Hallo Forum! Möchte mir einen Mikrofonvorverstärker für ein dynamisches Mikrofon auf Basis des o.g. IC bauen. Dabei habe ich mich an Figure 30 im Datenblatt (http://www.ti.com/product/lme49722#doctype2) gehalten. Um erstmal grundsätzlich die Funktionalität zu testen, wollte ich das ganze auf Lochraster aufbauen. An der Beispielschaltung habe ich nichts verändert, habe sie dennoch angehängt. Zur Spannungsversorgung nutze ich ein stabilisiertes 9V 600mA Netzteil. Nun, nach dem Aufbau des Drahtverhaus habe ich ein Mikro wie folgt angeklemmt: (Zum Testen habe ich eine Cinchbuchse an den Ausgang gehängt, welche in einen Kanal eines Verstärkers geht.) Zuerst mit XLR am Eingang: Masse/Schirm an Schaltungsmasse, + an nicht invertierenden Eingang, - an invertierenden Eingang. Verstärker an, dann Mikrofonverstärker angesteckt, es war nichts zu hören, auch nicht bei Klopfen auf das Mikro. Dann habe ich Spaßenshalber einen Monoklinkenadapter an das Ende des Mikrofonkabels angesteckt, und dann die Klinke an die Schaltung angeschlossen: Masse an Schaltungsmasse, Signal an nicht invertierenden Eingang. Ab einer bestimmten "Klopfkraft" wurde auch Signal ausgegeben, aber nicht mehr als ein Plopp. Auf normale Sprache/Geräusche reagiert die Schaltung nicht. Nur stärkeres Klopfen. Anbei mal 2 Fotos der aufgebauten Schaltung. Habe schon alles gegengecheckt, finde keinen Verdrahtungsfehler, aber evtl. bin ich ja wieder betriebsblind? Gehe ich recht in der Annahme, dass dem LME als "negative" Versorgungsspannung die 0V des NT reichen? Im DB steht ja nur Supply Range von +/- 2,5V bis +/-18V... Eine weitere Fehlerquelle könnte m.E. noch der Kondensator am Ausgang sein. Wenn ich recht informiert bin, nutzt man in solchen Anwendungen eher ungepolte, z.B. Folienkondensatoren. Gab es leider in der Ausführung nicht zu bekommen, also musste ich auf den Elko zurückgreifen. Könnte hier schon der Fehler liegen? Der ist mit seinem +Pol am LME-Ausgang und mit seinem -Pol entsprechend in Richtung Schaltungsausgang verbaut. Recht so? Weiters habe ich keine Blockkondensatoren für die Versorgung des LME angebracht, evtl. auch ein Grund? Gemessen (ohne angeschlossenes Mikrofon) habe ich auch, an den beiden Eingangspins etwa 0,94V DC, am Ausgang 0,1V DC und etwas schwankend 0,8-1,4V AC. Macht das Sinn? Evtl. hat ja jemand hier schon mal mit dem gearbeitet, und sieht auf Anhieb was ich falsch mache...über Hinweise würde ich mich freuen.
bernd schrieb: > Gehe ich recht in der Annahme, dass dem LME als "negative" > Versorgungsspannung die 0V des NT reichen? Im DB steht ja nur Supply > Range von +/- 2,5V Du brauchst eine positive und negative Spannung von >2,5V. 0V reichen nicht.
Danke für die Antwort. Kam eben nochmal dazu mich dranzusetzen. Habe quick and dirty 2 Z-Dioden genutzt um den GND "anzuheben". So richtig gebracht hat das außer einem fetten Brumm nichts. Werde wohl nicht um ein ordentliches Layout mit entspr. Netzteil herumkommen. Gibt es Empfehlungen um aus den vorhandenen 9VDC möglichst -9VDC zu bekommen? Alle Schaltungen die ich bisher fand bezogen sich auf AC. (z.B. mit NE555, ICL 7660, ...) Das mit den Dioden funktioniert ja offensichtlich erwiesenermaßen schonmal nicht... LG bernd
bernd schrieb: > ibt es > Empfehlungen um aus den vorhandenen 9VDC möglichst -9VDC zu bekommen? > Alle Schaltungen die ich bisher fand bezogen sich auf AC. (z.B. mit > NE555, ICL 7660, ...) > Das mit den Dioden funktioniert ja offensichtlich erwiesenermaßen > schonmal nicht... Entweder 2 Spannungsquellen (9-Volt-Block) in reihe schalten und die Verbindung als GND benutzen oder GND auf VCC/2 festlegen, z.B. mit 2 100k Widerständen als Spannungsteiler zwischen VCC und GND. So z.B.: http://lh3.ggpht.com/_gnU30vMbtYg/Tcsp3cNq3oI/AAAAAAAAAlY/zKc93faxPoE/virtual%2520ground_thumb%255B1%255D.png%3Fimgmax%3D800 Dann erhälst du +4,5V und -4,5V mit einer Virtuellen Masse.
