Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stroboskop Defekt, manuell ansteuern? Kann noch etwas repariert werden?


von Kuma (Gast)


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Guten Tag,

ich habe ein defektes Stroboskop (Showtec jumbostrobe) geschenkt 
bekommen, es scheint selten benutzt worden zu sein, lag wohl nur rum. 
Jedenfalls tut sich rein gar nichts. Eine Steuerung besitze ich nicht, 
allerdings soll sich das Gerät manuell steuern lassen (Simpler 
Blitzspeed regler).

Nun will ich herausfinden was genau kaputt ist.
Die interne Sicherung ist noch intakt, keine durchgebrannten Bauteile 
und diverse Bauteile ausgemessen. Auch höre ich kein "knacken", welches 
sich ergeben soll wenn die Blitzröhre defekt ist und sich der 
Kondensator immer entlädt.

Es liegt die nötige Spannung (Ca 100v) an den beiden enden der 
Blitzröhre an.
Kann ich die Blitzröhre iwie manuell ansteuern mithilfe des Zündkabels 
und/oder der Stroboskop Platine?

In dem Stroboskop sind µC's verbaut. Wie kann ich herausfinden wo bei 
dem Gerät der Fehler liegen 'könnte'?

Bin über jeden Rat sehr dankbar! MfG,

: Verschoben durch Moderator
von pegel (Gast)


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Guten Morgen

Im einfachsten Fall würde ich die Klinkenbuchsen untersuchen und 
Reinigen.
Die haben gern mal Kontaktprobleme.

Dann den IC identifizieren und dessen Betriebsspannung prüfen.

Was ist da unter dem Kühlkörper?

von pegel (Gast)


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Die Buchsen deshalb, weil sie evtl. Schalter für die Betriebsart 
enthalten.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Dieses Ding hat keinen Kondensator, der sich da entlädt. Die 
Blitzenergie kommt direkt aus der Steckdose, das einzige was da knackt, 
ist der Sicherungsautomat.

Das IC ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein einfaches CMOS-IC, 
irgendwelche Gatter mit Schmitt-Trigger-Eingängen. Die Dinger gehen 
gerne mal kaputt.

Unter dem Kühlkörper befindet sich der Gleichrichter.

L2 ist der Zündtrafo, der über den MOC-Optokopper bzw. den dicken 
Thyristor rechts daneben angesteuert wird. Am Optokoppler müsste man die 
Zündimpulse messen können (niederspannungsseitig). Die ganzen Bauteile 
der Zündgruppe gehen auch schon mal kaputt, vor allem die Halbleiter.

von Agathe Bauer!!! (Gast)


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Kuma schrieb:
> Es liegt die nötige Spannung (Ca 100v) an

Nee, das reicht nicht. Eher 300-1200V, je nach Größe der Röhre.

von MiWi (Gast)


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Kuma schrieb:
> Guten Tag,
>
> ich habe ein defektes Stroboskop (Showtec jumbostrobe) geschenkt
> bekommen, es scheint selten benutzt worden zu sein, lag wohl nur rum.
> Jedenfalls tut sich rein gar nichts. Eine Steuerung besitze ich nicht,
> allerdings soll sich das Gerät manuell steuern lassen (Simpler
> Blitzspeed regler).
>

am einfachsten wird es sein wenn Du den Schaltplan abnimmst (ist ja 
nicht schwer bei den wenigen Teile) und dann postest.  Denn solche Teile 
haben einen großen Nachteil: viel Spannung und schwer zu messen. Also 
besser vorher die Theorie machen indem man den Schaltplan anschaut und 
dann arbeiten.

ist der weiße Optokoppler richtig im Sockel - oder um 1 pin versetzt?

PS - mit was für einem Messgerät hast Du die 100V gemessen? Denn für 
eine Blitzröhre ist das verdammt wenig, sollten mindestens 250, eher 
400V sein.

Daher - das könnte schon ein Hinweis sein das da irgendwas sehr weit 
vorne am Eingang defekt ist.

Und nochmals - obacht mit dem Messen, voe allem wenn man ein Laie ist, 
nie alleine im Raum sein wenn man daran arbeitet und vorher(!) 
besprechen was zu tun ist wenn es Dich erwischt (kein Scherz...) Das 
Teil lohnt nicht für tragischen Heldengeschichten...

MiWi

von Kuma (Gast)


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>Im einfachsten Fall würde ich die Klinkenbuchsen untersuchen und Reinigen.
Das werde ich mal tun.

>am einfachsten wird es sein wenn Du den Schaltplan abnimmst
Das ebenfalls

>ist der weiße Optokoppler richtig im Sockel - oder um 1 pin versetzt?
Der Optokoppler hat 6 pins und sitzt auf einem 8pin Sockel.
Der ist richtig im Sockel, die 2 leeren Pins sind nicht verbunden.

