Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schalter aus trotzdem 30 Volt


von Aroth01 (Gast)


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Hallo zusammen,

ich weiß nicht ob das Thema schonmal angesprochen wurde.

Bin vor kurzem umgezogen und hab da noch einige Kabel für 
Lampenanschlüsse zu bestücken.
Eine Lampe hängt im Eingangsbereich und ist einmal durch einen Schalter 
neben der Türe, zum anderen durch einen Schalter am Ende des Flurs zu 
schalten.
Der gleiche Schalter bedient auch die Verkabelung für eine Wandlampe.
(ein Schaltelement, also nur eine Taste für beide Anschlüsse).

Beim prüfen ob der Schalter auch für die Wandlampe funktioniert, haben 
wir festgestellt, dass auch bei ausgeschaltete, Zustand eine Spannung 
von 30 Volt gemessen wird. Eingeschaltet die normalen 230 Volt.

Frage 1
Wenn ich nen Verbraucher dran hänge (soll n LED Band werden), fließt 
dann permanent der 30 Volt Strom sofern ich die LEDs nicht mit der 
Fernbedienung ausschalte?

Frage 2
Ist das überhaupt sicher wenn ich durch ausschalten nicht den stromfluss 
komplett unterbrechen kann (hab bisschen Angst vor Schwelbränden)

Frage 3
Was kann ich da am besten machen wenn ich keinen Schalter dazwischen 
basteln will (will die Lampe ja trotzdem von der Türe aus anschalten und 
nicht jedes mal hin laufen)

Frage 4
Wieso zur Hölle liegen da 30 Volt an?
N bisschen Kriechstrom kann ich ja verstehn, aber das ist nun wirklich 
bisschen viel.

Besten Dank und gute Nacht.
Thomas

von Max D. (max_d)


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Wenn du ein DMM mit 10 MegaOhm hast reicht "ein bisschen kriechstrom" 
halt für 30 V....

von Hubert G. (hubertg)


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Aroth01 schrieb:
> 30 Volt Strom

Das gibt es nicht.
Du kannst mal den Strom messen, wenn nicht wirklich ein Fehler vorliegt 
dann ist der µA Bereich. Häng mal eine Glühbirne an, es wird sich nichts 
tun. Die Leds können allerdings minimal glimmen.

von Max H. (hartl192)


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Die 30V könnten auch kapazitiv oder induktiv eingekoppelt worden sein. 
Wenn du eine Lampe an die Kabel schaltest, wirst du in ausgeschalteten 
Zustand keine Spannung mehr messen.

Aroth01 schrieb:
> fließt
> dann permanent der 30 Volt Strom
30V ist eine Spannung und kein Strom! Spannung misst man in Volt, 
Strom in Ampere.
Da du deine LEDs hoffentlich über einen Trafo oder sonstiges 
Vorschaltgerät und nicht direkt an den 230Vac betreibst, wird aus dem 
Trafo, auch wenn die 30V niederohmig sind, keine nennenswerte Spannung 
herauskommen.

: Bearbeitet durch User
von Aroth01 (Gast)


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@ Hubert G
Verzeihung für die falsche Ausdrucksweise.
Eine Spannung von 30 Volt wird gemessen!
(Als ob hier nich alle genau wüssten was ich meine)

Das die Glühlampe nicht leuchtet heißt aber ja nicht, das kein Fluss 
statt findet, sondern nur das er zu schwach ist um nen sichtbaren Effekt 
zu erzeugen.
Sprich, ich sehe an der Glühlampe nix, aber auf der Stromrechnung dann 
schon?


Der Trafo für de LEDs wird vorgeschaltet (kommt ja normalerweise in die 
Steckdose will's aber an den Lampenanschluss basteln also mach ich mir 
da noch keine Sorgen)
Aber ich würde die gerne über den Schalter aktivieren, und nicht jedes 
mal nach der Fernbedienung suchen. Also wollte ich die LEDs nicht am 
Trafo ausschalten.
Oder ist der Trafo so gebaut, das er erst bei ner gewissen Spannung 
durchschaltet (Wie ein Transistor?) und bei der niedrigen Spannung 
sperrt?

von Max H. (hartl192)


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Aroth01 schrieb:
> (Als ob hier nich alle genau wüssten was ich meine)
Wenn du dich in Zukunft richtig ausbrückst, hat der Post was gebracht...

