Kennt jemand einen 8-bit µC Typ, der besonders störungsfest ist?
Oleg A. schrieb: > Kennt jemand einen 8-bit µC Typ, der besonders störungsfest ist? Störfestigkeit ist eher eine Frage des Schaltungsaufbaus und weeniger eine Frage des Typs.
Vielen Dank, aber diser ist strahlungsresistent (Gamma, Protonen etc.) und nicht EMV resistent. In CERN findet er bestimmt viele Applikationen.
Harald W. schrieb: > Störfestigkeit ist eher eine Frage des Schaltungsaufbaus und > weeniger eine Frage des Typs. Je nachdem. Magnetfelder lassen sich nicht so leicht abschirmen und ein bestimmter Schaltungsaufbau hilft da auch nicht weiter.
Harald W. schrieb: > Störfestigkeit ist eher eine Frage des Schaltungsaufbaus und > weeniger eine Frage des Typs. Wollte ich auch grad sagen. Die Schaltung und das Platinenlayout bestimmen hauptsächlich die EMV. Es kann allerdings vorkommen, daß bei sehr neuen MCs geschludert wurde und der Hersteller nachbessern muß oder ihn wieder einstampfen. Ich setze daher keine Eval-Samples mehr in ein neues Projekt ein.
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Oleg A. schrieb: > Magnetfelder lassen sich nicht so leicht abschirmen und ein > bestimmter Schaltungsaufbau hilft da auch nicht weiter. Gegen starke Wechselfelder kann man die Signalzuführungen bifilar routen. Einen MC würde ich aber nicht direkt in eine Trafowicklung einbauen, sondern außerhalb des Kerns.
Oleg A. schrieb: > Kennt jemand einen 8-bit µC Typ, der besonders störungsfest ist? Halo Oleg, die ganze (uralte) ATMEGA Family mit dem Core @ 5 Volt ist sehr wenig störungsempfindlich. Schon die hohen Spannungspegel spielen eine große Rolle, aber das AVR Core ist auch sehr gut. Das war auch der Grund, warum sich Atmel vor einigen Jahren entschieden hat, den o.g. "space grade" ATmegaS128 auf dem AVR Core zu bauen. Ich würde irgendeinen ATMEGA nehmen, mit 5V versorgen und die Platine ordentlich routen ... Grüße Karel
Oleg A. schrieb: > Je nachdem. Magnetfelder lassen sich nicht so leicht abschirmen und ein > bestimmter Schaltungsaufbau hilft da auch nicht weiter. Na ja, 100A/m Magnetfestigkeit sollten für die Geräte in der Industrie schon machbar sein ohne an der Leiterplatte Klimmzüge zu veranstalten. Bei den Prozessoren ist auch ein Gewisses Maß an EMV-Verträglichkeit dokumentiert, z.B. bei den STM Cortex Prozessoren. Alles darüber hinaus MUSS aber die Schaltung liefern. Durch schlechte Schaltung kann die Verträglichkeit des Systems sogar schlechter werden als die des Prozessors. >Kennt jemand einen 8-bit µC Typ, der besonders störungsfest ist? Wäre also interessant WAS genau gefordert ist. rgds
Peter D. schrieb: > Die Schaltung und das Platinenlayout bestimmen hauptsächlich die EMV. Jein, die ersten AVR waren überraschend anfällig gegen Einstrahlungen auch als nackter Chip. Modernere sind besser.
Hi >Jein, die ersten AVR waren überraschend anfällig gegen Einstrahlungen >auch als nackter Chip. Kann ich nicht behaupten. Bei uns sitzen verschiedene AVRs (angfangen mit dem ATMega103) teilweise ca.15cm neben 5kW-PWM-Endstufen. Laufen problemlos. MfG Spess
Der dürfte ziemlich EMV resisitent sein. Nur das 'µ' passt nicht ganz. http://www.horst-zuse.homepage.t-online.de/z1-nachbau.html
spess53 schrieb: > Kann ich nicht behaupten. Bei uns sitzen verschiedene AVRs (angfangen > mit dem ATMega103) teilweise ca.15cm neben 5kW-PWM-Endstufen. Laufen > problemlos. Ein ATmega ist nun wahrlich nicht einer der ersten AVR, sondern kam Jahre später.
