Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wo bleibt die Energie im Filter?


von Guest (Gast)


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Ich habe ein Problem mit dem Verstaendnis von analogen Filtern. In das 
Filter fliesst die Leistung des Eingangssignales, und aus dem Filter 
kommt die Leistung des Ausgangssignals wieder raus. Baut man nun aber 
seinen Filter rein aus verlustlosen Bauteilen (Induktivitaet, 
Kapazitaet) und beaufschlagt den Filter dann rein mit einer Schwingung 
im Stopband, so ist die Leistung des Ausgangssignals offenbar kleiner, 
als die des Eingangssignals. Wohin verschwindet die Signalleistung? Im 
Filter akkumulieren wird sie sich ja wohl kaum, da sie ja praktisch nie 
wieder abgegeben werden kann, oder? Und in den verlustlosen Bauteilen 
kann sie ja auch nicht in Waerme umgesetzt werden?

Danke fuer eure Erklaerungen

von John D. (Gast)


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Sie wird zur Quelle reflektiert.

von Guest (Gast)


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John Drake schrieb:
> Sie wird zur Quelle reflektiert.

Bei einer Spannungsquelle als Erregung wuerde das also heissen, dass in 
bestimmten Phasenlagen ein Strom zurueck in die Quelle fliesst?

von Achim H. (anymouse)


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Der Filter bildet im Stopband zwischen den Quell-Polen einen Kurzschluss 
bzw. eine Unterbrechung.

John Drake schrieb:
> Sie wird zur Quelle reflektiert.

Bei Wellenbetrachtung: Hier gibt es also ein mehr oder weniger 
perfektes, offenes bzw. geschlossenes Ende.

von Guest (Gast)


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Achim Hensel schrieb:
> Der Filter bildet im Stopband zwischen den Quell-Polen einen
> Kurzschluss bzw. eine Unterbrechung.
>
> John Drake schrieb:
> Sie wird zur Quelle reflektiert.
>
> Bei Wellenbetrachtung: Hier gibt es also ein mehr oder weniger
> perfektes, offenes bzw. geschlossenes Ende.

Es wird der Quelle also eigentlich keine Leistung entnommen. Den 
Rückstrom von oben nimmt man nur an, wenn man den eigentlich von der 
Quelle fliessenden Strom nicht von der Last abhaengig machen kann?

von Peter R. (pnu)


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Im Bereich außerhalb des Durchlasses bildet das Filter zum großen Teil 
Blindwiderstände/Leitwerte, die die Energie kurzzeitig speichern und 
dann  an die Quelle zurückweisen.
 Ein LC-Kreis als Parallelwiderstand ist bei Resonanz ein hoher 
Widerstand, unterhalb der Resonanzfrequenz ein induktiver Nebenschluss 
zum Ausgang, oberhalb ein kakpazitiver, mit der die Ausgangspannung 
verringert wird.

von Michael K. (Gast)


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Guest schrieb:
> rein aus verlustlosen Bauteilen (Induktivitaet,
> Kapazitaet)

Da es verlustlos nur in Mathebüchern gibt, wird ein Teil in Wärme 
vernichtet.
Ein Teil wird durch die Parasitären Eigenschaften zu neuen Schwingungen, 
ein Teil Reflektiert, ein Teil über die Leitungs und Quellenwiderstände 
in Wärme umgesetzt ein Teil als Funkwelle abgestrahlt.
Hab ich was vergessen ?

Bei EMI Filtern wird ganz bewusst ein Kernmaterial gewählt das im zu 
filternden Bereich hohe Verluste hat.

von Palindrom (Gast)


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Guest schrieb:
> Bei einer Spannungsquelle als Erregung wuerde das also heissen, dass in
> bestimmten Phasenlagen ein Strom zurueck in die Quelle fliesst?

Exakt.

von Ralph B. (rberres)


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Palindrom schrieb:
> Guest schrieb:
>> Bei einer Spannungsquelle als Erregung wuerde das also heissen, dass in
>> bestimmten Phasenlagen ein Strom zurueck in die Quelle fliesst?
>
> Exakt.

Oder erst garnicht der Quelle entnommen wird.

Ralph Berres

von Noch einer (Gast)


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>Exakt.

Noch exakter: einfach LTSpice herunterladen - dann siehst du: der Strom 
durch L und C fliesst in beide Richtungen, der Strom durch den 
Lastwiderstand nur in eine Richtung.

von foo (Gast)


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Noch einer schrieb:
> der Strom durch den
> Lastwiderstand nur in eine Richtung.

Gleichstrom?

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