Aroth01 schrieb:
> Sprich, ich sehe an der Glühlampe nix, aber auf der Stromrechnung dann
> schon?
Wenn die 30V eine hochohmige kapazitive/induktive Einkopplung sind, dann 
geht die Wirkleistung gegen Null. Um das herauszufinden hilft nur die 
Spannung unter Last zu messen. Da es das ziemlich sicher ist, erübrigt 
sich dein Problem wahrscheinlich...

von ich (Gast)


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Max H. schrieb:
> Um das herauszufinden hilft nur die
> Spannung unter Last zu messen.

Ich vermute mal, da reicht schon ein "klassisches" Multimeter mit 
Zeigerinstrument, mit einem Eingangswiderstand von 20k/V. Damit wird man 
wahrscheinlich schon nichts mehr messen können, weil der Stromfluß 
einfach zu gering ist. Bei den modernen Multimetern mit 
Eingangswiderständen von 20Megaohm und teilweise mehr sieht man sogar 
schon eine Spannung, wenn man nur die rote Messleitung mit dem Finger 
berührt. Da muß man sich keine Gedanken machen, daß der Zähler im 
ausgeschalteten Zustand Extrarunden dreht. :-)

von Jobst M. (jobstens-de)


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Aroth01 schrieb:
> Frage 1
> Wenn ich nen Verbraucher dran hänge (soll n LED Band werden), fließt
> dann permanent der 30 Volt Strom sofern ich die LEDs nicht mit der
> Fernbedienung ausschalte?

Aroth01 schrieb:
> (Als ob hier nich alle genau wüssten was ich meine)

Problem ist, dass Du genau geschrieben hast, dass Du den Unterschied 
zwischen Spannung und Strom nicht verstanden hast.
Wir wissen schon, was Du meinen könntest, wissen aber nicht, ob Du das 
meinst, was Du meinen könntest. Jemand der das verstanden hat, schreibt 
es nicht so.

Es fliesst ein minimaler Kriechstrom, der Dein Multimeter dazu bringt 
30V anzuzeigen. (Ein Voltmeter ist nämlich kein Strommessgerät. Bitte 
jetzt nicht den Strom messen - kann schief gehen.)
Und dieser Strom fliesst bei jeder Glühlampe - immer schon. Jetzt kann 
sich jeder der sich damit auch nicht auskennt ein Digitalmultimeter 
kaufen und damit Mist messen. Multimeter sind für Elektroinstallationen 
auch nicht zugelassen - dort verwendet man einen Duspol.
LED-Lampen, die schon bei minimalen Strömen anfangen zu glimmen, machen 
die Verwirrung perfekt.

Interessant ist aber auch, dass Du ein Gerät mit Fernbedienung und damit 
StandBy-Stromverbrauch hast, Dich aber über Kriechstöme aufregst. Und 
nein, der Strom wird dann weiter fliessen.

Antwort auf Deine Frage:
Ja, der Strom fliesst die ganze Zeit.


> Frage 2
> Ist das überhaupt sicher wenn ich durch ausschalten nicht den stromfluss
> komplett unterbrechen kann (hab bisschen Angst vor Schwelbränden)

Wie gesagt, das war schon immer so. Hinter dem Strom steht aber kaum 
Leistung.


> Frage 3
> Was kann ich da am besten machen wenn ich keinen Schalter dazwischen
> basteln will (will die Lampe ja trotzdem von der Türe aus anschalten und
> nicht jedes mal hin laufen)

Das Ding in eine Steckdose stecken.


> Frage 4
> Wieso zur Hölle liegen da 30 Volt an?
> N bisschen Kriechstrom kann ich ja verstehn, aber das ist nun wirklich
> bisschen viel.

Wie viel Strom sind denn nun 30V? Auch hier zeigst Du nochmal, dass Du 
nicht verstehst, was Du dort misst.
Dein Multimeter zeigt Dir 30V. Es kann einfach nichts gegen falsche 
Bedienung machen. Der Fehler sind nicht 30V, sondern die falsche 
Bedienung des Gerätes bzw. die falsche Messung!
Du könntest zur Abwechselung ja auch mal Widerstand messen ...


Aroth01 schrieb:
> Das die Glühlampe nicht leuchtet heißt aber ja nicht, das kein Fluss
> statt findet, sondern nur das er zu schwach ist um nen sichtbaren Effekt
> zu erzeugen.

Du kannst gerne nochmal bei eingeschraubter Glühlampe messen. Diesmal 
darfst Du Spannung messen ...


