Forum: Gesperrte Threads Jammern Ingenieure sehr gerne?


von Mitleser (Gast)


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ich beobachte sehr oft, nicht nur in diesem Forum, sondern auch woanders 
(heise.de, Kommentarbereiche bei spiegel, faz, welt etc. ), dass 
Ingenieure sehr gerne jammern, über Arbeitsbedingungen, Gehalt, Chefs 
usw.
Liest man irgendwo einen Artikel über Fachkräftemangel oder 
Ingenieurgehälter auf einer Online Zeitschrift, kommen gleich zig 
Kommentare, wie schlimm doch alles wäre, genauso wie hier. Ebenso kenne 
ich das im Kollegenbereich, da besitzt jemand ein Neubauhaus, jammert 
aber wie wenig er doch angeblich verdienen würde ( als Sachbearbeiter 
Ing. ) und vergleicht sich mit einem Studienkollegen der längst "6 
stellig" verdient. Oder andere jammern, dass sie nach ein paar Jahren BE 
"nur" bei 60 tsd Euro wären und das doch gar nix sei, während "ALLE" 
BWLer und Juristen das Geld nur so in den Hintern gestopft bekommen ohne 
was dafür zu tun, ausser Präsis halten und mit der Sekretärin zu 
flirten. Letzere bekommen sie natürlich schon zum Berufseinstieg frei 
Haus geliefert, dazu natürlich noch einen dicken Firmenwagen und mit 
Glück noch einen Privatjet. So klingt das Gejammer einiger, wenn ich das 
mal etwas überzeichne.

Oder aber Konzerningenieure mit gutem tariflichem Gehalt, die regelmäßig 
Tariferhöhungen bekommen die mind. auf dem Niveau der Inflation liegen, 
jammern, dass der Reallohn sinken würde, wovon sie ja nicht betroffen 
sind.

Wenn ich mir andere Arbeitnehmer anschaue, dann hätten diese meist einen 
Grund zu jammern, wie Reinigungskräfte, Pfleger, Fleischer, Bäcker, 
Verkäufer, Erzieher, Krankenschwestern, Busfahrer, einfache Arbeiter in 
der Zeitarbeit. Aber von diesen Leuten hört man kaum was, obwohl diese 
von einem Ingenieurgehalt nur träumen könnten.

Auch die Arbeitslosigkeit ist bei Ingenieuren ( ich spreche von Ings, 
welche Zielgruppe dieses Forums sind, nicht von Bauings etc. ) längst 
nicht so schlimm wie bei anderen Arbeitnehmern, man schaue sich die 
offiziellen Zahlen mal an. Selbst wenn man sagt, die offiziellen Zahlen 
sind geschönt, dann sind sie auch bei den anderen Arbeitnehmern ( dort 
liegt die Zahl höher ) ebenfalls geschönt, also schneiden auch da die 
Ings viel besser ab.

Dennoch hört man ständig das Gejammer. Daher jammern Ingenieure einfach 
nur gerne oder haben einfach zu hohe Erwartungen und Ansprüche an den 
Beruf?

: Verschoben durch User
von Unbekannt (Gast)


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Mitleser schrieb:
> jammern Ingenieure einfach nur gerne?

JA!

von Guest (Gast)


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Es koennte uns schlechter gehen, also lasst uns jubeln? >=5 Jahre hartes 
(!) Studium um die Einaeugigen unter den Blinden zu sein? Nein danke.

von Cyblord -. (cyblord)


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Kleinbuchstaben am Post Anfang + typisches Thema = Heiner.

von jo (Gast)


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Vielleicht steckt bei den Jammerern eher dahinter, dass ihnen persönlich 
der Beruf keine Freude (mehr) macht?!?

von Jan R. (elektronik4life)


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@ Mitleser : nur ein jammernder Deutscher ist ein guter Deutscher !
Allgemein sind Ingenieure Akademiker, die qualifikationsspezifische 
Arbeitslosenquote ist bei solchen und insbesondere bei FH Absolventen 
die mit Abstand am Geringste.

Aber natürlich werden immer - IMMER ! - einige leer ausgehen, und solche 
"Keyboard Jockeys" flamen & jammern kräftig. Ausschlaggebend ist meist 
allgemeine Unzufriedenheit mit der Lebenssituation, einige Member hier 
meinen z.B., man könne quasi nur mit Fachanwalt für Arbeitsrecht im 
"Gepäck" beim Vorstellungsgespräch aufkreuzen u.ä. .

von Bürovorsteher (Gast)


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Früher (TM) war alles anders, da hieß es
"Die Klage ist der Morgengruß des Kaufmanns".

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Nicht nur Ingenieure jammern, alle jammern: Angestellte, Firmenchefs,
Arme, Reiche, Gestresste, Stressfreie, einfach alle.

Würde ein Angestellter aufhören zu jammern, würde der Chef denken, ihm
ginge es gut, so dass die nächste Gehaltserhöhung noch einmal verschoben
werden kann.