Vielleicht solltest du mal näher ausführen, was du genau vorhast. Wogegen wünscht du dir erhöhte Störfestigkeit? Magnetfelder / Elektrische Felder, Bei welcher Frequenz? Oder ESD? Burst? SURGE? Ringwave? Ode Leitungsgeführte Störungen? Was ist die Anwendung? Wie hoch sind die Störpegel? Wie andere schon geschrieben haben, 90% davon hängt von der externen Beschaltung ab. Ein SURGE-fester µC müsste erst noch erfunden werden, wohingegen es gegen ESD integrierte Lösungen gibt (schon fast Standard...).
Michael B. schrieb: > Jein, die ersten AVR waren überraschend anfällig gegen Einstrahlungen > auch als nackter Chip. Das meinte ich damit, daß man keine super neuen MCs nehmen sollte. Ich hatte auch ein Problem, das den Einsatz der classic AVRs (AT90Sxxxx) ausschloß, es war aber kein EMV-Problem. Die Fusebits wurden beim Power-On manchmal nicht richtig übernommen und dann half auch kein externer Reset-IC. Der MC blieb hängen, wenn interner Takt gefust war, aber er sich auf extern stellte. Ich hätte die Platine schon fast in die Produktion gegeben, als beim 10. Netzschalter betätigen von 10 Versuchen der MC sich tot stellte. Ein weiteres kritisches Power-On Problem der ersten Typen war der vergeßliche EEPROM.
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WehOhWeh schrieb: > Vielleicht solltest du mal näher ausführen, was du genau vorhast. > > Was ist die Anwendung? Genau. Warum gerade der Mikrocontroller selbst gegen magnetische Einwirkungen resistent sein soll, erschließt sich mir zunächst einmal nicht. Man muss den ja nicht "nackt" verwenden, sondern man könnte vermutlich auch eine entsprechende Abschirmung (also ein Gehäuse aus geeignetem Material) installieren. Aber dazu wissen wir zu wenig über den konkreten Anwendungsfall. Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Mu-Metall
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WehOhWeh schrieb: > Wogegen wünscht du dir erhöhte Störfestigkeit? > Magnetfelder / Elektrische Felder, Bei welcher Frequenz? > Oder ESD? Burst? SURGE? Ringwave? > Ode Leitungsgeführte Störungen? Magnetische Wechselfelder (gepulst) max 10kA/m im Bereich 10kHz-100kHz.
http://hollandshielding.com/Products http://www.abschirmung.de/magnetfeld-abschirmung/magnoshield-flex/ http://www.aaronia.de/produkte/abschirmungen/ und einige andere. Das Mu- wurde ja schon genannt.
Wir hatten ein Problem die auf die "Chipgröße" zuruckzuführen war. Selber Core, selbe technologie aber unterschiedliche Speichergröße... Je größer das Die (was ja bei mehr Speicher automatisch passiert) desto größer die "Antenne" die Quark empfängt :-( ATmega48 geht wunderbar, Atmega328 steigt aus wenn ein großer Klimakompressor anspringt...
Harry schrieb: > Wir hatten ein Problem die auf die "Chipgröße" zuruckzuführen war. > Selber Core, selbe technologie aber unterschiedliche Speichergröße... > Je größer das Die (was ja bei mehr Speicher automatisch passiert) desto > größer die "Antenne" die Quark empfängt :-( ATmega48 geht wunderbar, > Atmega328 steigt aus wenn ein großer Klimakompressor anspringt... Und zwischen dem Mikrocontroller und dem Klimakompressor ist nur Luft, oder wie muss man sich das vorstellen? Ich bin nun wirklich nicht der größte EMV-Experte aller Zeiten. Wenn man aber keinerlei Abschirmung installiert, dann wundert es mich nicht wenn es Probleme mit elektromagnetischen Einflüssen gibt.