> Sprich, ich sehe an der Glühlampe nix, aber auf der Stromrechnung dann
> schon?

Du wirst es kaum glauben, auch wenn die Spannung nun kleiner ist, wird 
der Strom größer sein. Allerdings ist dieser verschwindend gering.
Prinzipiell ist es aber so, dass Du dann dafür bezahlst. Du verbrauchst 
diese winzigst Leistung ja auch und wärmst damit Dein Haus.



Gruß

Jobst

von Harald W. (wilhelms)


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Aroth01 schrieb:

> ich weiß nicht ob das Thema schonmal angesprochen wurde.

Das ist ein typisches Thema von Laien, die besser nicht an
230V-Anlagen arbeiten sollten.

> Beim prüfen ob der Schalter auch für die Wandlampe funktioniert, haben
> wir festgestellt, dass auch bei ausgeschaltete, Zustand eine Spannung
> von 30 Volt gemessen wird. Eingeschaltet die normalen 230 Volt.

Solche Sachen prüft man nicht mit einem Multimeter, sondern
im einfachsten Fall mit einer Prüflampe. Also eine Fassung
mit eingeschraubter Glühlampe (keine ESL), wo zwei Drähte
rausgucken. Es gibt auch verschiedene professionelle Meßge-
räte für solche Messungen (Stichwort:Duspol), die muss man
sich für nur gelegentliche Arbeiten am Stromnetz aber nicht
unbedingt kaufen.
Gruss
Harald

von Wolfgang (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> Prinzipiell ist es aber so, dass Du dann dafür bezahlst.

Nur wenn es kein Blindstrom ist ...

Der Stromzähler des EVU sollte die Wirkleistung messen, also das, was 
auch wirklich zur Heizung der Wohnung beiträgt.

von Wolfgang (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> Multimeter sind für Elektroinstallationen
> auch nicht zugelassen - dort verwendet man einen Duspol.

Dann erklär doch mal einem Nicht-Elektroinstallateur, was sich hinter 
diesem Schwachsinnsbegriff "Duspol" für ein Gerät verbirgt.

von Claus M. (energy)


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Aroth01 schrieb:
> (Als ob hier nich alle genau wüssten was ich meine)

Das einzige was alle hier genau wissen ist, dass du weder in der 
Mittelstufe im Physikunterricht aufgepasst hast noch im entferntesten 
irgendetwas beruflich machst was mit Technik zusammenhängt. Man kann dir 
hier nur den Rat geben, dass vermutlich alles in Ordnung ist mir einer 
Ellektroinstallation und dass du in Zukunft besser einen Profi fragst 
statt irgendwo rumzumessen. Das Messgerät solltest du besser auf E bay 
verkaufen. Bäcker bleib bei deinen Brötchen!

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Wolfgang schrieb:
> Dann erklär doch mal einem Nicht-Elektroinstallateur, was sich hinter
> diesem Schwachsinnsbegriff "Duspol" für ein Gerät verbirgt.

Ein einfacher Prüfstift, welcher einen eingebauten Widerstand hat. also 
Knopf drücken und dann misst du spannung unter Last.

http://www.gidf.de/duspol


dennis

von ich (Gast)


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Leute, bleibt doch mal auf dem Teppich. Ihr redet hier von "Wohnung 
heizen", das klingt ja sooo gewaltig! Da wird dem Aroth01 ja Angst und 
Bange, daß er die nächste Stromrechnung nicht mehr bezahlen kann :-)
Wenn es Kriechströme im µA-Bereich sind, dann macht das eine Leistung 
auch im unteren dreistelligen µW-Bereich aus, selbst wenn man großzügig 
ist, 1mW. Ein tausendstel Watt.

Also Aroth01, laß dir keine Angst machen, deine Stromrechnung wird 
dadurch nicht höher :-)
Aber den Hinweis von Jobst, daß durch die Fernbedienung der Empfänger 
logischerweise einen Standby-Verbrauch hat, den solltest du zur Kenntnis 
nehmen.

von Max H. (hartl192)


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ich schrieb:
> selbst wenn man großzügig
> ist, 1mW. Ein tausendstel Watt.
Das würde dann 24mWh pro Tag ergeben --> 8,5Wh = 0,0085 kWh im Jahr. Wie 
viel zahlt man pro kWh?...

von ich (Gast)


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Wolfgang schrieb:
>
> Dann erklär doch mal einem Nicht-Elektroinstallateur, was sich hinter
> diesem Schwachsinnsbegriff "Duspol" für ein Gerät verbirgt.

