guten Abend, ich und ein Freund hatten letztens die Idee man könnte ja mal ein altes Fahrrad mit einem Motor versehen, nicht so zum täglich rumfahren nur so als Experiment aus Spaß. Dafür wollten wir einen Scooter Motor verwenden, da solche richtigen "professionellen" motoren für Fahrräder alle zu teuer für unseren Zweck wären. Jetzt bin ich bei Amazon auf folgende Angebote gestoßen: http://www.amazon.de/HMParts-Elektro-Motor-2650RPM-Scooter/dp/B00RCZN9EU/ref=sr_1_12?ie=UTF8&qid=1432685992&sr=8-12&keywords=scooter+motor+24v und http://www.amazon.de/HMParts-Elektro-Motor-2750RPM-Scooter/dp/B00RCXSKAK/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1432686261&sr=8-4&keywords=scooter+motor+24v der eine hat 300W und der andere 350W, nur steht beim 350W Motor 14A und beim 300W 16,5A (auch bei "rated Current" auf dem Etikett auf dem Motor) Wenn man jetzt aber die Leistung mit 24V und 14A bzw 16,5A berechnet, kommt einmal 336W und 396W statt 350W und 300W raus, Was ja einmal zu wenig und einmal viel mehr ist als die Wattangabe auf dem Motor. Was hab ich da falsch verstanden und warum kommt da sowas anderes raus? Warum hat der Motor mit 300W eine höhere Ampereangabe als der 350W motor? und was genau bedeutet eigentlich dieses "rated current"? Wenn ich nun so einen Motor mit einer Kette mit meinem Fahrradpedal verbinde, reicht es den einfach mit 24V zu versorgen oder braucht der noch einen extra Controller (wenn ja warum?)? So sind einige Fragen ich hoff mal dass die Fragen nicht zu blöd sind, aber wie man so schön sagt wer nicht fragt bleibt dumm ;) vielleicht versteh ich ja dann solche Angaben besser danke schonmal, Joh
Das scheint der gleiche Motor zu sein, die Bezeichnung MY1016 steht jedenfalls auf beiden drauf. Unter welchen Bedingungen die Leistungsangabe und der Stromverbrauch gemessen wurden, ist weiterhin unklar. Joh R. schrieb: > Wenn ich nun so einen Motor mit einer Kette mit meinem Fahrradpedal > verbinde, reicht es den einfach mit 24V zu versorgen oder braucht der > noch einen extra Controller (wenn ja warum?)? Du brauchst in jedem Fall einen PWM Controller (siehe weiter unten die Zubehörbildchen), denn du kannst so einen Motor keinesfalls einfach an- und ausschalten, weil er erstens selber unter den dabei entstehenden Kräften leiden würde und du auch keine Kontrolle hättest. Du tritts ja selber auch erstmal langsam in die Pedale beim Losfahren und wirst dann schneller. Wie ein Scooter brauchst du also eine Gasregelung. Allerdings ist ein 15A Regler für so einen Motor sinnlos, es sollte eher einer sein, der so um die 50A steuern kann, denn so ein Motor ist beim Anfahren praktisch ein Kurzschluss. Du musst dir auch Gedanken um einen Freilauf machen. Ausserdem ist ein entsprechender Akku schon ein ganz schöner Trumm. Bei Vollast nuckelt dir der Motor ein Set aus 2 kleinen Autobatterien a la 33Ah in 2 Stunden leer, und du willst sicher keine 2 kleinen Autobatterien mitschleppen. Bleibt also nur was etwas kleineres mit kürzerer Laufzeit. Die meisten E-Bikes und Scooter benutzen heute auch keine DC-(Bürsten)Motore mehr, sondern mehrphasige PMSM, das soll dich aber erstmal nicht stören. Die Bürsten nutzen sich halt ab.
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das mit der Bezeichnung hat mich auch schon gewundert, es gibt auch noch zb 250W Motoren die MY1610 draufstehen haben... Zum Anfahren würde ich den Motor gar nicht einschalten, erst mit den Pedalen etwas Geschwindigkeit aufbauen und dann den Motor dazu schalten. Abnutzung wird denk ich auch kein so großes Problem werden, da das ganze wie gesagt nur so als Experiment aufgebaut wird und nicht zum ständig damit rumfahren. Dass man so einen Controller brauch hab ich mir schon fast gedacht... würde der hier gehen: http://www.amazon.de/B%C3%BCrsten-Steuerung-Controller-Electric-Scooter/dp/B00RDVS2M2/ref=sr_1_5?s=diy&ie=UTF8&qid=1432742361&sr=1-5&keywords=motor+controller ? Der kann zwar nur um die 30A schalten, aber da der Motor ja nicht zum Anfahren benutzt werden soll wird der schon nicht dauernd 30A oder mehr brauchen oder wenn der doch nicht geht den hier:http://www.amazon.de/ZJchao-TM-Control-RC-Controller-10-50V/dp/B00PZCNV2W/ref=sr_1_11?s=diy&ie=UTF8&qid=1432742361&sr=1-11&keywords=motor+controller#productDetails nur hat der andere eben schönere Anschlüsse für externe Schalter usw.
