Eigenschutz wäre ein Display und eine nicht all zu 
empfindliche Bombe schon nicht schlecht.
Zumal eine ZEITbombe auch nicht immer bei einer Erschütterung los gehen 
sollte ;)


Lustig sind auch die Bomben wo der Falsche Draht dazu führt das die 
Bombe schneller läuft :)

von Basti M. (counterfeiter)


Lesenswert?

Basti B. schrieb:
> Dahinter verbrigt sich ein NAND Gatter.

Ach die Zeiten sind doch vorbei... Heute würde ich als Bombenentschärfer 
lieber ein JTAG Programmierer mitbringen ;)

von Karl H. (kbuchegg)


Lesenswert?

Michael P. schrieb:

> Warum explodiert in Filmen die Bombe immer wenn der Falsche draht vom
> zünder durchgeschnitten wird?
>
> gibt es da einen wahren Hintergrund


Das ist sicher in irgendeiner DIN-Norm geregelt.
genauso wie die Drahtfarben.


Der blaue Draht ist übrigens immer der, den man durchschneiden muss!

von Karl H. (kbuchegg)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Vlad Tepesch schrieb:
>> warum werden in Filmen Passwörter immer Stellenweise geknackt?
>
> Es gab wirklich mal ein System, wo das möglich war.

Multics

von Daniel F. (df311)


Lesenswert?

die bomben bei denen man nur einen draht durchschneiden muss sind doch 
langweilig. die macgyver-variante ist da schon anspruchsvoller ;-)

Ben _ schrieb:
> um irgendwelche Drähte
> durchzuschneiden und hinterher mit der Katze zu flüchten...

"schnapp dir den kater"

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Karl Heinz Buchegger schrieb:
>> Es gab wirklich mal ein System, wo das möglich war.
>
> Multics

Das dürfte freilich auch heute noch möglich sein, wenn auch geringfügig 
anders: wenn eine Passwortüberprüfung byteweise erfolgt und die Laufzeit 
sich entsprechend verhält.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

Aber warum zündet die Bombe bei 00:00? Sie könnte doch einfach bei 05:23 
zünden. Das hätte einen kleinen Überraschungseffekt ;)

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


Lesenswert?

A. K. schrieb:
>>> Es gab wirklich mal ein System, wo das möglich war.
>> Multics
> Das dürfte freilich auch heute noch möglich sein, wenn auch geringfügig
> anders: wenn eine Passwortüberprüfung byteweise erfolgt und die Laufzeit
> sich entsprechend verhält.

Bei vielen Implementierungen von WLAN WPA mit WPS ist dies der Fall:

http://null-byte.wonderhowto.com/how-to/hack-wpa-wifi-passwords-by-cracking-wps-pin-0132542/
> From this exploit, the WPA password can be recovered almost instantly
> in plain-text once the attack on the access point WPS is initiated,
> which normally takes 2-10 hours.
> By guessing the PIN, the router will actually throw back, whether or
> not the first four digits (of eight) are correct. Then, the final
> number is a checking number used to satisfy an algorithm.

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Ben _ schrieb:

> Wenn ich eine solche Bombe bauen sollte würde ich die so bauen, daß man
> nicht erkennt wann sie hochgeht oder wie sie gezündet wird.

Deswegen wirst du nie eine Rolle als Filmbösewicht bekommen. Die 
brauchen nämlich Sinn für Dramatik.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Lesenswert?

Stefan Helmert schrieb:
> Aber warum zündet die Bombe bei 00:00? Sie könnte doch einfach bei 05:23
> zünden. Das hätte einen kleinen Überraschungseffekt ;)

Da gab es mal so eine Szene bei NCIS... Da ging die Übungsbombe der 
Entschärfer nicht bei 00:00 hoch, sondern etwas früher...

Ach ja, die Zündkapseln....
In den Filmen sind in der Regel mehrere Kapseln an einer Bombe 
angeschlossen. Also ganz spontan würde ich jetzt sagen, dass beim 
Einschalten der Bombe der Innenwiderstand der Zündkapsel gemessen wird 
und wenn er sich (zu schnell) ändert, geht die Bombe hoch. Und ziehst du 
eine Kapsel raus, geht die andere immer noch hoch.

Die Bomben in Filmen haben aber eh nichts mit der Realität zutun. Wie 
oft wurden in letzter Zeit Bomben gefunden, die nicht hochgegangen 
sind?? Und wieso?? Weil die Leute stupide irgendwelchen Anleitungen 
folgen, ohne zu verstehen, was die da machen.

Kommerzielle Bomben sind aber schon eine andere Nummer...

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Dimitri Roschkowski schrieb:
> Kommerzielle Bomben sind aber schon eine andere Nummer...

Die gehen auch oft nicht hoch, jedenfalls die vom letzten Krieg. Wenn 
das nämlich dumme billige Massenbomben sind, dann ist preistreibende 
Perfektion unnötig.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Die gehen auch oft nicht hoch, jedenfalls die vom letzten Krieg. Wenn
> das nämlich dumme billige Massenbomben sind, dann ist preistreibende
> Perfektion unnötig.

Nee, die meine ich nicht. Sondern die, wo gleich ein halbes 
Rechenzentrum verbaut ist.

von Frank B. (frank501)


Lesenswert?

Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Das ist sicher in irgendeiner DIN-Norm geregelt.
> genauso wie die Drahtfarben.

Vielleicht sollte mal jemand eine DIN ISO 21513 schreiben.
Alles was beim Bau einer Bombe zu beachten ist.

Zum Beispiel Drahtfarben, vorgeschriebene Anzeigeelemente, mechanischer 
Aufbau, Sicherheitsvorrichtungen usw.
Und vielleicht auch ein Kapitel zur Entschärfung.

(scnr)

von El Patron B. (bastihh)


Lesenswert?

Frank B. schrieb:
> Karl Heinz Buchegger schrieb:
>> Das ist sicher in irgendeiner DIN-Norm geregelt.
>> genauso wie die Drahtfarben.
>
> Vielleicht sollte mal jemand eine DIN ISO 21513 schreiben.


Wieso würde es mich nicht wundern, wenn es die schon geben würde?

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Fehlt ja nur noch, daß ich meine Zeitbomben vom TÜV abnehmen lassen 
muss...

> Deswegen wirst du nie eine Rolle als Filmbösewicht bekommen.
Yep, ich würde es hassen aufgrund irgendwelcher dummen Fehler sterben zu 
müssen. Da bringen die erst tausende von Menschen um, aber schaffen's 
nicht, den Möchtegern-Helden aus nächster Nähe mit Blei vollzupumpen 
obwohl sie 20 Minuten Zeit und mindestens drei volle Magazine haben. Und 
bevor sie dann letzten Endes von irgendeinem Anfänger den Abhang 
hinabgestoßen werden versagen auch noch alle Zeitbomben... Ist doch 
furchtbar sowas!

;)

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Lesenswert?

Ben _ schrieb:
> Da bringen die erst tausende von Menschen um, aber schaffen's
> nicht, den Möchtegern-Helden aus nächster Nähe mit Blei vollzupumpen
> obwohl sie 20 Minuten Zeit und mindestens drei volle Magazine haben.

Das ist aber echt irgendwie so. Je höher der Status ist, desto schwerer 
ist es, die Person umzubringen. Beispiel James Bind, Quantum Trost. Bond 
bringt in dem Film unzählige Bodyguards von Dominic Greene einfach so 
um. Doch im Kampf gegen ihn wird es dann doch relativ knapp. Und Dominic 
Greene ist ein Konzern-Cheff und kein Agent. Naja... Filme.... war 
trotzdem spannend ;)

Ben _ schrieb:
> versagen auch noch alle Zeitbomben..

Hmm.. Was habe ich zuletzt gesehen... Total Recall 2012... geht die 
Bombe hoch. Starship Troopers 2012 ebenso.... Spaceballs... "have a nice 
day" ;)


http://www.youtube.com/watch?v=3UunQXXxAWY

Also Zeitbomben gehen hoch, wenn die nicht entschärft werden...

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Ja aber nur wo sie dürfen... zB. in der Nähe des Hinterns vom 
Bombenbastler oder wenn der Held gerade noch so mit einem Hechtsprung in 
Deckung springen kann.

Ich meine die Szenen wo sich der Böhsewicht und der Held direkt 
gegenüberstehen. Der Filmheld mit leeren Händen und der Böhse mit einer 
durchgeladenen und entsichterten AK-47 im Anschlag, mit einem großen 
Magazin voll panzerbrechender Munition... Wenn ich weiß der Typ kann mir 
in besonderem Maße Ärger machen entleere ich dieses Magazin doch ohne 
große Rückfragen einfach mal... oder nicht?

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Mir tun auch all die Leute leid, die aus in Filmen erlernter Gewohnheit 
in realen Schiessereien hinter Autotüren oder Mülltonnen Deckung suchen.

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Vor allem weil man immer auch sieht wie das Blech der Türen durchsiebt 
wird...

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Mir tun auch all die Leute leid, die aus in Filmen erlernter Gewohnheit
> in realen Schiessereien hinter Autotüren oder Mülltonnen Deckung suchen.

Hinter einer Autotür in Deckung zu gehen, ist dämlich. Der Motorblock 
hilft dagegen schon viel besser. Genauso wie auch der Akku eines MacBook 
Pro gegen eine 9mm Kugel Schutz bietet. Wenn also auf euch geschossen 
wird, nehmt lieber das Notebook zur Deckung als die Autotür!


Hehe.. Da gab es doch mal was bei Mythbusters...
https://www.youtube.com/watch?v=uULn_Jul43Y&feature=related

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Wenn wir schon bei Film-Mythen sind nehm ich lieber die ferngesteuerte 
Friedenspfeife aus Mars Attacks. Die hilft auch dann noch wenn einem 
irgendwer 'ne Atombombe auf'n Kopf schmeißt.

von Peter L. (Gast)


Lesenswert?

Kennt ihr den Film Dark Star?

http://www.paranormal.de/kino/bomb.html

von Florian *. (haribohunter)


Lesenswert?

Entschärfung durch gutes Zureden. ... :)
Wahrscheinlich besser als irgendwelche Drähte durchzuknipsen.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Wenn
> das nämlich dumme billige Massenbomben sind, dann ist preistreibende
> Perfektion unnötig.

