Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik "Stromanschluss" Blitzgerät


von Heinz M. (ibykos)


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Hallo,

ich bin ein totaler Anfänger, was Elektrotechnik angeht ;).  Ich möchte 
mir gerne einen RFID-Zapper bauen 
(http://events.ccc.de/congress/2005/static/r/f/i/RFID-Zapper_de61.html)

Ich habe dafür einen Blitzgenerator aus einer Einwegkamera ausgebaut,
jetzt frage ich mich allerdings an welcher Stelle ich die Batterie mit 
der "Platine" verbinden muss.

Es wäre super, wenn mir hier jemand helfen könnte ;)


Danke!

von Lothar S. (loeti)


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Die zwei Metal-Kontakte über den großen Blitzelko sind die 
Batterieanschlüsse, kann man doch an deren Form erkennen.

+ und - kannst Du an der Polarität der Elkos auf der Platine ableiten.


Grüße Löti

von Heinz M. (ibykos)



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Lothar S. schrieb:
> Die zwei Metal-Kontakte über den großen Blitzelko sind die
> Batterieanschlüsse, kann man doch an deren Form erkennen.
>
> + und - kannst Du an der Polarität der Elkos auf der Platine ableiten.
>
>
> Grüße Löti

Sorry für die blöde Frage,
aber du meinst diese beiden Kontakte?

Danke schonmal für deine Hilfe!

Edit:

Noch einmal eine blöde Frage :(

Was meinst du ganz genau mit

> + und - kannst Du an der Polarität der Elkos auf der Platine ableiten.

(Wie gesagt, ich bin ein blutiger Anfänger)

von Wusel D. (stefanfrings_de)


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Bei so wenig Know-How solltest Du besser nicht mit dem Ding rum spielen. 
Denn da werden mehr als 300 Volt erzeugt!

von Heinz M. (ibykos)


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Stefan Frings schrieb:
> Bei so wenig Know-How solltest Du besser nicht mit dem Ding rum spielen.
> Denn da werden mehr als 300 Volt erzeugt!

Aus diesem Grund frage ich auch lieber nach ;)
Ein paar Grundlagen habe ich allerdings schon, ich bin bei allem was mit 
Strom zutun hat, allgemein eher vorsichtig. Insofern denke ich, dass da 
nichts passieren wird ;)

Aber trotzdem Danke für die Warnung


Edit: Wie hoch ist eigentlich die Stromstärke die erzeugt wird?

von Markus R. (maggus)



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Die Batterie kommt zwischen die beiden mit den roten Pfeilen markierten 
Anschlüsse. Wohin (+) und wohin (-) kann ich so nicht sagen ohne die 
Schaltung zu kennen. (@Lothar S.: Lässt sich nicht von der Polung des 
Elkos ableiten, ich habe hier so eine Platine, bei der hängt + vom Elko 
auf - der Batterie).

Die Platine, die ich hier habe, zieht ca. 1,5A aus der Batterie. Zum 
Sekundärseitigen Strom kann ich nichts sagen, wird wohl auch von der 
Belastung abhängen.

Das gefährliche ist aber der (geladene) Kondensator, da hier beim 
Entladen eine hohe Stromstärke entstehen kann. Wenn du den geladenen 
Kondensator kurzschließt, wird es ordentlich knallen, wenn du hinlangst 
bekommst du einen ordentlichen Schlag.

Bevor (!) du den Kondensator lädst mach dir also Gedanken, wie du ihn 
danach wieder entlädst. Selbstentladung dauert zu lang.

Da du sowieso früher oder später hinlangen wirst: Versuche, möglichst 
nur mit einer Hand zu arbeiten wenn Saft drauf ist, dann fließt der 
Strom immerhin nicht über den ganzen Körper.

Edit: Um den Ladevorgang zu starten, wirst du wahrscheinlich auf die 
gelb markierte Metallasche drücken müssen (nicht mit dem Finger!).

von Stefan M. (derwisch)


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Ich meine, dass die Schaltung nicht kaputt geht, wenn die Batterie 
falschrum eingesetzt wird.
Es passiert nur einfach nichts...

Habe auch schon mit diesen Einweg-Blitzgeräten gespielt und noch keins 
kaputt gekriegt.

Thema für einen weiteren Thread wäre mal wieder:
Was hat man davon, wenn man den Transponder killt?

Das man damit "dem Volk" Schaden zufügen kann, ist ein hartnäckiges 
Märchen.
Ein RFID Tag an Waren aller Art, dient als Ersatz für den altbekannten 
Strichcode ( Barcode ).
Die Information, die in dem Transponder hinterlegt ist, dient nur dem 
Geschäft als Elektronisches Preisschild, zusätzlicher Diebstahlschutz, 
Inventurhilfe etc.
Wenn jemand ausserhalb des Geschäftes den Transponder ausliest, dann 
nützt ihm das ebensowenig, wie das Ablesen eines Barcodes von einer Dose 
Erbsen.

