Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bleiakku Hochstromtester (wie 300A schalten?)


von Franz B. (byte)


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Hallo Leute

Ich kenn noch von früher die Hochstromtester für (größere) Bleiakkus. 2 
Spitzen auf die Pole setzen... misst für ein paar Sekunden die Spannung 
bei je nach Ausführung bis zu 500A. Hab Heute mal wieder so ein Teil 
gesehen. War ein älteres Gerät aber schon mit Taster und Digitalanzeige 
ausgelegt für 300A. Da hat sich mir gerade die Frage gestellt wie die 
Kiste den Strom schaltet. Da müste ja ein Lastwiderstand mit irgendwas 
um die 30-50mOhm drin sein. Soweit ganz einfach. Aber wie werden da die 
300A geschaltet? Das war nur ein einfacher Kleinsignaltaster. Klack hats 
auch nicht gemacht wegen Relais. Thyristor, Motzfetz? Hat jemand so 
einen schon mal zerlegt? Mich würde interssieren wie die das gebrutzel 
vermeiden.

Das is ne kleine Variante... große hab ich auf anhieb garnicht gefunden. 
:)
http://www.henri.de/stromversorgung/akku/bleiakkus/bleiakkutester/5148/batterietester-fuer-bleiakkus-bzw-blei-gel-akkus-30-180ah.html

Danke & MFG,
byte

von Franz B. (byte)


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Hab mal den Titel angepasst.

von Peter R. (pnu)


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Da kein Bild da ist, Beschreibung der mir bekannten Geräte:

Ganz einfach, da sind die Anschlussspitzen der "Schalter".

Sobald diese Spitzen auf den Polen des Akku aufsitzen, fließen die ca. 
300A und das Drehspulinstrument zeigt die Spannung an dem 
Belastungswiderstand an.

von Franz B. (byte)


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Ja, diese "Messgabeln" kenn ich auch, das is die einfachere/ältere 
Variante. Ne Gabel mit einem fetten (sichbaren) Drahtwiderstand und ein 
Drehspulinstrument oben unterm Griff.

Leider hab ich kein Bild. Aber so wie es aussieht hat das Ding was ich 
gesehen habe noch irgenetwas drin. Man konnte das Teil ohne Funken 
aufsetzen... drückte den Knopf... startete die Messung... und der 
Meßwert (Ul) erschien erst nach ein paar Sekunden auf dem schicken roten 
MiniLed-Display.

von Raimund R. (corvuscorax)


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Nun, wenn's nicht klickt oder klackt wird wohl etwas drin sein, was die 
Last geräuschlos aufschaltet.
Spontan fallen mir da Hochleistungs-MOSFET-Module ein, die es durchaus 
mit Strömen von bis zu 1200A aufnehmen können. Diese sind natürlich 
nicht mehr in einem TO3-, TO218-, TO247-Gehäuse, usw.
Schau einfach mal bei International Rectifier, IXYS, SEMIKRON, SANREX, 
... vorbei und Du wirst schon das eine oder andere passende Power-Modul 
finden (z.B. im SOT-227-Gehäuse, die für einige Zig-Ampere gut sind).

von Reiner O. (elux)


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Wenn Du grössere Ströme schalten willst hat Bosch dafür die passenden 
Relais (der Preis passt aber auch...). 500A dauerhaft sind da kein 
Problem. Die haben sie auch in ihren Batterie-Belastungs-Testern 
verbaut. Nichts also für diese Gabeln.

Mfg

Elux

von Torben (Gast)


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Ich tippe mal, dass du die Last nur im einstelligen Sekundenbereich 
brauchst...
500A bei 12V schaltest du dann am besten mit einer Batterie paralleler 
MOSFETS; ich tippe auf min. 20 Stück.
Dafür kann man billige Typen im TO247 oder TO264-Gehäuse nehmen
Die MOSFETS können gleichzeitig einen Großteil der Leistung in Wärme 
verpulvern; dazu verpasst man ihnen einen Sourcewiderstand 
(Hochleistungswiderstand ca. 100 mOhm, ebenfalls gekühlt), dessen 
Spannungsabfall von einem OPV erfasst und mit einem Sollwert verglichen 
wird. Der OPV-Ausgang steuert das Gate. Der FET schaltet dann nicht 
einfach nur durch, sondern sein Sourcestrom wird vom OPV über die 
Gatespannung aktiv geregelt.
Jeder Zweig bestehend aus einem FET, Sourcewiderstand und OPV und regelt 
aktiv auf einen Teilstrom von z.B. 25A.
Empfehlenswert ist es, vor jeden Zweig eine eigene Sicherung zu setzen, 
falls der FET doch mal durchknallt.

Die Widerstands/Schütz-Lösung kannst du für die Einstellung des Stromes 
vergessen, weil die Spannung des Akkus abhänging von Temperatur, Lade- 
und Alterungszustand stark einberechen wird.

Nochmal: FET und Sourcewiderstand verheizen kurzzeitig eine sehr hohe 
Leistung; eine gute thermische Anbindung an einen Kühlkörper ist 
essentiell.

Torben

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