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Hallo, danke für die Antwort. Die Idee mit der virtuellen Masse war es auch bei den Z-Dioden. Habe jetzt 2 820k Widerstände (andere waren gerade nicht zur Hand) benutzt, und wie im Link von dir verschaltet. Messe ich direkt an den R, teilt sich die Spannung etwa gleich auf, hatte 3,27V und -3,24V. Dann habe ich an den Versorgungspins des LME direkt gemessen, hier waren es ca. 5,5V und -1,3V. Wie kommt das? Wer viel misst,...? Natürlich funktioniert es so auch nicht, immer noch großer Brumm, bei nichts am Eingang. LME schon kaputt? Widerstände zu hochohmig? Ich hoffe auf Ideen.
bernd schrieb: > Zur Spannungsversorgung nutze ich ein stabilisiertes 9V 600mA Netzteil. bernd schrieb: > Messe ich direkt an den R, teilt sich die Spannung etwa gleich auf, > hatte 3,27V und -3,24V. bernd schrieb: > immer noch großer Brumm Angaben passen nicht zusammen ! bernd schrieb: > Widerstände zu hochohmig? viel zu hochohmig. nimm je 1k ...10k und parallel dazu je 1 Elko 47µ...470µ (jeweils gleiche Werte)
Also hab ich wohl wirklich Mist gemessen. RoJoe schrieb: > viel zu hochohmig. > nimm je 1k ...10k und parallel dazu je 1 Elko 47µ...470µ > (jeweils gleiche Werte) Habe nun 1,8k genommen, Cs habe ich gerade nur bis 22µF hier. Nach Tauschen der Rs erneut gemessen, direkt am Spannungsteiler nun wirklich U/2, ebenso am LME, hier ist nur die positive Spannung um den Spannungsfall der Schutzdiode verringert. Trotzdem brummt es noch, wenn auch leiser und höherfrequent. Was kann das sein?
Schließe den Spannungsteiler nicht vor, sondern hinter der Schutzdiode an. Wenn du dann immer noch Brummen hast, ist wohl dein Steckernetzteil doch nicht genug stabilisisrt. Also 2 gleiche größere Elkos versuchen, das dürfte helfen.
> Trotzdem brummt es noch, wenn auch leiser und höherfrequent. Was kann > das sein? > hier ist nur die positive Spannung um den > Spannungsfall der Schutzdiode verringert. Den Spannungsteiler hinter die Schutzdiode setzen. Es muss ein per Spannungsregler geregeltes Netzteil sein. DC-Netzteil reicht nicht. > Cs habe ich gerade nur bis 22µF hier. das ist wenig Test1: Platine abschirmen. (Metallfläche mit GND verbinden und nah unter die Platine) Test2: Mal mit ner 9V-Batterie versuchen. (wirds besser?)
Vielleicht hast du gar kein dynamisches Mikrofon? Bei den paar Bauteilen kann man doch eigentlich gar nichts falsch machen.
Moin" Helge A. schrieb: > Wenn du dann immer noch Brummen hast, ist wohl dein Steckernetzteil doch > nicht genug stabilisisrt. Also 2 gleiche größere Elkos versuchen, das > dürfte helfen. Genau das wars. Hab in der Grabbelkiste noch 470µ gefunden, dann war Ruhe, und der LME tat was er sollte. Danke! RoJoe schrieb: > Platine abschirmen. Danke auch für den Hinweis, die Schaltung soll später eh in ein Metallgehäuse verschwinden. Michael_ schrieb: > Vielleicht hast du gar kein dynamisches Mikrofon? > Bei den paar Bauteilen kann man doch eigentlich gar nichts falsch > machen. Danke auch für diesen hilfreichen Beitrag. bernd
Nun habe ich die Sache ein wenig getestet, dabei ist mir aufgefallen, dass es schon bei moderatem Eingangspegel anfängt unschön zu verzerren/übersteuern. Woran könnte das liegen? Ins Blaue geraten würde ich am Ausgang einen größeren C spendieren? Über Hinweis freut Bernd sich...