>mit was für einem Messgerät hast Du die 100V gemessen?
Hab bereits herausgefunden woher die kamen, mein Messgerät gibt schräge 
Werte an wenn die Batterie schwach wird, hab das so eben an einer 
kleinen Schaltung ausprobiert. Die dürften daher nicht stimmen.

Damit kann ich schonmal was anfange, danke soweit!

von Harald (Gast)


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Kannst Du ausschließen, dass es an der Röhre liegt. Ich nehme an, es 
handelt sich um eine XOP1500 oder ähnlich. Die werden bei jedem Blitzen 
sehr hoch beansprucht und haben deshalb auch nur eine sehr begrenzte 
Lebensdauer. Da die Anode/Kathode jedesmal thermisch sehr beansprucht 
wird, kann nach einiger Zeit auch Luft gezogen werden. Dann blitzt 
nichts mehr.

Zur Funktionsweise: die Röhre liegt über einen Gleichrichter direkt ohne 
Kondensator an den „hochgeklappten“ 100Hz Halbwellen der Netzspannung. 
Der uC muss dafür sorgen, dass die Hochspannung im passenden Moment 
während der Halbwelle erzeugt wird. Die Spannung muss dabei zwischen 
Anode und Kathode schon hoch genug sein. Die Röhre zündet und verlischt 
automatisch nach dem Ende der Halbwelle. Je später der Zündzeitpunkt 
gewählt wird, desto weniger Blitzenergie entsteht pro Halbwelle, damit 
kann man quasi dimmen.
Der uC sorgt auch dafür, dass die gewünschte Anzahl Blitze pro Sekunde 
synchron mit der Netzspannung ist.

von Harald (Gast)


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Ergänzung: es muss kein uC sein, bei alten Designs ging das auch mit 
diskreter Logik.

von Harald (Gast)


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Der Schaltplan hier ist recht ähnlich

https://www.lighting-gallery.net/gallery/displayimage.php?pid=100185&fullsize=1

Auf der Seite gibt es auch viele ähnliche Schaltpläne

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Tja, wieso schreibe ich eigentlich?
Scheint ja sowieso keine Sau zu interessieren ...

von Harald A. (embedded)


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Ben B. schrieb:
> Tja, wieso schreibe ich eigentlich?
> Scheint ja sowieso keine Sau zu interessieren ...

Vielleicht ist er noch dabei, den Schaltplan aufzunehmen. Oder Laub 
aufsammeln. Oder Ausschlafen, der Beitrag war von 00:59 Uhr

von Thomas (Gast)


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Also wäre zum einen schon mal wichtig, wieviel Joule die Röhre an 
Blitzenergie haben soll. Denn dann könnte man mal annehmen, welche 
Anodenspannung da sein soll. Mit erstem Blick würde ich sagen, 230 Volt 
- ein Gleichrichter und ein (vieleicht) 2,2 uF Kondi. Das ergibt dann 
mal ca. 324 Volt. Bei ner kleinen Röhre ok. Is es ne große oder eine 
Ring dürfte das zu wenig sein. Geschätzt ca. 648 Volt, weil ....

Der Nonsen oben von Harald kann ignoriert werden. Die Röhre hat ne 
saubere Gleichspannung, weil Anode und Kathode. Wann gezündet wird sagt 
der Impuls der Zündspule. Wie schnell, ist abhängig, von der wieder 
erreichten Anodenspannung, und der Impulserzeugung, und nix anderes. 
Fette Kondis von 8 oder 16 üF könnten bis zu 100 Takes pro Sekunde 
bringen, aber das wäre zu schnell.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Oder vielleicht zittert er auch schon 'ne Weile mit 10Hz?

von Harald (Gast)


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Thomas schrieb:
> und nix anderes.

Ja, genau. Den Schaltungsteil für die Nulldurchgangserkennung haben die 
alle nur zum Spaß eingebaut. Oder vielleicht hat der 4033 ja ne interne 
Uhr und dir brauchen das dafür.

von Harald (Gast)


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@Thomas:
Nachdem Du meine Erläuterungen als Nonsens abgetan hast, würde ich gerne 
lernen, wie die Schaltung denn nun genau funktioniert. Der Schaltplan 
ist ja verlinkt. Du sagst, das geht mit "Kondis". Nach meiner Berechnung 
brauchst Du für die 150 Joule Blitzenergie der XOP1500 einen 
Hochvolt-Kondensator mit min. 3000µF. Wo ist der denn jetzt? Und wieso 
wird die Schaltung hier als " capacitor-LESS design powers the flash 
tube lamp directly from high power mains voltage" angeboten?
https://www.xenonflashtubes.com/flash-driver-modules/60-ac-220v-stage-strobe-750w-1500w_133.html

Ich bilde mich gerne weiter, darum wäre ich um Hinweise dankbar.

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