Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kollektorschaltung.


von Jan R. (Gast)


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Hi,

wollte nur kurz wissen,

eine kollektorschaltung wird ja auch als emitterfolger bezeichnet.

wie erkennt der Transistor, dass wenn er nur ein bisschen mehr spannung 
durch den emitterwiderstand lassen würde, sperren würde.

schwingt er in wirklichkeit immer zwischen an und aus, aber da das so 
schnell ist merkts keiner oder wie ist das??

von Gerhard R. (Gast)


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Der fliessende Strom "hebt" den Emitter an... Was hat das für 
Auswirkungen auf den Basisstrom? Da schwingt nix

von Jan R. (Gast)


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ja genau aber woher weis der Transistor, wieweit er den emitter anheben 
darf, damit der transistor nicht sperrt..

von Martin B. (statler)


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Nimm dir mal das Datenblatt mit der Kennlinie und zeichne den 
Arbeitspunkt ein. Wenn du jetzt die Spannung an der Basis z.B. erhöhst, 
findest du in der Kennlinie den dazu gehörenden (größeren) 
Kollektorstrom. Dieser größere Kollektorstrom zzgl. des Basisstromes 
fließt durch den Emitterwiderstand. Damit steigt der Spannungsabfall am 
Emitterwiderstand. Den musst du von der Basisspannung abziehen. damit 
wird diese Kleiner und du machst den ganzen Kram nochmal. Solange, bis 
du den genauen Wert raus hast.
Wenn du das für ein paar Eingangsspannungen gemacht und eingezeichnet 
hast, dann kannst du in die Transistor-Kennlinie deine 
Übertragungskennlinie einzeichnen.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Jan R. schrieb:
> ja genau aber woher weis der Transistor, wieweit er den emitter anheben
> darf, damit der transistor nicht sperrt..

Im Transistor befindet sich noch ein verstecker µP, der den Transistor 
regelt ;)

von M. K. (sylaina)


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Jan R. schrieb:
> ja genau aber woher weis der Transistor, wieweit er den emitter anheben
> darf, damit der transistor nicht sperrt..

Das weis er nicht. Er hebt das Potential des Emitters auch nicht an, das 
macht der Widerstand, der am Emitter klemmt. Und das kann solange 
angehoben werden solange der entsprechende Basisstrom auch noch fließen 
kann. Ein Transistor (nehme an, wir sprechen über BJTs aufgrund der 
Bezeichnungen) ist eine stromgesteuerte Stromsenke. MOSFETs dagegen sind 
im Prinzip Spannungsgesteuerte (nichtlineare) Widerstände. ;)

von GroberKlotz (Gast)


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Hallo
Zwischen Basis und Emitter befindet sich eine Diodenstrecke. Diese 
Diodenstrecke hat eine Schwellspannung von ca. 0,65 Volt 
(Si-Transistoren). Diese Schwellspannung ist grob gesehen unabhängig von 
der Größe des Basisstromes, also vom Wert des Emitterwiderstandes.

Legt man nun an die Basis eine feste Spannung, stellt sich grundsätzlich 
am Emitter eine Spannung  Ubasis - 0,65V = Uemitter ein. Ursache dieses 
Verhaltens eines Transistors ist kein misteriöser µC :-) sondern ein 
physikalisches Gesetz welches im Kern mit Quantenmechanik (sagt man so?) 
zu tun hat. Zum tieferen Verständnis hilft da nur: lesen, lesen, lesen" 
...und wer 's nicht glaubt, probierts einfach praktisch aus.

mfG GroberKlotz

von Mr. X (Gast)


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GroberKlotz schrieb:
> Diese Schwellspannung ist grob gesehen unabhängig von
> der Größe des Basisstromes, also vom Wert des Emitterwiderstandes.

Eigentlich ist der Zusammenhang eher exponentiell/logarithmisch

  I = Io * (exp(U/U_T/n) - 1)

mit U_T = 25 mV bei 20°C und n=1..2
http://de.wikipedia.org/wiki/Diode#Ideale_Diode_.2F_Shockley-Gleichung

von Peter D. (peda)


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Jan R. schrieb:
> schwingt er in wirklichkeit immer zwischen an und aus

Wenn man so will, schwingt jeder Strom.
Zwischen den Elektronen ist ja eine Lücke, als schwankt jeder Strom 
zwischen 0 und Max. Allerdings sind Elektronen und Lücken so klein, daß 
das niemand merkt.

von oszi40 (Gast)


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Jan R. schrieb:
> schwingt er in wirklichkeit immer zwischen an und aus, aber da das so
> schnell ist merkts keiner oder wie ist das??

http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0201291.htm

Je nachdem WIEVIEL Du einen Wasserhahn aufdrehst, so viel Wasser kommt 
raus. Bei der Ansteuerung der Basis ist das ähnlich.

von Jan R. (Gast)


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GroberKlotz schrieb:
> Hallo
> Zwischen Basis und Emitter befindet sich eine Diodenstrecke. Diese
> Diodenstrecke hat eine Schwellspannung von ca. 0,65 Volt
> (Si-Transistoren). Diese Schwellspannung ist grob gesehen unabhängig von
> der Größe des Basisstromes, also vom Wert des Emitterwiderstandes.
>
> Legt man nun an die Basis eine feste Spannung, stellt sich grundsätzlich
> am Emitter eine Spannung  Ubasis - 0,65V = Uemitter ein. Ursache dieses
> Verhaltens eines Transistors ist kein misteriöser µC :-) sondern ein
> physikalisches Gesetz welches im Kern mit Quantenmechanik (sagt man so?)
> zu tun hat. Zum tieferen Verständnis hilft da nur: lesen, lesen, lesen"
> ...und wer 's nicht glaubt, probierts einfach praktisch aus.
>
> mfG GroberKlotz

Von welchem gesetz sprichst du???

von Jan R. (Gast)


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Wie lange dauert das eigentlich, bis der Punkt gefunden ist.

Ist der basisstrom im einschaltmoment dann höher.??

von amateur (Gast)


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>Wie lange dauert das eigentlich, bis der Punkt gefunden ist

Das hängt davon ab, wie schnell der Transistor ist. Also:
- Handbuch suchen
- Aufschlagen
- Kennlinie suchen
- Schnittpunkt merken
- Handbuch schließen und wieder wegpacken
- Und natürlich hat auch die Lesegeschwindigkeit ihren Einfluss
- Auch die Temperatur geht ein (ob die heiße Susi in Sicht ist)

Ist also von vielen Faktoren abhängig;-)

von ArnoR (Gast)


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Jan R. schrieb:
> wie erkennt der Transistor, dass wenn er nur ein bisschen mehr spannung
> durch den emitterwiderstand lassen würde, sperren würde.

Versuch die Sache doch mal iterativ zu betrachten: Je größer die 
Differenz zwischen theoretischem und realem Arbeitspunkt, desto weiter 
regelt der Transistor auf, und je mehr der Transistor "aufmacht" desto 
geringer wird sein Antrieb aufzuregeln, weil die Differenz zwischen Ue 
und Ure immer kleiner wird.

> schwingt er in wirklichkeit immer zwischen an und aus

Nein da schwingt nichts hin und her, es schwingt nur "ein". D.H. er 
läuft nur auf den Gleichgewichtspunkt zu und bleibt dort stehen. Siehe 
obige Erklärung.

> Wie lange dauert das eigentlich, bis der Punkt gefunden ist.

Das hängt von einigen Dingen ab. Arbeitspunkt, Basisbahnwiderstand, 
(Last-) Kapazitäten...

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