ich war heute mit meiner familie auf der make munich und habe ein paar eindrücke gesammelt. vielleicht kennt von euch noch jemand rolf-dieter klein. er hat vor hundert jahren im fernsehen mit uns unseren ersten heim-computer gebaut. er war auch da: http://assadollahi.de/make-munich-14-personliche-eindrucke/
Ramin Assadollahi schrieb: > vielleicht kennt von euch noch jemand rolf-dieter > klein. er hat vor hundert jahren im fernsehen mit uns unseren ersten > heim-computer gebaut. er war auch da: War der nicht im WDR-Computerclub mit Wolfgang Back? (Ich hab sogar eins seiner alten Messgeräte in der Bucht geschossen (über anderen Verkäufer), dass er mal besessen hat. Kein Witz, weil ein Schreiben an ihn, in der Dokumentation dabei war). Die Welt ist halt klein.
Ramin Assadollahi schrieb: > er hat vor hundert jahren im fernsehen mit uns unseren ersten > heim-computer gebaut. Ist zwar eher schon zweihundert jahre her, aber ich kann mich noch gut daran erinnern :)
das kann sein, ja. ich kenne den computer club auch, aber der "klein-computer" war lt wikipedia vom ndr, obwohl rolf-dieter klein in bayern beheimatet ist ist und ich gedacht hätte, dass es dann der br gewesen wäre. und natürlich denkt man auch an "computerzeit" auf ard moderiert von claus krüsken :-) https://www.youtube.com/watch?v=jNbohAZXMmI
Yalu X. schrieb: >> er hat vor hundert jahren im fernsehen mit uns unseren ersten >> heim-computer gebaut. > > Ist zwar eher schon zweihundert jahre her, aber ich kann mich noch gut > daran erinnern :) Das sind die Sendungen, die heute fehlen. MfG Paul
ich wollte den rechner unbedingt haben / bauen, aber der bausatz war vermutlich unerschwinglich oder zumindest meinen eltern war diese investition in irgendwelche chips nicht begreiflich zu machen. beim c64 konnten sie dann aber nicht mehr dagegenhalten... jdfs war es grossartig, diese legende in live zu sehen und ihm die hand zu schütteln.
Paul Baumann schrieb: > Das sind die Sendungen, die heute fehlen. Ja, leider scheint es heute keine Computersendungen mehr zu geben, weder im Fernsehen noch im Radio. Vermutlich liegt das ganz einfach daran, dass das Computerzeitalter inzwischen zu Ende ist. Es gibt ja auch keine Computer mehr, sondern nur noch Smartphones, Tablets und dergleichen. Auch programmieren tut heute keiner mehr. Die meisten wissen heute nicht einmal mehr, was das überhaupt ist. Und wenn sich doch einmal ein junger Mensch dafür interessiert, weil sein Opa davon geschwärmt hat, werden ihm von allen möglichen Seiten Steine – nein: Geröllhalden, nochmals nein: gigantische Schuttberge – in den Weg geschmissen. Früher ging das so: Der Apple hieß noch "II". Nach dem Einschalten erschien auf dem Bildschirm augenblicklich ein blinkender Cursor, und man konnte sofort beginnen, ein Basic-Programm einzutippen. Nach Fertigstellung noch ein RUN, und man konnte sich im Erfolg seiner Programmierkünste sonnen. So einfach ist Programmieren? Nei, so einfach war Programmieren! Heute geht das so: Der Apple heißt inzwischen "iPad". Nach dem Einschalten erscheint für die ersten gefühlten 5 Minuten nur ein angebissener weißer Apfel auf dem Display. Diesen Apfel gab es beim IIer auch, aber dort war wesentlich fortgeschrittener: - nicht weiß, sondern bunt - auch bei ausgeschaltetem Computer sichtbar - belegte keinen Platz auf dem Bildschirm - aus hochwertigem Aluminium (vermutlich direkt aus dem Raketenbau) So sieht ein echter High-Tech-Apfel aus. Aber zurück zum Low-Tech-Apfel von heute: Nach langer Zeit macht der Apfel dann endlich Platz für eine Vielzahl von Bildchen, die hübsch anzusehen sind und über die man mit Freunden diskutieren kann, was sie den wohl bedeuten mögen. Der Spaß hält aber nicht lange an, da die Bildchen plötzlich von einer Meldung "Es ist eine neue Systemversion für Ihr iPad vefügbar" verdeckt werden. Folgt man den Vorschlägen, ist das Gerät für weitere – nein, nicht etwa Minuten – sondern für Stunden lahmgelegt. Nach eine Zeitspanne, in der man auf dem Apple II locker ein komplettes, auf Bezirksliganiveau spielendes Schachprogramm geschrieben hätte, beginnt man sich so langsam zu fragen: Wann kann ich endlich anfangen zu programmieren? Wo bleibt der blinkende Cursor? Wo kann ich die Zeile
