Abend, ich habe die Schaltung auf dem Steckboard nachgebaut mit folgenden Änderungen VT1 IRLML 5103 gegen IRF9333 ausgetauscht C1,C3,C4,C5,VD1-VD4 weggelassen (da für meine Anwendung nicht notwendig) und den aus R1 & R3 bestehenden Spannungsteiler gegen R1 232K und R3 100K ersetzt. Soweit funktioniert alles prima wenn ich Taste wird die Last an den Klemmen X1 & X2 eingeschaltet Taste ich nochmal wird die Last ausgeschaltet. Jetzt kommt aber das Problem das die Schaltung nur bis ca. 8,4 V stabil funktioniert, denn sobald ich 12 V Eingangspannung anlegen kann ich zwar einschalten aber nicht mehr ausschalten und wenn dann nur sehr sporadisch. Woran könnte es liegen das ich 12 V nicht sauber schalten kann?
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Verschoben durch Moderator
Mess mal die Ausgangsspannung bei 12V Versorgung. Ich schätze, sie ist (wegen zu hohem Laststrom bzw. zu geringer Gate-Spannung) deutlich unter 12V, was wiederum zuverlässiges aus schalten verhindert. Es ist wichtig, dass in eingeschaltetem Zustand die Differenz zwischen Versorgungsspannung und C1/C2 deutlich geringer ist, als die Schwellenspannung von VT1 (1,3V). Falls die Spannung jedoch ok ist, würde ich C1/C2 vergrößern.
Damit VT1 beim Ausschalten sicher sperrt, muss
Ub ist dabei die Betriebsspannung. UGS(th)min ist die betragsmäßige minimale Thresholdspannung von VT1, beim IRF9333 1,3V. Damit in eingeschaltetem Zustand das maximal zulässige UGS von VT1 nicht überschritten wird, muss.
Außerdem sollte C1||C2 sehr viel größer als die Gate-Kapazität von VT1 sein, da sonst seine Ladung nicht für ein vollstäntiges Umladen des Gates ausreicht. Es gibt natürlich auch eine Untergrenze für R1 und eine Obergrenze für R3, die habe ich jetzt nicht ausgerechnet. Damit der Stromfluss durch R1 und R3 nicht zu groß wird, kannst du R2, und damit auch R1 und R3 größer wählen.
Abend, erstmal vielen Dank für die vielen Antworten! Ich habe mal nach den Formeln von Yalu.X für die "original Schaltung" und für meine angepasste schaltung die Widerstände ausgerechnet: original Schaltung R1 < 3,9K R3 > 39,4K Die Werte passen nicht zu der Theorie oben von Yalu.X. ob wohl die Schaltung einwandfrei funktioniert. meine Schaltung R1 < 12,14K R3 > 89,16 K Wie kommst du auf diese Formeln? Wieso brauche ich unbedigt C1 & C2 ich habe in meiner Schaltung nur C2 mit 10uF. R2 ist bei mir bei 100k. Wie Schon erwähnt bis ca. 8,4V funktioniert es einwandfrei nur bei Ub 12V kann ich die Schaltung nicht ausschalten. Gibt es noch Vorschläge?
> wie funktioniert die Schaltung?
Das war auch meine erste Reaktion :-)
Einschalten:
In ausgeschaltetem Zustand ist C1/C2 leer. Wenn dann der Taster an KA/KB
betätigt wird, geht das Gate von kurz auf null Volt, so dass er ein
schaltet.
Erhalten:
Über R4 bekommt VT2 nun Spannung am Gate, so dass er ein schaltet. VT2
zieht dann über R3 das gate von VT1 auf null Volt. VT1 bleibt daher
eingeschaltet.
Abschalten:
Über R2 lädt sich C1/C2 auf (während der Taste nicht mehr gedrückt ist).
Wenn man dann den Taster drückt, liegt am Gate von VT1 (fast) die volle
Versorgungsspannung an. Relativ zum Source Anschluss ist das eine
geringe Spannung, also schaltet VT1 ab.
Wichtig scheint mir zu sein, dass C1/C2 groß genug sind, weil die
Schaltung sonst nicht zuverlässig abschalten kann, bzw. ungewollt wieder
einschaltet da man den Taster nicht schnell genug loslassen kann.
Karl schrieb: > Ich habe mal nach den Formeln von Yalu.X für die "original Schaltung" > und für meine angepasste schaltung die Widerstände ausgerechnet: > original Schaltung R1 < 3,9K R3 > 39,4K > Die Werte passen nicht zu der Theorie oben von Yalu.X. ob wohl die > Schaltung einwandfrei funktioniert. Die Schaltung kann auch funktionieren, wenn die Ungleichungen in meinem letzten Beitrag nicht erfüllt sind. Wenn bspw. UGS(th) größer als der im Datenblatt genannte Minimalwert ist darf R1 ebefalls größer werden. Dann muss die erste Ungleichung ohne die "min"-Indizes (also mit dem tatsächlichen UGS(th) des verwendeten Mosfets) gelten. Soll die Schaltung aber mit jedem beliebigen Exemplardes verwendeten Mosfet-Typs funktionieren, ist vom worst Case auszugehen und der ist eben UGS(th)=UGS(th)min. > Wie kommst du auf diese Formeln? Die zweite Formel dürfte klar sein: Mit ihr wird der Spannungsteiler aus R1 und R3 so dimensioniert, dass bei leitendem VT2 die Source-Gate-Spannung von VT1 die zulässige Grenze (msit 20V) nicht überschreitet. Da sehe ich aber gerade, dass VT1 bei einer Betriebsspannung von über 20V trotzdem kaputt gehen kann, nämlich dann, wenn bei entladenem C1/C2 der Taster gedrückt wird. Dann liegt zwischen Source und Gate kurzzeitig die volle Betriebsspannung an. Bei nur 12V ist das aber noch kein Problem. Die erste Formel kommt folgendermaßen zustande: Das System ist eingeschaltet, d.h. VT1 leitet, und C1/C2 ist auf die volle Betriebspannung geladen. Jetzt drückst du den Taster. Die Ladespannung von C1/C2 gelangt nun an das Gate von VT1, weswegen dieser sperrt. Die Ausgangsspannung fällt bei angeschlossener Last fat auf 0, weswegen auch VT2 sperrt. Während der Taster noch gedrückt ist, entlädt sich C1/C2 über R2 und die angeschlossene Last bis auf die durch den Spannungsteiler aus R1 und R2 definierten Wert, nämlich Uc=Ub·R2/(R1+R2) (der linke Anschluss von R1 liegt auf Betriebspannung, der obere von R2 auf 0V, wenn der Lastwiderstand klein genüber R2 ist). Da der Schalter noch gedrückt ist, liegt Uc auch am Gate von VT1 an. Ist nun Uc≤Ub-UGS(th), wird VT1 wieder eingeschaltet und bleibt dies auch, nachdem der Taster losgelassen wird. Damit dies nicht passiert, muss Ub·R2/(R1+R2)>Ub-UGS(th) sein. Daraus ergibt sich die erste Ungleichung aus meinem letzten Beitrag.
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