Mit Öko-Bio-Bomben kann das nicht passieren.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:
> Mit Öko-Bio-Bomben kann das nicht passieren.

Was kann damit nicht passieren? Dass die nicht ihre Wirkung entfalten? 
Bio Bomben sind auch nichts anderes, wie "einfache" Infektionen. Wenn 
genug Menschen dagegen Immun sind, breitet sich die Infektion nicht aus. 
Und im Worst Case erreicht man die Immunität durch....

von Co E. (Firma: keine) (emco)


Lesenswert?

> Mir tun auch all die Leute leid, die aus in Filmen erlernter Gewohnheit
> in realen Schiessereien hinter Autotüren oder Mülltonnen Deckung suchen.

Jup....

http://www.youtube.com/watch?v=Cz8b3gMwld4

von Dave B. (gaston)


Lesenswert?

Bei einer der letzten Hawaii Five-0 Folgen (amerikanische aktuelle 
Staffel) gabs wohl auch wilde Bombenbauer.
Da haben aber dann nicht die Helden selbst entschärft sondern 
vorbildlich das Bombenkommando der Army/Navy/Airforce das machen lassen.
Erfreulicherweise auch nicht bis 00:01 gewartet sondern bissl vorher 
schon abgeknipst. Aber wohl auch in Verbindung mit 
Bewegungs-/Erschütterungszündern, damit der Held nicht wegläuft.
War aber leider das übliche "ich knipse einen Haufen Kabel 
durch"-Gefummel aber wenigsten hat der Entschärfer die Kabelenden 
ordentlich abgebunden und isoliert und die Sprengkapsel in einem 
explosionsgeschützem Behälter verplombt/abgelegt. Das fand ich mal 
richtig vorbildlich.

von Ro R. (rond_es)


Lesenswert?

Wenn es einen uC hat und einen externen Oszi, kann man dann nicht 
einfach den rausreissen? Dann würde einfach das Programm anhalten ....

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Lesenswert?

Ro R. schrieb:
> Wenn es einen uC hat und einen externen Oszi, kann man dann nicht
> einfach den rausreissen? Dann würde einfach das Programm anhalten ....

Stell dir mal vor:
Du hast einen Kondensator, der Energie für die Zündung liefern soll. 
Dieser Kondensator ist an einem Wechsel-Relais angeschlossen, der 
zwischen Zünden (Strom aus) und Relais auflade (Strom ein) wählen kann. 
Die Spule des Relais ist eine AC Spule und zwischen dem uC und der Spule 
sitzt noch ein Kondensator, der die Gleichspannung herausfiltert.

Im Ausgeschalteten Zustand steht das Relais auf Zündung, da der 
Kondensator leer ist, passiert nix.

Jetzt wird die Bombe scharf gemacht. Das Relais bekommt per PWM die 
benötigte Wechselspannung und zieht an. In diesem Moment wird der 
Kondensator für die Zündung geladen.

Die Für die Zündung schaltet der uC einfach die Stromzufuhr zum 
Kondensator ab.

Wenn du jetzt den Oszi rausreißt, dann gibt es keinen Spannungswechsel 
mehr an der Stromversorgung der Relais Spule (wegen des Kondensators, 
der nur den Wechsel weiterleitet) und die schaltet um. Bum!

von Sascha W. (arno_nyhm)


Lesenswert?

Die Diskussion erinnert mich direkt wieder hieran:
http://de.wikipedia.org/wiki/Versuchte_Bombenanschläge_vom_31._Juli_2006

Das erste was mir durch den Kopf ging als ich hörte, dass die Typen 
Mechatronik an einer FH studierten war: 'Was für ein Armutszeugnis für 
die FH!' - Wenn die Studenten nach eins, zwei Semestern nicht einmal 
eine anständige Bombe bauen können, ist da doch etwas faul! ;)

von Großes F. (112)


Lesenswert?

Was ich noch lustiger finde, als die richtigen Drähte einer Bombe 
auszumachen ist es, dass der Hacking-Prozess in ein beliebiges System 
stets durch einen Fortschrittsbalken angezeigt wird.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Dimitri Roschkowski schrieb:
> Was kann damit nicht passieren? Dass die nicht ihre Wirkung entfalten?

Na daß sie nicht losgehen - darum gings doch. Und übrigens: die Leopard 
II fahren mit Biodiesel viel umweltfreundlicher. Dafür brauchen wir 
umbedingt einen grünen Kriegsminister.

von A. $. (mikronom)


Lesenswert?

Ach ihr habt einfach alle keine Ahnung vom Bombenentschärfen. Man sucht 
einfach das Kabel zum Zünder und zwickt das durch. Ende.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:
> Na daß sie nicht losgehen - darum gings doch.

Also wenn eine mit einer Bio-Waffe infizierte Person nicht los geht, 
dann geht die eben nicht los ;)

Was hat man sonst so? Für Bio- und Chemie-Waffen sind Aerosole relativ 
brauchbar. Nur ein Aerosol herzustellen und ihn geteimert anzusteuern 
ist noch viel komplexer als einfach mal einen bestimmten und im 
Datenblatt (RTFM) angegeben Strom irgendwo durchzujagen.

Sascha W. schrieb:
> Das erste was mir durch den Kopf ging als ich hörte, dass die Typen
> Mechatronik an einer FH studierten war: 'Was für ein Armutszeugnis für
> die FH!' - Wenn die Studenten nach eins, zwei Semestern nicht einmal
> eine anständige Bombe bauen können, ist da doch etwas faul! ;)

Die haben eben in der Vorlesung Bombenbauen I/II nicht richtig 
aufgepasst. Oder wollten zur Verbesserung der Note noch eine 
Praxisaufgabe abgeben. Zu meiner Zeit haben wir in der Schule noch 
Nitroglycerin im Chemieunterricht der 9. Klasse hergestellt und in der 
12. Klasse LK-Physik mit allen möglichen Strahlern experimentiert. Heute 
darf man da ja nicht mehr, denn jemand könnte ja auf die Idee kommen, da 
etwas schlimmes draus zu bauen.

von Steffen W. (derwarze)


Lesenswert?

Dimitri Roschkowski schrieb:
> Ach ihr habt einfach alle keine Ahnung vom Bombenentschärfen. Man sucht
>
> einfach das Kabel zum Zünder und zwickt das durch. Ende.

Tja wenn ich die Bombe gebaut hätte wär es ein Zünder der mit Ruhestrom 
arbeitet. Also der bei Stromunterbrechnung losgeht. ...Und bunte Drähte 
gäbe es auch nicht, hätte da ein Dutzend drin und alle schwarz.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Lesenswert?

Steffen Warzecha schrieb:
> Dimitri Roschkowski schrieb:
>> Ach ihr habt einfach alle keine Ahnung vom Bombenentschärfen. Man sucht
>>
>> einfach das Kabel zum Zünder und zwickt das durch. Ende.
>
> Tja wenn ich die Bombe gebaut hätte wär es ein Zünder der mit Ruhestrom
> arbeitet. Also der bei Stromunterbrechnung losgeht. ...Und bunte Drähte
> gäbe es auch nicht, hätte da ein Dutzend drin und alle schwarz.

Ähm.... Sorry aber der von dir zitierte Text ist nicht von mir.

Und zum Zünden... Siehe mein Post weiter oben mit dem Filter der 
Gleichstromanteile

von Steffen W. (derwarze)


Lesenswert?

>Ähm.... Sorry aber der von dir zitierte Text ist nicht von mir.

Hab ich auch gerade bemwekt, habe mich auf die Zitatfunktion verlassen 
doch die macht wohl immer mal Fehler. Das Zitat war ja von Andi 
$nachname.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Dimitri Roschkowski schrieb:
> Also wenn eine mit einer Bio-Waffe infizierte Person nicht los geht,
> dann geht die eben nicht los ;)

Och, gib zu, du willst nicht verstehen. Eine Öko-Bio-Bombe ist mit 
Sprengstoff aus nachwachsenden Rohstoffen gefüllt und das Gefäß ist aus 
Naturfaser/Naturharz Verbundwerkstoff. Die kann man wirklich nicht mit 
Bio-Waffen velwechseln.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:
> Naturfaser/Naturharz Verbundwerkstoff

Natürlich handgeklöppelt und fußbemalt - aber das sollte sowieso 
selbstverständlich sein...

von Karl H. (kbuchegg)


Lesenswert?

Steffen Warzecha schrieb:

> Tja wenn ich die Bombe gebaut hätte wär es ein Zünder der mit Ruhestrom
> arbeitet. Also der bei Stromunterbrechnung losgeht. ...Und bunte Drähte
> gäbe es auch nicht, hätte da ein Dutzend drin und alle schwarz.

Also das geht ja gar nicht - alle schwarz.
Sowas kriegst du nie durch den Bomben-TÜV

von Ralf G. (ralg)


Lesenswert?

Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Also das geht ja gar nicht - alle schwarz.
> Sowas kriegst du nie durch den Bomben-TÜV
Das lässt man in China machen, die kleben drauf, was du willst!

von Frank X. (flt)


Lesenswert?

Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Also das geht ja gar nicht - alle schwarz.
> Sowas kriegst du nie durch den Bomben-TÜV

In russischer militärischer Elektronik sind üblicherweise
alle Drähte weiss...

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


Lesenswert?

Muss man für eine selbstgebaute (Zeit-) Bombe eigentlich eine 
Haftpflichtversicherung abschließen?

Es ist ja nicht ganz auszuschließen, dass bei der Detonation an in der 
näheren Umbebung befindlichen Objekten ein Schaden entsteht...

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Lesenswert?

Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Also das geht ja gar nicht - alle schwarz.
> Sowas kriegst du nie durch den Bomben-TÜV

§ 307 StGB Abs. 4

Wer für die Taten nach Absatz 1 und 2 eine vom TÜV nicht überprüfte, VDE 
konforme und vom BfS freigegebene Stoffe verwendet, wird zusätzlich zu 
den Freiheitsstrafen geteert und gefedert.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

A. K. schrieb:

> Die gehen auch oft nicht hoch, jedenfalls die vom letzten Krieg.