Warum bezeichnest du Duspol als "Schwachsinnsbegriff"? Nur weil du es 
nicht kennst, ist es doch kein Schwachsinn.

Hier nur ein paar Beispiele:
http://www.elektrofachmarkt-online.de/index.php?cat=KAT61&gclid=CP72982zt70CFdShtAodfgoA1A&lang=DEU&product=953105&sidAA93CFE4EEF4454391DCFD1AD8842969=c581c4be7b671187f5755c91361f945d

Übrigens ist es so, daß es bedeutend mehr Dinge gibt, die du nicht 
kennst, im Gegensatz zu den Dingen, die du kennst.

von Wolfgang (Gast)


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ich schrieb:
> Warum bezeichnest du Duspol als "Schwachsinnsbegriff"? Nur weil du es
> nicht kennst, ist es doch kein Schwachsinn.

Dann sag mir, wie sich der Begriff zusammensetzt und wie er sich 
etymologisch ableitet.

Und wer sagt dir, dass ich den Begriff nicht kenne?

von ich (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> ich schrieb:
>> Warum bezeichnest du Duspol als "Schwachsinnsbegriff"? Nur weil du es
>> nicht kennst, ist es doch kein Schwachsinn.
>
> Dann sag mir, wie sich der Begriff zusammensetzt und wie er sich
> etymologisch ableitet.
>
> Und wer sagt dir, dass ich den Begriff nicht kenne?

Warum soll er sich irgendwie zusammensetzen? Das ist einfach ein 
eingetragenes Warenzeichen, was man am (R) hinter dem Namen erkennt. 
Falls es einen etymologischen Hintergrund für genau diese Wortwahl gab, 
kenne ich ihn nicht.

von Wolfgang (Gast)


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ich schrieb:
> Warum soll er sich irgendwie zusammensetzen? Das ist einfach ein
> eingetragenes Warenzeichen, was man am (R) hinter dem Namen erkennt.

Das meinte ich mit "Schwachsinnsbegriff" - keinerlei sinntragender 
Inhalt der Buchstabenkombination, die einen Hinweis auf die Funktion des 
Gerätes gibt. Allenfalls könnte man aus "Du.." und "...pol" einen 
Hinweis auf die Zweipoligkeit dieser Spannungsmesser ableiten - wie 
toll.

von ich (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> ich schrieb:
>> Warum soll er sich irgendwie zusammensetzen? Das ist einfach ein
>> eingetragenes Warenzeichen, was man am (R) hinter dem Namen erkennt.
>
> Das meinte ich mit "Schwachsinnsbegriff" - keinerlei sinntragender
> Inhalt der Buchstabenkombination, die einen Hinweis auf die Funktion des
> Gerätes gibt. Allenfalls könnte man aus "Du.." und "...pol" einen
> Hinweis auf die Zweipoligkeit dieser Spannungsmesser ableiten - wie
> toll.

Warum gibt es dann den Markennamen Knipex? Oder Tektronix, oder Fluke? 
Das sind einfach Warenzeichen. Wenn du zum ersten Mal Tektronix hören 
würdest, wüßtest du dann automatisch anhand des Namens, daß es sich um 
Oszilloskope handelt? Ein Markenname ist keine Funktionsbezeichnung.

von Jobst M. (jobstens-de)


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ich schrieb:
> Leute, bleibt doch mal auf dem Teppich. Ihr redet hier von "Wohnung
> heizen"

Ich hoffe, dass bei einigen Menschen wenigstens noch der Ironiedetektor 
funktioniert.


Gruß

Jobst

von ich (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> ich schrieb:
>> Leute, bleibt doch mal auf dem Teppich. Ihr redet hier von "Wohnung
>> heizen"
>
> Ich hoffe, dass bei einigen Menschen wenigstens noch der Ironiedetektor
> funktioniert.
>
> Gruß
>
> Jobst

Aber sicher doch :-)
Das klang nur alles sooo gewaltig, da wollte ich dem Aroth01 als 
"Nicht-Fachmann" nur mal die Dimensionen aufzeigen, damit er keine Bange 
haben muß.

von Wolfgang (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> Multimeter sind für Elektroinstallationen
> auch nicht zugelassen - dort verwendet man einen Duspol.

ich schrieb:
> Ein Markenname ist keine Funktionsbezeichnung.

