Forum: PC Hard- und Software Android Tablett auf Linux umstellen.


von Franz S. (franz_0815)


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Moin an alle

Das passt zwar nicht ganz hier hin aber wo bekomme ich Informationen 
her?

Es gibt ja genug Android Tabletts/ Box für wening Geld.

Android Studion und Java Programmieren ist mir zu hoch.

Ich habe schon öffter Artikel gelesen bei denen es Kernel für Android 
Boxen wie MINUX Neo5 geht .

Wo gibt es ein Linux Forum für Programmierer .
Möchte Qt QT Creator oder ähnliches installieren und dei preiswerte 
Hardware benutzen.
oder wie bekomme ich sonst grafische Programme auf die Android Tablett.
Gruß Franz

: Verschoben durch User
von Dirk K. (dekoepi)


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Das ist nicht so trivial, wie du es gerne hättest. Du brauchst eine 
Distribution, die an Tablets angepasst ist. Google verrät, dass es da 
zwar was gibt - aber selbst damit wird es schwer:
- Du brauchst das Flash-Tool, das zu dem Prozessor in deinem Tablet 
passt (Mediatek und Rockchip sind gut versorgt)
- Damit kannst du einen Custom-Kernel flashen.
- Dann musst du in die Systempartition das Linux-Grundsystem flashen. 
Also erstmal eines finden.
- Jetzt wird es haarig. Out-of-the-Box werden die verbauten Komponenten 
wahrscheinlich nicht erkannt. Display-Controller, Touch-Controller, 
WLAN, ....
- Also brauchst du Kontakte auf die serielle Konsole. Heißt, Tablet 
aufschrauben und Rx/Tx finden. Von dort kommst du auf die 
Linux-Kommandozeile und kannst das Linux an die Hardware anpassen.

Eine einfache Lösung wie für PCs gibt es bislang noch nicht. Vor allem 
nicht generisch!

von (prx) A. K. (prx)


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Den Kernel stelle ich mir weniger schwierig vor, da ein passender Kernel 
schon drauf ist. Immerhin ist Android technisch gesehen ein Linux 
Unterbau mit Android-Desktop und -Services.

: Bearbeitet durch User
von Franz S. (franz_0815)


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Also benötige ich einen Liefernaten der ein SDK Kit mitliefert ?

oder doch in CN schauen nach Linux Tabletts ?

: Bearbeitet durch User
von Benjamin K. (benjamin92)


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A. K. schrieb:
> Den Kernel stelle ich mir weniger schwierig vor, da ein passender
> Kernel
> schon drauf ist. Immerhin ist Android technisch gesehen ein Linux
> Unterbau mit Android-Desktop und -Services.

So einfach ist es leider nicht. Der Kernel wurde ziemlich stark an 
Android angepasst und ist zu anderen Distributionen nicht wirklich 
kompatibel. Das haben zumindest meine Tests ergeben. Kann natürlich 
sein, dass es jemand anderem schon gelungen ist.

von Oliver S. (oliverso)


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Franz Suahnein schrieb:
> oder doch in CN schauen nach Linux Tabletts ?

Nur so. WEnn du Linux auf eine Tablet haben möchtest, kauf ein Tablet, 
wo Linux schon drauf ist (wenn du eins findest). Ob da dann QT Creator 
drauf läuft, keine Ahnung. Du wirst es rausfinden.

Wobei ja QT auch Android direkt unterstützt. Allerdings stellt sich mir 
schon die Frage, wie jemandem Java zu hoch sein kann, QT aber nicht.

Oliver

von offtopic (Gast)


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Die haben es schon versucht.
http://www.ubuntu.com/tablet
Angeblich ist bei mozilla auch was in Arbeit. Wenn es machbar ist, würde 
ich es von dort erwarten.

von Max B. (theeye)


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Warte noch ein bisschen auf Ubuntu Touch. Oder, falls du nicht warten 
kannst, installiere dir die aktuelle Developer Version. Ich hatte die 
zuletzt vor ca. einem Jahr auf meinem Handy (Nexus 4). Damals hatte mir 
noch zu viel gefehlt. Wie der aktuelle Stand ist, kann ich nicht sagen.