Ich wohne hier am Westwall. Wir fanden als Kinder (1970) im Wald immer 
noch genug Munition, die dann von einem Räumungsdienst abgeholt wurde. 
Manchmal an einer einzigen Stelle ein ganzer VW-Kombi voll. Am 
Helenenberg/Welschbillig gab es ein großes Munitionsdepot für die 
Räumungen, das war auch immer wieder ein öffentlicher Streitpunkt, und 
in der Tageszeitung. Eben, weil das Depot neben einem Wohnort lag, und 
auch Giftgasgranaten gelagert waren. Was da aktuell gerade ist, weiß ich 
nicht genau.

Ein Junge ca. 12 aus meiner Nachbarschaft analysierte noch 1985 eine 
gefundene Handgranate auf dem Dachboden. Mit dem Hammer. Das wars dann. 
Leute im Haus hörten noch Hammergeräusche, bis es bumm machte. Sie 
fanden nicht mehr viel von ihm. Im Prinzip das selbe wie mit den 
täglichen Minenopfern ehemaliger Krisengebiete.

Was wir massenhaft im Waldboden fanden: Kiloweise so schwarze 
zylindrische Stäbchen, etwa Durchmesser 3mm und Länge 10mm. Keine 
Ahnung, was das mal war. Sie brannten aber wie der Teufel, rochen etwas 
nach Schwarzpulver, vielleicht um bei jeder klimatischen Situation Feuer 
anzuzünden. Gut erhaltene Stäbchen fand alle Jahre mal einer in einer 
großen leeren Granathülse von einem halben Meter Länge und gut 15cm 
Durchmesser, luftdicht verpackt. Die lagen sonst immer so 10-20cm tief 
lose in Ansammlungen unter Waldboden, von Fäulnisprodukten des Waldes zu 
gefallen. Laufgänge gab es in Waldhügeln 1970 auch noch, und zwar 
reichlich, sie waren da noch einen halben Meter tief, die sind aber 
heute sehr wahrscheinlich durch Erosion und Waldfäulnisprodukten auch 
komplett zu gefallen. Es kann sein, daß das Zeug auch noch aus dem WW1 
stammt.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Lesenswert?

Magnus M. schrieb:
> Muss man für eine selbstgebaute (Zeit-) Bombe eigentlich eine
> Haftpflichtversicherung abschließen?

Frag das mal deinen Versicherungsvertreter.....

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Kiloweise so schwarze zylindrische Stäbchen, etwa Durchmesser 3mm und
> Länge 10mm.

Das könnten Treibladungen für Artillerie gewesen sein. Die wurden je 
nach Schußweite aus Pulversäcken zusammengestellt.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:

> Das könnten Treibladungen für Artillerie gewesen sein. Die wurden je
> nach Schußweite aus Pulversäcken zusammengestellt.

Entflammt das Zeug denn unter speziellen Bedingungen und auch noch zu 
Stäbchen gepreßt schneller, als bei uns, die damals nur ein Feuerchen 
machten? Das Zeug brannte sofort und gut, auch etwas naß. Sonst hätte 
ich eher auf so Dinge getippt wie uralten Diesel-LKW extern vorglühen...

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Entflammt das Zeug denn unter speziellen Bedingungen und auch noch zu
> Stäbchen gepreßt schneller

Ja, unter Druck und mit Initialzündung. Andereseits soll natürlich das 
Kanonenrhr nicht gesprengt werden.

von Vn N. (wefwef_s)


Lesenswert?

Steffen Warzecha schrieb:
> Dimitri Roschkowski schrieb:
>> Ach ihr habt einfach alle keine Ahnung vom Bombenentschärfen. Man sucht
>>
>> einfach das Kabel zum Zünder und zwickt das durch. Ende.
>
> Tja wenn ich die Bombe gebaut hätte wär es ein Zünder der mit Ruhestrom
> arbeitet. Also der bei Stromunterbrechnung losgeht. ...Und bunte Drähte
> gäbe es auch nicht, hätte da ein Dutzend drin und alle schwarz.

Weshalb jeder vernünftig denkende Mensch nach wie vor die Sprengkapsel 
aus dem Sprengstoff ziehen, beiseite legen und dann in Deckung gehen 
würde.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Lesenswert?

vn nn schrieb:
> Weshalb jeder vernünftig denkende Mensch nach wie vor die Sprengkapsel
> aus dem Sprengstoff ziehen, beiseite legen und dann in Deckung gehen
> würde.

Nochmal... Ich überwache den Innenwiderstand der Sprengkapsel und wenn 
sich dieser Ändert, machts boom noch bevor die den Sprengstoff verlassen 
hat.

von Vn N. (wefwef_s)


Lesenswert?

Inwiefern sollte sich der Widerstand der Sprengkapsel ändern, wenn ich 
sie aus dem Sprengstoff ziehe? Ich knipse ja nicht den Draht ab.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

vn nn schrieb:
> Inwiefern sollte sich der Widerstand der Sprengkapsel ändern

Die riecht dich ;-)

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Lesenswert?

vn nn schrieb:
> Inwiefern sollte sich der Widerstand der Sprengkapsel ändern, wenn ich
> sie aus dem Sprengstoff ziehe? Ich knipse ja nicht den Draht ab.

Wenn du eine Bombe baust, dann entscheidest du, welche Funktionen dir 
wichtig sind. Und wenn es dir wichtig ist, dass niemand die Zündkapsel 
aus dem Sprengstoff herauszieht, dann baust du die Kapsel eben 
entsprechend. Und gerade die Überwachung des Innenwiderstandes bietet 
sich da an.

von Vn N. (wefwef_s)


Lesenswert?

Auch wenn du es noch zehn Mal wiederholst, wie du erkenne willst, ob die 
Sprengkapsel von C4 oder von Luft umgeben ist, kannst du damit nicht 
erklären.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Lesenswert?

Du kannst selbstverständlich auch detektieren, wenn sich die Umgebung 
(C4 => Luft) der Kapsel ändert. Ich würde allerdings eher das 
mechanische rausziehen der Kapsel detektieren. Und wie man bei einer 
Bewegung für eine Widerstandsänderung sorgt, sollte jedem klar sein, der 
sich mit Technik auskennt. Und jeder der es nicht weiß, der sollte es 
auch besser nicht wissen. Ich werde hier im Forum keine Anleitung zum 
Bau einer Zündkapsel veröffentlichen.

Ich persönlich halte es für unmöglich, eine gut gebaute Bombe zu 
entschärfen. Aber gerade geht mir etwas anderes durch den Kopf. Was ist 
der Sinn einer Bombe?

Durch eine Explosion Menschen zu Töten und die Umgebung zu zerstören. 
Aber noch viel schlimmer ist der psychische Schaden, der durch die 
Massenmedien weltweit verbreitet wird. Und für Letzteres brauche ich 
nicht einmal Sprengstoff.

von Ich b. (ein_troll)


Lesenswert?


von Vn N. (wefwef_s)


Lesenswert?

Dimitri Roschkowski schrieb:
> Und wie man bei einer
> Bewegung für eine Widerstandsänderung sorgt, sollte jedem klar sein, der
> sich mit Technik auskennt. Und jeder der es nicht weiß, der sollte es
> auch besser nicht wissen. Ich werde hier im Forum keine Anleitung zum
> Bau einer Zündkapsel veröffentlichen.

Sprengkapseln wurden erfunden, damit man nicht direkt mit hochbrisanten 
Sprengstoffen arbeiten muss (sondern diese in der Kapsel verpackt sind), 
und du willst sie selbst bauen. Witzbold. Dann brauchst du gar nicht 
erst eine Sprengkapsel zu verwenden, sondern  kannst gleich einen 
Glühdraht in Bleiazid versenken. Andere bevorzugen die Methode, wo die 
Hände dran bleiben, und benutzen komerzielle Sprengkapseln, die 
erstaunlicherweise nicht dafür ausgelegt sind, Bewegungen zu 
detektieren.

Da ändert auch deine Pseudogeheimniskrämerei nichts daran.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Lesenswert?

Tut mir Leid, aber an deinem Posting ist absolut alles falsch.

Eine Zündkapsel wird für die Initialzündung gebraucht. Denn auf C4 kann 
ich auch mit einer Pistole schießen und es passiert nix. Die Zündkapsel 
liefert mit dem Initialsprengstoff die nötige Energie dafür. Und in der 
Zündkapsel wird auch kein all zu brisanter Sprengstoff verwendet, 
sondern einer um die Energie für den Sekundärsprengstoff zu liefern.

Ich sags mal so: Eine Zündkapsel kann ich auch mal fallen lassen. Also 
ist es auch kein Problem die selbst herzustellen.

Und auch wenn man ein kommerzielles Modell verwendet, wer hindert mich 
denn daran, die Kapsel entsprechend umzubauen, dass diese beim 
herausziehen den Innenwiderstand verändert?

von Ich b. (ein_troll)


Lesenswert?

Leider falsch.
Als erstes kommt z.B. ein Draht, der glüht und zündet den Initialsprst. 
z.B. Bleiazid oder Quecksilberfulminat. Initialsprst. sind entsprechend 
flammemfindlich. d.h. sie explodieren meist (Bleiazid, Silberacetylid) 
direkt bei der Berührung mit der Flamme mit entsprechendem Knall, auch 
ohne Verdämmung. In einer Zündkapsel hat es somit sehr wohl 
nempfindliuchen Sprengstoff und die Kapsel kann sehr wohl leicht 
explodieren, wenn man sie falsch behandelt. z.B. darauftritt.

Weil es aber nicht sonderlich schlau ist, viel empfindlichen 
Initialsprst. in einen Zünder zu packen, nimmt man nur das Mindeste und 
füllt den Rest der Kapsel mit einem weniger empfindlichen Sprengstoff 
wie PETN oder RDX, welcher nicht flammempfindlich ist, aber durch die 
Druckwelle des Initialsprstst. gezündet werden kann. Dieser hat dann 
auch die entsprechende Kraft um die Hauptladung wie TNT zu zünden.

Wie will man also bitte eine Kapsel so modifizieren, dass sich der 
Zünddraht-Widerstand ändert? M.M. nach nicht möglich. Allerdings könnte 
man z.B. am Boden der Kapsel einen kleinen Schalter anbringen, welcher 
beim Eindrücken der Kapsel in Plastiksprengstoff gedrückt wird. Zieht 
man die Kapsel herauf geht er auf. Braucht dann allerdings mehr als 2 
Drähte, wobei wir wieder am Anfang sind

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Lesenswert?