Womit wir wieder bei Thema wären. Warum muss es ein "Duspol" und kein 
Multimeter sein, wenn es lediglich darum geht, nicht so hochohmig zu 
messen, dass jedes kapazitive Überspucken über ein paarhundert pF den 
"Zeiger" zum Ausschlagen bringt.

von ich (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Jobst M. schrieb:
>> Multimeter sind für Elektroinstallationen
>> auch nicht zugelassen - dort verwendet man einen Duspol.
>
> ich schrieb:
>> Ein Markenname ist keine Funktionsbezeichnung.
>
> Womit wir wieder bei Thema wären. Warum muss es ein "Duspol" und kein
> Multimeter sein, wenn es lediglich darum geht, nicht so hochohmig zu
> messen, dass jedes kapazitive Überspucken über ein paarhundert pF den
> "Zeiger" zum Ausschlagen bringt.

Weil ein Duspol eben nicht so hochohmig ist und genau für diesen 
Einsatzzweck vorgesehen ist.
Alternativ kann man natürlich auch ein Multimeter mit geringerem 
Eingangswiderstand nehmen. Warum nicht? Wenn man noch eins findet. Fast 
alle Multimeter haben ja heutzutage einen Eingangswiderstand von 
mehreren Megaohm, wenn nicht sogar zweistellige Megaohm. Das ist genau 
der Knackpunkt. Und wenn es Geräte gibt, die eben diese "Fehlmessung" 
bei Kriechströmen nicht haben (wie der Duspol), was ist dagegen 
einzuwenden. Dafür sind sie gebaut worden.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Das Thema mit der kapazitiven Kopplung zwischen nahe beieinander 
liegenden Leitungen wurde in diesem Forum gefühlte 100 mal durchgekaut 
und immer wieder versucht, ignoranten Möchtegernelektrikern elementare 
Grundkenntnisse (meist erfolglos - wie hier) beizubringen.

von ich (Gast)


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Vielleicht hätte ich noch ergänzen sollen, daß der Duspol nicht nur 
einen kleineren Eingangswiderstand hat als ein normales Multimeter (er 
hat ein paar 100kOhm, je nach Modell), sondern man kann auch eine 
sogenannte "Lastzuschaltung" aktivieren während der Spannungsmessung, 
sodaß ein Stromfluß von ca. 100mA erzeugt wird und damit der Einfluß von 
hochohmigen Kriechströmen sicher ausgeschlossen werden kann.

von W.S. (Gast)


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Dirk J. schrieb:
> wurde in diesem Forum gefühlte 100 mal durchgekaut

Jaja. Ist schon recht - aber: es gibt tatsächlich ein praktisches Aber 
mit den kapazitiven Einkopplungen. Wenn man Stromsparlampen verbaut hat, 
dann gehen selbige recht schnell daran kaputt. Grund: Über den kapazitiv 
eingekoppelten Strom laden sich deren Lade-Kondensatoren langsam auf und 
wenn die Spannung erreicht ist, wo der Schaltregler startet, dann tut er 
das auch, es gibt ein kurzes Flackern und der Ladekondensator ist leer. 
Das Spiel wiederholt sich immer wieder und binnen weniger Wochen ist die 
angeblich langlebige Stromsparlampe kaputt.

Abhilfe schafft nur ein passender MP-Kondensator zwischen Phase und Null 
HINTER dem letzten Schalter, also parallel zur Stromsparlampe. Der 
Kondensator muß so groß sein, daß die resultierende Wechselspannung 
deutlich kleiner ist als zum Anlaufen der Lampe nötig wäre.

W.S.

von georg (Gast)


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Hallo Leute

Also manchmal muss ich doch sehr staunen ob soviel Kramm deren Ihr 
schreibt.
Der Begriff Duspol ist eine Ableitung der Funktionen diese Gerät.
und ist vorgesehen für Laien und solche die sich Elektrofachkraft 
nennen, aber keine Sicherheits_Relevante Gesichts Punkte kenne noch 
solche Anwenden.
 Bei uns in der Schweiz ist ein solches Gerät in der El-Installationen 
nicht zwingen vorgeschrieben weil unser Standard weit höher ist als die 
der EU.
Ich kenne das aus der Praxis war über 40 Jahre in diesem Gewerbe 
Selbständiger-Unternehmer mit div Aushilfen aus ganz Europa auch 
"nördlich"


Gruss aus der Schweiz
georg

von Typ12 (Gast)


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georg schrieb:
> ...weil unser Standard weit höher ist...