Welches Mikrofon verwendest du (Hersteller, Bezeichnung)? Hast du ein Oszilloskop? Wenn ja, dann schaue dir das Ausgangssignal mal an. Vielleicht schwingt der LME. Edit: Löte den LME doch mit der Dead-Bug-Methode auf die Unterseite der Platine und spendiere ihm so nah wie möglich an den Anschlussbeinen 100nF von V+ zu GND und von V- zu GND.
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Moin! Luca E. schrieb: > Welches Mikrofon verwendest du (Hersteller, Bezeichnung)? Ist ein günstiges t.bone CD55 Snare Mikrofon, soll hier aber für Cajon verwendet werden. Luca E. schrieb: > Hast du ein Oszilloskop? Leider nein... Luca E. schrieb: > Löte den LME doch mit der Dead-Bug-Methode auf die Unterseite der > Platine und spendiere ihm so nah wie möglich an den Anschlussbeinen > 100nF von V+ zu GND und von V- zu GND. Das wars! Wir nähern uns einem annehmbaren Ergebnis. An die hatte ich ganz zu Beginn schonmal gedacht, dann aber vor lauter Schaffensfreude weggelassen. Nach dem Festpinnen des toten Käfers und Anbringen der C klingt es schonmal wesentlich gesünder. Ausgiebigere Tests müssen allerdings morgen folgen, da sonst die Nachbarskinder nicht gut schlafen können. Danke bis hierher für die nützlichen Tips! bernd
Hallo nochmal! Wie ja oben schon erwähnt, die Kondensatoren an den VCC-Pins des LME haben gute Besserung gebracht. Nach ausgiebigeren Tests ist das Ergebnis aber noch nicht ganz wie gewünscht, bei etwas höherem Schalldruck zerrt es (insb. bei tieferen Tönen) noch. Das Verhalten erinnert mich etwas an das eines Kompressors, ab bestimmtem Pegel wirds nicht mehr lauter und hier zerrts halt zusätzlich noch. Würden größere Kondensatoren an den VCC-Pins was ausrichten? Habe den Ausgangskondensator schon zu 100µF getauscht, das brachte subjektiv etwas Besserung, habe leider aktuell keine Möglichkeit das Signal aufzuzeichnen und direkt zu vergleichen... Über Hinweise freue ich mich!
bernd schrieb: > Nach ausgiebigeren Tests ist das Ergebnis aber noch nicht ganz wie > gewünscht, bei etwas höherem Schalldruck zerrt es (insb. bei tieferen > Tönen) noch. Hast du mal versucht die Versorgungsspannung zu erhöhen? (Zwei 9-Volt-Blöcke in reihe für +/-9V)
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Ein dynamisches Mikrofon möchte einen Kurzschluß sehen, also sind Schaltungen im Bereich Transimpedanzverstärker angebracht. Brauchst nur nach Fotodioden-Verstärkern suchen... Umso niederohmiger der Eingang, umso weniger Verzerrungen und mehr Bandbreite!
Das Texas Datenblatt gibt die meisten Parrameter bei +/-15 oder +/-18 V Versorgungsspannung an. Ich gehe mal davon aus das die angegebene Schaltung dan wohl auch etwas mehr Spannung vertragen kann. Zumal die Späße mit nem Spannungsteiler zumindest ohne OP uns Kondensatoren als Puffer gerade bei tiefen Bässen einfach strommäßig in die Knie geht. Bevor du also deine Schaltung total verwirfst solltest du dan doch erstmal Lucas Empfehlung folgen. Bessernoch mal schauen ob du nict ein passendes Netzteil +/-15 V auftreiben kannst.