Danke für die Info. Aber es bleibt beim Gleichen. Eine Sprengkapsel kann 
ixch auch selbst bauen, so wie ich es will.
Aber um deine Frage zu beantworten, die Zündkapsel hat einen 
Innenwiderstand, der konstant ist, wenn die Spannung sich nicht ändert. 
Ich nehme jetzt mal deinen Vorschlag mit dem Schalter. An den Schalter 
schließe ich jetzt ein Widerstand an und schalte das Konstrukt parallel 
zu der Zündspule. Ist der Schalter eingedrückt, ist der Innenwiderstand 
geringer. Ist der Schalter aus, ist der Widerstand wieder normalhoch.

von A. $. (mikronom)


Lesenswert?

Steffen Warzecha schrieb:
> Tja wenn ich die Bombe gebaut hätte wär es ein Zünder der mit Ruhestrom
> arbeitet. Also der bei Stromunterbrechnung losgeht.

Könntest du die Funktionsweise eines solchen Zünders mal genauer 
erläutern? Vor allem woher er die Energie nimmt zu zünden, wenn ich das 
Kabel durchzwicke und damit die Energiezufuhr unterbreche. Weiterhin 
möchte ich wissen, wie du die Bombe scharf schaltest, ohne dass sie dir 
vorher um die Ohren fliegt!

Alles Bombenamateure hier!

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

Ein Elektromagnet hält einen Bolzen an einer Feder fest. Fließt zu wenig 
Strom, zieht die Feder den Bolzen hinein. Die Zündung erfolgt dann wie 
bei einem normalen Gewehr.

Da der Zünder nicht während der normalen Lagerung mit Strom durchflossen 
wird, enthält er einen Plastikstreifen, den man herauszieht, nachdem man 
die Bombe aktiv schaltet. Alternativ kann der Bolzen auch um 90° 
verdreht eingelassen sein und so arretieren. Der erste Stromfluss zieht 
den Bolzen aus der Ruhelage, worauf die torsionsverformte Feder den 
Bolzen gerade dreht. Erneutes Abfallen des Magneten lässt den Bolzen nun 
durch vollständig durch. Eben wie die Mechanik im Kugelschreiber.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Andi $nachname schrieb:
> Alles Bombenamateure hier!

Ha ha ha, das grummelt grade der Richtige...

von Steffen W. (derwarze)


Lesenswert?

>Könntest du die Funktionsweise eines solchen Zünders mal genauer
erläutern?

Stefan Helmert hat es prima beschrieben.

Noch habe ich keine Bombe gebaut (Wobei, einiges hierzulande mich 
manchmal zur Anwendung einer solchen reizt). Überlegungen sind also 
theoretischer Natur.
Bei diversen Filmen frag ich mich auch oft wie deppert Bomben gebaut 
sind, hochkomplex aber mit klar erkennbarer Möglichkeit die unschädlich 
zu machen. Als Bombenbauer der will das das Teil hochgeht mache ichs 
doch mit möglichst einfacher und störsicherer Technik die sich eben 
nicht so simpel entschärfen lässt. Dazu gehört natürlich eine 
Konstruktion bei der sich nicht einfach der Zünder herausziehen lässt. 
Und dem bösen Gelegenheitbombenbauer steht wohl nur sehr selten C4 und 
ähnliches zur Verfügung.
Übrigens, bei Selbstmordattentätern muss man den Zünder aus nicht 
herausziehen (falls man noch dazu kommt).

von A. $. (mikronom)


Lesenswert?

Steffen Warzecha schrieb:
>>Könntest du die Funktionsweise eines solchen Zünders mal genauer
> erläutern?
>
> Stefan Helmert hat es prima beschrieben.

Hat er überhaupt nicht. Ich will wissen wie ein Zünder mit Ruhestrom 
funktionieren soll (damit man das Kabel angeblich nicht direkt am Zünder 
kappen kann), nicht wie man verhindert ihn rauszuziehen!

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Lesenswert?

Andi $nachname schrieb:
> Hat er überhaupt nicht. Ich will wissen wie ein Zünder mit Ruhestrom
> funktionieren soll (damit man das Kabel angeblich nicht direkt am Zünder
> kappen kann), nicht wie man verhindert ihn rauszuziehen!

Sorry, aber genau das steht da. Und ich habe in meinem Beitrag 
geschrieben, wie es mit PWM funktioniert.

Du spannst einen Bolzen vor, den ein Elektromagnet hällt. Wenn zu wenig 
Strom fließt, dann lässt der Magnet los und der Bolzen aktiviert ähnlich 
wie bei einer Pistole die Zündkapsel.

von Peter L. (Gast)


Lesenswert?

oder stahlarmierte Kabel, bei den billigen Seitenschneidern, die die 
immer verwenden....

von Vn N. (wefwef_s)


Lesenswert?

Dimitri Roschkowski schrieb:
> Eine Zündkapsel wird für die Initialzündung gebraucht. Denn auf C4 kann
> ich auch mit einer Pistole schießen und es passiert nix. Die Zündkapsel
> liefert mit dem Initialsprengstoff die nötige Energie dafür.

Gratuliere. Ich habe nie etwas anderes behauptet.

Dimitri Roschkowski schrieb:
> Und in der
> Zündkapsel wird auch kein all zu brisanter Sprengstoff verwendet,
> sondern einer um die Energie für den Sekundärsprengstoff zu liefern.

Völliger Unfug, denn wenn er nicht hochbrisant wäre, könntest du ihn 
nicht per Stromimpuls durch einen Draht zünden.

Dimitri Roschkowski schrieb:
> Tut mir Leid, aber an deinem Posting ist absolut alles falsch.

q.e.d.

Dimitri Roschkowski schrieb:
> Und auch wenn man ein kommerzielles Modell verwendet, wer hindert mich
> denn daran, die Kapsel entsprechend umzubauen, dass diese beim
> herausziehen den Innenwiderstand verändert?

Ich kann auch ein Gasfeuerzeug umbauen, dass es "La Paloma" singt.

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

> Ich kann auch ein Gasfeuerzeug umbauen, dass es "La Paloma" singt.
Will sehen!

von Frank B. (frank501)


Lesenswert?

Man könnte auch Zünder nehmen, die mit einer vieradrigen Leitung 
bestückt sind und die beiden freien Adern als Ruhestromkontakt 
verwenden.
Und wenn man dann zwei Zünder einbaut, bleibt nach dem durchschneiden 
immer noch einer übrig der zünden kann.
Und was hindert einen daran, um die Zünder einen hauchdünnen 
Kupferlackdraht als Ruhestromkontakt zu wickeln, der beim raus ziehen 
reißt?

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Dann kommt der Polizeiroboter mit seiner Wasserkanone.

von Frank B. (frank501)


Lesenswert?

Ben _ schrieb:
> Dann kommt der Polizeiroboter mit seiner Wasserkanone.

Ein findiger Bastler dürfte auch für diese Eventualität eine Lösung 
finden.

von Ansgar K. (malefiz)


Lesenswert?

Wie wäre es den mit nem LDR der Zündsignal gibt sobald jemand in die 
Bombe schaut. Und nicht so ein Bastelgefrickel

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Sagte ja schon, im Extremfall Annäherungszünder. Da hat der 
Entschärfungstrupp Pech, Nachbars Wauwau aber auch... Sozusagen eine 
Bombe, die sich nicht ans Bein p*ssen läßt.

Gibts eigentlich auch sinnvolle Anwendungen für Zeitbomben?

von A. $. (mikronom)


Lesenswert?

Ben _ schrieb:
> Sagte ja schon, im Extremfall Annäherungszünder. Da hat der
> Entschärfungstrupp Pech,

Und der, der die Bombe scharf macht, auch.

von Frank B. (frank501)


Lesenswert?

Ansgar k. schrieb:
> Wie wäre es den mit nem LDR der Zündsignal gibt sobald jemand in die
> Bombe schaut. Und nicht so ein Bastelgefrickel

Wäre sicherlich das einfachste, aber wo bleibt denn da die Fairness? Wir 
wollen doch dem Entschärfer noch eine zumindest theoretisch vorhandene 
Chance geben sich zu beweisen ;)
Zugegeben, die von mir genannten Massnahmen mit Drähtchen und 
Ruhestromkontakten macht das Alles etwas schwer, aber wer aufmerksam 
genug schaut, kann solche Fallen dennoch erkennen und umgehen.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Ben _ schrieb:
> Gibts eigentlich auch sinnvolle Anwendungen für Zeitbomben?

Professionelle Sprengungen werden mit zeitversetzt zündenden Ladungen 
ausgeführt, damit man feststellen kann, ob alle Ladungen gezündet haben.

von A. $. (mikronom)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:
> Ben _ schrieb:
>> Gibts eigentlich auch sinnvolle Anwendungen für Zeitbomben?
>
> Professionelle Sprengungen werden mit zeitversetzt zündenden Ladungen
> ausgeführt,

[X] Du kennst nicht den Unterschied zwischen "professionellen 
Sprengungen" und Bomben.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


Lesenswert?

Ich traue mir zu, eine Elektronik zu bauen, die jedes Durchschneiden 
eines einzelnen beliebigen Drahtes mit Zündung beantwortet. Das sollte 
der Bösewicht aus (beliebigen Filmtitel einsetzen) auch können, der laut 
storyboard eh nicht an einer Entschärfung interessiert ist....

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Andi $nachname schrieb:
> [X] Du kennst nicht den Unterschied zwischen "professionellen
> Sprengungen" und Bomben.

Nein, natürlich nicht. Warum fragst du?

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Weil man das nicht macht um die Detonation der Ladungen zu erkennen, 
sondern um die Druckwelle zu mindern oder das fallende Material zu 
lenken.

So kann man beispielsweise Schornsteine auf ein Fallbett kippen lassen, 
das viel kürzer ist als der eigentliche Schornstein. Oder wenn man einen 
Tunnel sprengen will, da gibts keinen Platz wohin man das Gestein 
sprengen kann. Da wird zuerst ein Loch in der Mitte gesprengt (mit einer 
Ladung, die von einigen leeren Bohrlöchern umgeben ist), danach wird 
verzögert in immer größeren Kreisen nach außen gesprengt, damit das 
Material zur Mitte hin verlagert werden kann.

