Forum: Gesperrte Threads Löhne sind zu hoch, wir arbeiten auch zu kurz


von Erschreckend (Gast)


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Ich bin schockiert!

Es geht weiter: 
http://www.wallstreet-online.de/nachricht/6331423-suedwestmetall-chef-loehne-metallindustrie

und hier:
http://www.kn-online.de/In-Ausland/Wirtschaft/Designierter-IG-Metall-Chef-Umgang-mit-Arbeitszeit-lockern

Was sagt ihr dazu?

Während ein Lehrer jährlich weiter steigend gemütlich darüber lacht und 
jeder andere Beamte auch.

: Verschoben durch User
von Mücke (Gast)


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Die Beamten haben ein Lobby (ängstliche Regierung). Die Denker und 
Schrauber nicht.

von Lothar S. (loeti)


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Eine Anpassung an die "Weltmarktlöhne" wird sich im verarbeitenden 
Gewerbe mittelfristig nicht vermeiden lassen so hart das auch manche 
treffen wird.

Grüße Löti

von Billy Bacon (Gast)


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Das ist richtig, die IG-Metall-Löhne liegen viel zu hoch. Zuminest für 
Ungelernte und Angelernte. Für Facharbeiter sind sie auf hohem Nivaeu, 
aber noch verkraftbar. Für Ingenieure passen sie dann wieder.

2000 Euro für 35h, und das für eine Tätigkeit, die jeder Depp von der 
Straße ausführen kann. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen 
lassen. Das bekommen viele Volljuristen in ihrem ersten Job nicht.

von Ich (Gast)


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Wer fängt tatsächlich als Ingenieur bei 4000€ brutto bzw. 3000€ als 
Facharbeiter an?

Die Realität sieht doch oft anders aus.

Facharbeiter bei 1800€ und Ingenieure bei 2500€ (beides brutto, all 
incl.) sind keine Seltenheit.

von Einsteiger2013 (Gast)


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Ich schrieb:
> Wer fängt tatsächlich als Ingenieur bei 4000€ brutto bzw. 3000€
> als
> Facharbeiter an?
>


Ich fange im Oktober mit 4.300€ Brutto an. So selten ist das nicht. Bin 
aber auch dann bei IG Metall. Mit Urlaubs-, Weihnachtsgeld und Bonus 
kommt man sogar als Anfänger auf 5.000€ Brutto.

Ich finde aber auch ganz ehrlich, dass es für den Einstieg zu hoch ist. 
Aber ein geschenkten Gaul...

von Lutz H. (luhe)


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30 Cent/h   Brutto wurden in Bayern für einen Zeitungsausträger gezahlt 
... .

von s2e3 (Gast)


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Ach du, wart mal ab wie es netto aussieht und wieviel du in 10 Jahren 
verdienst. Dann reden wir nochmal.

Und nicht vergessen: Vergleiche die Beamteneinkünfte mit völliger 
Sicherheit dazu. Denn mehr Risiko in der Wirtschaft = auch mehr Geld.

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Genau meine Meinung! Runter mit den Löhnen, gleichzeitig gibt es noch 
eine Steuererhöhung frei nach dem Motto "Weniger Brutto, dafür noch 
weniger Netto". Ich unterstütze seinen Vorstoß, gleichzeitig wähle ich 
die Linke, ich brauche nämlich kein Geld zum leben und will sowieso 
erstmal Erfahrung sammeln.

von Ich (Gast)


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Einsteiger2013 schrieb:
> Ich fange im Oktober mit 4.300€ Brutto an. So selten ist das nicht. Bin
> aber auch dann bei IG Metall. Mit Urlaubs-, Weihnachtsgeld und Bonus
> kommt man sogar als Anfänger auf 5.000€ Brutto.

Sei froh, es sei dir gegönnt!

Es ist aber eher die Ausnahme!

von Vergleich (Gast)


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So sollten es Ingenieure haben, denn die schaffen den technischen 
Fortschritt und verwalten nicht nur.

http://de.sott.net/article/10475-EU-Beamte-verdienen-deutlich-mehr-zahlen-weniger-Steuern-und-bekommen-zahlreiche-Zulagen

von Manfred F. (manfred_f)


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Lasst mich Arzt schrieb:
> Genau meine Meinung! Runter mit den Löhnen, gleichzeitig gibt es
> noch
> eine Steuererhöhung frei nach dem Motto "Weniger Brutto, dafür noch
> weniger Netto". Ich unterstütze seinen Vorstoß, gleichzeitig wähle ich
> die Linke, ich brauche nämlich kein Geld zum leben und will sowieso
> erstmal Erfahrung sammeln.

Dann solltest du eher die CDU wählen. Die sind nämlich die die meinen 
das der kleine Mann kein Geld zum Leben braucht.

von Einsteiger2013 (Gast)


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Ich schrieb:
> Einsteiger2013 schrieb:
>> Ich fange im Oktober mit 4.300€ Brutto an. So selten ist das nicht. Bin
>> aber auch dann bei IG Metall. Mit Urlaubs-, Weihnachtsgeld und Bonus
>> kommt man sogar als Anfänger auf 5.000€ Brutto.
>
> Sei froh, es sei dir gegönnt!
>
> Es ist aber eher die Ausnahme!


Ich weiß. Habe mein Praktikum meine BA-Thesis und nun meine MA-Thesis 
beim verschiedenen Automobil - OEMs geschrieben und gesehen was dort 
abgeht.

In die Entwicklung kommt man nur über Leiharbeitsfirmen, deshalb musste 
ich leider in einen anderen Bereich wechseln. Da war mir intern einfach 
zu wichtig.

Ich habe Automotive Engineering in meinen Master studiert und sehe das 
wirklich keiner meiner Kommiltionen es zu einem OEM direkt geschafft 
hat, obwohl alle dort ihre Praktikas und Abschlussarbeiten geschrieben 
haben.

Dann noch das ganze Prozedere bzgl. Bewerbungsprozess. Bei mir hat es 4! 
Monate gedauert bis ich meinen Vertrag hatte. In der Zwischenzeit hatte 
ich 3! Fachgespräche und dann nochmal ein Personalgespräch. Mir kam es 
manchmal so vor als würde ich mich aufs Kanzleramt bewerben.

Das was ich bis jetzt erlebt habe, kann ich nur sagen: Kontakte, 
Netzwerk ist das A und O. Weiter wichtig sind deine Stationen (Praktika, 
etc.) und ganz hinten kommt Studiengang, Wo hat man studiert und Noten.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Erschreckend schrieb:
> Was sagt ihr dazu?
>
> Während ein Lehrer jährlich weiter steigend gemütlich darüber lacht und
> jeder andere Beamte auch.

Werde doch Lehrer! Sachsen stellt pro Jahr momentan 300 neu ein und muß 
in den nächsten Jahren sogar auf insgesamt 3000 kommen.
Wir zahlen hier einer Tschechin für den Tschechisch-Unterricht auf 
deutscher Seite 20 Euro/h.

Im Vergleich zu einem Entwicklungsingenieur hält sich das Risiko und der 
ständige Fortbildungsdruck auch sehr in Grenzen.
Ich kann den Vergleich machen, denn ich arbeite 2h die Woche als 
Physiklehrer.

von Verstehs nicht (Gast)


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Einsteiger2013 schrieb:
> Ich fange im Oktober mit 4.300€ Brutto an. So selten ist das nicht. Bin
> aber auch dann bei IG Metall. Mit Urlaubs-, Weihnachtsgeld und Bonus
> kommt man sogar als Anfänger auf 5.000€ Brutto.
>
> Ich finde aber auch ganz ehrlich, dass es für den Einstieg zu hoch ist.
> Aber ein geschenkten Gaul...

>Löhne sind zu hoch, wir arbeiten auch zu kurz

Billy Bacon schrieb:
> Das ist richtig, die IG-Metall-Löhne liegen viel zu hoch. Zuminest für
> Ungelernte und Angelernte.

Grundsätzlich können die ja fordern was die wollen. Wenn ich eine Firma 
hätte wäre mein Interesse auch möglichst viel zu verdienen und den 
Angestellten nur das nötigste zu zahlen.