1 | 10 PRINT "HELLO" |
eintippen? Mit Entsetzen stellt man fest, dass letzteres ja schon alleine deswegen nicht geht, weil das Ding nicht einmal eine Tastatur hat. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll es aber wohl dennoch eine Möglichkeit geben, das iPad zu programmieren, dazu muss man nur - bei Apple für teures Geld zusätzliche Programmierhardware einkaufen (bei der immerhin auch eine Tastatur inbegriffen sein soll), - irgendwelche dubiose Software herunterladen (Ähm, wollte ich nicht selber etwas programmieren?), - einen Aufnahmeantrag bei einem konspirativen Geheimbund von Apple-Programmieren stellen und - hoffen, dass man in diesen Bund aufgenommen wird. Falls das Konto vom Kauf des iPads nicht schon leergesaugt ist und auch die restlichen Hürden überwunden sind, ... ... ja, dann darf man endlich programmieren :) :) :) Aber leider nicht in Basic, sondern in einer Geheimsprache namens "Objective C". Das C steht dabei für "Crypto Code". Objectiv betrachtet ist das auch mehr als einleuchtend, denn Personen außerhalb des Geheimbunds sollen ja schließlich nicht mitlesen können, während man programmiert. Nachdem man trotz all dieser Hürden sein Paartausendzeilenschachprogramm fertiggestellt hat, kommt der nächste Schreck: Man kann es auf dem für viel Geld erstandenen iPad gar nicht ausführen lassen. Logisch, das war ja auch nirgends versprochen. Das geht erst, wenn man noch einmal 80 bis 279 € an die Fa. Apple abdrückt, aber nicht etwa einmalig, sondern Jahr für Jahr. Häh? Das ist ja, wie wenn man ein Auto kauft, für den Zündschlüssel aber noch einmal zusätzlich eine Jahresmiete von 10 bis 50 Prozent des Kaufpreises an den Hersteller bezahlen muss. Nein, das ist nicht Programmieren :-/ Und nein, das iPad ist alles, aber ganz sicher kein Computer. Und Apple ist, seit sich der geniale Steve Wozniak aus der Firma zurückgezogen hat, ein Hersteller gutaussehender Briefbeschwerer, aber ganz sicher kein Computerhersteller mehr. Der ältere Herr in diesem Video (vermutlich ein Computer-Guru aus den 80er Jahren) hat das mit seinem scharfen Verstand sofort erkannt: http://unlustig.com/wenn-man-dem-vater-ein-ipad-schenkt.html Ja, alles Große hat irgendwann einmal ein Ende: Die Eiszeit ist zu Ende, das Römische Reich ist zu Ende, und jetzt ist – kaum hat es begonnen – ist auch das Computerzeitalter schon wieder zu Ende. Deswegen gibt es Computersendungen, wenn überhaupt, nur noch als trockene Geschichtssendungen für die ewig Gestrigen, die wir – mit berechtigtem Stolz – sind. Das trifft natürlich auch den Rolf-Dieter sehr schwer. Kein Wunder, wachsen ihm graue Haare ;-)
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Yalu X. schrieb: > Ramin Assadollahi schrieb: >> er hat vor hundert jahren im fernsehen mit uns unseren ersten >> heim-computer gebaut. > > Ist zwar eher schon zweihundert jahre her, aber ich kann mich noch gut > daran erinnern :) Das war im letzten Jahrtausend. Ich habs auch gesehen. Yalu X. schrieb: > Ja, leider scheint es heute keine Computersendungen mehr zu geben, weder > im Fernsehen noch im Radio. Zumindest im Radio gibts noch das: http://chaosradio.ccc.de/
Klar kenn ich den noch! NDR-Kein-Computer Die Bücher und die Platinen sind bei einem Umzug über Bord gegangen. Aber den Z80 hab ich noch als Erinnerungsstück aufgehoben.