Hallo, danke für die Antworten! Habe eben nochmal versucht, allerdings nur mit einem 12V NT, was größeres habe ich nicht da. Das brachte keine nennenswerte Verbesserung. Werde mich also mal auf die Suche nach einem passenden ordentlichen Netzteil machen... beste Grüße und Danke bis hierher bernd
bernd schrieb: > Habe eben nochmal versucht, allerdings nur mit einem 12V NT, was > größeres habe ich nicht da. Das brachte keine nennenswerte Verbesserung. Weil Deine 1k8 Widerstände sehr wahrscheinlich den Strom zu stark begrenzen. Kannst du nicht mal eben 2 9V Batterien auftreiben und es damit testen? Blubblub schrieb: > Ich gehe mal davon aus das die angegebene > Schaltung dan wohl auch etwas mehr Spannung vertragen kann. Zumal die > Späße mit nem Spannungsteiler zumindest ohne OP uns Kondensatoren als > Puffer gerade bei tiefen Bässen einfach strommäßig in die Knie geht. bernd schrieb: > Werde mich also mal auf die Suche nach einem passenden ordentlichen > Netzteil machen... Das Netzteil sollte eine symmetrischen Ausgangsspannung haben.
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Moin! Luca E. schrieb: > Hast du mal versucht die Versorgungsspannung zu erhöhen? (Zwei > 9-Volt-Blöcke in reihe für +/-9V) Bin eben dazu gekommen, klingt besser. Werde wohl für den finalen Verstärker ein richtiges Netzteil besorgen oder bauen. Abdul K. schrieb: > Ein dynamisches Mikrofon möchte einen Kurzschluß sehen, also sind > Schaltungen im Bereich Transimpedanzverstärker angebracht. Brauchst nur > nach Fotodioden-Verstärkern suchen... > Umso niederohmiger der Eingang, umso weniger Verzerrungen und mehr > Bandbreite! Danke für den Hinweis, deshalb habe ich mich für den LME in dieser Schaltung entschieden: "low Impedance Microfone Pre-amplifier". Nun, da das ganze halbwegs werkelt, wer hätte es ahnen können, lockt mich die direkt im DB darunterstehende Schaltung (fig.31) mit 3 Band active Tone Control. Naiv wie ich bin, würde ich die dann aufbauen, mit den bereits gelernten zusätzlichen Kondensatoren an der Versorgung und entsprechender Spannungsquelle und an Schaltung 30 anschließen...Kann ich für den Eingang des quasi "Equalizers" einfach das Ausgangssignal von der Schaltung nach fig.30 abgreifen, um die Vorteile der geringen Impedanz beizubehalten? Oder habe ich da etwas noch nicht bedacht? Danke für die Hilfe bisher, bernd
Weiß nicht was an diesem IC besonders sein soll. Mit niederohmig meine ich ein paar Ohm, nicht 2x470 am Eingang. Ideal sind MovingCoil-Vorverstärker.
bernd schrieb: > Luca E. schrieb: >> Hast du mal versucht die Versorgungsspannung zu erhöhen? (Zwei >> 9-Volt-Blöcke in reihe für +/-9V) > Bin eben dazu gekommen, klingt besser. Werde wohl für den finalen > Verstärker ein richtiges Netzteil besorgen oder bauen. Hast du auch den Spannungsteiler weggelassen? http://www.hobby-bastelecke.de/bilder/schaltungen/negative.gif
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Luca E. schrieb: > Hast du auch den Spannungsteiler weggelassen? Natürlich! Abdul K. schrieb: > Weiß nicht was an diesem IC besonders sein soll. Mit niederohmig meine > ich ein paar Ohm, nicht 2x470 am Eingang. Ideal sind > MovingCoil-Vorverstärker. Das ist wohl richtig. Nun habe ich den aber schon hierliegen und damit rumprobiert, und dann möchte ich den auch Nutzen.
Abdul K. schrieb: > Weiß nicht was an diesem IC besonders sein soll. Mit niederohmig > meine > ich ein paar Ohm, nicht 2x470 am Eingang. Ideal sind > MovingCoil-Vorverstärker. MovingCoil-Vorverstärker für Dynamische Mikrofone würde mich interressieren. Kennst du Schaltungsbeispiele oder Links? Sorry aber vieleicht bin ich ja wirklich nur zu dumm zum googeln.
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