Viel erstaunlicher finde ich dann das es von dem kleinen Mann genau so 
gesehen wird wie die Kommentare hier zeigen. In der Industriallisierung 
ist man auf die Strasse gegangen um ordentlich entlohnt zu werden und 
heute sagen Berufsanfäger das Sie zuviel bekommen.

Ich finde es übrigends nicht zuviel. Mein Vermieter will diesen Monat 
ca. 1€ mehr den m². Ich habe mal nach Eigentum geguckt aber unter 200k 
in meiner Stadt keine bewohnbare Wohnung über 50m² zu bekommen.  Die 
Strompreise steigen und vor zwei Wochen war E10 auf ~1,7€. Für mein 
Inlay habe ich bei Zahnarzt kürzlich ~750€ aus eigener Tasche zugezahlt. 
Achso brauchte ja zwei also 1500€. Um meine Altersvorsorge und BU müßte 
ich mich auch noch kümmern will aber erst meinen Studienkredit ablösen. 
Keine Ahnung wie Ihr das alle hinbekommt wenn ihr meint zuviel Geld 
zubekommen und deswegen ein schlechtes gewissen habt könnt ihr gerne an 
mich spenden ich höre mir dann im gegenzug auch ein paar Stunden an wie 
unfair es doch ist das ihr soviel Geld verdient...

Kopfschüttel

von marc (Gast)


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ich finde gerade in den unteren Gehaltsebenen eine weitere Senkung 
absolut unmenschlich. Wovon sollen die Leute denn bitteschön noch leben.
Wenn man allein schon Lebenshaltungskosten von ~1000€ im Monat hat und 
dann nur ~1300€ netto bekommt, wie soll man da jemals etwas auf die 
Beine stellen können.
Da schmeißen einen ja schon kleinere Reparaturen am Auto aus der Bahn, 
oder das kaufen von Winterreifen wird zum Jahressparplan...
Hier gehört einfach von staatlicher Seite aus etwas getan.
Ich fände es ok, wenn Hilfsarbeiter usw. weniger Lohn bekommen, dieser 
dann aber auch steuerlich entsprechend entlastet wird. So das jedem 
Mensch ein gewisses Nettogehaltsniveau erhalten bleibt.

von Absolvent (Gast)


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Selbst in den unteren ebenen beim IGM-Tarif sollte noch mehr als genug 
bleiben! Ich habe quasi die letzten acht Semester unterhalb des Hartz4 
regelsatztes gelebt und klage ich?;)

von Udo (Gast)


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richtig die Löhne sind im Metall Bereich einfach zu hoch. Da wird für 
einfachste Arbeit wie Türgummi fest klopfen oder Stapler fahren viel zu 
viel bezahlt. Daher boomt auch die Leiharbeit. Für solche ungelernten 
Jobs gibt es bei vielen OEMs all. incl. mit allen Zulagen und Prämien 
schon um die 60-65 tsd Euro pro Jahr. Einfach der nackte Wahnsinn, bei 
35 h Woche, körperlich mittel schwere und geistig total einfache Arbeit. 
Jeder Bauarbeiter muss erheblich härter arbeiten für weit weniger Geld.

Und fast jedes Jahr gibt es bei der IG Metall mehr, weit mehr als die 
Inflation. Daher steigen die Löhne der IG Metaller sehr stark 
exponentiell. Ich warte auf den Tag, wo ein Einsteiger mit 100 tsd Euro 
anfängt, natürlich bei 35h Woche versteht sich.

wenn man sich in unseren Nachbarländern(ausser Schweiz ) umschaut liegen 
die Löhne alle samt niedriger als bei den IG Metallern.

von Klaus (Gast)


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Ich schrieb:
> Facharbeiter bei 1800€ und Ingenieure bei 2500€ (beides brutto, all
> incl.) sind keine Seltenheit.

Also ich bin schon etwas älter, Dipl.-Ing. Elektrotechnik (Uni 
Karlsruhe, Abschlussnote im Mittelfeld). Da ich die hier genannten 
Anfangsgehälter für absoluten Blödsinn halte, habe ich nun mal meinen 
ersten Arbeitsvertrag rausgekramt. Es waren 3163,65€, am 1.10.2001, also 
vor 12 Jahren, bei einem mittelständigen Unternehmen in BW. IG-Metall 
Tarif, aber damals war ERA noch weit entfernt.
Und nun willst du mir erzählen, daß ein Absolvent heute, 12 Jahre 
später, für 2500€ anfängt. Das ist doch kompletter Unfug.

von D. K. (pathalias)


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Ich habe Absolventen erlebt, die an einer Dorf-FH studiert haben, 4 
Semester überzogen (ohne anderweitig gearbeitet zu haben), eine 3 im 
Bachelor Abschlusszeugnis, nur die Pflichtpraktika absolviert, ...

Die sind mit >45k beim Dienstleister eingestiegen.

Nicht schlecht, finde ich.

von Hugo (Gast)


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Klaus schrieb:
> Und nun willst du mir erzählen, daß ein Absolvent heute, 12 Jahre
> später, für 2500€ anfängt. Das ist doch kompletter Unfug.

Klaus, merkst du noch die Einschläge?

von Klaus (Gast)


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Hugo schrieb:
> Klaus, merkst du noch die Einschläge?

??? Bitte um detailiertere Information.

von Udo (Gast)


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Klaus schrieb:
> Und nun willst du mir erzählen, daß ein Absolvent heute, 12 Jahre
> später, für 2500€ anfängt. Das ist doch kompletter Unfug.

solche Zahlen kenne ich nur von einem Info Langzeitstudenten, mit 3,x 
Diplom und 2 Härtefallanträgen (war kein Härtefall, er war einfach nur 
faul, hat gesoffen, viel Party gemacht, lang ausgeschlafen ) der in 
einer Web Klitsche mit ein paar Mitarbeitern anfing. Der bekam anfangs 
2500, aber mehr wäre der nicht wert gewesen. Ansonsten kann ich mir nur 
im tiefsten Osten solche Löhne vorstellen. Hier schrieb ja auch mal 
einer, dass er in Leipzig per ERA 48 k zum Einstieg bekommt, scheint 
also auch dort teilweise möglich zu sein.

von Verstehs nicht (Gast)


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Udo schrieb:
> Stapler fahren viel zu
> viel bezahlt. Daher boomt auch die Leiharbeit. Für solche ungelernten
> Jobs gibt es bei vielen OEMs all. incl. mit allen Zulagen und Prämien
> schon um die 60-65 tsd Euro pro Jah

LoL klar.. alle Stapler fahren könnten einfach 65k verdienen. Hier und 
da mal ein gummi fest klopfen ... Wenn man will bekommt man sogar 90k 
dann muss man den Stapler aber auch warten oder?.

Udo schrieb:
> Und fast jedes Jahr gibt es bei der IG Metall mehr, weit mehr als die
> Inflation. Daher steigen die Löhne der IG Metaller sehr stark
> exponentiell.

Keine Ahnung ob da so ist. Ich bekomme den Tarif nicht aber sehe 
Nachrichten hier und da ist von Nullrundne die rede außerdem verdienen 
die Firmen doch auch an den arbeitern warum sollten sie denn den 
Arbeitern nicht etwas vom Kuchen abgeben ? Außerdem würden sie immer 
weniger als die Inflation bekommen wäre das Geld irgendwann nix mehr 
wert..... deswegen braucht man ja mindestens einen Inflationsausgleich.

von Beamter (Gast)


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Du kannst doch auch Beamter werden!

Erschreckend schrieb:
> Während ein Lehrer jährlich weiter steigend gemütlich darüber lacht und
> jeder andere Beamte auch.


www.dbb.de/fileadmin/pdfs/themen/sieben_irrtuemer.pdf

http://de.wikipedia.org/wiki/Wochenarbeitszeit

von Hugo (Gast)


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Klaus schrieb:
> ??? Bitte um detailiertere Information.

Klaus, geh schlafen. Mach deiner Frau morgen wenigstens ein Frühstück, 
bevor du dich am Montag Morgen wieder hinlegst. Ich denke morgen an 
dich, wenn ich für dich arbeite.

von Udo (Gast)


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Verstehs nicht schrieb:
> LoL klar.. alle Stapler fahren könnten einfach 65k verdienen. Hier und
> da mal ein gummi fest klopfen ... Wenn man will bekommt man sogar 90k
> dann muss man den Stapler aber auch warten oder?.

willst Quellen?