>> Sagte ja schon, im Extremfall Annäherungszünder.
>> Da hat der Entschärfungstrupp Pech
> Und der, der die Bombe scharf macht, auch.
Der bekommt 30 Sekunden Zeitbonus bevor der Annäherungszünder nach dem 
Schärfen aktiv wird. Damit hat er genug Zeit sich zu entfernen.

von A. $. (mikronom)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> [X] Du kennst nicht den Unterschied zwischen "professionellen
>> Sprengungen" und Bomben.
>
> Nein, natürlich nicht. Warum fragst du?

Das war keine Frage, sondern eine Aussage.

Weil dein "Professionelle Sprengungen werden mit zeitversetzt zündenden 
Ladungen ausgeführt, damit man feststellen kann, ob alle Ladungen 
gezündet haben." in diesem Zusammenhang keinen Sinn hat.

Zeitversetztes Zünden bei professionellen Sprengungen wird regelmäßig 
durch die Länge der (nicht-elektrischen) Zündleitung (ich weiß gerade 
das Wort nicht) beeinflusst, Stichwort py­ro­tech­nisch­er 
Ver­zö­ge­rungs­satz. Das heißt es wird chemisch verzögert. Wir reden da 
aber über Millisekunden oder Sekunden.

Der Bombenbauer dagegen will im Regelfall unverletzt und lebendig 
abhauen. Da geht es also eher um Minuten und Stunden. Das lässt sich 
chemisch eher ungenau nachbauen.

"Zeitbomben", wie oben gefragt, werden im zivielen Bereich nach meinem 
Wissen nie benötigt, schon allein weil das ein massives 
Sicherheitsproblem ist. Wann geht das Ding denn nun wirklich los?

Von einer Prüfung, ob alle Ladungen gezündet haben, habe ich noch nie 
was gehört.

von A. $. (mikronom)


Lesenswert?

Ben _ schrieb:
>>> Sagte ja schon, im Extremfall Annäherungszünder.
>>> Da hat der Entschärfungstrupp Pech
>> Und der, der die Bombe scharf macht, auch.
> Der bekommt 30 Sekunden Zeitbonus bevor der Annäherungszünder nach dem
> Schärfen aktiv wird. Damit hat er genug Zeit sich zu entfernen.

Lass mich mal raten, du hast noch nicht wirklich so ein Ding selber 
gebaut und schon gar nicht in Betrieb genommen!

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Andi $nachname schrieb:
> Zeitversetztes Zünden bei professionellen Sprengungen wird regelmäßig
> durch die Länge der (nicht-elektrischen) Zündleitung (ich weiß gerade
> das Wort nicht) beeinflusst, Stichwort py­ro­tech­nisch­er Ver­zö­ge­rungs­satz.

Und das ist keine Zeitverzögerung?

> Der Bombenbauer dagegen will im Regelfall unverletzt und lebendig
> abhauen. Da geht es also eher um Minuten und Stunden. Das lässt sich
> chemisch eher ungenau nachbauen.

Na deswegen wurden im WK II garantiert keine Zeitbomben abgeworfen und 
die funktionierten sehr wohl, wenn nicht chemisch, so doch naß: Eine 
Aceton-Ampulle wurde beim Aufschlag zerstört und das Aceton löste einen 
Stapel Plexiglasscheiben langsam auf, die einen Schlagbolze freigaben...

> Von einer Prüfung, ob alle Ladungen gezündet haben, habe ich noch nie
> was gehört.

Wo du doch das Maß aller Dinge bist... In Steinbrüchen macht man das 
z.B.

Andi $nachname schrieb:
> Lass mich mal raten, du hast noch nicht wirklich so ein Ding selber
> gebaut und schon gar nicht in Betrieb genommen!

Ja, aber unser netter Klugsch...gartenzwerg hat das natürlich alles 
schon gemacht? Oder haste dich bloß mal wieder an Margarine überfressen?

von A. $. (mikronom)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:
>> Der Bombenbauer dagegen will im Regelfall unverletzt und lebendig
>> abhauen. Da geht es also eher um Minuten und Stunden. Das lässt sich
>> chemisch eher ungenau nachbauen.
>
> Na deswegen wurden im WK II garantiert keine Zeitbomben abgeworfen und
> die funktionierten sehr wohl, wenn nicht chemisch, so doch naß: Eine
> Aceton-Ampulle wurde beim Aufschlag zerstört und das Aceton löste einen
> Stapel Plexiglasscheiben langsam auf, die einen Schlagbolze freigaben...

Naja, so ähnlich. 
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/bombenalarm-in-muenchen-fataler-spaetzuender-1.1452821

Musste der Bombenwerfer noch kontrolliert flüchten oder hat sich das 
schon allein aus der Fluggeschwindigkeit und der Fallhöhe erledigt? Und 
wenn, war es kritisch, wenn es mit +/- 50% Zeitabweichung passierte?

Und ja, ich habe die Explosion so einer Bombe, die so einen Zünder 
hatte, diesen Sommer live miterlebt.

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/ausnahmezustand-in-schwabing-bombe-in-muenchner-innenstadt-detoniert-1.1451909

>> Von einer Prüfung, ob alle Ladungen gezündet haben, habe ich noch nie
>> was gehört.
>
> Wo du doch das Maß aller Dinge bist... In Steinbrüchen macht man das
> z.B.

Das kann ich wo nachlesen? Kannst du eine Quelle benennen?

> Andi $nachname schrieb:
>> Lass mich mal raten, du hast noch nicht wirklich so ein Ding selber
>> gebaut und schon gar nicht in Betrieb genommen!
>
> Ja, aber unser netter Gartenklugsch...zwerg hat das natürlich alles
> schon gemacht...

Klar. Eine Bombe zu bauen fand ich immer einfach, sie aber kontrolliert 
zur Detonation zu bringen hat wirklich Nerven gekostet.

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

> Lass mich mal raten, du hast noch nicht wirklich so ein Ding selber
> gebaut und schon gar nicht in Betrieb genommen!
Wozu auch? Ich würde aber vermuten, daß viele Bastler durchaus in der 
Lage wären, eine entschärfungssichere Bombe zu basteln, die ein paar 
Tage aktiv bleiben kann. Genauso wie einige Physikstudenten mit dem 
richtigen Schwermetall auch eine Atombombe basteln könnten. Die 
Prinzipien dieser Dinger gehören heute ja fast schon zum 
Allgemeinwissen.

Übrigens gehts hier nicht um den tatsächlichen Bau (der ziemlich illegal 
sein dürfte), sondern nur um die Ideen dahinter... über den Sinn und 
Unsinn von TV-Bomben. Wobei, das Steuerungsmodul dürfte man vielleicht 
sogar noch bauen solange keine Zündkapseln und Sprengstoff dranhängen.

Und wenn man so blöde ist eine Bombe mit Stroh abzudecken, welches 
bekanntlich wie brennt wie Stroh und nach dem großen Knall 
vorhersehbarerweise überall durch die Gegend fliegt braucht man sich 
hinterher doch nicht wundern wenn man ein paar Dächer bezahlen darf.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

Das ist ja eine Bombenstimmung hier ;)

von Sascha W. (arno_nyhm)


Lesenswert?

Ben _ schrieb:
> Dann kommt der Polizeiroboter mit seiner Wasserkanone.

Gehäuse der Bombe aus Natrium, Zwischenräume mit Cäsium auffüllen :)

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

vn nn schrieb:
> Völliger Unfug, denn wenn er nicht hochbrisant wäre, könntest du ihn
> nicht per Stromimpuls durch einen Draht zünden.

Wenn ich schon einen Stromimpuls brauche, um einen Sprengstoff zu 
zünden, dann kann ich mit ihm auch einfach umgehen und eine Zündkapsel 
from Scratch bauen.

vn nn schrieb:
> Dimitri Roschkowski schrieb:
>> Und auch wenn man ein kommerzielles Modell verwendet, wer hindert mich
>> denn daran, die Kapsel entsprechend umzubauen, dass diese beim
>> herausziehen den Innenwiderstand verändert?
>
> Ich kann auch ein Gasfeuerzeug umbauen, dass es "La Paloma" singt.

Pics or it didn't happen!

von Dave B. (gaston)


Lesenswert?

Zum Thema Zeitbombe kann sich meine Heimatstadt wohl auch einer der 
ersten Entwicklungen "rühmen".
Wir hatten hier Mitte des 19ten Jahrhunderts einen bekannten 
Uhrmachermeister und an den trat wohl ein zwielichtiger Herr heran, er 
möchte doch für die Maschinen in seiner Fabrik eine leise Uhr bauen die 
nach ein paar Tagen einen Mechanismus auslöst. In Wirklichkeit wollte 
der aber einen netten Versicherungsbetrug abziehen und seine Ladung auf 
einem Schiff hoch versichern und dann dafür sorgen das das Schiff auch 
spurlos untergeht. Hat dann aber beim Verladen Pech gehabt und ist beim 
Verladen schon hochgegangen.

Edit: Und hier die Geschichte dann auch in ausführlich:
http://www.mare.de/index.php?article_id=1138

von A. $. (mikronom)


Lesenswert?

Ben _ schrieb:
> Und wenn man so blöde ist eine Bombe mit Stroh abzudecken,

Das war nicht blöde, auch wenn es die Unwissenden so behaupten!

> welches
> bekanntlich wie brennt wie Stroh und nach dem großen Knall
> vorhersehbarerweise überall durch die Gegend fliegt braucht man sich
> hinterher doch nicht wundern wenn man ein paar Dächer bezahlen darf.

Wer sollte das bezahlen? Der Sprengmeister hat alles richtig gemacht, 
die Anwohner haben einfach nur Pech, wenn ihre Versicherung nicht für 
Kriegs- udn Kriegsfolgeschäden aufkommt.

von Daniel F. (df311)


Lesenswert?

Dimitri Roschkowski schrieb:
> Wenn ich schon einen Stromimpuls brauche, um einen Sprengstoff zu
> zünden

sprengstoff lässt sich von einem stromimpuls nicht im geringsten 
beeindrucken (außer evtl. schwarzpulver). wenn dann reagiert der 
schlagkräftige zünder, und der braucht je nach ausführung bis zu 32A 
(oder so in der größenordnung, habe den genauen wert nicht auswendig im 
kopf) für einen genau definierten mindestzeitraum.

man kann auch eine stange rowodyn anzünden und als kerze auf den tisch 
stellen, da explodiert genau gar nichts...

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Lesenswert?