Gruß Max

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Franz Suahnein schrieb:
> Das passt zwar nicht ganz hier hin aber wo bekomme ich Informationen
> her?

Zu welcher Frage?

> Wo gibt es ein Linux Forum für Programmierer .
> Möchte Qt QT Creator oder ähnliches installieren und dei preiswerte
> Hardware benutzen.
> oder wie bekomme ich sonst grafische Programme auf die Android Tablett.

Android ist Linux. Der Unterschied zu einem Linux-PC mit z.B. Ubuntu 
ist, daß Android dir i.d.R. den Root-Zugang verwehrt. Und dir statt 
dessen eine Umgebung mit der Dalvik-Engine (technisch: Java) ans Herz 
legt. Und dir nur erlaubt, Dalvik-Applikationen zu installieren.

Wenn du das Linux unterhalb einer Android-Installation "nackt" nutzen 
willst, mußt du das Gerät zuerst mal rooten. Danach hast du einen z.B. 
Shell-Zugang als root und kannst alles weitere anstellen, wozu deine 
Phantasie reicht.

Aufgrund der Ausrichtung an einer Dalvik-VM kommen Android-Systeme aber 
eher selten mit einem vollwertigen X11. Was wiederum Voraussetzung dafür 
ist, beliebige X11-Applikationen auf z.B. Qt-Basis laufen zu lassen. Die 
Hersteller von Android-Systemen nehmen dir also nur einen Teil der 
Arbeit ab. Den Rest mußt du wohl oder übel selber machen. Oder dich mit 
Dalvik anfreunden.

von Rolf Magnus (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> Android ist Linux. Der Unterschied zu einem Linux-PC mit z.B. Ubuntu
> ist, daß Android dir i.d.R. den Root-Zugang verwehrt.

Android hat außer dem Kernel nur wenig mit einem typischen Linux-System 
gemeinsam.

> Wenn du das Linux unterhalb einer Android-Installation "nackt" nutzen
> willst, mußt du das Gerät zuerst mal rooten. Danach hast du einen z.B.
> Shell-Zugang als root und kannst alles weitere anstellen, wozu deine
> Phantasie reicht.

Die Shell ist aber dann doch eher eingeschränkt, und auch sonst ist 
vieles ganz anders, als man es sonst von Linux gewöhnt ist. Selbst die 
Verzeichnisstruktur ist anders. Ein klassisches Package-Management 
gibt's auch nicht. Unter diesen Voraussetzungen da ein Qt-Programm drauf 
ans Laufen zu bekommen (mit allem, was dazu vorher noch nötig ist), 
halte ich für sehr aufwändig.

von Felix (Gast)


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Also ich habe ein Intel Studybook (für 44 Euro bei E-Bay neu gekauft) 
mit vorinstalliertem Android hergenommen und dort ohne besonders großen 
Aufwand Debian Linux installiert. Das Tablet hat ein Bios und eine 
normale USB-Schnittstelle. Da kann man also ganz normal Software 
installieren, als wäre es ein PC. Man muss nix Flashen etc. Als 
grafische Oberfläche benutze ich Enlightenment mit Einstellungen, welche 
die Touch Bedienung erleichtern. Das geht sehr gut, man darf aber nicht 
erwarten, dass alles so perfekt zusammen passt, als würde man ein iPad 
benutzen. Dennoch bin ich mit meiner Lösung sehr zufrieden. Dank x86 
Architektur des Intel Atom Prozessors ist es auch keinerlei Problem mit 
einem beliebigen Standardsoftwareframework darauf eigene grafische 
Anwendungen in Betrieb zu nehmen. Ich entwickle zum Beispiel einfach 
Java Anwendungen auf meinem normalen PC und kopiere sie dann über das 
Netzwerk auf das Tablet - läuft. Dank x86-Prozessor kann ich auch 
problemlos aus Java auf die USB Schnittstelle zugreifen und mich mit 
meinem Microcontrollerboard verbinden, welches Messdaten an das Tablet 
ausgibt und andersrum vom Tablet aus meine selbstentwickelten Geräte 
steuern. Für mich die ideale Lösung, da ich alle Freiheiten habe. :)

von Felix (Gast)