Verstehs nicht schrieb:
> Keine Ahnung ob da so ist. Ich bekomme den Tarif nicht aber sehe
> Nachrichten hier und da ist von Nullrundne die rede außerdem verdienen
> die Firmen doch auch an den arbeitern warum sollten sie denn den
> Arbeitern nicht etwas vom Kuchen abgeben ? Außerdem würden sie immer
> weniger als die Inflation bekommen wäre das Geld irgendwann nix mehr
> wert..... deswegen braucht man ja mindestens einen Inflationsausgleich.

ist so, schau Dir die Tarifabschlüße der letzen Jahre an. Die Abschlüsse 
waren immer über der Inflationsrate, daher steigen die IG Metall 
Gehälter exponentiell und selbst einfachste Arbeit wird immer teurer, 
daher der Boom der Leiharbeit.

zum einfachen Bandarbeiter, z.B. bei Daimler: da gibt es eine Reportage 
dazu, "Hungerlohn am Band", wo ein Leiharbeiter per Werkvertrag in etwa 
so viel die Stunde verdient, was die SPD als Mindestlohn will. Nun gut, 
in der Doku zeigt eine Daimler Arbeiterin ihren Lohnzettel, kannst da 
nachschauen. Ihre Arbeit: Zylinderkopfe in Kartons verpacken und schauen 
ob da wo ein Kratzer dran ist. Also sehr einfache Arbeit, Alter: Mitte 
20.

Verdienst: GRUNDLohn von ca. 3600 Brutto, bei 35 h Woche. Spätzulage ab 
Mittag, Nachtzulage(steuerfrei) ab dem frühen Abend, Überstunden werden 
mit Zulagen ausbezahlt, WE Zulagen, Gewinnbeteiligung ( die letzen Jahre 
ca. 4000 Euro ), Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Macht dann all. incl. ca. 
60-65 tsd Euro. Noch fragen? ich finde das für einfachste Arbeit einfach 
zu viel.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wilhelm F. schrieb im Beitrag #3322444:
> Gute Nacht, Udo.
>
> Du polarisierst schon wieder, und wirst auch noch persönlich.

Zeitung austragen lohnt nicht. Und ich finde, daß die Leute die die 
Zeitungen lesen sich die auch selbst besorgen können ohne andere 
auszubeuten.


@Udo:
Du hast noch was vergessen: Lebensplanung möglich, da praktisch 
unkündbar.
Ich habe nen Verwandten bei Daimler. Er kann praktisch nix, lebt aber 
gut davon und lästert nun über alle anderen ab.

von Hugo (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Zeitung austragen lohnt nicht. Und ich finde, daß die Leute die die
> Zeitungen lesen sich die auch selbst besorgen können ohne andere
> auszubeuten.

Nicht so Klaus, der steht erst um 10 Uhr auf :-)

von Verstehs nicht (Gast)


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Udo schrieb:
> Verstehs nicht schrieb:
>> LoL klar.. alle Stapler fahren könnten einfach 65k verdienen. Hier und
>> da mal ein gummi fest klopfen ... Wenn man will bekommt man sogar 90k
>> dann muss man den Stapler aber auch warten oder?.
>
> willst Quellen?

Brauche ich nicht - weil diese Gehälter nichts mit der Realität zu tun 
haben.

Udo schrieb:
> zum einfachen Bandarbeiter, z.B. bei Daimler: da gibt es eine Reportage
> dazu, "Hungerlohn am Band", wo ein Leiharbeiter per Werkvertrag in etwa
> so viel die Stunde verdient, was die SPD als Mindestlohn will. Nun gut,
> in der Doku zeigt eine Daimler Arbeiterin ihren Lohnzettel, kannst da
> nachschauen. Ihre Arbeit: Zylinderkopfe in Kartons verpacken und schauen
> ob da wo ein Kratzer dran ist. Also sehr einfache Arbeit, Alter: Mitte
> 20.
>
> Verdienst: GRUNDLohn von ca. 3600 Brutto, bei 35 h Woche. Spätzulage ab
> Mittag, Nachtzulage(steuerfrei) ab dem frühen Abend, Überstunden werden
> mit Zulagen ausbezahlt, WE Zulagen, Gewinnbeteiligung ( die letzen Jahre
> ca. 4000 Euro ), Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Macht dann all. incl. ca.
> 60-65 tsd Euro. Noch fragen?

Ja und die Reportage kritisiert eben das es den Hungerlohn gibt. Soll 
heissen das Ziel ist nicht das alle zum Hungerlohn arbeiten. Da sich 
überhaupt über sowas diskutiere. Selbst wenn Deine Angaben stimmen sagst 
Du ja selber das Wochenend und Nacharbeit ( Steuerfrei) hinzu kommt. 
Aber evtl. hat Du ja recht und mein Weltbild ist vollkommen daneben . 
Der Chef bekommt dieses Jahr ja auch nur 8,15 millionen Euro und damit 
weniger als letztes Jahr.

von Klaus (Gast)


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Hugo schrieb:
> Nicht so Klaus, der steht erst um 10 Uhr auf :-)

Tut mir leid, ich kann deinem feinsinnigen Humor nicht folgen.
Zurück zum Thema, Absolventen fangen bei uns in der Firma mit 
ERA12/ERA13 an. Das sind +/- 4000€. 2500€ wäre etwa ERA5. Das bekommt 
ein Industriekaufmann in der Lohnbuchhaltung direkt nach der Ausbildung.
Hast du eigentlich schon mal eine Firma von innen gesehen???

von Udo (Gast)


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Verstehs nicht schrieb:
> e kritisiert eben das es den Hungerlohn gibt. Soll
> heissen das Ziel ist nicht das alle zum Hungerlohn arbeiten. Da sich
> überhaupt über sowas diskutiere. Selbst wenn Deine Angaben stimmen sagst
> Du ja selber das Wochenend und Nacharbeit ( Steuerfrei) hinzu kommt.
> Aber evtl. hat Du ja recht und mein Weltbild ist vollkommen daneben .
> Der Chef bekommt dieses Jah

diese Hungerlöhne finde ich auch nicht gut, aber 60-65 k für einfachste 
Arbeit die fast jeder ausführen kann, sind auch krass. Warum trifft man 
sich nicht in der Mitte für ALLE? weil so müssen die Hungerlöhne die 
total überzogenen Löhne der anderen quersubventionieren.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Um 10 morgens ist man beim Zeitungsaustragen fertig. Nachts ca. 1-2 Uhr 
gehts los. Die Tageszeitung soll 6 Uhr zugestellt sein, Illustrierte 
tröpfeln dann bis 10 in die Briefkästen. Habe das mal gemacht. Als 
Vertretung für nen Kumpel, denn ich bin zwar doof aber nicht ganz doof. 
Mir war schnell klar, daß hier nur noch die restlichen privaten Reserven 
der Ärmsten verheizt werden. Z.B. der private PKW wird zum 
Dienstfahrzeug und nach kurzer Zeit ist die Karre ferrrtisch. Überleg 
dir mal, wie schnell die Bremse keine mehr ist, wenn du ca. alle Minute 
bremst am nächsten Haus. Nur Hochhäuser lohnen und die gibts nicht 
überall und wenn die es gibt, wissen das die anderen Zeitungsausträger 
natürlich sehr genau und du bist als Einsteiger immer der letzte Arsch. 
Da muß dann schon einer wegsterben. Echte Jobs kriegen solche Leute ja 
eh nicht mehr.

Also Zeitungsaustragen ist echt nur was für Schüler und dann auch nur 
zeitlich eng befristet.


Was micht immer ärgert ist, daß sobald so ein Thema aufkommt die 
Ablästerei losgeht. Dabei geht es vielen Menschen in DE denen es 
wirklich schlecht geht und oft auch RICHTIG RICHTIG schlecht und viele 
Zecken leben auch noch prächtig davon, z.B. die ganzen 
Inkassounternehmen.