Daniel F. schrieb:
> sprengstoff lässt sich von einem stromimpuls nicht im geringsten
> beeindrucken (außer evtl. schwarzpulver).

Sondern?

Daniel F. schrieb:
> und der braucht je nach ausführung bis zu 32A
> (oder so in der größenordnung, habe den genauen wert nicht auswendig im
> kopf) für einen genau definierten mindestzeitraum.

Da habe ich irgendwie meine Zweifel. So rein vom Gefühl würde ich sagen, 
dass ein Sprengstoff bei einer bestimmten Leistung explodiert, also 
Energie pro Zeit. Ich denke jetzt z.B. an die Zündmaschinen für 
Sprengungen. Da hat man auch eine Kurbel mit der ein Kondensator geladen 
wird. Dann drückt man auf den Knopf und der Stromkreis wird geschlossen 
und die ganze im Kondensator gespeicherte Energie fließt.

von A. $. (mikronom)


Lesenswert?

Dimitri Roschkowski schrieb:
> Daniel F. schrieb:
>> sprengstoff lässt sich von einem stromimpuls nicht im geringsten
>> beeindrucken (außer evtl. schwarzpulver).
>
> Sondern?

Einen Stromimpuls kann es nur dann geben, wenn der Widerstand nicht 
gerade gen unendlich konvergiert. Sprengstoffe sind im Regelfall aber 
nicht elektrisch leitend.

Oft werden deshalb "Glühzünder" verwendet, der dann verschiedene 
Substanzen (Initialzünder, Zündmittel, Verzögerungssätze, etc.) in einer 
Art Kettenraktion (ent)zündet, die dann widerum den Sprengstoff 
detonieren lässt.

> Ich denke jetzt z.B. an die Zündmaschinen für
> Sprengungen. Da hat man auch eine Kurbel mit der ein Kondensator geladen
> wird. Dann drückt man auf den Knopf und der Stromkreis wird geschlossen

Welcher Stromkreis?

> und die ganze im Kondensator gespeicherte Energie fließt.

Wohin fliest sie, die elektrische Energie, denn, wenn der Sprengstoff 
ein Isolator ist?

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Lesenswert?

Andi $nachname schrieb:
> Wohin fliest sie, die elektrische Energie, denn, wenn der Sprengstoff
> ein Isolator ist?

Oben hast du ja noch etwas von einem Glühzünder gesprochen. Da hast du 
deinen Stromkreis. Elektronen können auch durch einen Isolator fließen, 
aka Spannungsdurchschlag. Dann kommt es zu einem Lichtbogen.

von Vn N. (wefwef_s)


Lesenswert?

Dimitri Roschkowski schrieb:
> Wenn ich schon einen Stromimpuls brauche, um einen Sprengstoff zu
> zünden, dann kann ich mit ihm auch einfach umgehen und eine Zündkapsel
> from Scratch bauen.

Aber klar doch. Bleiazid als am häufigsten verwendeter 
Initialsprengstoff mag zwar für einen solchen relativ 
Temperaturunempfindlich sein, dafür ist es mechanisch um so schwerer zu 
handhaben.

Dimitri Roschkowski schrieb:
> Da habe ich irgendwie meine Zweifel. So rein vom Gefühl würde ich sagen,
> dass ein Sprengstoff bei einer bestimmten Leistung explodiert, also
> Energie pro Zeit. Ich denke jetzt z.B. an die Zündmaschinen für
> Sprengungen. Da hat man auch eine Kurbel mit der ein Kondensator geladen
> wird. Dann drückt man auf den Knopf und der Stromkreis wird geschlossen
> und die ganze im Kondensator gespeicherte Energie fließt.

Nein. Unterschiedliche Sprengstoffe haben schlichtweg unterschiedliche 
Erfordernisse. Heute verwendete Sprengladungen werden beispielsweise idR 
mit einer Kombination von mechanischem Druck und Hitze vom Zünder 
ausgelöst. Das in heutigen Zündern als Primärstufe verwendete Bleiazid 
hingegen lässt sich bereits durch Hitze allein (oder noch viel einfacher 
durch elektrostatische Aufldung oder mechanische Einwirkung, was aber 
dann eher unbeabsichtigt ist) auslösen. Für die erwähnte raltiv geringe 
Hitzeeinwirkung reicht dann schon ein Glühdraht oder eine von diesem 
gezündete Verzögerungsladung, die in erster Linie Hitze liefert.

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

> Das war nicht blöde, auch wenn es die Unwissenden so behaupten!
Tschuldigung, aber wenn man eine Bombe zur Sprengung mit was so leicht 
Brennbarem abdeckte dann IST DAS BLÖDE!! Und man hat ja deutlich gesehen 
was dabei herauskommt. Ich verstehe auch nicht wieso man das Stroh nicht 
vorher gründlich nass gemacht hat...

> Wer sollte das bezahlen? Der Sprengmeister hat alles richtig gemacht,
> die Anwohner haben einfach nur Pech, wenn ihre Versicherung nicht für
> Kriegs- udn Kriegsfolgeschäden aufkommt.
Als Pech definiert das wohl nur der Nicht-Anwohner. Aber auf jeden Fall 
weiß ich nun was ich für eine Versicherung gebraucht wird wenn wir mal 
wieder irgendwo eine Party feiern... ;)

von A. $. (mikronom)


Lesenswert?

Ben _ schrieb:
>> Das war nicht blöde, auch wenn es die Unwissenden so behaupten!
> Tschuldigung, aber wenn man eine Bombe zur Sprengung mit was so leicht
> Brennbarem abdeckte dann IST DAS BLÖDE!!

Deine falsche Behauptung wird durch mehrfache Wiederholung auch nicht 
richtiger! Trockenes Stroh ist ein ideales Material, um Bombensplitter 
abzubremsen.

> Und man hat ja deutlich gesehen
> was dabei herauskommt. Ich verstehe auch nicht wieso man das Stroh nicht
> vorher gründlich nass gemacht hat...

Zum Beispiel weil nasses Stroh zu schwer ist und die Explosion die 
falsche Richtung einschlägt. Wäre es nass (schwerer) würde es besser 
fliegen. Zitat: " „Stroh ist in solchen Fällen weltweit das Mittel der 
Wahl“, erklärt Feuerwehrler Altheim. „Es ist leicht zu beschaffen, wiegt 
nicht viel und hat eine hervorragende Dämmwirkung.“"

Lies auch mal das: 
http://www.muenchen.de/themen/bombe/pressekonferenz.html

>> Wer sollte das bezahlen? Der Sprengmeister hat alles richtig gemacht,
>> die Anwohner haben einfach nur Pech, wenn ihre Versicherung nicht für
>> Kriegs- udn Kriegsfolgeschäden aufkommt.
> Als Pech definiert das wohl nur der Nicht-Anwohner.

Bei mir hat bei der Sprengung zwar die Bude gewackelt und das Geschirr 
im Schrank geklappert, aber ich war weit genug weg, als dass ich 
irgendeinen Schaden erfahren hätte.

> Aber auf jeden Fall
> weiß ich nun was ich für eine Versicherung gebraucht wird wenn wir mal
> wieder irgendwo eine Party feiern... ;)

Party = Krieg? ;-)

Ich habe mal unsere Versicherungen geprüft und musste feststellen, dass 
sie ebenfalls nichts gezahlt hätte. Ich wäre also auf meinem Schaden 
sitzengeblieben und müsste auf staatliche Hilfe hoffen, von der ich 
jetzt nicht mal sagen könnte, ob es sie gibt (Stadt, Freistaat).

Siehe auch

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/sprengung-einer-bombe-in-schwabing-wer-den-schaden-zahlt-1.1454767
http://www.focus.de/finanzen/versicherungen/bombe-in-muenchen-wer-zahlt-fuer-die-folgen-der-explosion_aid_808926.html

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

> Party = Krieg? ;-)
Naja jedenfalls kriegsähnliche Folgen... ;-)

Daß man das Stroh verwendet um die Bombensplitter zu fangen war mir 
schon klar. Ich weiß aber nicht ob brandfeste Dämm-Matten und ein großer 
Sandhaufen oben drauf nicht doch die bessere Wahl gewesen wären...

von Jonny O. (-geo-)


Lesenswert?

Ben _ schrieb:
>> Party = Krieg? ;-)
> Naja jedenfalls kriegsähnliche Folgen... ;-)
>
> Daß man das Stroh verwendet um die Bombensplitter zu fangen war mir
> schon klar. Ich weiß aber nicht ob brandfeste Dämm-Matten und ein großer
> Sandhaufen oben drauf nicht doch die bessere Wahl gewesen wären...

Wenn ich mich recht erinnere wollte man verhindern, dass die Druckwelle 
sich im Boden ausbreitet, da man Angst hatte verborgene Bomben 
auszulösen.

von Dave B. (gaston)


Lesenswert?

Wieder ein bisschen gefährliches Halbwissen von mir dazu:
Der übliche Plastik-Sprengstoff a la C4 ist ja an sich nicht sehr 
reaktionsfreudig und relativ Schlag- und Temperatur-Resistent.
IIRC in Vietnam wurde der dann auch von den Soldaten als sozusagen 
Esbit-Ersatz genommen. Kochen mit C4. Das fackelt so langsam for sich 
hin.

Das wird ja wohl (rein?) elektrisch gezündet?
EDIT: Okay, nach vorsichtiger Suchmaschinenanfrage, gehts wohl wirklich 
nur mit Zündkapsel. Druck-Hitze-Kombi

Andere Sprengstoffe sind da sicherlich empfindlicher mit dem Auslösen.

In Fliegerbomben wurden doch auch Quecksilberzünder für 
Bewegungs/Lage-Auslösung verwendet und als Zeitkomponente dann 
Säurezünder, die sich nach Einstellung durch entsprechende Zündelemente 
ätzten.
Deshalb liegen ja dann auch noch viele Blindgänger rum die dann nicht 
bewegt werden können.

Das kann man ja in die Konstruktion mit einfließen lassen, da wirds dann 
schwierig wenn keine farbigen Drähte mehr rausschauen.

von Hannes L. (hannes)


Lesenswert?

Dave B. schrieb:
> Das wird ja wohl (rein?) elektrisch gezündet?

Nein, das wird durch eine Zündkapsel gezündet, die eine Initial-Ladung 
hat, die soviel Energie erzeugt, dass der "gutmütige Sprengstoff" (kann 
auch Dünger mit Diesel sein) nicht widerstehen kann.