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Achja, Ubuntu Touch hatte ich mir auch angeschaut. Allerdings kann man 
da auch nicht so einfach eigene Anwendungen draufbringen. Da muss man 
genau wie bei Android oder Apple ein spezielles Softwareframework 
nutzen. Da wollte ich mich aber nicht einschränken lassen. Richtig 
ausprobiert habe ich es aber nicht. Vielleicht gibs da ja auch noch 
andere Möglichkeiten.

von Guest (Gast)


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chroot?

von Franz S. (franz_0815)


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Hallo Felix
Das hört sich doch machbar an.
Wie hast du das Debian System auf das Android Tablet bekommen ?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Rolf Magnus schrieb:
> Axel Schwenke schrieb:
>> Android ist Linux.
>
> Android hat außer dem Kernel nur wenig mit einem typischen Linux-System
> gemeinsam.

Das liegt dann eher an einer etwas merkwürdigen Vorstellung davon, was 
"ein typisches Linux-System" ist.

>> Wenn du das Linux unterhalb einer Android-Installation "nackt" nutzen
>> willst, mußt du das Gerät zuerst mal rooten. Danach hast du einen z.B.
>> Shell-Zugang als root und kannst alles weitere anstellen, wozu deine
>> Phantasie reicht.
>
> Die Shell ist aber dann doch eher eingeschränkt, und auch sonst ist
> vieles ganz anders, als man es sonst von Linux gewöhnt ist. Selbst die
> Verzeichnisstruktur ist anders. Ein klassisches Package-Management
> gibt's auch nicht.

Du bist noch nicht lange bei Linux, oder? Sowohl der FHS als auch 
Paketmanager sind relativ junge Entwicklungen. Linux gabs schon lange 
vorher und benutzbar war es auch. Weniger komfortabel, sicher. Aber 
trotzdem benutzbar. BTDT.

> Unter diesen Voraussetzungen da ein Qt-Programm drauf
> ans Laufen zu bekommen (mit allem, was dazu vorher noch nötig ist),
> halte ich für sehr aufwändig.

Trotzdem weit weniger aufwendig, als erstmal selber ein Linux auf die 
Hardware zu portieren. Aber das Problem steckt schon im Anspruch des TE. 
Er ist zu faul, Android-Programmierung zu lernen und glaubt es wäre 
einfacher, da mal eben das Android gegen ein Ubuntu zu tauschen. Ich 
fürchte da wird er eine Enttäuschung erleben. Und mein Mitleid hält sich 
in Grenzen.

von Felix (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> Er ist zu faul, Android-Programmierung zu lernen

Ich finde nicht, dass man sagen, kann das jemand zu faul ist Android 
Programmierung zu lernen, nur weil er das nicht machen möchte. Ich 
wollte beim Tablet ebenfalls nur den Weg des geringsten Widerstandes 
gehen um dort meine eigenen Anwendungen drauf zu bekommen. Mein Ziel war 
es ja, ein hübsches Frontend mit schicker Grafik und Touch Bedienung für 
mein selbstentwickeltes Gerät zu haben. Mein Ziel war es nicht, mich in 
ein neues Betriebssystem, ein neues Framework und womöglich noch eine 
neue Programmiersprache einzuarbeiten. Das kostet alles Zeit, die ich 
lieber in eine tolle Firmware für meinen Microcontroller stecke. Ich 
sehe auch nicht ein, ein Betriebssystem zu verwenden, welches mich 
unnötig einschränkt. Noch kniffliger ist es, Anwendungen auf Apple 
Geräte zu bekommen ...