Fragt man einen Politiker wie z.B. Tillich dann, was man mit dem tollen 
Studium anfängt, wo es doch lauter Absagen hakelt, erklärt dieser dann 
langwierig wieso ein Mindestlohn von 10 Euro utopisch sei und seine 
Partei und er das nicht unterstützen (Denn für die Frage des Bachelors 
hatte er keine Antwort) Begründung: Dann würden auch die letzten Männer 
nicht mehr zum Frisör gehen und die Haare selbst beschneiden...
Er saß braungebrannt auf der Ledercouch rum und laberte Scheiße. Lies 
sich hoffieren von seinen Getreuen. Draußen vor der Tür der 
Staatsschutz, Fahrer, 2 dicke Karren nur für ihn, extra lokale Polizei 
mit zwei Fahrzeugen, und natürlich noch die ganzen Speichellecker, die 
klatschten wenn auf der Wahlveranstaltung über die Ignoranz lokaler 
letzter Feldhamstervorkommen beim Straßenbau abgelästert wurde und der 
Nachbartisch klatschte als er das mit seinem Bundestagabgeordneten 
ablehnte, als hier ne lokale Elterninitiative für die eigene Schule 
eintrat und einen Mediator von ihm wollte, weil die betreffenden Schüler 
keinerlei Zukunft ohne die offizielle Anerkennung durch den Staat haben. 
Und so ging die ganze Veranstaltung dann auch weiter. Das kleine 
1maleins der Kommunikation beherrschen die bestens, so z.B. Bratwürste 
für 1 Euro.
Nur mal so zur Info, falls ihr wählen geht.
Wir bezahlen die übrigens alle! Und das gilt auch für alle anderen 
Parteien und Poltiker mehr oder weniger, denn die Politik ist eine Hure.

von Whistleblower (Gast)


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Abdul K. (ehydra) schrieb:

> Was micht immer ärgert ist, daß sobald so ein Thema aufkommt die
> Ablästerei losgeht. Dabei geht es vielen Menschen in DE denen es
> wirklich schlecht geht und oft auch RICHTIG RICHTIG schlecht und viele
> Zecken leben auch noch prächtig davon, z.B. die ganzen
> Inkassounternehmen.

> Fragt man einen Politiker wie z.B. Tillich dann, was man mit dem tollen
> Studium anfängt, wo es doch lauter Absagen hakelt, erklärt dieser dann
> langwierig wieso ein Mindestlohn von 10 Euro utopisch sei und seine
> Partei und er das nicht unterstützen

Tillich und der restliche Haufen der bürgerlichen Schwarzfront 
ignorieren auch konsequent Altersarmut. Die gesetzliche 
Rentenversicherung ist nicht mehr in der Lage selbst bei voller 
lebenslanger Erwerbstätigkeit eine Rente zu generieren die deutlich 
oberhalb der Sozialhilfe liegt. Von Schweizer oder Luxembourger 
Verhältnissen kann unser Land nur Träumen. Tillichs Partei hofiert 
gezielt die gehobene Mittelschicht, klaut dabei den Linken die Themen, 
verpackt sie in bunten Pappschachteln ohne Inhalt und unser 
diesbezüglich ungebildetes Dummwahlvolk merkt das in der Masse nicht, zu 
wenig oder kaum. Die abgebrühte Ursula hat ihren Merkel-Verein bei Jauch 
heute als soziale Wohltäter versucht hinzustellen und den Schwarzen 
Peter glatt an die Sozen weitergereicht. So dreist habe ich schon lange 
niemand mehr lügen gesehen. Noch gar nicht lange her, da haben sie 
Sinn's Thesen vom Aufstockerlohn verteidigt, Mindestlöhne als 
Sozialismus denunziert, in Plenar-Reden die Liberalisierung der 
Finanzmärkte gefordert (als damalige Opposition). All das lässt sich in 
den Archiven nachlesen. Hier werden sich bewusst falsche Etiketten 
angepappt. Sobald man kritische Fragen wie die Rentenproblematik 
anspricht kommt der eingeübte Wortschwall repetiert. Merkel bei der 
Live-Anhörung in der ARD auf die Frage eines Leiharbeiters, warum er 
seit 10 Jahren Leiharbeiter ohne Festanstellung sein muss: Ich (Merkel) 
werde mich drum kümmern. Jauch griff das heute auf, fragte den 
Betroffenen nach und .. nichts geschehen! Niemand rief an. Einzelfall? 
Nö! 1000 anderen im gleichen Betrieb geht es genauso. Dann ein Versuch 
von Jauch. Die Betroffenen dürfen Zettelchen in eine Box einwerfen. Wen 
würden sie wählen angesichts dieser Problematik? Und? Über 60% kreuzen 
Merkel an. Hopfen und Malz verloren. Der Deutsche Michel lernt es nicht. 
Er wählt als Schlachtvieh der Industrie seinen Metzger selber.

Bezogen auf einen Mindestlohn von 8,50 EUR/Std. der noch immer 
Alstersarmut zur Folge hätte, aber zumindest richtungsweisend wäre, kann 
man wohl kaum von "zu hohen Löhnen" sprechen. In Deutschland sind die 
Themen falsch gesetzt. Das ist auch ein Versagen der Medien hierzulande. 
Die wichtigen Themen müssten sein: Eurorettung, Altersarmut, 
Niedriglöhne, Bildungsoffensive und bezahlbare Mieten - meinetwegen auch 
noch Zuwanderung. Statt dessen werden wir mit Syrien, wahltaktischen 
Machtspielchen und Steinbrücks Stinkefinger verblödungsabgelenkt.

von Eko (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Fragt man einen Politiker wie z.B. Tillich dann, was man mit dem tollen
> Studium anfängt, wo es doch lauter Absagen hakelt, erklärt dieser dann
> langwierig wieso ein Mindestlohn von 10 Euro utopisch sei und seine
> Partei und er das nicht unterstützen (Denn für die Frage des Bachelors
> hatte er keine Antwort) Begründung: Dann würden auch die letzten Männer
> nicht mehr zum Frisör gehen und die Haare selbst beschneiden...
> Er saß braungebrannt auf der Ledercouch rum und laberte Scheiße.

Deutschland ist mittlerweile ein Billigland selbst fuer Dienstleistungen 
aus dem Rotlichtmelieu. Das muss man sich auf der Zunge vergehen lassen, 
Leute aus ganz Europa kommen zu uns wegen der billigen Fi....ei.

Die Konservativen wollen bei uns GEZIELT Verlierer schaffen, die sich 
ausbeuten lassen.

Es wird ueber Chancengleicheit gelabert, aber das IST IN WIRKLICHKEIT 
NICHT GEWOLLT.

von Hugo (Gast)


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Klaus schrieb:
> Tut mir leid, ich kann deinem feinsinnigen Humor nicht folgen.

Das brauchst du auch nicht, denn dich habe ich nun auch in die Statistik 
der arbeitssuchenden mit aufgenommen.

von Whistleblower (Gast)


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Udo (Gast) schrieb:

> wer seit 10 Jahren Leiharbeiter ist, der taugt meist nicht so viel.

Du hast es nicht verstanden. Den anderen 1000 von 3000 ging bzw. geht es 
auch nicht anders. Was du hierzu schreibst ist also reichlich sinnfrei.

von Whistleblower (Gast)


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Udo (Gast) schrieb:

> Auch sind nur 2,8 % der soz.vers. pflichtigen Arbeitnehmern
> Leiharbeiter, es ist also kein Massenphänomen, wie das hier meist
> beschrieben wird.

Was meinst du wie schnell wir von einem "Massenphänomen" reden würden, 
wenn innerhalb eines Jahres 20 Verkehrsflugzeuge am Frankfurter 
Flughafen abstürzen würden?

Das wäre bei rund 480.000 abgeleisteten Flugbewegungen in 2012 auch nur

0,0042 %

Dagegen sind die von dir verharmlosten 2,8% schon 666 mal so viel, was 
wiederum über 13 Tausend abgestürzten Verkehrsflugzeugen entspräche. Nur 
um sich mal die Dimension zu verdeutlichen von der wir hier reden.

Oder als Vergleich: mehr als 2x soviel wie die gesamten Erwerbstätigen 
von Luxembourg sind betroffen.

Wenn Luxembourg morgen 100% Arbeitslosigkeit ausweisen würde, würdest du 
dann auch sagen, sind höchstens 0,37% aller Erbwerbstätigen in der EU 
betroffen? (es gibt 217 Millionen Erwerbstätige in der EU)

> es kann auch 1000 Leuten so gehen. Gut möglich, dass von diesen 1000
> halt nur wenig wirklich was taugen.