Oleg A. schrieb: > WehOhWeh schrieb: >> Wogegen wünscht du dir erhöhte Störfestigkeit? >> Magnetfelder / Elektrische Felder, Bei welcher Frequenz? >> Oder ESD? Burst? SURGE? Ringwave? >> Ode Leitungsgeführte Störungen? > > Magnetische Wechselfelder (gepulst) max 10kA/m im Bereich 10kHz-100kHz. Jedes von einer Leiterschleife umfasste, sich änderndes Magnetfeld, induziert in dieser Leiterschleife eine Spannung. Wichtig ist in diesem Zusammenhang: Je größer die Fläche ist, welche von der Leiterschleife aufgespannt wird, desto größer auch die induzierte Spannung. Darum gilt: Flächen klein halten! Das geht natürlich immer dort gut, wo die verwendeten Platinen sehr klein sind. Also kleines Package, kleine SMD-Bauteile. Alles möglichst winzig aufbauen. Und höllisch aufpassen das keine ungewollten Schleifen entstehen. Nochwas: Ist die Magnetfeldrichtung bekannt? Wenn ja, dann darauf achten, dass die Leiterplatte so ausgerichtet ist, dass der Normalenvektor der aufgespannten Schleifenfläche orthogonal zum Flussvektor ausgerichtet ist. Dadurch kann die induzierte Störgröße praktisch auf null begrenzt werden - Durch schlichtes Ausrichten der Platine!
Nochwas als Tip hinterher: Präzise und ausführliche Angaben gleich zu Beginn! Dies erleichtert jegliche Hilfestellung enorm!
>Magnetische Wechselfelder (gepulst) max 10kA/m im Bereich 10kHz-100kHz.
Hab ich mich verrechnet, oder ist das in Luft etwa 12mT?
Würde ich statisch was den Chip betrifft vernachlässigen.
Dynamisch hängt es von Geschwindigkeit und Induktivität der Schleifen
ab. In einem Multilayerdesign mit sauberen Masseflächen hätte ich da
aber auch nicht allzuviel Angst.
Wenn man trotzdem etwas tun möchte:
Höhere Frequenzen wie in diesem Fall lassen sich dank Skineffekt schon
mit Alu/Kupfer/Silber schirmen. Das kann hilfreich sein wenn das
magnetische Feld möglichst wenig verformt oder eine magnetische
Kraftwirkung vermieden werden soll.
viel Erfolg
hauspapa
S. K. schrieb: > Höhere Frequenzen wie in diesem Fall lassen sich dank Skineffekt schon > mit Alu/Kupfer/Silber schirmen. Das kann hilfreich sein wenn das > magnetische Feld möglichst wenig verformt oder eine magnetische > Kraftwirkung vermieden werden soll. Hinter dieser Aussage steht aber reichlich viel Wunschdenken. Abschirmen kann man so, aber das Feld wird heftig verzerrt und auch die Kraftwirkungen sind nicht zu vernachlässigen. Geht nur alles in die andere Richtung wie bei ferromagnetischenn Werkstoffen.
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Oleg A. schrieb: > Magnetische Wechselfelder (gepulst) max 10kA/m im Bereich 10kHz-100kHz. Das bekommst Du mit dem Chip alleine nicht hin folglich ist die Frage nicht: "welcher Chip ist möglichst unempfindlich" sondern: "wie bekomme ich meine Schaltung so hin dass sie bei den Magentfeldern noch funktioniert". Wenn ich das richtig gesehen habe kommen die Anforderungen aus dem Bereich Windeeneergie/Turbinenbau - korrekt? rgds
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