Hi, kann mir jemand den Grund für die ungewöhnliche Zenerspannung einer LMx99 oder einer LTZ1000 nennen? Warum hat man ausgerechnet diesen Spannungswert für die Zenerdiode gewählt und nicht etwas, was mehr "common" ist, sich besser auf ganzzahlige Spannungswerte verstärken lässt oder direkt einen Wert wie 10V aufweist? Oder anders, warum gibt es von den beheizten Spannungsreferenzen keine mit verschiedenen Zenerspannungen? Wirft man einen Blick in einen Bauteilkatalog findet man Zenerdioden für ganz verschiedene Spannungen, z.B. auch für 10V. Warum wurde also für die beiden beheizten Typen dieser spezielle Wert gewählt? Gibt es dafür einen speziellen Grund? Reffi
Reffi schrieb: > Gibt es dafür > einen speziellen Grund? Klar: Bei diesen Referenzen wird eine Z-Diode mit 6,2V ( TK = +2mV/K) mit einer Siliziumdiode (oder auch BE-Strecke eines REFAMP) in Reihe geschaltet (TK = -2mV/K). Heraus kommt eine Z-Diode mit minimalem Temperaturkoeffizienten und maximaler Stabilität, da keine Widerstände altern können. Gruß Anja
Anja schrieb: > Bei diesen Referenzen wird eine Z-Diode mit 6,2V ( TK = +2mV/K) > mit einer Siliziumdiode (oder auch BE-Strecke eines REFAMP) in Reihe > geschaltet (TK = -2mV/K). Heraus kommt eine Z-Diode mit minimalem > Temperaturkoeffizienten und maximaler Stabilität, da keine Widerstände > altern können. Finden sich nicht auch andere Kombinationen mit anderen Z-Diodenspannungen mit denen ein minimaler Temperaturkoeffizient erreicht werden kann?
Reffi schrieb: > Finden sich nicht auch andere Kombinationen mit anderen > Z-Diodenspannungen mit denen ein minimaler Temperaturkoeffizient > erreicht werden kann? Nein.
Reffi schrieb: > Finden sich nicht auch andere Kombinationen mit anderen > Z-Diodenspannungen mit denen ein minimaler Temperaturkoeffizient > erreicht werden kann? Nein.
Reffi schrieb: > Finden sich nicht auch andere Kombinationen mit anderen > Z-Diodenspannungen mit denen ein minimaler Temperaturkoeffizient > erreicht werden kann? Doch, aber nicht bei Silizium. Mir ist nicht bekannt, ob jemals Selen- oder Germanium-Zener-Dioden auf dem Markt erhältlich waren. Diese besäßen auf jeden Fall deutlich höhere Leckströme als Siliziumdioden, die wiederum temperaturabhängig wären und somit die Stabilität nachteilig beeinflussen würden.