Du bist halt doch nur ein kleiner provokanter Troll!

von Whistleblower (Gast)


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Udo (Gast) schrieb:

> Ich selber frage mich, warum die Menschen nicht begreifen, dass eine
> konservative Politik dem Land gut tut.

Weil sie eben NICHT gut ist. Punkt! Und weil man dir jetzt hinreichend 
das Gegenteil dieser deiner Aussage bewiesen hat. Aber Ignoranten zu 
überzeugen ist sinnlos. Noch sinnloser ist es sich mit Trollen zu 
unterhalten, die 2x ALLE ERWERBSTÄTIGEN von Luxembourg für Deppen 
halten. Schon allein die Statistik müsste dir sagen, dass das nicht sein 
kann. Aber mit Mathe hast du's sicher nicht besonders. Bildungshorizont 
Zeugnisnote NF.

> ich schreibe das was ich denke.

Tust du nicht. Du überzeichnest maßlos in deinen Bildern und ignorierst 
dabei Fakten, genau so wie die Befindlichkeiten anderer Personen, über 
die du mit dem D-Zug hinwegfährst. Dein Text bewegt sich irgendwo 
zwischen peinlich und bösartig, macht dann aber meistens eine 
Punktlandung als Troll.

von Whistleblower (Gast)


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Udo (Gast) schrieb:

> ich denke wirklich so wie ich schreibe.

Mein Beileid, Udo!

Jetzt hören wir mal auf. Der Löschfinger ward gesehen. Sonst ist der 
Fred hier morgen closed.

von Billy Jean (Gast)


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Billy Bacon schrieb:
> Für Facharbeiter sind sie auf hohem Nivaeu,
> aber noch verkraftbar. Für Ingenieure passen sie dann wieder.

Sie sind für jede Berufsgruppe "überteuert". Überall sonst gibts 
deutlich weniger Stundenlohn für gleiche oder sogar anspruchsvollere 
Arbeit. Resultat ist, dass Leiharbeit/Werkvertrag und sadistische 
Knebelveträge mit international konkurrierenden Zulieferer ausgehandelt 
werden und die Mehrheit dann hart für die Privilegien der 
Tarifangestellten ackern muss.
2700 Euro brutto für 40 h Stunden sind keine Seltenheit für Ingenieure 
zu Beginn im Mittelstand, selbst so mancher Konzern, wie die DB AG, 
speist ihre Ingenierabsolventen so ab, aber dafür nur 38,5 h. Da der 
Arbeitsmarkt trotz anderer Aussagen kein Ponyhof ist, sind selbst solche 
Stellen begehrt und umkämpft. Weihnachtsgeld kann man im Mittelstand 
auch sehr häufig mit der Stalllaterne suchen, Urlaubsgeld wird noch 
häufiger gezahlt. Soviel zum Sonnenschein auf dem deutschen 
Arbeitsmarkt. IG Metall, viel Licht und Wärme, dafür anderswo viel 
Schatten und heftige Gewitterhagel - willkommen in Dunkeldeutschland.

von D. K. (pathalias)


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Das Leid der Ausländischen Fachkräfte soll verstärkt ausgenutzt werden:


"Bitkom: Firmen suchen wegen Fachkräftemangels Mitarbeiter im Ausland

Wegen des anhaltenden Fachkräftemangels werben laut einer Bitkom-Studie 
13 Prozent der Unternehmen in Deutschland Mitarbeiter im Ausland an. 
Treiber sind dabei die großen Unternehmen. Unter den Firmen, die mehr 
als 500 Mitarbeiter haben, stellen demnach 58 Prozent Mitarbeiter aus 
dem Ausland ein. Für die Studie im Auftrag von LinkedIn wurden 1406 
Personalverantwortliche von Unternehmen in Deutschland befragt."

Quelle: 
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bitkom-Firmen-suchen-wegen-Fachkraeftemangels-Mitarbeiter-im-Ausland-1958364.html


Deutsche Bewerber dürften also bald weitere Abstriche machen, da der 
Leidesdruck des ausländischen Kollegen noch größer ist und dieser 
Kollege für den AG entsprechend attraktiver wird.

von Zubel (Gast)


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Also ich verstehe das Problem von Whistleblower nicht und habe auch 
keinen Löschfinger gesehen !?

Was man wissen muss, ist, dass es einfach unterschiedliche Strategien 
gibt, sich Problemen zu nähern. Udo (Gast) ist eben der Meinung, dass 
die konservative Strategie die Bessere ist.

Er hat auch nie behauptet, dass alle Leiharbeiter nullen sind. Wer aber 
zu lange als Leiharbeiter arbeitet, ist mir zugegebenermaßen aber auch 
Suspekt. Irgendwas muss da schiefgelaufen sein und das kann nicht immer 
der Auftraggeber sein.

Ob das jetzt sozial gerecht ist oder nicht kann ich nicht sagen.

von D. K. (pathalias)


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Zubel schrieb:
> Ob das jetzt sozial gerecht ist oder nicht kann ich nicht sagen.

Zumindest muss eine starke Gesellschaft auch solche Lebensläufe 
aushalten und denen eine Möglichkeit geben, ein würdiges Leben (Teilhabe 
an der Gesellschaft, Anerkennung, Respekt, ..) zu ermöglichen.

von Rio (Gast)


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Billy Jean schrieb:
> Sie sind für jede Berufsgruppe "überteuert". Überall sonst gibts
> deutlich weniger Stundenlohn für gleiche oder sogar anspruchsvollere
> Arbeit.



Aber natürlich sind "Sie" hoch, wie sollte es auch sonst sein?

Ja, Zusammenschlüsse von Vielen handeln gute Löhne aus, siehe auch ... 
ach komm ich zähl die jetzt nicht alle auf.

Ja, viele Leute in einer Gemeinschaft sind stärker als Einzelne.

Das ist doch gerade das Problem...aber dem Deutschen ist das Hemd halt 
näher als die Hose und so wird geschimpft anstatt sich zusammen zu 
schließen.

Jeder Deutsche erarbeitet im Schnitt 43.242$ im Jahr, das sind 32393€. 
Verteilt auf die Erwerbstätigen sind es rund 65000€.

So viel sollte der DURCHSCHNITTLICHE Erwerbstätige verdienen.

Bei uns gehen halt 35% des Volkseinkommens an die Arbeitgeber und 
Selbständigen, obwohl diese nur 12% der Bevölkerung ausmachen.(88% AN)

Zum Vergleich: 1981 haben die Arbeitnehmer noch 75% des Volkseinkommens 
einbehalten, obwohl sie auch nur 75% der Bevölkerung ausgemacht haben.


Wir sind so produktiv, das 65.000€ Jahresbrutto heute jeder 
Erwerbstätige im Schnitt haben könnte.
Fakt ist aber, das nichtmal 10% überhaupt so viel verdienen!

Na, wo ist der Rest wohl heute hin? Zum IGMetaller jedenfalls nicht, der 
liegt meistens auch unter diesem Durchschnitt.

von xy (Gast)


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Billy Jean schrieb:
> Sie sind für jede Berufsgruppe "überteuert". Überall sonst gibts
> deutlich weniger Stundenlohn für gleiche oder sogar anspruchsvollere
> Arbeit. Resultat

Aus der eigenen Unterbezahlung zu schließen, dass die angemessen(er) 
bezahlten auch weniger erhalten sollen, ist aber sicher der falsche Weg.

Statt dessen müssten die Löhne eben auch im Mittelstand höher sein. Wenn 
ihr (?) meint, ihr müsstet darben, um den IG-Metallern ihre Löhne zu 
finanzieren, täuscht ihr euch gewaltig - ich bin überzeugt, dass die 
Gewinnmargen der meisten Unternehmen höhere Löhne hergeben würden. Nur 
haben die Unternehmer kein Interesse daran, besser zu zahlen und können 
es eben auch durchsetzen. Wenn die Belegschaft meint, wegen den teuren 
Konzernangestellten seien die eigenen Gehälter zu gering, kanns den 
Unternehmern nur recht sein.

von T. T. (Gast)


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Sowas kommt immer auf die Sichtweise an, ein Bekannter von mir ist in 
einem IG Metall Unternehmen und dort in der IT angestellt, hat aber 
Kaufmann gelernt, also Quereinsteiger. Arbeitet 35h Woche, 30 Tage 
Urlaub, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld und kommt auf knappe 38k im Jahr mit 
den Überstunden sogar auf weit über 40k.
Und der heult sich dann bei mir aus weil sie so viele Überstunden machen 
müssen, die wohlgemerkt sogar mit Zuschlag bezahlt werden.