Da steht nicht drin: Diese Jacke wurde am 25.04.2013 von Heinz Müller im 
Geschäft XY gekauft und Herr Müller wohnt in der Pappgasse 13 in 
Bielefeld.

Vor was haben die RFID Verschwörungstheoretiker also eigentlich Angst?

Eine online Bestellung im Internet verletzt den Datenschutz dagegen um 
das 10000 fache

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:
> Wenn jemand ausserhalb des Geschäftes den Transponder ausliest, dann
> nützt ihm das ebensowenig, wie das Ablesen eines Barcodes von einer Dose
> Erbsen.

Soweit richtig.

Wenn aber ein Käufer eines Kleidungsstückes wieder den Laden betritt, in 
dem er es gekauft hat, kann er identifiziert werden, denn die Zuordnung 
Warennummer und Kaufvorgang ist natürlich möglich.

Außerdem ist nicht ausgeschlossen, daß Händler diese Datensätze 
verkaufen, damit sie entsprechend von der Werbewirtschaft genutzt werden 
können. Und spätestens dann ist das Auslesen des Transponders auch 
außerhalb der Geschäfte interessant.

Geh davon aus: Was mit Daten machbar ist, wird mit Daten gemacht werden.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Vorsicht-beim-Skypen-Microsoft-liest-mit-1857620.html
Wenn es bei diesem Beispiel auch nicht um RFID geht, so ist wenig 
Phantasie erforderlich, um zu erahnen, daß das entsprechende 
Möglichkeiten und Begehrlichkeiten weckt.


Fazit:
RFID hat an Warenetiketten nichts verloren.

RFID kann in der Logistik gerne verwendet werden, an Paletten, an 
Großgebinden (deren Umkartons), aber nicht an der einzelnen Ware.

von Harald W. (wilhelms)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Wenn aber ein Käufer eines Kleidungsstückes wieder den Laden betritt, in
> dem er es gekauft hat, kann er identifiziert werden, denn die Zuordnung
> Warennummer und Kaufvorgang ist natürlich möglich.

Ich glaube nicht, das jedes Kleidungsstück einen individuellen
RFID-Tag bekommt. Alle Kleidungsstücke der gleichen Serie werden
auch den gleichen TAG haben.
Gruss
Harald

von Heinz M. (ibykos)


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Vielen Dank für die Hilfe!!!

Zum entladen des Kondensators habe ich mir einen Widerstand gekauft.

Ich baue mir einen RFID-Zapper weil ich einfach nicht "getaggt" wie ein
Hund rumlaufen möchte ;). Ein sehr gutes Beispiel sind z.B. Schuhe.
Einige Marken setzen heutzutage schon RFID-Chips in der Schuhsohle als
Diebstahlssicherung ein. Diese wird beim Kauf des Schuhs "schlafen
gelegt". Wenn man die RFID-ID's jetzt z.B. einer Kundenkarte wie Payback
verbindet ergeben sich schon einige Möglichkeiten für die Werbeindustrie
;).

Ein weiteres Beispiel sind z.B. die NFC-Chips ("giroGo") in den
EC-Karten der Sparkassen. Problematischerweise werden auf der Karte die
Beträge der letzten Transaktionen sowie die Terminal-ID's gespeichert.

Am meisten stören mich jedoch die RFID-Chips in den Reisepässen und
Personalausweisen (Ja, ich weiß dass der Personalausweis Eigentum der
BRD ist, und ich diesen eigentlich nicht zerstören darf).
Ein Horrorszenario ist für mich z.B. das an öffentlichen
Plätzen RFID-Scanner angebracht werden um die Chips auszulesen und
mögliche "Terroristen" an Attentaten hindern. Das klingt jetzt zwar
etwas übertrieben, und eventuell sogar Paranoid, aber so abwegig ist das
gar nicht (Bsp. http://de.wikipedia.org/wiki/INDECT).


VG

EDIT: Der Link zu Indect, sollte nur verdeutlichen was heute schon 
möglich ist / durchgeführt wird

von Heinz M. (ibykos)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Rufus Τ. Firefly schrieb:
>
>> Wenn aber ein Käufer eines Kleidungsstückes wieder den Laden betritt, in
>> dem er es gekauft hat, kann er identifiziert werden, denn die Zuordnung
>> Warennummer und Kaufvorgang ist natürlich möglich.
>
> Ich glaube nicht, das jedes Kleidungsstück einen individuellen
> RFID-Tag bekommt. Alle Kleidungsstücke der gleichen Serie werden
> auch den gleichen TAG haben.
> Gruss
> Harald

Soweit ich weiß, ist es der Fall dass jedes Produkt einen eigenen Chip 
mit einer eigenen Nummer bekommt. Außerdem hat jeder RFID-Chip eine 
weltweit einzigartige Seriennummer die eine eindeutige Identifikation 
möglich macht.

