Denke momentan über Hausautomatisierung für einen Neubau nach. Ich habe nur Angst, dass es in vielen Jahren keine Erstazteile mehr gibt und man dann immer umbauen und basteln muss. Wie seht ihr das? Auch das Thema geplante Obsoleszenz gerade für Produkte im Heimbereich macht mir in dem Zusammenhang sorgen.
Bauherr123 schrieb: > Denke momentan über Hausautomatisierung für einen Neubau nach. Ich > habe > nur Angst, dass es in vielen Jahren keine Erstazteile mehr gibt und man > dann immer umbauen und basteln muss. Die Angst ist sicher berechtigt. Ich halte die Wahrscheinlichkeit für sehr groß, dass man eventuell schon in drei Jahren die heute teuer installierten Teile allesamt wegwerfen darf.
Ohne jetzt naeher spezifizieren zu wollen was "vielen Jahren" heisst, die Sorge ist berechtigt. Abhaengig von der Investition sollte man so eine Anlage in N Jahren abschreiben koennen. Und natuerlich grad voll aufgeschmissen sein, wenn etwas ausfaellt.
Dafür gibt es eben Standarts wie KNX (x Hundert) Hersteller.... Es gibt tausende Anlagen die schon 10 Jahre und mehr auf dem Buckel haben ..... Wer billig kauft , kauft zweimal
Kirk schrieb: > Es gibt tausende Anlagen die schon 10 Jahre und mehr auf dem Buckel > haben ..... Im Frühjahr 2002 wurde die Spezifikation von KNX veröffentlicht, im Dezember 2003 in die europäische Norm EN 50090 übernommen und im November 2006 diese Norm als internationale Norm ISO/IEC 14543-3 akzeptiert.[2] so viele Anlagen die schon mehr als 10Jahre gibt, wird es wohl kaum geben. Und 10Jahre ist keine lange zeit für eine Verfügbarkeit. ISDN ist über 25Jahre und wird auch nächstens Jahr Tod sein. (zumindest was das öffentliche Telefonnetz angeht)
Meine Hausautomatisierung läuft jetzt schon etwa 25 Jahre. Austauschen brauchte ich da noch nichts, habe aber dank eBay genug Ersatzteile um 4 bis 5 weiter Häuser auszurüsten :) Das ganze läuft auf alten S5 SPS Systemen. Wenn man da mal was modernisieren möchte währe auch kein Problem, alles läuft in Rohren zu mehreren Schränken im Keller und auf dem Dachboden. Also wenn du Angst hast irgendwann keine Ersatzteile zu bekommen setze auf jeden Fall Rohre ein, da lässt sich zur not alles mögliche neu einziehen.
Bauherr123 schrieb: > Denke momentan über Hausautomatisierung für einen Neubau nach. Ich habe > nur Angst, dass es in vielen Jahren keine Erstazteile mehr gibt und man > dann immer umbauen und basteln muss. Nur Leerrohre sind zukunftssicher. Ansonsten nimm halt, was gerade billig ist und passt, man muss nicht alles mit demselben System realisieren. Gerade wenn es um Video von der Haustüre, Alarmanlagekontakte an Fenstern, Lautsprecher im Bad geht, ist klassische Hausautomatisierung sowieso unpassend.
Bauherr123 schrieb: > Ich habe > nur Angst, dass es in vielen Jahren keine Erstazteile mehr gibt und man > dann immer umbauen und basteln muss. Wie seht ihr das? Das wird sicher irgendwann so sein. Dass man wie bei herkömmlichen Installationen die Haustechnik über 50+X Jahre ohne größere Umbauten am Laufen halten kann, wird der Vergangenheit angehören. Dass eine SPS nebst Ein- und Ausgangsmodulen wirklich zuverlässiger wie ein altes Stromstoßrelais ist, ist nicht zu erwarten. Vorteil von Hausautomatisierung ist dagegen, dass man viel Kabelsalat und verdrahtungsaufwand einsparen kann. Flexibler bei Erweiterungen ist es auch noch (Schaltern andere Lampen zuweisen, Bewegungsmelder nachrüsten,...) Jürgen D. schrieb: > Meine Hausautomatisierung läuft jetzt schon etwa 25 Jahre. > Austauschen > brauchte ich da noch nichts, habe aber dank eBay genug Ersatzteile um 4 > bis 5 weiter Häuser auszurüsten :) > Das ganze läuft auf alten S5 SPS Systemen. Und wie siehts mit einer Erweiterung in 25 Jahren aus? Wird der Programmieradapter dann immernoch laufen?
Peter II schrieb: > Im Frühjahr 2002 wurde die Spezifikation von KNX veröffentlicht, Das hieß früher EIB, und existiert seit Anfang der 90er Jahre.
Stimmt, das was heute KNX ist, hies früher EIB und beides ist miteinander kompatibel. Wir haben einige Anlagen, mit über 1000 EIB_Geräten, welche seit mehr als 15 Jahren laufen. Klar wird hin und wieder mal was kaputt (mechanisch defekte Taster, Relais, ...) aber die Anlage mit neuen Komponenten zu adaptieren und dieses in die altes Software zu integrieren (besser gesagt, das alte Projekt in die neue Software zu importieren um dort weiter zu programieren) ist absolut problemlos möglich. Nur bei ABB Geräten gibt es da immer wieder Probleme. Christian_RX7
Schreiber schrieb: > Und wie siehts mit einer Erweiterung in 25 Jahren aus? Wird der > Programmieradapter dann immernoch laufen? Wahrscheinlich schon, aber wenn nicht werde ich da wohl die gleichen Probleme haben wie die EIB und KNX Nutzer, ob das 2040 Ultra Extendet KNX 5.3 dann noch die alten Komponenten unterstützt ist auch nicht sicher. Aber da kommen dann die Leerrohre ins Spiel, da werden dann halt die alten S5 Klamotten durch eine S9 oder S11 ersetzt. Ich hoffe mal da bis dahin ein Lichtschalter kein 5x10m^2 braucht, sonst reicht min rohrquerschnitt nicht :)
Am Zukunftssichersten und nahezu endlos flexibel: Alle Schalter, Steckdosen, Lautsprecher, Netzwerk usw. -Leitungen durch Rohre in einen Raum führen. Dort eine Industriesteuerung (SPS) von Siemens, Wago, ... an die Wand dübeln und sich freuen. Wago hat Karten für nahezu alle Protokolle im Programm. Auch Antriebe (Garagentor, Hoftor, Sonnenschutz...) sind kein Problem. Zugriff weltweit per Internet um Zustände und Sensoren ab zu fragen. Einfach per Browser. Ich wüsste keine noch so schräge Anwendung, welche sich nicht machen lässt. Auf den Steuerungen läuft ein offenes Linux. Was es nicht gibt (gibt es das überhaupt?t) lässt sich dazu programmieren. Und wenn der zukünftige Hausbesitzer das alles nicht möchte kann jeder halbwegs intelligente Elektriker die SPS durch Eltakos ersetzen und alles funktioniert. Einfach traumhaft ..
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