Ich komme als gelernter Fachinformatiker, angestellt als 
Softwareentwickler auf gerade mal 30k im Jahr, bei 40h/Woche wobei es 
eher 50h sind und diese mit dem Gehalt abgegolten sind. Von den 24 Tagen 
Urlaub mal ganz zu schweigen. Ich bin quasi mit für das Projekt 
verantwortlich, muss konzipieren, entwickeln und die arbeit von anderen 
abnehmen und muss auch mal Abends und am Wochenende springen.

Gerade vorgestern hat jener Bekannter noch rumgeflennt, dass der jetzt 
die ganze Woche auf eine Fortbildung muss!

Ich versuche seit Ausbildungsende vor 5 Jahren eine Fortbildung zu 
bekommen, bisher hat es in keinem Unternehmen geklappt, da bin ich schon 
froh wenn die Firma mal ein Fachbuch bezahlt.

von Arno Nym (Gast)


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T. T. schrieb:
> Ich komme als gelernter Fachinformatiker, angestellt als
> Softwareentwickler
Entschuldige, aber ein "Fachinformatiker" ist auch nichts anderes als 
ein Arbeiter, der mit Information umgeht, so wie eine Tippse beim Chef. 
Jeder Werkzeugmechaniker muss heute CNC Maschinen programmieren können. 
"Fachinformatiker" wurden in den 90ern massenhaft vom AA erzeugt, indem 
man Maurer und Klempner umgeschult hat.

Dass Du "Softwareentwickler" bist, sagt noch nichts. Was entwickelst Du? 
Was ist Dein Knowhow? Die 20 C-Befehle? Die 30 API-Befehle?

Softwareentwickler, die fit sind in SV und QT, Linux-Treiber und 
DB-interfaces programmieren können, haben bei SAP, Oracle oder in den 
einschlägigen Industriefirmen 70k und mehr, Fachleute 90k und mehr und 
die Teamleiter liegen bei 125k+.

>Löhne sind zu hoch
die sind immer so hoch, wie sie sein müssen, um den richtigen Mann zu 
kriegen. Leistungen, die man billig in China einkaufen kann, werden 
entsprechend sinken.

Richtige Ingenieure, die etwas erfinden, werden aber nicht auf das 
Niveau von Frisören absinken, weil Firmen, die in sie investieren, einen 
Haufen Geld verdienen können. Die die jammern, sind eh nur die 
Dienstleister, die Demagogen und die unfähigen Poser, sowie die, die 
sich bei der Industrie anbiedern wollen.

von M. K. (sylaina)


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Wen bitte schön wundert es, dass die Arbeitgeber so wenig wie möglich 
bezahlen wollen? Also mich wundert das jetzt nicht wirklich. Wenn aber 
so ein Wolf solche Töne spuckt dann sollte er mal zum Spass mit guten 
Beispiel vorran gehen und mal so 24-36 Monate versuchen mit ~2100 
Euro/Monat Brutto zu leben. Dann weiß er mal wovon er da so spricht. Ich 
kann es gut verstehen wenn ein Ingenieur schon ein wenig schluckt wenn 
er "nur" ~2100 Euro/Monat hat.
Ich schätze aber mal, dass ein Stefan Wolf eher so das zehnfach pro 
Monat hat, wenn nicht mehr. Soviel dann zum Thema, dass die Löhne zu 
hoch sind... :(

von Norbert M. (Gast)


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Billy Bacon schrieb:
> Das ist richtig, die IG-Metall-Löhne liegen viel zu hoch. Zuminest für
> Ungelernte und Angelernte. Für Facharbeiter sind sie auf hohem Nivaeu,
> aber noch verkraftbar. Für Ingenieure passen sie dann wieder.
> 2000 Euro für 35h, und das für eine Tätigkeit, die jeder Depp von der
> Straße ausführen kann...

Der Unterschied zwischen 2000 und 4000 im Monat ist eben der, daß von 
den 4000 prozentual und absolut mehr bleibt.

2000 - 750 Miete - 500 Fressen - 250 Auto bleibt  500 übrig.
4000 - 750 Miete - 500 Fressen - 250 Auto bleibt 2500 übrig.

Die Frage ist nur, ob der, der das 5-fache hat auch wirklich 5x mehr 
arbeitet. Mich kotzt es jedenfalls an, wenn ich z.ß. 1600 Netto 
verdiene, davon, wenn alles gut geht, ein Hunderter im Monat 
übrigbleibt. Und die, die jeden Monat 2500 auf die Seite legen können, 
beschweren sich dann auch noch, daß der einfache Arbeiter ja in Relation 
zu viel verdienen würde.

Ich hoffe, in 10 Jahren oder so gibt's nur mehr "Gstudierte", und 
"richtige Drecksarbeit" macht dann keiner mehr. Dann gibt's eben keinen 
Bäcker mehr, keine Kindergärtnerin, keine Putzfrau, keine 
Krankenschwester, keinen Bauer, keinen S-Bahn-Fahrer, keinen Metzger und 
auch keinen Müllmann mehr.

Dann könnt ihr "Gstudierte" mal schauen, wo ihr bleibt. Dann könnt ihr 
den Dreck aus den Fugen kratzen, den Retriever verwursten, selbst im 
Garten Getreide anbauen, selbst brot Backen, selbst eure beschissenen 
Vorstadtvillen im Terracottastil putzen und euch selbst um eure 
verwöhnten Bälger kümmern. Und wenn jemand krank ist, dann ist das eben 
Pech. Und euren Abfall könnt ihr dann wahlweise im Garten verbuddeln 
oder im Pool versenken! Und wenn die Muschel verstopft ist, dann müsst 
ihr eben 'mal selbst in die Scheiße greifen!

Ich gebe zu, ich bin eine dumme Sau, die nix studiert hat - also selbst 
schuld, daß ich nicht so viel Kohle verdiene wie "Ihr" Akademiker und 
Facharbeiter. Aber eines Tages kommt die Zeit, wo wir "Dummen" uns von 
euch nicht mehr schikanieren lassen - und dann könnt ihr sehen wo ihr 
bleibt!

Erwartet dann nur bitte weder Hilfe noch Solidarität durch "den kleinen, 
volksnahen Mann". Sie wird euch ebenso verwehr bleiben wie sie uns die 
letzten Jahrzehnte durch euch verwehrt wurde, darauf könnt ihr Gift 
nehmen!

"Leistung muß sich wieder lohnen" - das ist angeblich euer Credo.
In Wirklichkeit lohnt sich in diesem System nur "Nicht-Leistung", also 
Chef sein, abkassieren und andere die Arbeit machen lassen.

NOR

von Marx W. (Gast)


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Norbert M. schrieb:
> "Leistung muß sich wieder lohnen" - das ist angeblich euer Credo.
> In Wirklichkeit lohnt sich in diesem System nur "Nicht-Leistung", also
> Chef sein, abkassieren und andere die Arbeit machen lassen.

Stimmt, aber warum mußt du so lange brauchen, um das festzustellen?

von D. K. (pathalias)


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Norbert M. schrieb:
> Dann könnt ihr "Gstudierte" mal schauen, wo ihr bleibt. Dann könnt ihr
> den Dreck aus den Fugen kratzen, den Retriever verwursten, selbst im
> Garten Getreide anbauen, selbst brot Backen, selbst eure beschissenen
> Vorstadtvillen im Terracottastil putzen und euch selbst um eure
> verwöhnten Bälger kümmern.

Dafür gibt es dann doch Osteuropäer, die sehr gerne als Bäcker und Co. 
hier arbeiten würden. =)

Ist doch gar kein Problem!

von D. K. (pathalias)


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Norbert M. schrieb:
> Aber eines Tages kommt die Zeit, wo wir "Dummen" uns von
> euch nicht mehr schikanieren lassen - und dann könnt ihr sehen wo ihr
> bleibt!