.. und ihr deshalb letztes Jahr endlich nur wirklich berührungssichere 
Netzstecker/Dosen zulasst...

von Kai S. (kai1986)


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Jobst M. schrieb:
> Multimeter sind für Elektroinstallationen
> auch nicht zugelassen - dort verwendet man einen Duspol.

Das ist so falsch. Für arbeiten an Elektroinstallationen benötigt man 
ein zweipoliges Messgerät, das für den Einsatz zugelassen ist. Wenn 400V 
Drehstrom (Standard Hausanschluss) vorhanden sind, dann genügt ein CAT 
IV zugelassenes Gerät. Das kann auch ein Multimeter sein, es muss 
lediglich zweipolig messen. Im Gegensatz dazu sind die kleinen 
Schraubendreher mit Glimlampe, auf die man hinten den Finger draufhält 
beispielsweise NICHT zugelassen, da diese nur einpolig prüfen.
Korrekter weise muss nach dem feststellen der Spannungsfreiheit an der 
gewünschten Leitung mit dem gleichen Messgerät danach nochmal eine 
spannungsführende Leitung gemessen werden, um sicherzustellen, dass das 
Messgerät auch funktionsfähig ist.
Wenn das Multimeter funktioniert und keine Spannung anzeigt, dann ist 
auch keine vorhanden.
Ein Duspol hat neben der schon erwähnten Möglichkeit einer belasteten 
Messung (wenn das Multimeter was anzeigt, kann die Leitung trotzdem 
"Spannungsfrei" sein) vor allem den Vorteil, das es nur die zwei 
Handstücke und das Kabel dazwischen gibt, das zudem nicht einfach 
herausgezogen werden kann, wie die Messleitung eine Multimeters.


Aroth01 schrieb:
> Wieso zur Hölle liegen da 30 Volt an?
> N bisschen Kriechstrom kann ich ja verstehn, aber das ist nun wirklich
> bisschen viel.

Das kommt erstmal darauf an, von wo nach wo du gemessen hast.

Wenn du von L nach N gemessen hast und der Schalter ausgeschaltet ist, 
dann ist es eine eingekoppelte Spannung, die aber sofort zusammenbricht, 
sobald das ganze leicht belastet wird.

Wenn du von N nach PE gemessen hast, das ist das ok. Der Neutralleiter 
darf bis zu 50V Verlagerungsspannung gegen PE aufweisen. Diese baut sich 
durch ungleichmäßige Belastung der Außenleiter in Verbindung mit dem 
Leitungs- und Übergangswiderständen des Neutralleiters auf. Zudem wird 
vom Lichtschalter nur der Außenleiter, nicht aber der Neutralleiter 
unterbrochen (1-poliger Schalter).

Wenn du von L nach PE gemessen hast, dann kann es entweder eine 
eingekoppelte Spannung sein, die zusammenbricht, oder am Schalter wurden 
der Draht für L und N vertauscht, dann misst du in Wirklichkeit den N.

Gruß Kai

von Michael_ (Gast)


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Am Anfang hab ich als neu Bundesbürger auch gedacht, was der Duspol für 
ein Wunderding sein muß.
Es ist einfach Marketing einer Fa., die einfach sinnlos nachgequatscht 
wird. So wie Kärcher, 4711, Königsberger Klopse....
Und damit kann man nur prüfen und nicht messen. Von modernen Hikk-Tekk 
Teilen mal abgesehen.
Eine Glühbirne mit zwei Prüfstrippen, ist das auch ein Duspol? Damit 
sind vor hundert Jahren die Elektriker schon auf Fehlersuche gegangen.
Ach ja, es gibt auch einen anderen Begriff, welcher zur 
Standardausrüstung der Fernmelde- und BMSR-Leute(Ost) gehörte.
Der Zappelmax.
Was wird das wohl gewesen sein?

von Dirk J. (dirk-cebu)


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W.S. schrieb:
> ...
> Abhilfe schafft nur ein passender MP-Kondensator zwischen Phase und Null
> HINTER dem letzten Schalter, also parallel zur Stromsparlampe. Der
> Kondensator muß so groß sein, daß die resultierende Wechselspannung
> deutlich kleiner ist als zum Anlaufen der Lampe nötig wäre.

