Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungsversorgung für LED Streifen


von Juli L. (Gast)


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Hallo Technikfreunde,

es hat sich folgendes zugetragen:
Meine liebenswerte Mutter ging von der Idee beflügelt, einen Spiegel mit 
LED Streifen zu beleuchten, in das nächstliegende Elektrofachgeschäft. 
Das werte Personal dort hat ihr eine Kabeltrommel LED Streifen und 2 LED 
Trafos angeboten, die meine kauffreudige Mutter mitnahm. Zu Hause 
angekommen drückt sie mir die neu erstandenen Artikel in die Hand mit 
der Aufforderung, ich solle die neue Beleuchtung installieren.

Nun zu meiner geleisteten Vorarbeit:

Der LED Streifen soll 8m lang sein:

Zur Sicherheit gehe ich von einem Spielraum von 20% aus:

Damit beträgt die Stromfestigkeit des Netzteils:


Der Trafo ist ein Zamel ETZ70 (230VAC / 12VDC) und auf nur 70W 
ausgelegt. Meine Mutter begründet das Vorhanden sein von zwei dieser 
elektronischen Geräte damit, dass der Verkäufer ihr empfohlen die 
benötigte Gesamtleistung auf zwei Trafos aufzuteilen.

Mir stellt sich nun die Frage, inwiefern ich den Empfehlungen Folge 
leisten sollte und wie dann die Schaltung aussehen sollte.
Oder ist es nicht sinnvoller ein einzelnes Netzteil mit 12VDC und 10A zu 
besorgen?

Für eine Antwort bin ich euch sehr dankbar!

Viele Grüße,
Juli

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Juli L. schrieb:
> Mir stellt sich nun die Frage, inwiefern ich den Empfehlungen Folge
> leisten sollte und wie dann die Schaltung aussehen sollte.

Was spricht dagegen, den Streifen an einer der üblichen Trennstellen
zu trennen und dann jeden der beiden Teilstreifen mit einem der beiden
Netzgeräte zu speisen?

von Wolfgang (Gast)


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Juli L. schrieb:
> Mir stellt sich nun die Frage, inwiefern ich den Empfehlungen Folge
> leisten sollte und wie dann die Schaltung aussehen sollte.

Zumindest solltest du nicht 10A durch die armen LED-Streifen schicken, 
sondern auf mehrere Einspeisestellen verteilen. Und er Vorschlag, aus 
einem 70W Netzteil keine 96W rauszuziehen, zeugt von einer gehörigen 
Portion Realitätssinn.
Wenn man jetzt etwas genauer wüsste, was du da genau hast, könnte man 
auch konkreter helfen.

von Juli L. (Gast)


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Beinhaltet der Vorschlag dann quasi folgende Schaltung:


|................-------TRAFO1--------4m LED Streifen
|------NETZ-----<
|................-------TRAFO2--------4m LED Streifen

Ich hab leider keine Ahnung, was da möglich ist. Den Vorschlag den 
Streifen auf 2 x 4m aufzuteilen und dann beide Trafos zu verwenden 
wollte meine Mutter nicht, weil man dann zwei Stecker hätte und das 
unbequem für sie ist.

von Walta S. (walta)


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Es kommt noch schlimmer: du solltest die Streifen an beiden Seiten 
anschliessen. Nur von einer Seite gespeist sind die led am Anfang meist 
sichtbar heller als am Ende.

Walta

von Dieter (Gast)


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Mit LED sind 2x70W eindeutig viel zu hell für einen Spiegel zu Hause. 
Wenn es sich um eine Spiegelwand handelt (kleinen Aerobikraum etc.) dann 
machen diese Leistungen einen Sinn. Sie wäre nicht die erste, die sich 
am Spiegel mit LEDs verblendet, und sicherlich auch nicht die letzte,

von hinz (Gast)


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96W in LED für einen Spiegel? Ist das zufällig in Versailles?

von Juli L. (Gast)


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Kann die Einspeisung von beiden Seiten umgangen werden, indem in die 
Mitte eingespeist wird?

Ja, ist schon ein ziemlicher Klopper das Teil...

So wie ich euch jetzt verstanden habe bleibt mir nichts anderes übrig 
als beide Trafos zu verbauen und diese dann seperat ans Netz 
anzuschließen? Oder kann ich nicht die netzseitigen Anschlusskabel 
zusammenlöten, sodass ich nur einen Stecker in die Steckdose stecken 
muss? :D

von Stefan F. (Gast)


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LED Lichterketten sollen in der Regel maximal 5 Meter lang sein, weil 
sonst die Verluste in dem langen Streifen zu hoch werden. Ab 3 Meter 
wird empfohlen, den Plus-Pol an einem Ende und den Minus-Pol am anderen 
Ende anzuschließen, damit alle LEDs gleich hell leuchten.