Würde ein Geschäftsführer aufhören zu jammern, würden die Angestellten
denken, der Firma ginge es gut, so dass eine höhere Bezahlung gefordert
werden kann.

Und wer so glücklich ist, dass ihm sämtliche Ideen ausgehen, worüber er
jammern könnte, der jammert eben darüber, dass die anderen alle jammern
:)

von Rick M. (rick-nrw)


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Jammern?

Mir geht es bestens - ich kann nicht genug klagen!

Firmen klagen über den (drohenden) Fachkräftemangel.
Klagen über zu schlecht ausgebildete Azubis.
(...)

Stellt Euch vor, uns ginge es gut und keiner merkt es.

von Cyblord -. (cyblord)


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Rick McGlenn schrieb:
> Jammern?
>
> Mir geht es bestens - ich kann nicht genug klagen!

So gehts mir auch.

Allerdings geht die Jammersucht inzwischen so weit, dass einem hier im 
Forum eingeredet wird, man wäre unzufrieden. Außerdem wenn man auf eine 
gute Arbeitsplatzsituation und gutes Einstiegsgehalt verweist, ist man 
ein Troll und lügt sowieso. Mindestens aber ist der Job dann Scheiße und 
man ist dort der letzte Depp. Positiv darf und kann nicht sein.

gruß cyblord

von Purzel H. (hacky)


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Ein kleiner Volkssport : Wer nicht jammert, dem geht es zu gut.

von Paul B. (paul_baumann)


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Man kann sogar einen schon fertigen Jammer kaufen. Das erspart das
Selbst-Jammern:
http://de.wikipedia.org/wiki/GPS-Jammer

MfG Paul

von Icke ®. (49636b65)


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Paul Baumann schrieb:
> Man kann sogar einen schon fertigen Jammer kaufen. Das erspart das
> Selbst-Jammern:
> http://de.wikipedia.org/wiki/GPS-Jammer

Das ist dann Jammern auf ganz hohem Niveau (Umlaufbahn).

von Paul B. (paul_baumann)


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Icke schrob:
>Das ist dann Jammern auf ganz hohem Niveau (Umlaufbahn).

Das ist sachlich und rechnerisch richtig.
;-)
MfG Paul

von Christian B. (luckyfu)


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Prinzipiell trifft dieses Phänomen nicht nur Ingenieure. Die, denen es 
wirklich schlecht geht, die jammern nicht. Indeß diejenigen, die sich 
normalerweise nicht beschweren bräuchten, die beginnen mit dem Jammern.

Beispiel außerhalb der Ingenieurswelt: Bundeswehr:
Nachtmarsch mit vollem Gepäck. Hat nicht lang gedauert fingen die ersten 
mit meckern an, daß sie nicht mehr weiter könnten u.s.w.. Die Betreuer 
interessierten sich nicht allzusehr dafür. Aber ein besonders 
schmächtiger Kamerad, der die ganze Zeit ruhig mitlief jedoch langsam 
immer weiter in sich zusammensackte, den haben sie herausgenommen und 
dann die Sanis gerufen. Der war dermaßen fertig, daß er im Sanka 
zusammenbrach.

Es liegt also imho in der Natur des Menschen, sobald man soweit ein 
geregeltes Leben hat, daß man sich um nichts mehr kümmern müsste 
anzufangen und nach oben zu sehen. Wenn dort dann jmd. ist kommt man 
sich auf einmal klein vor und dann geht das gemeckere los.

von Ben W. (ben_w)


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die anderen Berufe haben einfach keine Zeit zu jammern?

von (prx) A. K. (prx)


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Christian B. schrieb:
> Prinzipiell trifft dieses Phänomen nicht nur Ingenieure. Die, denen es
> wirklich schlecht geht, die jammern nicht. Indeß diejenigen, die sich
> normalerweise nicht beschweren bräuchten, die beginnen mit dem Jammern.

Und jene, die nicht jammern, die hört man nicht. Oder wie klingt das?

Wer Jammerer sucht, der wird sie sofort finden wenn er die Lauscher 
spitzt. Aber wie findet man Ings, die nicht darüber jammern, dass sie 
<bitte passende Adjektive einfügen> Ings sind, so lange man nur auf 
Äusserungen wartet.

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm F. (Gast)


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A. K. schrieb:

> Wer Jammerer sucht, der wird sie sofort finden wenn er die Lauscher
> spitzt.

Mir fallen gerade passend zwei alte Sprichworte ein:

1. Der Jammerer hat keine Not.

2. Der Lauscher an der Wand hört seine eigen Schand.

;-)

von Paul B. (paul_baumann)


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Wilhelm schrob:
>Mir fallen gerade passend zwei alte Sprichworte ein:

Na, und mir erst noch:

3. Wie man sich bettet, so schallt es heraus.
4. Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es könn't geladen sein
5. Lieber eine Taube im Bett als eine Blinde auf dem Dach
;-)
MfG Paul

von Wilhelm F. (Gast)


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6. Auch ein blinder Gast findet mal einen Korn.