Yalu X. schrieb: > Heute geht das so: Heute habe ich mal wieder mit Android Studio fix was programmiert. OK, mit Java, aber ansonsten fast wie früher.
Yalu X. schrieb: > Auch programmieren tut heute keiner mehr. Die meisten wissen heute nicht > einmal mehr, was das überhaupt ist. Und wenn sich doch einmal ein junger > Mensch dafür interessiert, weil sein Opa davon geschwärmt hat... Alter Mann erzählt vom Krieg...? Mal ehrlich, die Jugendlichen, die sich früher (TM) für Computer und Programmierung interessiert haben, waren damals schon rar. Und das waren damals schon die, die eher keine Freundin hatten. Für die meisten war Computer = Spiele.
Yalu X. schrieb: > Der Apple hieß noch "II". Meiner hat sich aber immmer mit "][" gemeldet - ob mir da wohl jemand ein falsches ROM Update untergeschoben hatte? :-) "Call -151" und schon war man im Mini Assembler, das alles in 2k ROM...
@Yalu um 23:46 Wunderbar geschrieben! Ich klatsche mit allen verfügbaren Extremitäten Beifall. Extrem! :-)) MfG Paul
@yalu ich kann davon einiges nachvollziehen. alles ist immer wesentlich ausladender geworden. das nuss-schalen gefühl ist leider weg. daher geniesse ich auch die gegrenztheit des arduino. das ökosystem ist stark genug, dass man alles mögliche damit machen kann aber das system an sich ist einfach genug, dass man, wie beim c64 damals vielleicht das meiste beherrschen kann, wenn man sich reinhängt. es gibt interessanterweise auch bei den tablets entwicklungsumgebungen, die es erlauben, direkt auf dem gerät zun entwickeln und auch dort zu deployen. einige für java und sogar eins für processing: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.calsignlabs.apde ramin
Es gibt noch Tectime-tv mit der Computerhilfesendung "IT-Wissen". http://www.tectime.tv/sendungen/it-wissen/ RDK war soweit ich weiss in der Konkurrenzsendung zum WDR im Bayrischen Fernsehen, wie hiess die damals?
Yalu X. schrieb: > Und nein, das iPad ist alles, aber ganz sicher kein Computer. Genau. Und niemand hat das je behauptet. Das Einsatzgebiet und die Zielpersonen sind ganz andere. Deshalb ist mir auch nicht verständlich, wieso du gefühlte 5 Seiten lang Äpfel mit Birnen vergleichst, wo du (siehe Zitat) doch genau weißt dass das grundlegend verschiedene Dinge sind. Smartphones/Tablets wollen weder PC noch Handy sein. Sondern eine neue "Klasse" von Konsumerelektronik. Aber in diesem Forum werden die Dinger immer wieder mit PC und Handy verglichen... Nachtrag: @ Yalu: ich hab noch was herausgefunden, das könnte vielleicht für dich interessant sein: Ich hab vor mir so eine Kiste mit externem Monitor und Hardwaretastatur stehen. Ist zwar kein richtiger "PC", aber anscheinend 100% kompatibel zum IBM. Da ist wohl auch irgendein x86-kompatibler Prozessor verbaut. Da habe ich gerade relativ einfach einen C-Compiler und einen Python-Interpreter zum Laufen gebracht. Auch Compiler und Interpreter für Basic sind wohl irgendwo erhältlich. Die Eingabe des Programmcodes gestaltet sich durch die Tasten erstaunlich einfach. Lediglich die Bedienung des Compilers ist nicht ganz so intuitiv wie beim Apple ][. Man muss über graphische Symbole erstmal das richtige Programm starten. Hier könnte man also noch nachbessern, vielleicht kriegt man das System irgendwie dazu, direkt in die Entwicklungsumgebung zu booten. Insgesamt aber eine Verbesserung gegenüber dem Programmieren auf Tablets. Vielleicht wär das was für dich, dann musst du nicht mehr länger Hardware für etwas zweckentfremden für das sie nie geschaffen wurde.
