Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zu einem Transformator


von Aaron (Gast)


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Hi

Wenn ich diesen Artikel kaufe: 
http://www.reichelt.de/Ringkerntrafos/RKT-22012/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=15270&GROUPID=3321&artnr=RKT+22012
Habe ich dann 2x 12V@9,37A? Wenn ich sie dann parallel schaltet habe ich 
dann also 12V@18,74A?

lga

von MaWin (Gast)


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Ja, Wechselspannung natürlich. Nach Gleichrichtung eher 16V bei 12A.

von Peter R. (pnu)


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Geht ohne weiteres, wenn man nicht ganz an die Belastungsgrenzen 
herangeht.

Bei solch hohen Leistungen kann das Parallelschalten immer kleine 
Probleme bringen: Auch geringe Unterschiede in der Leitungsführung und 
der Bewicklung der Trafos bringen Unterschiede in der Stromverteilung.
Ringkerntrafos sind dabei wegen ihrer geringen  Streuung sogar 
kritischer als normale Trafos.

Generell ist zu sagen, dass parallel schalten von Trafos gleicher 
Leistung eigentlich nur in Sonderfällen Sinn macht, denn ein einzelner 
Trafo mit doppelter Leistung hat weniger Gewicht als zwei einzelne 
Trafos. Auch einige andre Eigenschaften sind beim Einzeltrafo besser.

: Bearbeitet durch User
von je hoo. (Gast)


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Wenn man zwei Wicklungen hat verwendet man bevorzugt die 
mittelpunktgleichrichtung. Das spart eine Diodenspannung.

von Aaron (Gast)


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Hi

Danke für die Antworten.
Wenn ich beide Wicklungen mit je einem dieser Gleichrichter 
gleichrichte,
wie viel Watt habe ich dann? Wie gross ist der Spannungsabfall an den 
Gleichrichtern?

lga

von Aaron (Gast)


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von Peter R. (pnu)


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je hoo. schrieb:
> Wenn man zwei Wicklungen hat verwendet man bevorzugt die
> mittelpunktgleichrichtung. Das spart eine Diodenspannung.

Aber der nur als Halbwellen in den Teilwicklungen fließende Strom 
belastet den Trafo stärker als eine Brücke.

Dazu kommt hier noch, dass die Trafos auch durch eine 
Gleichstromkomponente belastet werden, wenn sie jeweils eine 
Teilwicklung der Zweiwegschaltung darstellen.

Zweiweg ist nur sinnvoll bei niedrigen Spannungen und wenn sich die 
Teilwicklungen auf EINEM Trafo befinden.

Also jeden Trafo mit einem Gleichrichter B125C....beschalten und erst am 
Ladekondensator zusammenführen.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Peter R. schrieb:

> Dazu kommt hier noch, dass die Trafos auch durch eine
> Gleichstromkomponente belastet werden, wenn sie jeweils eine
> Teilwicklung der Zweiwegschaltung darstellen.
>
> Zweiweg ist nur sinnvoll bei niedrigen Spannungen und wenn sich die
> Teilwicklungen auf EINEM Trafo befinden.

Da es sich beim Trafo des TE um einen einzelnen Trafo handelt,
sind sowohl Parallelschaltung und Brückengleichrichter als auch
Serienschaltung und Mittelpunktsgleichrichter problemlos möglich.
Bei 12V ist es auch schwer zu sagen, welche Schaltung besser ist.
Die Unterschiede dürften da eher von akademischer Natur sein.
Über die Unterschiede Brückengleichrichter/Mittelpunktsgleichrichter
steht übrigens auch noch was in den DSE-FAQ. Wichtig für den TE
ist noch, das es einen Unterschied zwischen Widerstandsbelastung
und Gleichrichterbelastung gibt, sodas man aus einer gesiebten
Gleichspannung typisch nicht mehr als 60% der Nennlast des Trafos
herausholen kann.
Gruss
Harald

von mhh (Gast)


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Peter R. schrieb:
> wenn sich die
> Teilwicklungen auf EINEM Trafo befinden.

Es geht um EINEN Trafo mit 2 Wicklungen.

Du gehst warum auch immer irrtümlich von 2 Trafos aus.

von mhh (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> sodas man aus einer gesiebten
> Gleichspannung typisch nicht mehr als 60% der Nennlast des Trafos
> herausholen kann.

Das stimmt so nicht. Was Du meinst, ist sicher der Abzug des Verlustes 
in einer analogen Stabilisierung. Von deren Einsatz ist aber bis jetzt 
noch keine Rede gewesen.

von Harald W. (wilhelms)


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mhh schrieb:

> Das stimmt so nicht. Was Du meinst, ist sicher der Abzug des Verlustes
> in einer analogen Stabilisierung. Von deren Einsatz ist aber bis jetzt
> noch keine Rede gewesen.

