Forum: PC Hard- und Software SSD in PCIe-Steckplatz - Bootfähigkeit unter Linux/Ubuntu?


von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Hallo zusammen,

für unsere CNC-Fräse möchte ich gerne ein (älteres) D525MW-Board mit 
LinuxCNC verwenden. Aufgrund der Zuverlässigkeit (Vibrationen, keine 
beweglichen Teile) möchte ich dort gerne eine kleine SSD (eigentlich 
reichen mir 4GB, gibt es aber gar nicht) einsetzen.

Nun hat das Board einen PCIe-Steckplatz (x1):
http://www.intel.com/support/motherboards/desktop/d525mw/sb/CS-031902.htm

Da bietet es sich ja eigentlich an, direkt eine passende SSD dafür zu 
kaufen. Alternativ bliebe eine SATA-SSD mit Kabel"jedöhns", wobei das 
natürlich nicht so schön kompakt wäre und Mechanik (Stecker) immer auch 
die Zuverlässigkeit mindert.

Jetzt lese ich, dass es bei PCIe-SSDs durchaus verschiedene Typen gibt 
und man sich eine mit SATA-Controller zulegen sollte, um davon booten zu 
können. Es gibt/gab wohl auch PCIe-SSDs, die nur mit ganz bestimmten 
Marken zusammen laufen.

Ich stecke in der SSD/SATA/mSATA/PCIe-Thematik nicht drin und habe noch 
nichts mit PCIe zu tun gehabt, daher meine Frage an die Experten hier:

Kann ich davon ausgehen, dass solch eine PCIe-SSD problemlos erkannt, 
also von der Betriebssystemsicht (Linux) aus wie eine ganz normale 
Platte gesehen wird?

Gibt es dort noch etwas zu beachten? Kompatibilität bei der 
Geschwindigkeit (x1, x2 etc.)?

Besten Dank für eine kurze Einschätzung/Beratung :-)

Chris D.

von Peter II (Gast)


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Muss es wirklich diese Board sein? Es gibt mittlerweile Boad mit mSATA 
anschluss. Dafür gibt es auch passende SSDs. Das läuft ohne Probleme mit 
linux.

SSDs für PCIe sind auch nur SSD mit integrierten controller, da musst du 
schauen das linux dafür den Treiber hat. Das bootet wird zwar das Bios 
übernehmen aber linux braucht dann für den zugriff immer noch seine 
Treiber.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Peter II schrieb:
> Muss es wirklich diese Board sein?

Naja, das hab ich schon hier und von dem weiss ich, dass es von den 
Latenzzeiten her bei LinuxCNC (ist ja ein RT-Linux) sehr gut und schnell 
läuft. Und es hat noch einen Parallel-Port (den benötige ich :-)

> Es gibt mittlerweile Boad mit mSATA
> anschluss. Dafür gibt es auch passende SSDs. Das läuft ohne Probleme mit
> linux.

Tipps nehme ich gerne entgegen, möglichst passiv gekühlt :-)
Aber: gibt es die auch noch auch mit dem ollen LPT-Anschluss?
Zur Not ginge auch noch ein PCI-Parallelport-Adapter - ist aber 
natürlich mechanisch wiederum unschön.

Aber ich hab gerade (doch noch nach fünf Tagen) Antwort von Intel 
erhalten: geht wohl nicht so, wie ich mir das dachte :-/

von heinz (Gast)


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Hi,
schau dir mal das Gizmo Board an. Weiss nicht ob die LPT haben aber auf 
alle Fälle GPIO. Und die haben ein Coreboot drauf.

von Sven (Gast)


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Peter II schrieb:
> Muss es wirklich diese Board sein? Es gibt mittlerweile Boad mit mSATA
> anschluss. Dafür gibt es auch passende SSDs. Das läuft ohne Probleme mit
> linux.

