Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Berechung des Neutralleiterstroms


von Johannes H. (jonny089)


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Hallo,
ich arbeite im Moment an einer Software zum auswerten von 
Dreiphasenwechselstrom-Verbrauchern. Die Verbraucher werden dabei im 
Stern gemessen und ich erhalte für jede Phase die Augenblickswerte des 
Stroms und der Spannung, wie im Dateianhang zu sehen ist.

Nun errechne ich mir sämtliche Leistungs- und Netzdaten und frage mich, 
ob ich den Betrag des Neutralleiterstroms einfach über die 
Effektivwertbildung der Addition der Augenblickswerte des Stroms der 
drei Einzelphasen erhalte.

Momentanwerte des Neutralleiterstroms bestimmen:
iN(t)=i1(t)+i2(t)+i3(t)

Wenn das Netz unsymmetrisch belastet ist, sollte ich ja jetzt den 
zeitlichen Verlauf des Neutralleiterstroms erhalten.

Anschließend würde ich dann von dem zeitlichen Verlauf den Effektivwert 
bilden.

Ist dieses Verfahren zur Bestimmung des Betrags des Neutralleiterstroms 
korrekt oder habe ich etwas nicht bedacht?

Mit freundlichen Grüßen
Johannes

von DS (Gast)


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Johannes H. schrieb:
> iN(t)=i1(t)+i2(t)+i3(t)

So wie Du es gezeichnet hast ist

iN(t)=i1(t)+i2(t)+i3(t) = 0

Dafür braucht es Software? Vor der Programmierung erst mal die 
Grundlagen in einem Buch (!) oder im Netz anschauen.

von Johannes H. (jonny089)


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Wieso soll das der Fall sein? Ich hab doch geschrieben, dass es sich um 
unsysmmetrische Belastung handelt und ich einen Neutralleiterstrom habe. 
Es geht mir auch nicht direkt um die Zeichnung, die soll nur darstellen, 
dass ich die Augenblickswerte von Strom- und Spannung der drei Phasen 
habe.

Folglich müsste mithilfe von Kirchhoff der zeitliche Verlauf des 
Neutralleiterstroms aus den zeitlichen Verläufen der Phasenströme 
bestimmt werden können. Effektivwertbildung davon sollte mir doch dann 
den Betrag des Neutralleiterstoms ergeben.

Was hab ich da an den Grundlagen nicht richtig verstanden?

von S. E. (crayse)


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Ja, das sieht für micht richtig aus.

Dass der Strom durch den Neutralleiter im Allgemeinen hier immer 0 sein 
soll, sehe ich so nicht. Das würde nur gelten, falls Z1=Z2=Z3.
Aber z.B. für den Trivialfall, dass
 ist klarerweise

Ich denke, du hast alles richtig verstanden!

: Bearbeitet durch User
von DS (Gast)


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Da habe ich die Dreidimensionalität der Zeichnung übersehen.
Kirchhoff interessiert sich nicht für Zeitverläufe, Beträge, 
Effektivwerte, Mittelwerte, AC oder DC oder...

von Johannes H. (jonny089)


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Es geht darum, den Effektivwert des Neutralleiterstroms zu bestimmen, um 
die Richtigkeit der Dimensionierung der Leitungen zu überprüfen, oder um 
festzustellen, ob Leitungen über- oder unterdimensioniert sind.

ds, könntest du mir sagen, warum ich das deiner Meinung nach so nicht 
machen kann?

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Johannes H. schrieb:
> Hallo,
> ich arbeite im Moment an einer Software
> Johannes

Hallo Johannes,
mit LTSpice geht das sehr schön.

Besonders interessanter Fall:
Was passiert mit L1 und L2 wenn man L3 nach N kurzschließt.
Seht selbst in 002.
Spiel mal damit, es lohnt sich!


LG
old.

von Grrrr (Gast)


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Johannes H. schrieb:
>
> Momentanwerte des Neutralleiterstroms bestimmen:
> iN(t)=i1(t)+i2(t)+i3(t)

Natürlich funktioniert das, und zwar gilt das für jede Zeit t. Insofern 
"interessiert sich Kirchhof" sehr wohl für den Zeitverlauf der Ströme in 
diesem Knotenpunkt, aber nicht für Effektivwert etc., weil das schlicht 
nix mit den KH Gesetzen zu tun hat.

>
> Anschließend würde ich dann von dem zeitlichen Verlauf den Effektivwert
> bilden.

Ja, das geht auch; aber nicht umgekehrt, d.h. zuerst Effektivwerte 
bilden und dann addieren wäre Unfug.

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