Nein, es geht hier um die erzielbare Gleichspannungsausgangsleistung
vs. Trafonennleistung, die sich aus der abführbaren Verlustleistung
des Trafos ergibt. Durch eine Stabilisierung wird die Ausgangsleistung
noch mal um weitere 30% geringer. Näheres dazu steht, wie bereits
erwähnt, in den DSE-FAQ: 
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9
Gruss
Harald

von MaWin (Gast)


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mhh schrieb:
> Das stimmt so nicht.

Nun ja, vielleicht nicht ganz 60%, aber es geht in die richtige Richtung 
und du liegst falsch, daß es dabei um die Stabilisierung geht.

Ich schlage mal vor, nimm dir LTSpice und simuliere einen Trafo mit 
Wicklungswiderstand und Kernverlusten, und beobachte welche Leistung du 
bei resistiver Last entnehmen kannst und welche bei Gleichrichtung und 
Siebelko vor der resistiven Last, bei gleicher Trafoerwärmung.

Die Trafohersteller sagen zur Sicherheit beim Brückengleichrichter 78%, 
beim 220VA Trafo also 170W. Je nach Trafo sind auch mehr drin, aber der 
Stromflusswinkel von sagen wir 20 Prozent führt zu 5 mal höheren 
Spitzenstrom und damit am Widerstand des Trafos zu 25 mal mehr Verlust 
in 1/10 der Zeit, also 2.5-facher Erwärmung. Und weil die Wärme das 
begrenzende Element des Trafos ist, darf man nur 66% des Stromes 
fliessen lassen, in diesem (vereinafchten) Fall. Genau sagt es dir 
LTSpice oder eine Messung der Erwärmung an einem realen Trafo.

Aber plapper nicht so einen Unsinn wenn du nicht weisst, worum es geht.

von mhh (Gast)


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MaWin schrieb:
> darf man nur 66% des Stromes
> fliessen lassen

Harald Wilhelms schrieb:
> typisch nicht mehr als 60% der Nennlast des Trafos
> herausholen kann

Dieser Unterschied ist groß genug, um es nicht so stehen zu lassen.
Denn die effektive Spannung ist nun mal höher am Elko als vor der 
Gleichrichtung. Die entnehmbare Leistung ist ein ganzes Stück höher als 
die 60%.


MaWin schrieb:
> Aber plapper nicht so einen Unsinn wenn du nicht weisst, worum es geht.

Dein Nachtreten ist sehr unangebracht. Du solltest wirklich mal an 
Deinen Umgangsformen arbeiten.

von Mike (Gast)


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Aaron schrieb:
> Wie gross ist der Spannungsabfall an den Gleichrichtern?

Genau so viel, wie im Datenblatt steht. Das hängt u.a. davon ab, wie gut 
du sie kühlst ;-)

von Peter R. (pnu)


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OK, ich mach nicht bei jedem thread eine recherche über alle alle 
angegeben links hinweg.
und wenn  da steht:

Aaron schrieb:
> Wenn ich sie dann parallel schaltet habe ich...
> dann also 12V@18,74A?

kann man schon annehmen, es seien zwei Trafos gemeint.

Also:

Die beiden Teilwicklungen kann man schon parallel schalten, nur sollte 
man die Differenzspannung messen, manchmal kommt beim Verwahren des 
Drahtendes eine Windung dazu oder weg - dann werden die Wicklungen 
ungleich.

Die für die Belastung des Trafo günstigste Gleichrichterschaltung ist 
die Brücke. Nur für kleine Spannungen wird Zweiweg vorteilhafter, wegen 
des geringeren Spannungsverlustes.

: Bearbeitet durch User
von Ulrich (Gast)


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Wie viel Prozent der Nennleistung man nach Gleichrichter und Elko noch 
zur Verfügung stehen, hängt vom Trafo und den Elkos ab: je geringer der 
Widerstand und desto größer die Elkos sind, desto weniger DC Leistung 
geht noch. Gerade größere Ringkerntrafos haben einen eher kleinen 
Widerstand und wenig Streuinduktivität - bei kleinen 5 VA Trafos ist die 
Sache viel günstiger. Als groben Schätzwert hat man etwa den halben 
Strom und etwa die 1,2-1,3 fache Spannung - was gerade den genannten 
60-65% der Leistung entsprechen. Auch am Gleichrichter gehen bei 12 V 
schon mal rund 10% verloren. Für genaueres müsste man schon simulieren, 
mit dem passenden Elko und Widerstand.

Die Frage ist dann auch noch was man auf der Sekundärseite zählt - je 
nach Anwendung zählt die minimale Spannung, nicht dir mittlere Spannung. 
Auch damit verliert man dann noch einmal was.

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