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Solange du keine genauen Angaben hast und nicht nachmessen kannst, solltest du keinen Controller kaufen. Typischerweise brauchen Motoren beim Anlaufen 5 bis 20 mal soviel Strom, wie bei Nennlast. Du willst aber kaum einen Controller für 280 Ampere kaufen, wenn es nicht wirklich nötig ist. Könnte nämlich teuer werden. Also kaufe erst den Motor und messe dann den Innenwiderstand der Spule im Stillstand. Dann teilst du die 24V durch den gemessenen Widerstand, das ergibt den Strom, den Controller, Batterie und Verkabelung aushalten müssen. Nur mal so zum Größenvergleich: Mein R/C Modellauto hat eine durchschnittliche Stromaufnahme von 7,2V * 10A = 72 Watt. Der Regler ist jedoch für 70A, also ca 500 Watt spezifiziert (kurzzeitig natürlich). Du siehst, dass meine geschätzten 280A Anlaufstrom gar nich so unrealistisch sind.
Die leicht verwirrenden Angaben zeigen von der "Sorgfalt" des Herstellers bzw. Lieferanten...! Glaubst Du alles was Du im Netz oder auf Amazon liest? Die Leistungsangabe auf einem Motor steht normalerweise für die mechanische Leistungsabgabe an der Welle.
emot schrieb: > Glaubst Du alles was Du im Netz oder auf Amazon liest? wenn ich nirgends was besseres finde oder es selber nicht besser weiß schon
Joh R. schrieb: > Warum > hat der Motor mit 300W eine höhere Ampereangabe als der 350W motor? und > was genau bedeutet eigentlich dieses "rated current"? Das ist der Strom, den der Hersteller seinem Motor zutraut, ohne daß er im Dauerbetrieb überhitzt und durchbrennt. Mit guter Kühlung oder für kurze Zeit (und das können bei der Masse/Wärmekapazität dieser Motoren schon Minuten sein) schafft er auch wesentlich mehr. Stefan Us schrieb: > Du willst aber kaum einen Controller für 280 Ampere > kaufen, wenn es nicht wirklich nötig ist. Könnte nämlich teuer werden. Den brauchst du auch nicht. Nimm zwei 8 bis 12Ah Bleiakkus (ausgemusterte aus USVs sind eine gute billige Quelle). Deren Innenwiderstand zusammen mit der übrigen Verkabelung ergeben einen brauchbaren Anfahrwiderstand. Einschalten über einen Leistungstaster, den man losläßt, wenn man schnell genug ist. Das System Fahrrad ist so träge, da kann man die PWM mit dem Daumen machen. Was man aber braucht, ist eine passende Untersetzung, sonst fehlts an Drehmoment. Die ist aber mit gängigen Kettenrädern nicht so leicht hinzukriegen. Wenn dann nach einer Weile der Taster abgebrannt ist und man weitermachen will, nimmt man einen BTS550 und braucht nur noch einen Microtaster nach GND. Im Gegensatz zu Leistungstastern hab ich noch keinen BTS kaputt gekriegt. Am Ende könnte sich aber ergeben, daß die mechanischen Probleme größer als die elektrischen sind, so sich biegende Motorhalterungen, Kettenritzel die sich von der Achse lösen etc. MfG Klaus
Joh R. schrieb: > Zum Anfahren würde ich den Motor gar nicht einschalten, erst mit den > Pedalen etwas Geschwindigkeit aufbauen und dann den Motor dazu schalten. Das ist ein schöner Wunsch, aber irgendwann machst du es doch und dann rummst es. Wenn du die richtige Drehzahl nicht abpasst, wirken da immer noch richtige Kräfte auf den Motor, steuern ist also in jedem Fall besser - schont auch den Akku. Klaus schrieb: > Im Gegensatz zu Leistungstastern hab ich noch > keinen BTS kaputt gekriegt Ich persönlich auch noch nicht, aber zwei meiner Kollegen habens hingekriegt. Die Jungs haben allerdings auch statt der erlaubten 30V beim BTS mal eben 48V angelegt. Da konnte selbst die Überspannungssicherung im Chip nur noch kurz mit den Schultern zucken :-P