...

von A. $. (mikronom)


Lesenswert?

Dave B. schrieb:
> Andere Sprengstoffe sind da sicherlich empfindlicher mit dem Auslösen.

Nein, sind sie nicht (mehr)!

Propan-1,2,3-triyltrinitrat, besser bekannt als Nitroglycerin, ist 
extrem unhandlich. Die glubbrige Flüssigkeit etwas zu sehr geschüttelt 
und schon bist du im Jenseits. "Glycerintrinitrat explodiert bereits bei 
einem Fallhammerversuch mit einem 2-kg-Fallhammer aus einem Zentimeter 
Höhe." Früher sind damit massig Unfälle passiert. Lies hier

http://de.wikipedia.org/wiki/Dynamit

unter 'Geschichte' wieviele allein in Alfred Nobels Umgebung getötet 
worden sind! Erst Nobel hat das Zeug sicherer gemacht, als er das 
Dynamit erfunden hat. Damit wurde es handhabbar und ein kommerzieller 
Erfolg.

Heutige Sprengstoffe sind ebenfalls nur deshalb handhabbar, weil sie 
extrem hohe Energien brauchen, um zu detonieren. Eine Rakete/Bombe, die 
an einem Flugzeug montiert ist, muss auch mal aus der halterung heraus 
auf das Flugdeck eines Flugzeugträgers fallen können, ohne dass alles 
auf dem Flugdeck weggebumst wird.

Es gibt Substanzen, die empfindlicher sind, die werden dann aber nicht 
als Sprengstoff verwendet, sondern eher in kleinen Mengen als 
Initialzünder. Selbst Terroristen arbeiten regelmäßig mit "normalen" 
Sprengstoffen, denn auch sie wollen das Zeug doch mindestens bis zum 
Ziel bringen und nicht zu früh in die Luft gehen.

> In Fliegerbomben wurden

Schön dass du in der Vergangenheit schreibst. Das hat seinen Grund!

> Deshalb liegen ja dann auch noch viele Blindgänger rum die dann nicht
> bewegt werden können.

Wenn man weiß, wo so ein Ding liegt, dann wird das gesprengt. Zumindest 
in Deutschland.

> Das kann man ja in die Konstruktion mit einfließen lassen, da wirds dann
> schwierig wenn keine farbigen Drähte mehr rausschauen.

Es wird auch schwierig das Ding scharf zu machen.

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Meistens ist das ein mehrstufiger Prozess.

Die Zündkapsel enthält einen recht empfindlichen Initialsprengstoff, der 
durch einen Glühdraht direkt gezündet werden kann. Manche enthalten auch 
einen Verzögerungssatz, der den Initialsprengstoff nach Abbrand in einer 
bestimmten Zeit zündet.

Wenn die Zündkapsel allein nicht reicht um eine größe Ladung sicher zu 
zünden (zB. ANFO bei Sprengungen im Tagebau) kommt sie einen Booster, 
eine "handliche" Ladung hochexplosiven Sprengstoff. Dieser wird dann von 
der Kapsel gezündet und löst widerum die Detonation der Hauptladung aus.

Für Ladungen, die nur abbrennen und nicht detonieren sollen gibts 
sogenannte Brückenzünder, wesentlicher Bestandteil ist auch nur ein 
Glühdraht. Sowas braucht man zB. für Feststoff-Raketentriebwerke.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Hannes Lux schrieb:

> Nein, das wird durch eine Zündkapsel gezündet, die eine Initial-Ladung
> hat, die soviel Energie erzeugt, dass der "gutmütige Sprengstoff" (kann
> auch Dünger mit Diesel sein) nicht widerstehen kann.

Mein Nachbar erzählt mir immer wieder was, kürzlich mal wieder zu C4. Er 
ist Einsatzleiter beim THW, leitet Übungen. Sie hatten C4 zu einem 
Körper geformt, wie ein Papierblatt A4 fein ausgerollt. Da muß auch 
Wumms dahinter sein. Türen und Wände durch die Druckwelle auf bekommen, 
bei allersparsamster Anwendung. Da ist die Ausformung wohl nicht ganz 
egal. Einfach ein Stück irgendwo hin kleben, wie man es in Krimis sieht, 
wie alter Kaugummi, reicht oft nicht.

In Krimis wunderte ich mich auch immer, wie ein Schuß aus einem Gewehr 
ein Vorhängeschloß oder Türschloß sofort öffnet. Es ist in Wirklichkeit 
eher nicht so.

von Frank X. (flt)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> In Krimis wunderte ich mich auch immer, wie ein Schuß aus einem Gewehr
> ein Vorhängeschloß oder Türschloß sofort öffnet. Es ist in Wirklichkeit
> eher nicht so.

Ich habe mal gelesen dass man das wegen der Gefahr durch
Querschläger absolut nicht machen sollte.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Frank Xy schrieb:

> Ich habe mal gelesen dass man das wegen der Gefahr durch
> Querschläger absolut nicht machen sollte.

Genau. Sollte man nie machen, auch wenn man eine Waffe besitzt. Im Krimi 
gibt es nur keine Querschläger.

von Ich b. (ein_troll)


Lesenswert?

Der Trick mit dem ausgewalzten C4 beruht darauf, dass Druck=Kraft*Fläche 
ist. Klebt man einen Klumpen C4 an eine Türe, so macht der ein schönes 
Loch, aber die Türe ist weiterhin verschlossen.

Walzt man den C4 allerdings zu einer dünnen Fladen, so geht zum einen 
die Detonationsgeschwindigkeit zurück, siehe "critical diameter", zum 
anderen ist die Kraft auf eine grössere Fläche verteilt. Die langsamere 
Detgeschwindigkeit hat zur Folge, dass der Druck kleiner ist und es 
dadurch weniger schaden an der Türe gibt. Zudem hält dadurch der Druck 
länger an, da es schliesslich länger dauert, bis alles C4 explodiert 
ist. Alles zusammen hat die Folge, dass nicht mehr das Türmaterial 
zerstört wird, sondern die Tür aus der Fassung gedrückt wird.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Ich bin schrieb:

> Zudem hält dadurch der Druck
> länger an, da es schliesslich länger dauert, bis alles C4 explodiert
> ist. Alles zusammen hat die Folge, dass nicht mehr das Türmaterial
> zerstört wird, sondern die Tür aus der Fassung gedrückt wird.

Eigentlich muß man die Resonanz der Tür treffen. Praktisch gelingt das 
nur ungefähr. Aber immerhin.

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

> Klebt man einen Klumpen C4 an eine Türe, so macht der ein schönes
> Loch, aber die Türe ist weiterhin verschlossen.
Kommt drauf an wie groß der Klumpen ist. Wenn die zur Tür gehörende Wand 
gleich mit einfällt ists egal ob die Tür im Rahmen bleibt oder nicht...

Mit der Dienstwaffe eine Tür aufschießen... Eine Pistole ist da wohl 
meistens machtlos, mit einer Pumpgun oder einem Hochleistungsgewehr 
(etwa .50BMG) sollte es abgesehen von den umherfliegenden Bruchstücken 
von Schloss und Geschoss kein Problem sein.

von A. $. (mikronom)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Im Krimi
> gibt es nur keine Querschläger.

Im Krimi gibt es bei Explosionen auch immer gigantische Feuerbälle, 
Autos explodieren grundsätzlich, wenn sie einen Berg runterstürzen und 
wenn sie ins Wasser fallen, dann sind sie nach maximal 10 Sekunden 
abgesoffen. Alles Fernsehen und Hollywood, alles Verarsche!

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Andi $nachname schrieb:

> Alles Fernsehen und Hollywood, alles Verarsche!

Schau mal Mrs. Clooney:

http://www.youtube.com/watch?v=eAw-9npi3Z4&feature=related

30 Jahre später:

http://www.youtube.com/watch?v=9eR2HODvmM4&NR=1&feature=endscreen

Nöö, die Amis verarschen uns nicht, die haben es voll drauf!

von Florian *. (haribohunter)


Lesenswert?

'Wenn man weiß, wo so ein Ding liegt, dann wird das gesprengt. Zumindest
in Deutschland.'

Was wäre wenn:
Der Opa Dir vor seinem Ableben noch mitgeteilt hat, welches Grundstück 
Du keinesfalls kaufen solltest, weil er sah, wie dort ein Blindgänger im 
Matsch eingetaucht ist?
(Die Bombe ist mitten im Bachbett gelandet und hat dort einen Krater 
geschlagen. Der Bach hat das Loch schnell wieder verfüllt und fließt 
heute woanders her.. also konnte er auch nicht sagen wo das Ding genau 
runtergekommen ist, nur ungefähr. Jetzt ist dort Innenstadt. 500m zum 
Bahnhof.

Gibt es einen Ansprechpartner, den man über den Verdacht informieren 
könnte?
Soll man das Teil einfach ruhen lassen? -- Is ja immer gut gegangen.
Der Besitzer wäre bestimmt Granatensauer auf mich wenn die bei Ihm die 
Fläche umgraben und nix finden. :-)

von Dave B. (gaston)


Lesenswert?

Ahh, da unterlag ich wohl einem Denkfehler was elektrische Zündung 
betrifft. Heizdraht ergibt da natürlich auch viel mehr Sinn als jedesmal 
durch Elektrostatik umzudekorieren. Das entschärft dann wohl die 
ungewollte Auslösung durch Taser und Co.

Statt Vorhängeschlößer aufzuschiessen kann man wohl die mit der Kanone 
draufschlagen. Wenn in Film und Fernsehen Sonderkommandos stürmen 
schiessen die ja auch eher mit Schrotflinten Scharniere und Schloss weg, 
aber dafür gibts wohl auch Spezialgeschosse.

Andi $nachname schrieb:
> Wenn man weiß, wo so ein Ding liegt, dann wird das gesprengt. Zumindest
> in Deutschland.
Fliegerbomben werden nicht immer gesprengt, der 
Kampfmittelräumdienst/Bombenkommando rückt erst mal aus, sichtet und 
begutachtet erstmal den Zünder. Meistens lässt der sich 
entfernen/entschärfen und dann wird abtransportiert und dann 
professionell entsorgt/gesprengt/verbrannt. Bei soviel Restmunition die 
hier regelmässig mal wieder gefunden wird, vor allem in bewohnten 
Gebieten, kann sich das keiner leisten die einfach immer zu sprengen. 
Wenns nur Ackerland ist, wird wohl eher mal gezündet.
Ansonsten wohl nur wenn die Bombe an sich in einem unstabilen Zustand 
ist, oder der Zündertyp als kritisch angesehen wird und nicht gefahrlos 
entfernt und abtransportiert werden kann.
Wohl eben diese Quecksilber und Säurezünder, denen man nicht so recht
ansehen kann wie es steht.