Gerry Weber setzt RFID schon seit einigen Jahren ein und spricht von 
einer "eindeutigen Identifikation des Produkts" 
(http://www.gerryweber.com/ag-website/files/karte_rfid.pdf)

von Chef (Gast)


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Heinz M. schrieb:
> Edit: Wie hoch ist eigentlich die Stromstärke die erzeugt wird?

Wie bei Blitzen in unseren Breiten so üblich: einige kA!

von Heinz M. (ibykos)


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Chef schrieb:
> Heinz M. schrieb:
>> Edit: Wie hoch ist eigentlich die Stromstärke die erzeugt wird?
>
> Wie bei Blitzen in unseren Breiten so üblich: einige kA!


Okay, danke

von Heinz M. (ibykos)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Rufus Τ. Firefly schrieb:
>
>> Wenn aber ein Käufer eines Kleidungsstückes wieder den Laden betritt, in
>> dem er es gekauft hat, kann er identifiziert werden, denn die Zuordnung
>> Warennummer und Kaufvorgang ist natürlich möglich.
>
> Ich glaube nicht, das jedes Kleidungsstück einen individuellen
> RFID-Tag bekommt. Alle Kleidungsstücke der gleichen Serie werden
> auch den gleichen TAG haben.
> Gruss
> Harald

Und noch ein Horrorszenario :)

http://www.bigbrotherawards.de/2003/.cop

von Jobst M. (jobstens-de)


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Heinz M. schrieb:
> Wenn man die RFID-ID's jetzt z.B. einer Kundenkarte wie Payback
> verbindet ergeben sich schon einige Möglichkeiten für die Werbeindustrie

Wenn man irgendwelche Kundenkarten benutzt, braucht man sich über die 
Möglichkeiten von RFID aber kaum noch Gedanken zu machen. Denn dort 
liegt dann ja eh alles offen.

RFID ist vor allem dort interessant, wo eben kein (vom Kunden) gewollter 
Bezug vorhanden ist. 100%ig sicher wird die Zuordnung zur selben Person 
aber nicht sein.


Gruß

Jobst

von Manuel X. (vophatec)


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Und ich wette derjenige der unbedingt alle RFID Tags zerstören will die 
so um ihn rum sind, benutzt ein Handy.. Am besten eins mit Android oder 
iOS ..

Spätestens dann sind die RFIDs meine geringste Sorge..

von Heinz M. (ibykos)


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Manuel Z. schrieb:
> Und ich wette derjenige der unbedingt alle RFID Tags zerstören will die
> so um ihn rum sind, benutzt ein Handy.. Am besten eins mit Android oder
> iOS ..
>
> Spätestens dann sind die RFIDs meine geringste Sorge..

Ich habe ja nicht gesagt, dass ich unbedingt alle RFID-Tags zerstören 
will, ich finde RIFD eigentlich ja auch sehr innovativ, wenn es denn 
richtig und verantwortungsvoll eingesetzt wird.

Ja, ich benutze tatsächlich ein Android. Schlag was besseres vor ;)

von Brenner (Gast)


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Wer Hosen-Lulu davor hat, dass sein Reisepass & Co ausgelesen wird, für 
den gibts eine einfache Lösung:

Nennt sich Faradayscher Käfig und den gibts sogar als schickes 
Lederetui.
https://shop.foebud.org/rfid-nfc-myfare-schutzhuelle-aus-metall-folienausfuehrung-leder.html?xploidID=e4629dcca54d51a534f9abcb51b6fa56

von Harald W. (wilhelms)


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Brenner schrieb:

> Nennt sich Faradayscher Käfig und den gibts sogar als schickes
> Lederetui.

Gibts das auch als Ganzkörperausführung?
Gruss
Harald

von Brenner (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Gibts das auch als Ganzkörperausführung?
> Gruss
> Harald

Nö, die sind verboten. Da funktieren die Taser der Exekutive nicht 
mehr...

von Uwe2 (Gast)


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Ne riesen Antenne hinter den übergroßen Plakaten wär cool, da dürfte ne 
gute Reichweite bei rauskommen. Dann kann man auch aus vielen Metern 
Entfernung
versuchen an Geldkarten RFIDs zu kommen.

von scherzkeks (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Brenner schrieb:
>
>> Nennt sich Faradayscher Käfig und den gibts sogar als schickes
>> Lederetui.
>
> Gibts das auch als Ganzkörperausführung?
> Gruss
> Harald

Yep findeste in mittelalterlichen Museen und nennt sich Ritterrüstung 
:-P

von Uwe2 (Gast)


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Es gibt sicherlich kleidung in die Goldfäden bzw. Metallfäden eingewoben 
sind (Glitzereffekt)) , könnte ausreichen.

von Harald W. (wilhelms)


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scherzkeks schrieb:

> Yep findeste in mittelalterlichen Museen und nennt sich Ritterrüstung
> :-P

Hmm, sowas ist aber auch nicht ganz ungefährlich:
http://www.zeitgeistlos.de/gedichte/erhardt/erhardt01.html
Gruss
Harald

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