Franz Suahnein schrieb:
> Wie hast du das Debian System auf das Android Tablet bekommen ?

Wie ich schon geschrieben habe, bringt das Tablet ein stinknormales BIOS 
mit sich. Zusammen mit dem x86 Prozessor und der USB-Schnittstelle ist 
das Ding quasi ein ganz normaler PC und lässt sich auch genauso 
installieren. Ich habe einfach ein aktives USB-Hub dort angeschlossen. 
An das Hub habe ich eine Tastatur, einen USB-Stick mit dem 
Netinstall-ISO von Debian drauf und eine USB-Netzwerkkarte 
angeschlossen. Das ganze dann ans Heimnetz und im BIOS Booten von USB 
eingestellt. Das Netinstall-ISO wird dann gebootet und los gehts mit 
einer Standard-Debian-Installation. Da gibs keine großen Geheimnisse und 
keine besonderen Tricks zu wissen. ;)

Du kannst bei Google mal nach Frickeltablet suchen. Darunter findet man 
eine Seite, die einem viele Infos und Hilfestellungen liefert. Ich 
persönlich fand die Seite nützlich, weil dort zum Beispiel steht, welche 
Hardware verbaut ist und wie man ins BIOS kommt. Ich habe mir dort aber 
nur alle notwendigen Infos zusammen gesucht und bin dann anders als dort 
vorgeschlagen vorgegangen. Die Informationen dort wurden zwar mit viel 
Fleiß zusammen getragen, aber ich habe andere Programme und Vorgehen 
bevorzugt. Ich würde es wieder genauso machen.

von Felix (Gast)


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Felix schrieb:
> Ich würde es wieder genauso machen.

Nagut, ich würde wohl beim nächsten Mal mehr Geld in die Hand nehmen und 
in ein Gerät mit besserem Display und mehr Rechenleistung investieren. 
Aber sonst bin ich mit allem zufrieden.

von Rolf Magnus (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> Rolf Magnus schrieb:
>> Axel Schwenke schrieb:
>>> Android ist Linux.
>>
>> Android hat außer dem Kernel nur wenig mit einem typischen Linux-System
>> gemeinsam.
>
> Das liegt dann eher an einer etwas merkwürdigen Vorstellung davon, was
> "ein typisches Linux-System" ist.

Vor Android gab es praktisch nur die, die ich als "typisch" bezeichnen 
würde. Es gibt einfach viele Dinge, die Android ganz anders macht, als 
man es selbst auf einem DD-Wrt oder einem Linux-basierten TomTom 
vorfindet.

> Du bist noch nicht lange bei Linux, oder?

Seit ca. 18 Jahren.

> Sowohl der FHS als auch Paketmanager sind relativ junge Entwicklungen.

Ein Verzeichnis /usr war auch schon vor dem FHS normal. Bei Android 
gibt's ein solches aber nicht.
Was das Packagemanagement betrifft, habe ich das vielleicht etwas 
ungeschickt hingeschrieben. Es ging mir hier nicht darum, zu behaupten, 
daß ein Packagemanager grundsätzlich zu Linux gehört, sondern eher, daß 
dessen Fehlen es in Kombination mit der Android-Basis es schwierig und 
umständlich macht, da alles draufzukriegen, was man für das gewünschte 
Vorhaben braucht.

> Er ist zu faul, Android-Programmierung zu lernen und glaubt es wäre
> einfacher, da mal eben das Android gegen ein Ubuntu zu tauschen.

Ich hätte auch gern ein Tablet mit einem richtigen Linux drauf. Das wäre 
mir lieber als eins mit Android. Es gibt verschiedene Programme, die ich 
auch nicht extra nach Android portieren wollen würde.
Auf der anderen Seite würde ich auch gerne Android-Apps auf meinem PC 
laufen lassen, was auch nicht geht - trotz angeblich so 
plattformunabhängigem Java und trotz angeblich fast gleichem 
Betriebssystem.

von Linksammler (Gast)


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