Kommt auf das Board an. Ich habe z.B. ein DN2800 von Intel, mSATA läuft 
problemlos, aber in einigen der neueren Boards setzt Intel Grafikchips 
von PowerVR ein. Diese bereiten unter Linux massive Probleme, da es 
keine gescheiten Treiber gibt und Intel und PowerVR sich den schwarzen 
Peter hier gegenseitig zuschieben. Mit reiner Konsole habe ich es nach 
einigem Probieren zum Laufen bekommen und nach dem letzten Update für 
Ubuntu 12.04. habe ich auf der Konsole sogar eine gescheite Auflösung 
ohne dass Ränder abgeschnitten werden o.ä.. Nutzt man hingegen die 
grafische Oberfläche so wird es abartig, da quasi keine 
Hardwarebeschleunigung verwendet wird.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Sven schrieb:

> Kommt auf das Board an. Ich habe z.B. ein DN2800 von Intel, mSATA läuft
> problemlos, aber in einigen der neueren Boards setzt Intel Grafikchips
> von PowerVR ein. Diese bereiten unter Linux massive Probleme, da es
> keine gescheiten Treiber gibt und Intel und PowerVR sich den schwarzen
> Peter hier gegenseitig zuschieben. Mit reiner Konsole habe ich es nach
> einigem Probieren zum Laufen bekommen und nach dem letzten Update für
> Ubuntu 12.04. habe ich auf der Konsole sogar eine gescheite Auflösung
> ohne dass Ränder abgeschnitten werden o.ä.. Nutzt man hingegen die
> grafische Oberfläche so wird es abartig, da quasi keine
> Hardwarebeschleunigung verwendet wird.

Genau das hat mich zum D525MW "zurückgebracht". Da läuft die Grafik 
flott  (LinuxCNC macht da ja nix "Wildes"), mit einem D2500HN war das 
kein Spaß - wobei ich nicht weiss, wie es da jetzt an der Treiberfront 
aussieht.

@heinz: Gizmo sieht nicht schlecht aus, aber ich möchte eigentlich 
ungern eine weitere Baustelle eröffnen, deswegen setze ich auf 
Standard-PC-Hardware.

von heinz (Gast)


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Joo - ist halt proprietär. Was es für mich interessant macht ist eben 
Coreboot. Werd mir mal eins bestellen.

Nimm halt ne SATA und kleb die Stecker an.

von Sven (Gast)


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Chris D. schrieb:
> mit einem D2500HN war das
> kein Spaß - wobei ich nicht weiss, wie es da jetzt an der Treiberfront
> aussieht.

Bezüglich des Grafikchips genauso beknackt. Wie gesagt, reine Konsole 
läuft bei mir seit dem letzten Update endlich gescheit, aber eben nur 
mit dem Standard-VESA-Treiber.

Ich habe gerade mal wegen alternativer Boards geschaut, sobald man 
integrierten Parallelport haben will wird die Luft (zumindest bei 
"Mainstream"-Boards) dünn. Bei den miniPCIe SSDs muss man, wie Peter II 
schon schrieb, aufpassen. Manche sind z.B. zwar günstig aber nur für 
bestimmte Geräte (z.B. EeePC) gedacht da dort zwar ein miniPCIe Sockel 
verwendet wird über welchen aber SATA läuft. Die günstigsten "echten" 
miniPCIe SSDs die ich gefunden habe starten um die 80€, z.B. 
http://www.alternate.de/Super_Talent/Super_Talent+CoreStoreMV_SSD_64_GB/html/product/962232/?

von X2 (Gast)


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Sven schrieb:
> Bei den miniPCIe SSDs muss man, wie Peter II
> schon schrieb, aufpassen. Manche sind z.B. zwar günstig aber nur für
> bestimmte Geräte (z.B. EeePC) gedacht da dort zwar ein miniPCIe Sockel
> verwendet wird über welchen aber SATA läuft.

Den Anschluss nennt man mSATA und da liegt kein PCIe drauf, sondern SATA 
und USB.

von Wolfgang H. (frickelkram)


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Hallo,
warum nicht "old school" eine CF Karte mit Adapter nutzen, oder trägt 
das zu dick auf? :-)
Bei nur 4GB und kaum Schreiboperationen ...

von (prx) A. K. (prx)


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Wolfgang Heinemann schrieb:
> warum nicht "old school" eine CF Karte mit Adapter nutzen, oder trägt
> das zu dick auf? :-)

Funzt auf meinem eeePC mittlerweile prima. In Linux. CF ist aber nur 
dann einfach, wenn die Mainboard-Hardware noch Parallel-IDE hergibt. 
Andernfalls wird CF technisch wohl oft über USB gehen.

von Peter II (Gast)


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Wolfgang Heinemann schrieb:
> Hallo,
> warum nicht "old school" eine CF Karte mit Adapter nutzen, oder trägt
> das zu dick auf? :-)
> Bei nur 4GB und kaum Schreiboperationen ...

dann kann er gleich ein USB stick anstecken, davon kann man auch booten.

von Sven (Gast)


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X2 schrieb:
> Den Anschluss nennt man mSATA und da liegt kein PCIe drauf, sondern SATA
> und USB.