Mein Wohnzimmer beleuchte ich mit 20 Watt. Mehr würde ich in einem 
Badezimmer auch nicht verwenden, man will ja nicht geblendet werden.

Viel Sinnvoller ist jedoch eine Halogen-Beleuchtung am Schminkplatz 
(wegen den Farben). Noch kann man sie kaufen, also greif zu. Ab 
September werden keine mehr produziert.

von Bernd F. (metallfunk)


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Das ist schon verdammt hell. Da sollte man dimmen.

Die wenigsten Streifen vertragen eine einseitige Einspeisung
bei 6- 8 Meter Länge. (Es gibt Sonderausführungen mit deutlich
dickeren Leiterbahnen).

Also 2 Netzteile. Die kann man auch auf einen 230V Stecker schalten.

Grüße Bernd

von test (Gast)


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Die Widerstände in diesen Streifen werden auch gerne für 14V berechnet 
(KFZ 12V), dann noch die Leitungswiderstände... aber das ist gut, man 
will ja meist garnicht die vollen 20mA pro LED.
Also verbrauchen diese Streifen eh oft weniger als angegeben.

Ich würde das erstmal aufbauen und dann schauen wie die Helligkeit ist, 
passt es dann den Strom messen und dann nen passendes Netzteil besorgen.

von HildeK (Gast)


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Juli L. schrieb:
> Den Vorschlag den
> Streifen auf 2 x 4m aufzuteilen und dann beide Trafos zu verwenden
> wollte meine Mutter nicht, weil man dann zwei Stecker hätte und das
> unbequem für sie ist.

Klar ist, dass ein Trafo für die 8m nicht reichen und 2 Trafos den WAF 
nicht erfüllen. Also: besorge einen Trafo mit ausreichender Leistung.

von hinz (Gast)


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HildeK schrieb:

> Klar ist, dass ein Trafo für die 8m nicht reichen und 2 Trafos den WAF
> nicht erfüllen. Also: besorge einen Trafo mit ausreichender Leistung.

Ehr Streifen mit 6W/m.

von Stefan F. (Gast)


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Bei einem 8 Metern muss auch irgendwo Platz für 2 Trafos sein.

von Wolfgang (Gast)


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Juli L. schrieb:
> Kann die Einspeisung von beiden Seiten umgangen werden, indem in die
> Mitte eingespeist wird?

Dann wird es von der Mitte zu den Enden dunkler. Ist dir das lieber als 
eine gleichmäßig hell leuchtende Kette?

von Wolfgang (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Ab 3 Meter wird empfohlen, den Plus-Pol an einem Ende und den Minus-Pol
> am anderen Ende anzuschließen, damit alle LEDs gleich hell leuchten.

Dann hat man nahe der Einspeisung immer noch den vollen Strom, der über 
die Leiterbahn läuft. Sowohl für die Strom- als auch für die 
Helligkeitsverteilung ist es besser, einen Pol in der Mitte 
anzuschließen und den anderen (über zwei gleichlange Zuleitungen) 
jeweils an den beiden Enden.

von Juli L. (Gast)


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Bernd F. schrieb: "Also 2 Netzteile. Die kann man auch auf einen 230V 
Stecker schalten."

Super, dann probier ich das erst ein Mal so und schaue dann, ob es mit 
der Helligkeit passt. Danke für die zahlreichen Informationen, 
Anregungen und Tipps!

von Stefan F. (Gast)


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> Dann hat man nahe der Einspeisung immer noch den vollen Strom

Das kann ich nicht nachvollziehen. Die folgende Zeichnung soll einen 
Streifen mit 24 Leuchtdioden darstellen.
1
+ o----+----+----+----+----+----+----+----+
2
       |    |    |    |    |    |    |    |
3
       R    R    R    R    R    R    R    R
4
       |    |    |    |    |    |    |    |
5
       D    D    D    D    D    D    D    D
6
       |    |    |    |    |    |    |    |
7
       D    D    D    D    D    D    D    D
8
       |    |    |    |    |    |    |    |
9
       D    D    D    D    D    D    D    D
10
       |    |    |    |    |    |    |    |
11
       +----+----+----+----+----+----+----+----o -

Wenn man das so anschließt, fließt der Strom für alle Dioden (D) durch 
die gleiche Leitungslänge (ganz oben und unten). Also gleicher 
Widerstand.

ie Dioden ganz links haben eine kurze Verbindung zum + Pol aber eine 
lange zum - Pol. Ganz rechts ist es umgekehrt. In der Mitte haben die 
Dioden eine mittlere Länge sowohl zum + Pol als auch zum - Pol.