Und wenns sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute.

von Marx W. (Gast)


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Norbert M. schrieb:
> Ich gebe zu, ich bin eine dumme Sau, die nix studiert hat - also selbst
> schuld, daß ich nicht so viel Kohle verdiene wie "Ihr" Akademiker und
> Facharbeiter. Aber eines Tages kommt die Zeit, wo wir "Dummen" uns von
> euch nicht mehr schikanieren lassen - und dann könnt ihr sehen wo ihr
> bleibt!

Auch für dich gilt:
Lies die neue Positivliste zur Zuwanderung in Ausbildungsberufe.
Sollte jeder Facharbeiter per Bildzeitung erhalten!

von berndl (Gast)


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Klaus schrieb:
> Es waren 3163,65€, am 1.10.2001, also
> vor 12 Jahren, bei einem mittelständigen Unternehmen in BW. IG-Metall
> Tarif, aber damals war ERA noch weit entfernt.
> Und nun willst du mir erzählen, daß ein Absolvent heute, 12 Jahre
> später, für 2500€ anfängt. Das ist doch kompletter Unfug.

1.10.2001? Und du bist sicher, dass das nicht DM waren? Der EUR kam erst 
zum 1.1.2002... Und 2000/2001 ist gerade die Dotcom-Blase geplatzt... 
SuperHyperDuper Uni-Absolventen (wir wollen nur die besten 5%...) haben 
bei uns 2000/2001 ca. 100kDM Jahresgehalt als Einstiegsgehalt 
rausschlagen koennen. Aber viele waren am ersten Arbeitstag auch schon 
fast am Ende ihrer beruflichen Laufbahn angelangt (Dotcom-Blase halt).

von Pekunia (Gast)


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Norbert M. schrieb:

> In Wirklichkeit lohnt sich in diesem System nur "Nicht-Leistung", also
> Chef sein, abkassieren und andere die Arbeit machen lassen.

Kennst du ein System, wo es anders ist? Ist doch gut so wies es ist.

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Norbert M. schrieb:
> In Wirklichkeit lohnt sich in diesem System nur "Nicht-Leistung", also
> Chef sein, abkassieren und andere die Arbeit machen lassen.

Du hast die Spielregeln begriffen! Jetzt werde nur mal Chef, wenn du 
meinst das es so einfach ist.

von genervt (Gast)


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Norbert M. schrieb:
> Ich gebe zu, ich bin eine dumme Sau, die nix studiert hat - also selbst
> schuld, daß ich nicht so viel Kohle verdiene wie "Ihr" Akademiker und
> Facharbeiter. Aber eines Tages kommt die Zeit, wo wir "Dummen" uns von
> euch nicht mehr schikanieren lassen - und dann könnt ihr sehen wo ihr
> bleibt!

Wer sich schikanieren lässt ist selbst schuld.

Also was willst machen, du Schlauberger?

von ohmbohm (Gast)


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genervt schrieb:
> Norbert M. schrieb:
>> Ich gebe zu, ich bin eine dumme Sau, die nix studiert hat - also selbst
>> schuld, daß ich nicht so viel Kohle verdiene wie "Ihr" Akademiker und
>> Facharbeiter. Aber eines Tages kommt die Zeit, wo wir "Dummen" uns von
>> euch nicht mehr schikanieren lassen - und dann könnt ihr sehen wo ihr
>> bleibt!
>
> Wer sich schikanieren lässt ist selbst schuld.
>

Stimmt :)
Bin selbst unstudiert, arbeite aber gern und viel mit den Ings zusammen.
Die machen die theorie und ich setze um. So ist dass mit den 
verschiedenen Jobs halt. Möcht aber nicht wie die Studierten den ganzen 
Tag am Schreibtisch und in Meetings verbringen. Was die praktische 
Umsetzung angeht, durfen wir Praktiker auch mitreden, dass ist halt 
unsere Welt.
Ings mit Schraubendreher in der Hand sind manchmal unheimlich...

Der Gehaltsunterschied zwischen praktischer E-Mulle und Ing sind in der 
IGM schon o.k. Verdienen beide nicht schlecht. Warum unsere 
Staplerfahrer, ohne die es auch nicht geht und die ständig auf Achse 
sind, drinnen und draussen, warm und kalt, nicht auch gut verdienen 
sollen und hier so gedisst werden, versteh ich nicht.
Die wollen und sollen auch ein Stück vom Kuchen abbekommen. Die Firmen 
der IGM verdienen sich meist ne goldenen Nase.

Wohlstand für alle! Eine andere Welt ist möglich!

von ohmbohm (Gast)


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P.S.
Anerkennung ist auch eine Belohnung. Was meint Ihr, wie erfreut unsere 
Putzfrau (Fremdfirma, ältere Türkin, so richtig mit Kopftuch, Schürze 
und allem wie aus dem Buche, immer fleissig am sauberemachen) gelächelt 
hat, als Ich Ihr mal Danke gesagt habe, weil ich dank Ihr auf ein 
sauberes Klo gehen kann.

Auch wenns Ihr Job ist, man kann auch mal Danke sagen und Sie als 
Kollegin anerkennen.
Das freundliche Lächeln ist bis heute geblieben, wenn wir uns 
begegnen...

von prognose: düster (Gast)


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Es ist richtig, dass es in Deutschland einige Inseln der Glückseligkeit 
gibt, was das Verhältnis zwischen Qualifikation und Bezahlung angeht. 
Das sind vorwiegend die Autobauer, wo absurde Löhne gezahlt werden.

Ein Staplerfahrer mit über 20 € Stundenlohn ist einfach überbezahlt! 
Selbst wenn er einen Beruf erlernt hat und "fachfremd" als 
Palettenschubser schafft, hat er keine 20 €/h "verdient". Es zählt die 
ausgeübte Tätigkeit.

Leider halten sich die Gewerkschaften solche Staplerfahrer als 
Stimmvieh, weshalb sie niemals einer Lohnsenkung bei bestimmten 
Berufsgruppen (Packer, Türgummifestklopfer*, ...) zustimmen würden. 
Andererseits reden wir hier von Berufsgruppen, die nicht groß genug 
sind, um den Unternehmenserfolg maßgeblich zu beeinflussen. Kleinvieh 
halt.

Was mich trotzdem stört, ist, dass viele so tun, als wäre das Lohnniveau 
in Dtl. grundsätzlich zu hoch. Klar müssen wir wettbewerbsfähig bleiben, 
aber in anderen Ländern hat der durschnittliche Arbeitnehmer trotzdem 
mehr als hier (z. B. Schweiz, Schweden, Dänemark, Norwegen, Australien, 
usw.). Und die genannten Länder stehen wirtschaftlich ja auch sehr gut 
da. Es geht auch ohne 3-Klassen-Arbeitsmarkt.

Oder: Woanders klappt es auch!

In Dtl. ist der Unterschied zwischen Konzern- und Mittelstandsgehältern 
viel zu groß. Anderswo kann man auch bei kleinen und mittleren Firmen 
gut verdienen. Dort schwankt die Höhe der Bezahlung viel weniger. In 
Dtl. hingegen ist es möglich, dass der eine Sachbearbeiter 50 % weniger 
verdient als der andere, trotz ähnlicher Qualifikation und Aufgaben.

Es kann nicht angehen, dass tarifgebundene, absolut transparente 
Großkonzerne und Aktiengesellschaften mit hohen Sozialstandards ständig 
als von gierigen Aktionären beherrschte Monster beschrieben werden, 
während der inhabergeführte Mittelstand, wo Tarifbindung und 
Mitbestimmung meist Fremdwörter sind, als Vorbild verherrlicht wird.

Die größten Raffkes sitzen in den KMU!

Wir brauchen in Dtl. wieder mehr Gleichheit! Damit meine ich, dass Leute 
mit ähnlicher Qualifikation und ähnlichen Aufgaben auch ähnlich 
verdienen müssen. Von Gleichmacherei halt ich hingegen gar nix! Leistung 
muss sich lohnen!

von D. K. (pathalias)


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Nicht jeder Ing will Konzern-Schaaf werden, und in Nicht-ERA-Betrieben 
wie im KMU ist das Gehalt oft sehr überschaubar.

Die Konzerne drücken natürlich ihre ganzen Zulieferer (KMU) in den 
Preisen, weil sie die nötige Marktmacht dafür haben. Die Großen fressen 
die Kleinen, daran wird sich so schnell nichts ändern.