Sag mal hast du meinen Beitrag überhaupt gelesen oder nur reflexartig 
geantwortet? Hast du versucht meinen Beitrag zu verstehen? Hast du 
vielleicht sogar nochmal den Sachverhalt recherchiert? Nein? Dann nur 
nochmal ganz alleine für dich zum mitmeißeln:

Ich habe geschrieben, dass Asus den miniPCIe-Sockel verwendet um darüber 
SATA laufen zu lassen.

Merkst du jetzt, wie hirnrissig dein Beitrag ist? Denn irgendwie sollte 
es klar sein, dass über einen mSATA-Anschluss SATA läuft, das ist keine 
große Leistung sowas zu bemerken. Wenn aber SATA über einen 
miniPCIe-Anschluss läuft dann ist das doch irgendwie was Anderes.

> 
http://www.adaptare.de/blog/die-flash_con-ssd-der-alten-eeepc-doch-kompatibel-mit-mini-pcie/

von Sven (Gast)


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Achso, und bevor hier noch so eine großartige Leistung zum Besten 
gegeben wird: Mit "Anschluss" meine ich hier den physischen 
Sockel/Stecker.

von (prx) A. K. (prx)


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Peter II schrieb:
> dann kann er gleich ein USB stick anstecken, davon kann man auch booten.

CF kann 60-90MB/s. USB 2 hört bei 20-30MB/s auf und USB 3 ist in dieser 
Board-Klasse noch nicht verbreitet.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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@ A.K.:

Naja, die Geschwindigkeit ist eher von untergeordneter Bedeutung. 
LinuxCNC wird üblicherweise einmal geladen und dann passiert 
lesetechnisch kaum noch etwas. Ob das dann 10 Sekunden länger dauert, 
ist ziemlich egal. Der Rest spielt sich dann eh nur noch im RAM ab. Swap 
etc. wollte ich eh abschalten bzw. in eine kleine RAM-Disk legen, das 
minimiert die Schreibzugriffe.

Vielleicht baue ich mir wirklich einen USB-Stick so um, dass ich ihn 
direkt auf einen internen Pfostenstecker aufstecken und verschrauben 
kann.
Das wäre dann auch mechanisch äußerst robust und kompakt.

Das D525MW hat sogar einen solchen Steckplatz, allerdings gab es nur von 
Intel entsprechende "Sticks" und deren Produktion wurde offenbar bald 
eingestellt. Vielleicht erwische ich ja noch so ein Schätzchen. Intel 
nennt das "Intel Z-U130 USB Solid-State Drive".

von (prx) A. K. (prx)


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Mittlerweile gibts auch Mainboards mit normalem vertikalem USB-Anschluss 
direkt drauf. Server-Boards, die damit für sowas wie VMware ESXi oder 
FreeNAS vorbereitet sind, die direkt vom USB-Stick arbeiten. Darunter 
sind auch Zwergboards wie das im HP Microserver.

Ausserdem gibts unauffällige USB-Sticks, die kaum länger sind als der 
Steckerteil selbst.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> eigentlich reichen mir 4GB, gibt es aber gar nicht

Ich hab mal für meinen Backup PC das Linux von einer CompactFlash Karte 
aus laufen lassen, das einzige ist halt das die nicht wirklich für zu 
häufiges schreiben vorgesehen sind, aber es gibt auch Anleitungen wie 
man das Linux ReadOnly machen kann und nur für bestimmte Aktionen 
(Installation) beschreibbar macht.
Da es auch CFzuSATA Adapter gibt wäre das auch für neuere Boards (z.B. 
http://www.amazon.de/dp/B002ME9VT8)

von Gerd E. (robberknight)