Oder nicht?

von Teo D. (teoderix)


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Das auf 4m aufzuteilen wird nicht reichen. So ab 1,5m sieht man schon 
einen kleinen unterschied in der Hel­lig­keit. Ich würde da alle 2-3m 
einspeisen.

Achja, kauf Ihr ne dicke Sonnenbrille! ;)
Mir waren schon ~18W zufiel, für den Spiegel im Bad.

von Küchenorganist (Gast)


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Ja, kannst Du. Je einen Trafo an jedes Ende des Streifens, 
Netzanschlüsse zusammenführen, ein Stecker. Ich würde aber noch je 1 
Sicherung vor jeden Trafo machen, träge und 25% über dem jew. Nennstrom 
eines Trafos. Denn viele Trafos haben, wenn überhaupt, auch mal eine 
nichtrückstellbare Sicherung in der Wicklung - das heißt: Einmal 
überlastet (Kurzschluß), Trafo nur durch "auseinanderfieseln" und Ersatz 
oder Verbinden wieder fit zu machen. ("Verbinden", also ohne Sicherung, 
ist übrigens recht gefährlich. Nicht nur für den Trafo.)

von Wolfgang (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
>> Dann hat man nahe der Einspeisung immer noch den vollen Strom
>
> Das kann ich nicht nachvollziehen.

Dann guck mal, wie hoch der Strom bspw. zwischen "+"-Anschluss und 
Abzweigung zur ersten LED in Relation zum Gesamtstrom ist.
Wo soll der Strom denn sonst fließen, wenn es nur eine Leiterbahn gibt?

von Wolfgang (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Das auf 4m aufzuteilen wird nicht reichen. So ab 1,5m sieht man schon
> einen kleinen unterschied in der Hel­lig­keit. Ich würde da alle 2-3m
> einspeisen.

Bei welchem Strom? Der Spannungsabfall ist bekanntlich proportional zu 
Leitungslänge und Strom.

von Stefan F. (Gast)


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> Je einen Trafo an jedes Ende des Streifens

Das würde ich nicht machen. Das wäre (fast) eine Parallelschaltung und 
die wird nur gut klappen, wenn beide Netzteile exakt die gleiche 
Spannung liefern. Sobald eines nur ein paar hundert mV mehr liefert, 
wird es alleine die ganze Last abbekommen und dadurch vielleicht kaputt 
gehen.

Lieber zwei separate Streifen aufbauen. Jedes Netzteil betreibt 4 Meter.

von Teo D. (teoderix)


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Wolfgang schrieb:
> Bei welchem Strom?

Na, in etwa die selbe Leistung wie beim TO, ~14W pro Meter.
Wie dick die Leiterbahnen sind/waren, kann ich dir nicht sagen, kA.

von Stefan F. (Gast)


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Wolfgang, ich kann Dir nicht folgen:

> Dann guck mal, wie hoch der Strom bspw. zwischen "+"-Anschluss
> und Abzweigung zur ersten LED in Relation zum Gesamtstrom ist.

Natürlich hast du an den beiden Einspeisepunkten am jeweiligen Ende der 
Leitung die Summe aller Teilströme. Trotzdem ist die Schaltung 
symmetrisch, so dass alle LEDs den gleichen Spannungsabfall an der 
Stromversorgungs-Schiene "erleiden".

Wenn du in der Mitte einspeist (einen oder beide Pole), dann sind die 
LEDs in der Mitte am hellsten. Wenn du an beiden Enden einspeist, dann 
sind die LEDs an beiden Enden heller, als die in der Mitte.

von Küchenorganist (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Wenn du in der Mitte einspeist (einen oder beide Pole), dann sind die
> LEDs in der Mitte am hellsten. Wenn du an beiden Enden einspeist, dann
> sind die LEDs an beiden Enden heller, als die in der Mitte.