;-)

von Uhu U. (uhu)


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Besonder hinterhältig jammern können die Ingenieure, die die Vorlesungen 
"Heulen & Zähneklappern" und "Jammern I + II" gehört und die Prüfungen 
bestanden haben.

von Jan R. (elektronik4life)


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Der Jens allerdings hat Grund zu jammern ...

http://www.youtube.com/watch?v=jRjWHqQqUyI&hd=1

oder Helmut Bond bzw. "00 Rasch" ... ab 02:14

http://www.youtube.com/watch?v=jFKJtI7JWFA

: Bearbeitet durch User
von Rick M. (rick-nrw)


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Das Video zeigt doch ein Problem.
Viele Ingenieure suchen einen vernünftigen Job und finden keinen, obwohl 
doch händeringend Ingenieure (laut VDI) gesucht werden.

Wenn es hieße, Ingenieure gibt es reichlich, wir brauchen meistens nur 
ein paar Spezialisten, dann gäbe es kaum was zu jammern.

Shit happens, ich muss mir was anderes suchen.


Aber so..

von J. A. (gajk)


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Ich wollte heute noch etwas prokrastinieren - doch ich verschiebs dann 
halt auf Morgen!

von Wilhelm F. (Gast)


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J. Ad. schrieb:

> Ich wollte heute noch etwas prokrastinieren - doch ich verschiebs dann
> halt auf Morgen!

Besser, als kastrieren. ;-)

von Johannes O. (jojo_2)


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Ich find jetzt nicht, dass bei den Ingenieuren besonders viel gejammert 
wird.
Ich denke uns fällt das einfach nur besonders auf, weil wir dann z.B. 
auch die Kommentare zu Themen lesen die uns interessieren. Und dort 
wirds dann immer ein paar unzufriedene geben (wie in jedem Job!), welche 
dort ihren Frust ablassen. Von den hunderten bis tausenden anderen, 
denen es ganz gut geht, hört man doch meistens nichts. (siehe: z.B. 
Produktbewertungen auf Webseiten. Wenn etwas gut funktioniert melden 
sich relativ wenige zurück, wenn etwas Probleme macht, dann schreiben 
sie sofort eine schlechte Bewertung).

Allerdings muss man auch sagen, dass manche dieses Meckerer im einen 
oder anderen Punkt durchaus Recht haben! Habs selbst schon erlebt, dass 
den BWLlern in der Vorlesung irrsinnig hohe EINSTIEGSgehälter 
versprochen wurden, von denen ein anständig arbeitender Mensch nichtmal 
nach Jahren träumen kann. (ob was wahres dran ist an diesen Zahlen, ist 
die andere Frage).

von Jan R. (elektronik4life)


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Ich denke, die Gehaltsfrage beantwortet sich über die Führungsebene, die 
ich in einer Unternehmung erreiche.

D.h., der Entwickler im "stillen Kämmerlein" mit wenig oder gar keiner 
Personalverantwortung, der auch keine Projekte betreut und somit "nur" 
hochqualifizierter Arbeiter ist, der wird natürlich nie 100.000 € brutto 
+ sehen - incl. variablem Anteil sogar deutlich mehr - die allerdings 
theoretisch jeder verdienen kann, der halt diese Positionen innehat.

Ein Wiedeking oder aktuell Winterkorn, das sind z.B. Ingenieure in 
Topmanagementpositionen, mit traumhafter Vergütung.

Die Jammerer dürften hauptsächlich Leute sein, die fachlich vielleicht 
sogar top sind, wo es aber an sonstiger Sozialkompetenz mangelt.

von Rick M. (rick-nrw)


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Jan Reichenbach schrieb:
> Ein Wiedeking oder aktuell Winterkorn, das sind z.B. Ingenieure in
> Topmanagementpositionen, mit traumhafter Vergütung.
>
> Die Jammerer dürften hauptsächlich Leute sein, die fachlich vielleicht
> sogar top sind, wo es aber an sonstiger Sozialkompetenz mangelt.



Winterkorn hat auch keine 35h/Woche, genauso wie viel in 
Führungspositionen.

Ich wickel vor mich hin, ortsnah, wenn auch über Dienstleister, 
Spitzname MacGyver und ich liege nicht bei 100k€/a+.

Bischen darf ich auch jammer, sonst geht es mir schlecht.

Wenn der Chef fargen würde, na, sind sie mit ihrem Gehalt zufrieden?
Was antwortet man da - "Ja klar Chef!"


Was gibt es sonst zu jammern:
Jobs in Zeitarbeit, ständig unterwegs in miesen Unterkünften,bei 
besch... Lohn.
Bin da mal auf die phantasievolle Auslegung des Reisekostengesetzes 2014 
gespannt, Stichwort "erste Tätigkeitsstätte“.
Da gibt es sicher noch viel zu jammern.

Nur ein schlechtes Gehalt ist selten ein Grund zu jammmern.

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