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Bei der Auswahl des Boards musst Du nicht auf den Parallelport achten: 
wenn Du einen PCIe-Steckplatz frei hast, kannst Du einen 
PCIe-Parallelport-Adapter verwenden. Gibts z.B. von Delock. Läuft auch 
mit LinuxCNC.

von (prx) A. K. (prx)


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Läubi .. schrieb:
> Ich hab mal für meinen Backup PC das Linux von einer CompactFlash Karte
> aus laufen lassen, das einzige ist halt das die nicht wirklich für zu
> häufiges schreiben vorgesehen sind,

Mal sehen wie sich das auf Dauer macht. Ich mach das nämlich seit ein 
paar Wochen produktiv mit einer 30GB CF, weil die Hersteller sich 
standhaft weigern, einen mir genehmen PC zu bauen und daher der olle 
eeePC irgendwie weiterleben muss.

von usbstick (Gast)


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Du könntest auch einen Nano-USB-Stick in die externe USB-Buchse stecken, 
ragt dann ca. 5mm weit heraus und mit Panzerband oder besser 
verschraubtem Staubschutz für's ganze Panel sichern.
Dicht machen wegen dem Dreck mußt Du ja sowieso.

von usbstick (Gast)


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Was mir gerade einfällt, so einen USB zu Buchsenleiste Adapter kann man 
doch schnell selber zusammenlöten.
Ich gehe mal davon aus das der graue Kreis ein Montageloch ist ?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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usbstick schrieb:
> Was mir gerade einfällt, so einen USB zu Buchsenleiste Adapter kann man
> doch schnell selber zusammenlöten.
> Ich gehe mal davon aus das der graue Kreis ein Montageloch ist ?

Ja, die Idee gefällt mir im Moment auch am besten.
Das werde ich auf jeden Fall mal testen.

Gerd E. schrieb:
> Bei der Auswahl des Boards musst Du nicht auf den Parallelport achten:
> wenn Du einen PCIe-Steckplatz frei hast, kannst Du einen
> PCIe-Parallelport-Adapter verwenden. Gibts z.B. von Delock. Läuft auch
> mit LinuxCNC.

Vielen Dank für den Tipp - ich hätte mich jetzt nach einer 
Parallelport-Karte für PCI umgesehen, aber PCIe ist natürlich noch 
kompakter.

von Peter II (Gast)


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Ich muss aber sagen das ich schon mal negative Erfahrung mit USB-Sticks 
gemacht habe. Nach 2Monaten war er nicht mehr Lesbar, vermutlich weil 
/var/log mit auf dem Stick war.

Gerade läuft der 2.Versuch, wo ich /var/log auf ein RAM-Device 
umgeleitet habe.

Könnte aber auch sein, das es einfach ein schlecht war.

Bei SSD Festplatten, versucht die Firmware ja ständig die 
schreibzugriffe auf die gesamte Festplatte zu verteilen. Bei USB-Sticks 
ist das nicht so ausgereift und sie sind ja auch kleiner.

von (prx) A. K. (prx)


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Peter II schrieb:
> Gerade läuft der 2.Versuch, wo ich /var/log auf ein RAM-Device
> umgeleitet habe.

VMware verzichtet bei ESXi darauf, Logs auf den Stick zu legen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ja, /var/log wollte ich auf die RAM-Disk legen - oder direkt nach 
/dev/null schicken.

von Martin B. (martin_b35)


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Moin Chris,

was spricht denn gegen PXE und dann alles über NFS?
Dann brauchst keinen lokalen Speicher und Ethernet fällt auch nicht so 
schnell ab wenn man gescheites Kabel verwendet.

Grüße

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Hi Martin,

die Idee ist prinzipiell gut. Ich möchte den Fräsenrechner allerdings so 
autark wie möglich halten, damit der auch alleine vor sich hin werkeln 
kann.

In der Halle werde ich außerdem alle Maschinen per WLAN einbinden, da 
ich keine Netzwerkverkabelung legen möchte und viele Maschinen auf 
Rollen bewegt werden müssen. Nur für die Fräse Strippen ziehen lohnt 
sich da nicht.

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