Stimmt, wenn man den Streifen nicht zerlegt, aber schon von 2 Seiten 
einspeist, wäre es besser, die Trafos an einen Platz zu packen - sowie
+ und - je eines Trafo-Netzteils an verschiedene Enden des Streifens zu 
packen. Nur dann verteilt sich der Strom sauber.

von Bernd F. (metallfunk)


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Ich hatte neulich eine größere Beleuchtung mit diesen Streifen
realisiert.

https://shop.isoled.at/product_info.php?info=p1153

Streifenlänge ist 7 Meter mit nur einer Einspeisung an einem Ende.
Ein Helligkeitsunterschied zum Ende hin ist nicht wahrnehmbar.

Es geht also doch, wenn nicht auf das letzte Milligramm Kupfer
geschaut wird.

Grüße Bernd

von Küchenorganist (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Lieber zwei separate Streifen aufbauen. Jedes Netzteil betreibt 4 Meter.

Vielleicht wäre das besser, oder ist sogar nötig - aber ich wäre mir 
noch nicht sicher, ob nicht kluge Beschaltung allein (bei komplettem 
Streifen)
reicht.

Jedenfalls immer + und - an versch. Enden packen, das ist besser.

Stefanus F. schrieb:
>> Je einen Trafo an jedes Ende des Streifens
>
> Das würde ich nicht machen. Das wäre (fast) eine Parallelschaltung und
> die wird nur gut klappen, wenn beide Netzteile exakt die gleiche
> Spannung liefern. Sobald eines nur ein paar hundert mV mehr liefert,
> wird es alleine die ganze Last abbekommen und dadurch vielleicht kaputt
> gehen.

Da hätte ich weniger Sorge - statt einer Parallelschaltung wäre immer
eine Streifenlänge (ohmsch) zwischen den jew. gleichpoligen Anschlüssen
gewesen.

Aber ansonsten revidiere ich meine obigen Aussagen, und empfehle:
Immer überkreuz bei (doch relativ hochohmigen) LED-Streifen.

von Küchenorganist (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Es geht also doch, wenn nicht auf das letzte Milligramm Kupfer
> geschaut wird.

Dann waren die gut gebaut / verdrahtet. Interessant.

von Teo D. (teoderix)


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Bernd F. schrieb:
> Streifenlänge ist 7 Meter mit nur einer Einspeisung an einem Ende.
> Ein Helligkeitsunterschied zum Ende hin ist nicht wahrnehmbar.

Eine Kleinigkeit die ich noch vergessen habe. :/
Das dürfte gut 7J (10?) hersein und war billig China-Ware, aus der 
Bucht.
Man(n) kann ja nicht immer an alles denken.

von Wolfgang (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Trotzdem ist die Schaltung symmetrisch, ...

Das bestreitet auch keiner. Das Problem ist, dass die Leiterbahnen oft 
nicht wirklich für die Stromstärke ausgelegt sind, d.h. die 
Temperaturerhöhung der Leiterbahn führt zu hässlicher Braunfärbung der 
LP.

> Wenn du in der Mitte einspeist (einen oder beide Pole), dann sind die
> LEDs in der Mitte am hellsten.

Nein.
Wenn du einen Pol in der Mitte einspeist und den anderen auf die Enden 
verdrahtest, sind alle LEDs gleich hell. Da entsprich nämlich zwei mal 
deiner Verdrahtung, gespiegelt am Mittelpunkt.
Außerdem halbiert sich der Strom auf der Leiterbahn. Beim mittleren 
Punkt verzweigt er sich nämlich sofort auf die beiden Hälften, was die 
Leistung in der Leiterbahn auf ein Viertel reduziert.

von Stefan F. (Gast)


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Ach so meinst du das. Drei Einspeisepunkte (1x Plus in der Mitte und 2x 
Minus an den beiden Enden). Macht Sinn.

Da er nun aber zwei Netzteile hat, kann er auch zwei mal 4 Meter 
(getrennt) machen. Das ist noch nicht zu viel.

von Küchenorganist (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Ach so meinst du das. Drei Einspeisepunkte (1x Plus in der Mitte und 2x
> Minus an den beiden Enden). Macht Sinn.
>
> Da er nun aber zwei Netzteile hat, kann er auch zwei mal 4 Meter
> (getrennt) machen. Das ist noch nicht zu viel.

Sofern nicht überkreuzt wird, ist das elektrisch das Gleiche.
Beide male sind je 4m dazwischen, beide male ist einspeisen an
2 Seiten gemeint. Überkreuz wäre noch eine weitere Steigerung,
ob nötig, kann ich wiederum nicht sagen.

von Bernd B. (microwave-designer)


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Juli L. schrieb:
> Meine liebenswerte Mutter ging von der Idee beflügelt, einen Spiegel mit
> LED Streifen zu beleuchten, in das nächstliegende Elektrofachgeschäft.
> Das werte Personal dort hat ihr eine Kabeltrommel LED Streifen und 2 LED
> Trafos angeboten, die meine kauffreudige Mutter mitnahm.