Klaus schrieb: > Nimm zwei 8 bis 12Ah Bleiakkus > (ausgemusterte aus USVs sind eine gute billige Quelle). Aber nur, wenn man sie geschenkt bekommt. USV-Akkus sind i.d.R. Standby-Typen und nicht für zyklischen Betrieb geeignet. Das heißt, sie geben bei häufiger, tiefer Entladung relativ schnell den Geist auf und die Spannungslage ist auch schlechter als bei den Zyklen-Typen. In mienem Pedelec dienen zwei zyklenfeste 12V/22Ah Bleigels als Energiequelle, die den 250W Motor ungefähr eine Stunde am Laufen halten. Je nach Geländeprofil auch mal mehr oder weniger. Sowas wie "Fahrspaß" darf man von Motoren dieser Leistungsklasse aber nicht erwarten. Ohne Tretunterstützung reicht die Power für gemütliches Cruisen mit ~20km/h auf ebener Piste und schon bei leichten Steigungen muß zusätzlich Muskelkraft bemüht werden. Nicht daß ihr jetzt 'nen Haufen Geld investiert und dann enttäuscht seid.
Icke ®. schrieb: > USV-Akkus sind i.d.R. > Standby-Typen und nicht für zyklischen Betrieb geeignet. Das heißt, sie > geben bei häufiger, tiefer Entladung relativ schnell den Geist auf und > die Spannungslage ist auch schlechter als bei den Zyklen-Typen Das ist natürlich ganz furchtbar wichtig für Joh R. schrieb: > als Experiment aus Spaß. Für ein richtiges Pedelec kommen eigentlich nur Lithium Akkus in Frage MfG Klaus
Klaus schrieb: > Das ist natürlich ganz furchtbar wichtig für > > Joh R. schrieb: >> als Experiment aus Spaß. Wenn man die Akkus für Geld kaufen muß, schon. Dann lohnt sich der überschaubare Mehrpreis für zyklenfeste Typen nämlich.
Icke ®. schrieb: > Wenn man die Akkus für Geld kaufen muß, schon. Dann lohnt sich der > überschaubare Mehrpreis für zyklenfeste Typen nämlich. Hast natürlich recht, kriegst auch ein Bienchen ins Muttiheft MfG Klaus
>> Warum >> hat der Motor mit 300W eine höhere Ampereangabe als der 350W motor? und >> was genau bedeutet eigentlich dieses "rated current"? > Das ist der Strom, den der Hersteller seinem Motor zutraut, ohne daß > er im Dauerbetrieb überhitzt und durchbrennt. ("Rated current" bedeuted "Nennstrom".) Mit den Motordaten bzw. Typenschild aus dem 2. Link (mit 2750/min) erhält man nur eine grobe Information, 24 V mal 14 A ergeben eben keine 350 W, an der Welle schon gar nicht. => Traue keinem Typenschild, das Du nicht selbst ...
Icke ®. schrieb: > Sowas wie "Fahrspaß" darf man von Motoren dieser Leistungsklasse aber > nicht erwarten. Ohne Tretunterstützung reicht die Power für gemütliches > Cruisen mit ~20km/h auf ebener Piste und schon bei leichten Steigungen > muß zusätzlich Muskelkraft bemüht werden. naja wir haben uns ein bisschen von dem Projekt hier http://www.doityourselfgadgets.com/2012/03/electric-bicycle-20.html inspierieren lassen... wir bauen das Teil auch eigentlich mehr wegen dem Spaß am zusammenschrauben und halt so um ein bisschen über die Felder zu fahren
Der sollte reichen: http://www.hobbyking.com/hobbyking/store/__18129__Turnigy_Aerodrive_SK3_6374_192kv_Brushless_Outrunner_Motor.html Speed Controller und Akkus gibts dort ebenfalls. Falls der Motor nicht reichen sollte: http://www.hobbyking.com/hobbyking/store/__14427__Turnigy_CA120_70_Brushless_Outrunner_100cc_eq_.html Damit kommt man dann auch vom Boden: https://www.youtube.com/watch?v=2IBPgdA-zWM
U. B. schrieb: > 24 V mal 14 A ergeben eben keine 350 W 24,4 V (gerundet 24) * 14,4 A (gerundet 14) = 351.36 W (gerundet 350), wobei ein Bleiakku mit nominal 24V (die da auch aufgedruckt sind) im geladenen Zustand über 27V hat. Wer da mehr als zwei signifikante Stellen erwartet sollte aus dem Freifeld wieder zurück ins Labor. Joh R. schrieb: > naja wir haben uns ein bisschen von dem Projekt hier > http://www.doityourselfgadgets.com/2012/03/electric-bicycle-20.html > inspierieren lassen... Das ist ja fast so, wie ich es oben beschrieben habe. Der Reibrad-Antrieb ist eine gute Lösung, wenn die Kräfte mal zu hoch werden, kann er durchrutschen ohne daß gleich etwas bricht. Man kann das sicher auch ans Vorderrad anmachen, so wie bei der Velosolex der Zweitakter. MfG Klaus
Die Bromfiets der 70er-80er hatten dich auch einen Motor mit Reibrad, der ohne Getriebe auf das Vorderrad abgesenkt wurde. Gibt's die überhaupt noch? Wenn ich bei Google danach suche, finde ich nur aktuelle Mopeds und Roller. @Edit: Ach das sind ja die genannten Velosolex. Na, jetzt weiss ich auch, wie die wirklich hießen :-) Gibt's nicht mehr, oder?