Wer keine Lust hat, als Konzern-Schaaf zu arbeiten und im KMU hier keine 
angemessene Bezahlung vorfindet, sollte sich mal über das Ausland 
Gedannken machen.

Zu hoffen, dass sich hier irgendwann was ändert, wäre mir zu blöd. Da 
müsste schon ein Paradigmenwandel her, so lange will ich nicht warten. 
;)

von D. K. (pathalias)


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Wilhelm F. schrieb im Beitrag #3323744:
> Heiner, funktioniert denn da unser Automarkt auch nicht richtig, müßten
> die erheblich billiger werden?

Ich bin mal gespannt, wie das in 10 - 15 Jahren sein wird.

Die nachkommende Generation legt immer weniger Wert auf so ein Stück 
gebogenes Blech als Statussymbol. Car-Sharing Unternehmen expandieren 
stark in allen Großstädten.

Ob die Leute plötzlich dann - sobald sie können - einen tollen Neuwagen 
haben wollen? Wenn ja, muss es ein deutsches Modell sein? Die jungen 
Leute wachsen mit der Globalisierung auf, die sind nicht blöd und 
vergleichen die technische Ausstattung in Beziehung zum 
Preis-/Leistungsverhältnis!

Zudem sind "uns" die Asiaten in Sachen Elektromobilität um Jahre voraus, 
während hier noch neue Entwicklungsbuden in Sachen Dieselmotoren 
hochgezogen werden, kümmern sich dortige Ingenieure um Chemie, 
E-Technik, Informatik und Co.

Ich befürchte Deutschland setzt noch weiter voll auf den Autombilmarkt 
(und selbst hier auf den Status Quo und nicht auf Neuentwicklungen), 
während andere Zukunfsbranchen (Chemie, Biotechnik, IuK, ...) 
stiefmütterlich behandelt werden. Wenn sich das mal nicht rächt.

von D. K. (pathalias)


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Wilhelm F. schrieb im Beitrag #3323770:
> Das ist das Problem, daß so ein Stück Blech ein besonderes Statussymbol
> ist.

Wenn die Leute (junge Generation) nicht mehr auf die Marketing-Tricks 
reinfallen, nutzen sie Autos vllt auch wieder als Nutzfahrzeuge.

Was früher das Auto war, ist für die Jüngeren das Smartphone. ;)

von F.Klaus (Gast)


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Wilhelm F. schrieb im Beitrag #3323559:
> Er ist aus dem Vietnam gelernter Tischler, machte mit mir zusammen
> E-Technik-Studium, und ich sah ganz tolle Dachstühle, Holzfußböden und
> Möbel, Türen und Fenster, wovon nichts fertig gekauft war.
>
> Von Gewerbetätigkeit, z.B. Freiberufler, hat er keine Ahnung, braucht er
> da auch gar nicht.
>
> So gehts auf jeden Fall auch.

Der Typ hat Eier. Macht er das immer noch ?

von Verstehs nicht (Gast)


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prognose: düster schrieb:
> In
> Dtl. hingegen ist es möglich, dass der eine Sachbearbeiter 50 % weniger
> verdient als der andere, trotz ähnlicher Qualifikation und Aufgaben.

Die Forderung ist sicherlich nachvollziehbar aber nunmal nicht zu 
ändern. Man kann ja nicht sagen alle Sachbearbeiter in D bekommen das 
gleiche und überhaupt wo zieht man die Linie 30% Abweichung wären dann 
Ok oder doch nur 26,52% differenz oder lassen wir doch den Markt 
entscheiden ?

D. K. schrieb:
> Ich bin mal gespannt, wie das in 10 - 15 Jahren sein wird.

Ich auch..

> Die nachkommende Generation legt immer weniger Wert auf so ein Stück
> gebogenes Blech als Statussymbol.

Den Eindruck habe ich nicht. Es gibt ganz klar Firmen die als 
Bodenständig gelten und Firmen die zeigen was man hat. Ich glaube nicht 
das sich so schnell etwas daran ändern wird.

>Car-Sharing Unternehmen expandieren
> stark in allen Großstädten.

Ja sind ja auch eine tolle neue Erfindung. Werde bald mal nen Wagen 
"""Probefahren""" um zu gucken ob ich ihn mir später kaufe.

von F.Klaus (Gast)


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Wilhelm F. schrieb im Beitrag #3323808:
> Das sind also wenigstens mal zwei bekannte Leute aus meinem
> Bekanntenkreis, die dem offiziellen Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung
> stehen.

Rispekt. Die haben es nicht nötig, sich beim "mittelständischen 
Familienunternehmen" verarschen zu lassen.

von Michael B. (laberkopp)


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> Was sagt ihr dazu?

Es gibt auch den anderen Weg: Mal eben die Mieten und andere Ausgaben 
verdoppeln, dann klappt das mit der Verarmung auch bei gleichbleibendem 
Lohn.

Immer dran denken: Das Geld ist nicht weg, es hat nur ein anderer, es 
ist ein Verteilungskampf, den der verliert, der nicht kämpft. Glaubt 
bloss nicht, die anderen würde euch die Kohle freiwillig überlassen.

Und: Wenn es um Geld geht, sind sie alle kriminell, ob Politiker (nie 
nur so viel ausgeben, wie man hat) oder Bankster (nie im Interesse der 
Kunden) oder Firmenchefs (nie zu Gunsten der Arbeitnehmer), die nehmen 
sich das nichts gegenüber der Mafia und dem Zuhälter.

von Alex (Gast)


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Der besagte Metallchef Stefan Wolf ist nur eine Schachfigur in einem 
noch schlimmeren Lobbyverein. Neben ihn als Vizepräsident sind die 
anderen Vizepräsidenten und der Präsident selbst fast alle Mitglieder 
des BDA und noch schlimmer des Deutschen Wirtschaftsinstituts(IW), das 
bekanntlich unsere Regierungen umfassend in Wirtschaftsfragen beraten:

https://lobbypedia.de/wiki/Gesamtmetall

Darin sind auch größere Parteispenden aufgelistet:

Spenden der Landesarbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie 
an politische Parteien in den Jahren 2010 und 2011 (Quelle: Deutscher 
Bundestag Spenden über 50 Tsd. Euro)

Südwestmetall

2010 CDU 200 Tsd. Euro
2011 CDU 100 Tsd. Euro, FDP 75 Tsd. Euro, SPD 60 Tsd. Euro, Grüne 60 
Tsd. Euro

Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie

2010 CSU 300 Tsd. Euro, FDP 80 Tsd. Euro
2011 CSU 320 Tsd. Euro, FDP 80 Tsd. Euro
2012 CSU 320 Tsd. Euro, FDP 80 Tsd. Euro

Verband der Metall- und Elektroindustrie NRW

2010 CDU 160 Tsd. Euro, FDP 60 Tsd. Euro
2011 CDU 60 Tsd. Euro
2012 CDU 60 Tsd. Euro

Bohrt man da noch etwas tiefer, so stellt man fest, dass die besagten 
Präsidenten darüberhinaus noch Aufsichtsräte in Medienkonzernen/Sendern 
beisitzen, wie dieser hier: Dieter Weidemann -> Vizepräsident 
Südwestmetall,
BDA und Stellv. Vorsitzender des Rundfunkrats des Hessischen Rundfunks.

Also meine Herren:
Wenn hier irgendeiner davon ausgeht, dass der Artikel von diesem Herren 
nur so dahin geworfen wurde, der irrt sich aber gewaltig, es ist keine 
Nachricht und auch keine  Andeutung, nein, es ist eine 
Lohndumpingansage, die in absehbarer Zeit auch in Praxis umgesetzt wird, 
natürlich leise und unauffällig. Diese Herren haben die Macht dazu und 
DEREN Vertreter, nicht die des Volkes, sitzen alle im Bundestag allen 
voran bei FDP und CDU.

von Hänsel (Gast)


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nun ja...
ich habe in Kürze meinen Bachelor-Abschluss E-Technik mit guten Noten 
und einiger praktischer Erfahrungen und fänge demnächst bei einem 
Dienstleister für Automobilhersteller mit 3400€/monat plus Zulagen und 
Kfz an.
und dies außertariflich.

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