Hallo Juli L.,

überlege noch einmal die Gesamtsituation! Deine Mutter möchte einen 
Streifen der Länge 8 Meter mit LED haben - gut.

Erhalten hat sie einen Streifen entsprechender Länge mit einer 
Leistungsaufnahme von 96 Watt! Der Streifen besteht aus einer Vielzahl 
von LED und Vorwiderständen, die eigentlich die 96 Watt an Wärme 
erzeugen (Minus ein paar Watt optische Leistung).

Aus meiner Sicht, wohlgemerkt es ist meine höchstpersönliche Meinung, 
handelt es sich hier um Schrottware, die leider überall für viel Geld 
und unter dem Deckmantel "LED" - "supersparsam" verkauft wird. Das habe 
ich so ähnlich letztes Weihnachten bei einem Billigdiscounter (Buchstabe 
mitten im Alphabet) auch schon einmal gesehen und wurde stutzig, dass 
auf der Verpackung der LED-Leitung der Warnhinweis stand "nicht 
aufgewickelt betreiben".

So, wie kommst du aus der Situation heraus, ohne Wand zu heizen, 
umzuverdrahten, unterschiedliche Helligkeiten zu sehen, Trafo zu 
verstecken?

Mein Vorschlag: "Sofort reagieren und den Einkauf zurück bringen - Geld 
zurück!" Deiner Mutter erklären, Du hast verstanden, was sie will. 
Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Energiesparen, usw. in Ruhe erklären und 
versprechen, dass das passende Produkt von Dir gesucht, beschafft und 
montiert wird.

In aller Ruhe und sorgfältig nach einem Produkt suchen, dass KEINE fasst 
HUNDERT Watt frisst.

Tauglichkeit für Feuchträume prüfen. Evtl. zusätzliche Dimmung mit 
auswählen, bzw. mindestens einen deutlichen Pluspunkt gegenüber der 
augenblicklichen Auswahl finden und mit einbeziehen - Motivation des 
Auftragbebers.

Viel Erfolg und Gruß in die Runde!

Bernd

von Karl K. (karl2go)


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Bernd B. schrieb:
> Erhalten hat sie einen Streifen entsprechender Länge mit einer
> Leistungsaufnahme von 96 Watt!

12W pro Meter sind eine völlig normale Leistungsaufnahme für einen guten 
LED Streifen. Entscheidend für den Wirkungsgrad ist die Lichtausbeute 
Lumen pro Watt.

96W gesamt sind viel zu viel für einen Spiegel, damit kann man drei 
Räume beleuchten.

Bernd B. schrieb:
> und wurde stutzig, dass
> auf der Verpackung der LED-Leitung der Warnhinweis stand "nicht
> aufgewickelt betreiben".

Das ist auch völlig normal und ungefähr so, als wenn man bei LED Spots 
schreiben würde: Nicht in der Packung betreiben.

Bernd B. schrieb:
> Tauglichkeit für Feuchträume prüfen.

Selbst wenn es ein Spiegel im Bad wäre, ein Bad ist kein Feuchtraum. 
IP67 Streifen sind dennoch sinnvoll, weil man sie einfach abwischen kann 
und keine extra Abdeckung braucht.

von Bernd B. (microwave-designer)


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Karl K. schrieb:
> Bernd B. schrieb:
>> und wurde stutzig, dass
>> auf der Verpackung der LED-Leitung der Warnhinweis stand "nicht
>> aufgewickelt betreiben".

Hallo Karl, ein kleines Mädel schleppte die Kette mit 160W 
Leistungsaufnahme aus dem Laden !!! Wahrscheinlich finanziert vom 
Taschengeld und mit Direktanschluss ans AKW.

Gruß

Bernd

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Juli L. schrieb:
> und dann beide Trafos zu verwenden
> wollte meine Mutter nicht, weil man dann zwei Stecker hätte und das
> unbequem für sie ist.

So eine Spiegelbeleuchtung wird ja auch nicht über Netzstecker rein/raus 
geschaltet, sondern mit einem Lichtschalter!
Und bei 96 Watt fällt mir nur ein: entweder ist die Frau Mutter schon 
halb blind oder braucht den Spiegel zum Sonnenbrillen testen.
Und bei 8m LED-Streifenlänge muß der Spiegel wohl 4qm groß sein...

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