Reffi schrieb: > Finden sich nicht auch andere Kombinationen mit anderen > Z-Diodenspannungen mit denen ein minimaler Temperaturkoeffizient > erreicht werden kann? Hallo, wenn es nur auf einen guten (nicht minimalen) TK (und nicht auf maximale Stabilität = kleinster dynamischer Widerstand) ankommt gibt es noch weitere Kombinationen: Z.B. ZTK33 oder ZTK18. Gruß Anja
ZTK33 ist ein IC zwecks Tuner-Abstimmung "a temperature compensated regulator IC specially made for the purpose. Typical types are TAA550 and ZTK33. Despite the way they are used, these devices are not zener diodes. Zener diodes on their own will cause tuning drift. " http://members.iinet.net.au/~cool386/srnotes/srnotes.html
Reffi schrieb: > Finden sich nicht auch andere Kombinationen mit anderen > Z-Diodenspannungen mit denen ein minimaler Temperaturkoeffizient > erreicht werden kann? Ja, der zwei, drei, oder n-Fache Wert. :-)
Reffi schrieb: > Anja schrieb: >> Bei diesen Referenzen wird eine Z-Diode mit 6,2V ( TK = +2mV/K) >> mit einer Siliziumdiode (oder auch BE-Strecke eines REFAMP) in Reihe >> geschaltet (TK = -2mV/K). Heraus kommt eine Z-Diode mit minimalem >> Temperaturkoeffizienten und maximaler Stabilität, da keine Widerstände >> altern können. > > Finden sich nicht auch andere Kombinationen mit anderen > Z-Diodenspannungen mit denen ein minimaler Temperaturkoeffizient > erreicht werden kann? Aber klar doch. Jedes ganzzahlige Vielfache dieser krummen Zahl zum Beispiel. Nur: nutzt dir das etwas für Deien Problem? Wohl kaum. Eben darum steht z.B. beim LM399 eine schöne Applikation (sogar mehrere) dabei wie man letztlich zu 10V kommt. > Ja, der zwei, drei, oder n-Fache Wert. :-) geeeenauuuuu .-))
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Funktionalitaet einer Referenz ist nicht eine genaue Spannung mit einem akademischen Wert, sondern eine charakterisierbare Spannung mit maximaler Stabilitaet, und minimaler Empfindlichkeit auf Umgebungsaenderungen. Manchmal ist auch das Rauschen interesant. Ob einer Referenz nun 4.096V, 5.000V, oder 4.653V hat ist eigentlich egal. Resp. wieviel bist du bereit mehr zu zahlen fuer einen runden Wert?
nee schrieb: > Funktionalitaet einer Referenz ist nicht eine genaue Spannung mit einem > akademischen Wert, sondern eine charakterisierbare Spannung mit > maximaler Stabilitaet, und minimaler Empfindlichkeit auf > Umgebungsaenderungen. Das gilt übrigens auch für viele andere Normale für ganz andere Meßgrößen. Selbst die deutsche Urmeterkopie ist m.W. n i c h t genau ein Meter lang. Man weiss aber genau, wie lang sie ist. :-) Gruss Harald
Mir erschließt sich der physikalische Zusammenhang zwischen Zenerspannung und Temperaturkoeffizient nicht. Der TK ist eine Materialeigenschaft, warum soll eine Zenerdiode mit 4,3V einen so viel anderen TK haben als dieselbe Zenerdiode mit 6,2V, um diese nicht mehr mit derselben Siliziumdiode kompensieren zu können?
Reffi schrieb: > Mir erschließt sich der physikalische Zusammenhang zwischen > Zenerspannung und Temperaturkoeffizient nicht. Der TK ist eine > Materialeigenschaft, warum soll eine Zenerdiode mit 4,3V einen so viel > anderen TK haben als dieselbe Zenerdiode mit 6,2V, um diese nicht mehr > mit derselben Siliziumdiode kompensieren zu können? vielleicht liefert dir das die Erklärung: http://de.wikipedia.org/wiki/Zener-Diode#Temperaturabh.C3.A4ngigkeit
Der Temperaturkoeffizient ist von der Zenerspannung abhängig.
Reffi schrieb: > warum soll eine Zenerdiode mit 4,3V einen so viel > anderen TK haben als dieselbe Zenerdiode mit 6,2V, um diese nicht mehr > mit derselben Siliziumdiode kompensieren zu können? Zenerdioden sind halt meistens keine Zenerdioden sonder Avalanche-Dioden. Beide Effekte haben entgegengesetzten TK. Im Übergangsbereich von Zener nach Avalanche-Effekt ist der TK (und der dynamische Innenwiderstand) minimal. Gruß Anja
Neben der Glaubwürdigkeit von Wiki-Einträgen kann man doch aber lesen: "...Der Zenereffekt hat einen negativen Temperaturkoeffizienten, der Lawineneffekt einen positiven Temperaturkoeffizienten. Bei ca. 5 V sind beide Koeffizienten etwa gleich groß und heben sich gegenseitig auf. Dieser Spannungswert eignet sich daher besonders als Referenzspannungsquelle mit geringer Temperaturdrift..." Warum also keine beheizte Zenerreferenz mit 5V?