>> 24 V mal 14 A ergeben eben keine 350 W > 24,4 V (gerundet 24) * 14,4 A (gerundet 14) = 351.36 W (gerundet 350), ... Es ist aber durchaus seriös und üblich, Motoren "für 24 V", auch bei 24,0 V auszumessen. Und wenn dieser Motor aus 351,36 W mechanische 350 W macht (auf dem Typenschild steht ja "Output") ist er wirklich gut ;-) Den stromstärksten 24 V-Motor, den ich mal 'im Freifeld' messen musste, hatte übrigens 800 A.
Stefan Us schrieb: > Gibt's nicht mehr, oder? Die komplette Fertigung der Velosolex wurde mal von Frankreich nach China und Ungarn verkauft, in Ungarn wird aber seit 2002 nicht mehr gebaut: https://en.wikipedia.org/wiki/V%C3%A9loSoleX Angeblich gibts also wieder welche aus Frankreich, aber das Antriebskonzept mit dem kleinen Zweitakter ist einfach out. Ich hatte lange Jahre mehrere 'original' französische, aber so richtig gut hat das bei Regen nicht funktioniert - das Reibrad rutschte doch recht massiv durch. Und die Kiste bei Regen mit nassem Reifen zu starten, war ein Abenteuer, bei dem man händisch den Motor noch richtig auf den Reifen drücken musste. Das fällt bei Elektroantrieb natürlich weg.
>Solange du keine genauen Angaben hast und nicht nachmessen kannst, >solltest du keinen Controller kaufen. > >Typischerweise brauchen Motoren beim Anlaufen 5 bis 20 mal soviel Strom, >wie bei Nennlast. Du willst aber kaum einen Controller für 280 Ampere >kaufen, wenn es nicht wirklich nötig ist. Könnte nämlich teuer werden. Es spielt doch keine Rolle, wie viel Strom der Motor beim Anlaufen oder beim Blockieren braucht. Ein Motorcontroller hat immer eine Strombegrenzung, die Du auf ein Stück mehr als den maximalen Dauerstrom einstellst - oder danach auswählst. Ohne Strombegrenzung hast Du auch viel zu hohe mechanische Belastungen. Das wären dann nämlich auch 20faches Drehmoment.
MatthiasS_1970 schrieb: > Es spielt doch keine Rolle, wie viel Strom der Motor beim Anlaufen oder > beim Blockieren braucht. Ein Motorcontroller hat immer eine > Strombegrenzung, die Du auf ein Stück mehr als den maximalen Dauerstrom > einstellst - oder danach auswählst. Wenn ich jetzt einen 24V ~30A Motor Controller habe ("Current Limit: 28A+-1A Short Voltage"), bedeutet das dann dass die Begrenzung bei ~30A liegt, der Motor also nicht mehr als die ~30A bekommt? Wenn er doch mehr ziehen sollte geht der Controller aber nicht kaputt oder? Bin nicht so fit mit den englischen technischen Ausdrücken...
Ja, davon kannst du ausgehen, sofern diese Beschreibung stimmt. Die Chinesen verkaufen allerdings auch oft Sachen mit falschen Beschreibungen. Ein Blick ins Datenblatt wäre daher hilfreich.
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