Ah okay die Mythbusters haben wohl auch das C4-Kochen getestet.

Florian *.* schrieb:
> Gibt es einen Ansprechpartner, den man über den Verdacht informieren
> könnte?

Ist wohl der Kampfmittelräumdienst, die haben auch 
Beschießungs/Bombardierungspläne sowie Luftaufnahmen von damals, von 
beiden Seiten, und können schon mal grob sagen ob da auch mal ein 
Flieger langgekommen ist. Aber wie die dann weiterentscheiden kann ich 
nicht sagen.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Im Krimi gibt es nur keine Querschläger.

Das ist bei Platzpatronen meistens so.

von Florian *. (haribohunter)


Lesenswert?

Hier ein Auszug aus der Antwort des Kampfmittelräumdienstes vom 
Regierungsbezirk. ... kam innerhalb einer halben Stunde.

(zitat)
*.*
Daher meine folgende Bitte: da für die Gefahrenabwehr durch Kampfmittel 
insbesondere aus dem 2. Weltkrieg zunächst die Ordnungsbehörde zuständig 
ist, möchte ich Sie bitten, mit der dortigen Mitarbeiterin  (xy) , Amt 
für öffentliche Ordnung und Sicherheit) Kontakt aufzunehmen.

*.*
(/zitat)

 ... und die geben den Auftrag dann an den Räumdienst weiter.

----------------------------

-Wenn die etwas finden, ist die halbe Kleinstadt sauer auf mich, weil 
der Verkehr umgeleitet wird und Leute aus den Häusern raus müssen und 
dem Eigner der Garten neu gestaltet wird.

-Wenn die nix finden, dann ist dies trotzdem ein schönes Thema für den 
nächsten Karnevalsumzug.(auweih)

-Wenn die gar nix machen, weil die Gefährdung minimal ist... das wäre 
mir am liebsten, aber wie sagte mein Uffz noch immer? 'Melden macht 
frei.'

Mal sehen was als nächstes passiert.

von Dave B. (gaston)


Lesenswert?

Oh gut das das gleich so geklappt hat, zumindest die Anfänge. Und ja 
dann auch gleich sachdienlich weitergeleitet und nicht abgetan.

Das Problem hatte ich ja noch nicht und konnte jetzt nicht die genauen 
Herangehsweise so einfach aufsagen.

Ich denke das Melden, besser ist als stillzuhalten und zu hoffen das nix 
passiert. Das ist ja schliesslich auch deren Aufgabenbereich abschätzen 
zu können ob denn da was sein könnte und was dann damit zu machen sei.

Ist ja auch ein zweischneidiges Schwert, ist was da oder nicht. Wenn man 
so von Augenzeugen den Verdacht hat dann ist wohl die 
auf-Nummer-sicher-gehen Tour die richtige Wahl.
Wenn sich rausstellt das da weder n Flieger noch ein Laster jemals durch 
ist, hat man halt Karneval. Da ist die Themenfindung dann halt ein Jahr 
nicht so schwierig.
Wenn was da ist ist das ja eine ganz andere Nummer und wer kann schon 
sagen wann sowas mal in die Hose geht durch unglückliche Umstände, a la 
Haus daneben gibt ordentlich Bass oder die Hortkinder sind am buddeln 
und experimentieren.
Da sollte sich dann keiner mal so aufregen wenn kurzfristig eine Umweg 
gefahren werden soll, aus ner Bombe kommt ja schließlich nicht nur 
Rosenduft und Regenbögen raus.

von Dave B. (gaston)


Lesenswert?

So aus aktuellem Anlass:
http://www.handelsblatt.com/panorama/aus-aller-welt/weltkriegsueberbleibsel-500-kilo-bombe-in-duisburg-gesprengt/7446930.html

10 Zentner Fliegerbombe mit Säurezünder. Kampfmittelräumdienst hatte 
Luftbilder und Co ausgewertet.

von Thi L. (flothi)


Lesenswert?

Aus eigener Erfahrung: Auch Säurezünder kann man rausdrehen!

Die Tatsache, dass eine WW2-Bombe gesprengt wird, ist eigentlich eher 
die Ausnahme.

Der Fund der Blindgänger geschieht in der Tat über die Auswertung von 
Luftbildern und/oder anderen Bildern, zT auch mit Augenzeugenberichten, 
die sind aber weniger aussagekräftig.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


Lesenswert?

Thi Lo schrieb:
> Aus eigener Erfahrung: Auch Säurezünder kann man rausdrehen!

Bist du Mitarbeiter eines Kampfmittelräumdienstes, oder einfach nur 
suizidgefährdet?

Zitat aus Wikipedia 
(http://de.wikipedia.org/wiki/Chemisch-mechanischer_Langzeitz%C3%BCnder):

"Um zu vermeiden, dass Bomben mit Langzeitzünder einfach vor dem Ablauf 
der Verzögerungszeit durch Herausschrauben des LZZ entschärft werden, 
sind die Zünder oft mit einer sogenannten „Ausbausperre“ versehen. Diese 
bewirkt, dass der LZZ beim Herausschrauben sofort zur Wirkung und damit 
die Bombe zur Detonation kommt."

von Thi L. (flothi)


Lesenswert?

Magnus M. schrieb:
> Bist du Mitarbeiter eines Kampfmittelräumdienstes, oder einfach nur
> suizidgefährdet?
>
> Zitat aus Wikipedia
> (http://de.wikipedia.org/wiki/Chemisch-mechanischer_Langzeitz%C3%BCnder):

Nein, bin ich nicht; sehr wohl stehe ich mit den (meist) Herren in regem 
Kontakt und man kennt sich - meine persönlichen Aufgaben liegen bei 
solchen Aktionen in anderen Bereichen.

Ja, Säurezünder sind hinterhältig und machen selbst erfahrene 
Entschärfer nervös, aber das hindert sie nicht dran, sie rauszudrehen.

Schau bei dem WP-Artikel mal weiter unten - "Erfolgreiche 
Entschärfungen"

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Die kriegt man mit der Raketenklemme raus.

Die meisten hier in der Gegend werden wohl bei Bauarbeiten gefunden. Vor 
einigen Jahren lag in Berlin Friedrichshain mal ein Bagger wegen sowas 
auf dem Rücken.

von Dave B. (gaston)


Lesenswert?

Und weils schon wieder passiert ist auch gleich hier:
http://news.de.msn.com/panorama/fliegerbombe-in-dortmund-erfolgreich-entsch%C3%A4rft

Da konnte der Säurezünder aber entschärft werden

von Peter L. (Gast)


Lesenswert?

Wieviel kann man als Bombenentschärfer verdienen?

Die riskieren ja wirklich manchmal ihr Leben, damit Sachwerte erhalten 
bleiben.

von Peter L. (Gast)


Lesenswert?


von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Dave B. schrieb:
> Säurezünder

Das ist eine Ente. Da ist keine Säure, sondern Aceton drin.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:
> Das ist eine Ente. Da ist keine Säure, sondern Aceton drin.

Und wie soll das der normale Journalist - "Mathe und Chemie ist 
Scheisse, ich mach eh was mit Medien" - differenzieren können?

von Jörg S. (joerg-s)


Lesenswert?

Gestern bei Criminal Minds ("Spiel der Königin") war auch wieder ne 
schöne Bombe drin. Diesmal mit sehr aufwändigen GUI auf einem Farb-LCD 
mit Entschärfungscode Eingabe über Uralt Handy und Sekundärzünder mit 
7-Segement Anzeige :)
Zum entschärfen standen 3 Leitungen zur Verfügung. Der passende war 
diesmal der gelbe :)

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Timm Thaler schrieb:
> "Mathe und Chemie ist
> Scheisse, ich mach eh was mit Medien" - differenzieren können?

Er wirds lernen, wenn man ihn damit gurgeln läßt...

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Gibts für Windoofs eigentlich auch 'ne Zeitbomben-Lizenz oder darf da 
nur Linucks drauf laufen?

von Dave B. (gaston)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:
> Dave B. schrieb:
>> Säurezünder
>
> Das ist eine Ente. Da ist keine Säure, sondern Aceton drin.

Oh äh ja, ich schiebs mal auf Wiki, die hat gesagt das ist 
Umgangssprache und so ;)
http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4urez%C3%BCnder

Das klingt auch nicht so spannend wenn man sagt Chemiezünder :)

Zeitbomben laufen eh mit Hollywood-OS(tm)

von A. $. (mikronom)


Lesenswert?

Gestern Abend lief auf ZDF.Neo eine Folge von Miami Vice, Calderones 
Fluch.

http://www.miamiviceonline.com/vbglossar.php?do=showentry&id=2285

Da saß die gefesselte und geknebelte Geiselin in einem Auto und auf dem 
Armaturenbrett stand die Bombe. Mein fachmännischer Blick hat sofort den 
Quecksilberschalter entdeckt, also wackeln war eher von Nachteil. 
Ansonsten hatte die Bombe einen Funkzünder.

Tja, und was erwartet man natürlich von einer hysterischen Kuh? Richtig, 
die springt so lang auf dem Fahrersitz rum und lässt das Auto dabei so 
sehr wackeln, bis der Quecksilberschalter seinen Zweck erfüllt. Da 
verhandeln die Hauptdarsteller in ihren pastellfarbenen Anzügen hart mit 
den Geiselnehmern und dann sprengt sich die blöde Kuh selber in die 
Luft. Weiber!

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Andi $nachname schrieb:
> Gestern Abend lief auf ZDF.Neo eine Folge von Miami Vice, Calderones
> Fluch.

Ah, da hast du dein profundes Wissen her...

von Joachim .. (joachim_01)


Lesenswert?

Gestern wurde uns eine Bombe von der Religion des Friedens gesandt. 
Warum ist sie nicht explodiert?

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Weil jemand den falschen Draht durchgeschnitten hat...

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.