>Warum also keine beheizte Zenerreferenz mit 5V?
Wozu? Erklär mal wann Du die heizen würdest und wann nicht?
Gerade bei den 5V heben sich die TKs doch auf. Wenn die Temperatur höher
wird, dann werden die Änderungen durch den TK des Zenereffektes doch
gerade durch den entgegengesetzten TK des Lawineneffektes aufgehoben.
Reffi schrieb: > Warum also keine beheizte Zenerreferenz mit 5V? Weil sie nicht so langzeitstabil ist. Wiki sagt: "Für besonders *langzeitstabile* Referenzen wird alternativ eine Serienschaltung einer Z-Diode mit 6.2-6.3 V und einem Temperaturkoeffizienten von +2 mV/°C und einer normalen Siliziumdiode (oder Basis-Emitterstrecke eines Transistors) in Durchlassrichtung mit -2 mV/°C auf demselben Chip verwendet"
Ich empfehle Dir dringend, auch einmal die Datenblätter und Applikationsschriften zu den Spannungsreferenzen LM399 und LTZ1000 zu lesen. Von Fluke gibt es auch sehr ausführliche technische Dokumentation einschließlich Schaltplan zu dem Transfernormal 792A: eu.flukecal.com/de/products/electrical-calibration/electrical-standards/ acdc-transfernormal-792a
Und das soll dann was bringen? Fluke baut keine eigenen Spannungsreferenzen, LT gibt nicht sonderlich viel von seinem KnowHow preis, National wurde von TI einverleibt und nach und nach verlassen die alten Hasen aus der Hochzeit der Spannungsreferenzen die Welt, die man auch nicht mehr anrufen und fragen kann. Das Raumtemperatur JJA wird noch für viele Jahre oder Jahrzehnte, wenn es denn überhaupt möglich ist, Zukunftsmusik bleiben. Allgemein gültige Literatur zu diesem Wissen scheint es auch nicht zu geben (Wiki zähle ich nicht gerade zu einer Literaturquelle). Bleibt also nur, sich mit erhältlichen Referenzen abzugeben? Nein, Innovationen entstehen nicht zuletzt daraus, dass jemand den Stand der Technik in Frage stellt und zu dem Schluss kommt, dass es anders oder besser gehen kann.
Reffi schrieb: > Nein, Innovationen entstehen nicht zuletzt daraus, dass jemand den > Stand der Technik in Frage stellt und zu dem Schluss kommt, dass > es anders oder besser gehen kann. Genau, die ganze Welt hat darauf gewartet, dass Du auf die grandiose Idee kommst, die beste Spannungsreferenz mit einer 0815-Zenerdiode zu bauen.
Andreas Schweigstill schrieb: > Genau, die ganze Welt hat darauf gewartet, dass Du auf die grandiose > Idee kommst, die beste Spannungsreferenz mit einer 0815-Zenerdiode > zu bauen. Da du es gerade erwähnst, auf solch eine abwägige Idee wäre ich gar nicht gekommen, du dagegen schon, was mir wiederum Mut macht das es mir eher gelingen würde als dir. Das die Buried Zener ein Weg in die richtige Richtung war ist unbestritten, doch auch diese Technologie ist schon wieder in die Jahre gekommen, ohne dass inzwischen etwas neues und besseres entwickelt worden ist. Natürlich könnte man jetzt behaupten das es nicht besser geht, doch das ist Stillstand und solange jemand den Drang verspürt das es besser gehen muss wird Technologie auch weiter voranschreiten. So long...
Reffi schrieb: > Allgemein gültige Literatur zu diesem Wissen scheint es auch nicht zu > geben (Wiki zähle ich nicht gerade zu einer Literaturquelle). Gibt es hier: http://www.amazon.de/Current-Sources-Voltage-References-Electronics/dp/075067752X Wenn dort auch einige "Schnitzer" bei manchen Angaben vorhanden sind. Gruß Anja
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