Ich hatte auch mal Dein beschriebenes Problem und habe in die 
Lampenfassung zwei 100k Widerstände in Reihe (je 0,5W) parallel zur 
Lampe eingebaut. Danach war Ruhe. MP Kondensatoren können kaputt gehen 
und - wenn man Pech hat - abbrennen.

von Aroth01 (Gast)


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Also ich danke erstmal für die konstruktiven Beiträge und das 
Verständnis derer die Einsehen das ich nicht in einem Forum nach Hilfe 
suchen würde wenn ich die praktischen Kenntnisse hätte mir allein zu 
helfen.

Zum Thema Sicherheit und Anwendung von Messgeräten, die Messung wurde 
von einem anlagenelektroniker vorgenommen, er hatte lediglich keine zeit 
das Problem mit mir zu besprechen weil er dann weg gerufen wurde.

Zu den Vorwürfen meiner Inkompetenz und mangelnder Schulbildung schau 
ich nochmal auf mein abiturzeugnis mit, oh ja Elektrotechnik als 
Leistungskurs.
Nur weil ich während des Schreibens nicht die Materie des vor 10 Jahren 
gelernten rekapituliere heißt das nicht das ich gar keine Ahnung habe.

Zur Chatikette sei noch gesagt, dass sich einige User mal ernsthaft 
Gedanken machen sollten warum sie hier posten, wenn sie nicht bereit 
sind konstruktive Beiträge zu liefern, sondern nur Interesse am 
kritisieren der Hilfesuchenden haben.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Aroth01 schrieb:
> Zur Chatikette sei noch gesagt...
Was für 'ne Kette?
Das ist ja auch kein Chatroom hier, sondern ein Forum ;)

von M. K. (sylaina)


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Also die Diskussionen zum Thema Duspol sind ja faszinierend. Wenn man 
mal bedenkt, dass ihr alle grad im Internet seid…traurig dass so wenige 
nur Google und Co benutzen können.

Die Erklärung zu den 30 V beim DMM mit dem hohen Eingangswiderstand des 
DMM ist aber auch eine Erfahrung für sich. Also entweder hat der ein und 
andere hier mal absolut keinen Plan von Messtechnik oder es war mal 
wieder zu viel Gras im Spiel.

Einzig und allein die induktive und/oder kapazitive Spannungseinkopplung 
ist hier die sinnige Erklärung und wenn man die 30 V mal schief anguckt 
brechen die zusammen wie ein Kartenhaus bei Windstärke 12 auf dem Mount 
Everest.

Ihr dürft also gerne mal wieder auf den Boden der Realität zurück kommen 
und dem Laien hier auch mal was richtig erklären…achso, das hat ja u.a. 
schon Kai S getan

von Matthias L. (limbachnet)


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Michael Köhler schrieb:
> Einzig und allein die induktive und/oder kapazitive Spannungseinkopplung
> ist hier die sinnige Erklärung und wenn man die 30 V mal schief anguckt
> brechen die zusammen wie ein Kartenhaus bei Windstärke 12 auf dem Mount
> Everest.

Nichts anderes ist oben in verschiedenen Graden von Nettigkeit 
geschrieben worden. Ein Messgerät mit Lastzuschaltung schaut die 30V 
eben schief an, lässt sie zusammenbrechen und misst daher weniger Mist 
als ein hochohmiges Messgerät, was die 30V eben nicht schief anschaut 
und daher auch nicht zusammenbrechen lässt. Mit Gras hat das nun so gar 
nichts zu tun.

von M. K. (sylaina)


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Matthias L. schrieb:
> Nichts anderes ist oben in verschiedenen Graden von Nettigkeit
> geschrieben worden. Ein Messgerät mit Lastzuschaltung schaut die 30V
> eben schief an, lässt sie zusammenbrechen und misst daher weniger Mist
> als ein hochohmiges Messgerät, was die 30V eben nicht schief anschaut
> und daher auch nicht zusammenbrechen lässt. Mit Gras hat das nun so gar
> nichts zu tun.

Zum Teil wurde etwas von induktiven und kapazitiven 
Spannungseinkopplungen gesagt, das ist soweit erstmal nicht falsch. Oben 
wurde aber auch was von Kriechströmen gesagt, die das hochohmige DMM 
misst. Das ist aber völliger Blödsinn, wo soll der denn her kommen? Der 
Schalter trennt ja nur die Phase vom Lampendraht.
Das Thema Duspol ist ja dann noch ne ganz andere Hausnummer.

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