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oha, RDK sieht mit seinen grauen Haaren ganz schön alt aus. Ganz, ganz früher hatte ich einen riesen Respekt vor ihm. RDK war damals mit seinem Aussehen DIE Definition eines Nerds :) Ich mochte Ihm aber gerne zuhören, er kann auch komplexe Dinge extrem gut klar und deutlich rüber und auf den Punkt bringen. Ich glaube, er hat für die 'mc' (damals als PAPIER-Zeitschrift, aus Ermangelung eines Internets) ein Tool implementiert, mit dem man die Listings als 2D-Barcode per Handscanner(!) einlesen konnte. Ach, was waren das noch für (bescheuerte) Zeiten, als man etliche Stunden verbrachte die abgedruckten Listings abzutippen, die dann unter Garantie niemals richtig liefen ;) Dann kamen die Prüfsummen und dann auch der oben genannte 2D Barcode. Sehr cool. Das dritte vom RDK (nach seinen Haaren und 2D-Barcode) fällt mir sofort das sehr coole und extrem deutsche 'Ports of Call' ein. Mit Rattenbefall in Bagdad und der PC-Piepser Audioausgabe 'Watch out!!' bei zu gewagten Einparkmanövern :) ach, ich bin alt... :)
Wolf W. schrieb: > Ich glaube, er hat für die 'mc' (damals als PAPIER-Zeitschrift, aus > Ermangelung eines Internets) ein Tool implementiert, mit dem man die > Listings als 2D-Barcode per Handscanner(!) einlesen konnte. Diese 2D-Codes nannte die mc damals "paper disc". Irgendwann wurde das dann eingestellt, Leser-Anfragen zu den Gründen wurden nicht beantwortet. Ich hatte damals den Eindruck, die Einstellung habe mit Fragen des geistigen Eigentums zu tun. Nach meiner Erinnerung wurde dann auch wenig später die mc eingestellt.
Vor ein paar Jahren gab es noch NBC GIGA - wochentäglich 4 oder 5 Stunden. Das war eine schöne Mischung aus Hardware, Software, Spielen, Nachrichten und Sport und ab und zu noch Musik. Das fand ich immer sehr interessant.
Die Jungs vom WDR Computerclub (die beiden Wolfgangs) konnte man in den letzten Jahren öfter mal bei Dr. Dish aufm Satelliten-TV sehen. Allerdings sind die Pionierzeiten einfach vorbei und das merkte man der Sendung auch an.
http://de.wikipedia.org/wiki/ComputerTreff zu RDK gibts noch keine eigene Wiki-Seite, aber hier wird er erwähnt. Die Sendung kam zuerst vom NDR, dann vom BR.
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Bearbeitet durch User
@ Matthias Sch. (Firma: Matzetronics) (mschoeldgen)
>Allerdings sind die Pionierzeiten einfach vorbei
Das ist wohl eine elementare, wenn gleich für die älteren Semester etwas
bittere Wahrheit. 8-0
Genauso wie heute Radioempfang mit Detektorempfänger keinen Bastelwert
mehr hat, die Leute basteln halt zeitgemäß mit Arduino, Raspberry Pi &
Co. Why not?
Falk Brunner schrieb: >>Allerdings sind die Pionierzeiten einfach vorbei > Das ist wohl eine elementare, wenn gleich für die älteren Semester etwas > bittere Wahrheit. Du kannst halt nicht immer Thälmannpionier sein, irgendwann ist auchmal das blaue Hemd dran. Falk Brunner schrieb: > Genauso wie heute Radioempfang mit Detektorempfänger keinen Bastelwert > mehr hat, die Leute basteln halt zeitgemäß mit Arduino, Raspberry Pi & > Co. Das eine schließt doch das andere nicht aus. Ich hab auch nicht beim Detektor aufgehört, sondern wollte da irgendwann mal nen Lautsprecher dranhaben. Dumm ist halt, dass die Einstiegsschwelle immer höher gelegt wird. Ein Detektorempfänger macht vielleicht inmitten der ganzen Schaltnetzteile keinen Spass mehr. Und auch UKW wird mit der Abschaltung von analogem Signal zugunsten von DAB+ nicht mehr gehen. DAB+ widerrum machst Du dann nicht mit ein paar Spulen, Transistoren und Dioden.
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