Hallo, ich bin Doktorand an einer Universität in Norddeutschland (mehr Infos möchte ich dazu nicht geben). Ich selbst komme von einer FH und habe damals die Möglichkeit bekommen nach meinem FH Diplom an die Uni zu wechseln um dort eine ganz normale Promotion im Ingenieursbereich machen zu können (Elektrotechnik). Dort angekommen schlug mir zunächst natürlich eine enorme Welle von Arroganz seitens der Leute mit einem "richtigen" Diplom entgegen. Anfangs glaubte ich ja auch noch tatsächlich, dass hier nun ein ganz anderer Wind weht. Schließlich sind wir hier an der Uni und es gibt riesen Abbrecherquoten die dann ja zur FH gehen, weil sie es hier nicht schaffen usw. Und in den Grundlagen der Elektrotechnik sind Durchfallquoten zwischen 65% und 90% "normal". Zur Zeit bin ich dabei eine Grundlagen der Elektrotechnik 1 Klausur zu korrigieren, aufgrund der hohen Durchfallquoten wurde hier das Niveau wieder einmal gesenkt. Ich habe es nun mal mit Klausuren aus meiner FH Zeit verglichen und auch befreundete FHler um Klausuren gebeten. Es ist ganz deutlich, dass das Niveau dieser Klausur keinesfalls höher ist als das Niveau der FH Klausuren (teilweise sogar darunter). Wie kann es nun sein, dass an der FH solche Klausuren mit einem Notenschnitt von ca. 2 bestanden werden, hier an der Uni aber 70% durchfallen? Der erste Gedanke ist natürlich eine schlechtere Lehre. Ich kenne aber die Vorlesung zum Teil die hier für die Grundlagen gehalten wird und ich kenne auch die Hörsaalübungen und ich würde nicht sagen, dass diese meinen Vorlesungen damals an der FH nachstehen. Gibt es hier noch mehr Leute, die beide Seiten (FH/Uni) kennen? Ich wüsste gerne ob es nur an unserer Uni so aussieht oder ob an vielen Unis das Elitedenken in die Köpfe der Studenten gesetzt wird, bei Klausuren auf FH Niveau. Vielen Dank
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Hallo, ich bin letztes Jahr mit meinem Master in Elektrotechnik an einer FH fertig geworden. Die Unterschiede beim Master zwischen Uni und FH gehen gegen 0, da die ADD kaum praxisorientierte Lehre im Master zulässt. Ich bin mir sehr sicher, dass mir kein Nachrichtentechniker von der Uni in Sachen Quellen- und Kanaltheorie etwas vormacht. Ich weiss sowas hören die Leute von der Uni nicht gerne aber mir wäre es auch lieber gewesen, wenn der praxisnahe Anteil höher gewesen wäre. Das war ja der Grund warum ich auf eine FH und nicht zur Uni gegangen bin. Gruß Christian
Ich habe auch als FH Absolvent eine Promotion an einer Uni begonnen: Meine Verwahrung: ZUnächst: Als sehr guter FHler (und nur solche promovieren) bist du immer besser als ein schlechter / durchschnittlicher Uni Absolvent) womöglich fehlt etwas an Theorie, das kann aber meist nachgelernt werden Ansonsten: Die theoretische Ausbildung an der Fh kommt an die der Uni nicht heran. Speziell im für mich relevanten Bereich Felder und Wellen / Sytstemtheorie Statistik Halbleiterphysik. Hier muss man einfach sagen das wir hier über teils Welten reden. Mann muss jedoch auch sagen das z.b. Felder und Wellen das Angst und Drückefach schlecht hin ist, also ist keineswegs gesagt das jeder der die Vl hört sich nacher auch auskennt... Was mir an der Uni negativ aufgefallen ist ist das teilweilse bei einigen Studis und Profs ausgeprägt Elite Denken. Was mir positiv aufgefallen ist, ist ein teilweise höheres Niveau an Umgangsformen, gerade mein Kollege der Zusammen mit einer FH promoviert klagt doch sehr über nicht sozialisierte Studenten...
Zu den Durchfallern in ET, könnte ich mir vorstellen das alle den Fokus zu sehr auf HM gelegt haben, aber klar das auch Pfeifen an der Ui anfangen
Anonym schrieb: > Der erste Gedanke ist natürlich eine schlechtere Lehre. Ich kenne aber > die Vorlesung zum Teil die hier für die Grundlagen gehalten wird und ich > kenne auch die Hörsaalübungen und ich würde nicht sagen, dass diese > meinen Vorlesungen damals an der FH nachstehen. Ich habe Anfang der 1990er vier Semster an einer Uni verbracht und dann erst eine gewerblich-technische Ausbildung gemacht, um dann an die FH zu gehen (Gründe für diesen Lebenslauf gibt es diverse - u.a. einen Hirntumor...). Mein Eindruck: Wenn man an der Uni überhaupt eine Klausur bestehen will, muss man sich neben dem Besuch der Vorlesungen und den Übungen reinknieen. Das ist an der FH nicht so. Da kann man Klausuren bestehen, wenn man bei der Vorlesung und in den Übungen aufgepasst hat. Mit der Bachelor-Einführung und dem Verlust des Dipl.-Ing. werden sich eh Uni und FH vom Niveau her annähern.