Abgeleitet von der Frage was eigentlich ein Beweis ist und was wir als wahr und unwahr auffassen fing ich an mich mit Logik zu beschäftigen. Menschen können rational und empirisch denken und ihre Argumente mit Beobachtungen der Wirklichkeit in Experimenten vergleichen. Doch fängt man einmal an Begriffe und ihre Bedeutung zu hinterfragen löst sich diese überzeugende Logik auf und wird durch unbewiesene oder unbeweisbare Annahmen ersetzt. So ist zumindest mein bisheriger Eindruck. Denn in jedem Denkmodell mündete die Fragerei in irgendwelchen unbeweisbaren Axiomen. Axiome sind Grundannahmen auf denen die Logik basiert und etwas kann nur logisch und wahr oder unwahr sein weil es auf bestimmten Axiomen aufbaut. Wenn man bei solchen Grundannahmen angekommen ist und diese hinterfragt antworten die Menschen mit "ich weiß nicht" oder "weil es eben so ist". Oder aber ein Begriff wird mit sich selbst begründet. Beispiel: - Was ist wahr? Wahr ist etwas wenn es wahr ist. Man könnte auch anders antworten, etwa: Wahr ist etwas wenn es der Wirklichkeit entspricht. - Was ist Wirklichkeit? Das was Realität ist, das mit Wirkung existiert. - Was ist Realität und Wirkung? ... Ein solcher Verlauf der Antworten ist nur eine andere Variante von der Antwort "wahr ist, was wahr ist". Jede Definition eines Begriffes kann hinterfragt werden und irgendwann hat man keine anderen Begriffe mehr um die Sache die man meint zu umschreiben und man muss das Begriff mit sich selbst beschreiben. Damit ist der Beweis für die Bedeutung dieses letzten Begriffs der Begriff selbst. Man könnte auch sagen der Mensch kann gar nicht anders als seine kognitiven Fähigkeiten auf initialen und elementaren Wahrnehmungen der Umwelt aufzubauen. Die Logik und Beweiskraft scheint erst innerhalb dieser Begrifflichkeiten zu entstehen, wenn man einmal angefangen hat auf bestimmten Annahmen aufzubauen. Doch was ist nun Wirklichkeit? Existiert in der Natur eine echte Logik und wir können es nur mit einer begrenzten kognitiven Schärfe begreifen oder existiert Logik nicht? Dann bilden wir uns Gesetzmäßigkeiten nur ein oder deuten es ungenügend genau? Wenn Logik in der Natur nicht existiert, wieso harmoniert unser Denken und Verhalten so gut mit der Umgebung? Wieso können wir Vorgänge in der Umwelt vorhersagen und berechnen wenn die Wurzel dieser Logik unbeweisbare Axiome sind? Die Quantenmechanik ... nunja für was spricht die Qauntenmechanik. Irgendwie für beides oder? Einerseits sagt die Quantenmechanik das auf der Ebene der Elementarteilchen die Wirklichkeit gar nicht so klar ist. Zuständen treten mit Wahrscheinlichkeiten auf und verhalten sich abhängig davon ob sie beobachtet werden oder nicht. Die Quantenmechanik deutet also auf ein gewisses Chaos hin, auf Zufall und Unordnung. Gleichzeitig besagt die Quantenmechanik dass diese Zufälle aber innerhalb definierbarer Gesetzmäßigkeiten auftreten. Logik existiert in der Wirklichkeit vielleicht mit einer begrenzten Schärfe? Beispiel: Der Ort an dem ein Elektron gemessen wird gilt als quantenmechanischer Zufall, es gibt keine logische Ursache dafür an welchem Ort es erscheint. Die Logik greift erst bei der Erkenntnis dass die Wahrscheinlichkeit, an welchem Ort es auftaucht, einer bestimmten Logik also Gesetzmäßigkeit folgt. Und diese Logik erschließt sich erst über die Zeit hinweg. Es muss wiederholt gemessen werden um dies zu sehen. Und bei solchen Überlegungen vergisst man fast schon die anfängliche Einsicht das menschliche Logik auf unbeweisbaren Axiomen basiert. Was kann ich also über die Logik der Wirklichkeit sagen wenn ich jede Betrachtung der Wirklichkeit auf unbeweisbaren Axiomen aufbauen muss?
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Atemis H. schrieb: > Wieso können wir Vorgänge in der Umwelt vorhersagen und berechnen wenn > die Wurzel dieser Logik unbeweisbare Axiome sind? Weil das Gehirn dafür gebaut wurde, Vorgänge in der Umwelt zu identifizieren und vorherzusagen. Es geht im Gehirn nicht um Beweisbarkeit, sondern um Zusammenhänge. Darunter solche, die hinter unerklärlichen Wahrnehmungen Gespenster vermuten. > Was kann ich also über die Logik der Wirklichkeit sagen wenn ich jede > Betrachtung der Wirklichkeit auf unbeweisbaren Axiomen aufbauen muss? Mathematik ist keine Naturwissenschaft. Sie bietet einen Werkzeugkasten an, keine Realität, beliebig viele Modelle aus beliebig vielen Systemen von Axiomen. Es gewinnt jenes mathematische Modell, das auf natürliche Vorgänge am besten passt.
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Atemis H. schrieb: > Und bei solchen Überlegungen vergisst man fast schon die anfängliche > Einsicht das menschliche Logik auf unbeweisbaren Axiomen basiert. > Was kann ich also über die Logik der Wirklichkeit sagen wenn ich jede > Betrachtung der Wirklichkeit auf unbeweisbaren Axiomen aufbauen muss? Astronomen und Physiker sind sich einig das das Welltall expandiert, sie rechnen zurück und kommen zum Urknall, gleichwohl berechnen sie die Ausdehnung vom Weltall, ergo kommen sie zu dem Schluß wie groß das Weltall ist, aber das dahinter dann NICHTS mehr ist erschliesst sich dem Logiker nicht weil es echtes NICHTS nicht geben kann, genausowenig wie eine Zeit vor dem Urknall, weil es da weder Raum noch Zeit gab. Da unsere Logik an dieser Stelle versagt und mir auch gestandene Astrophysiker die Antwort verweigerten bleibt nur ???? Wir wissen das wir nichts wissen.
Joachim B. schrieb: > aber das dahinter dann NICHTS mehr ist erschliesst sich dem > Logiker nicht weil es echtes NICHTS nicht geben kann, Zur Philosophie des Nichts, bzw der Existenz jeder Menge, die nicht etwa das Nichts enthält, sondern einfach nur nichts: https://www.heise.de/tp/features/Das-Nichts-in-der-Mathematik-3703259.html?seite=all
A. K. schrieb: > Zur Philosophie des Nichts "Der Mensch kann also das, was nicht ist, in Realität verwandeln." ja https://de.wikipedia.org/wiki/Vakuumfluktuation https://www.youtube.com/watch?v=iRL6RmR9kUM https://www.youtube.com/watch?v=hrJViSH6Klo
Atemis H. schrieb: > Beispiel: > - Was ist wahr? > > Wahr ist etwas wenn es wahr ist. > > Man könnte auch anders antworten, etwa: > > Wahr ist etwas wenn es der Wirklichkeit entspricht. Wie du selbst siehst eine unendliche Folge von noch Schwammigern, also Blödsinn. Wahr (1) ist das zweite Element im bool'schen Körper der Aussagelogik, neben falsch (0). Ob das, was ich logisch geschlussfolgert habe, in der Wirklichkeit wahr=real ist, ist völlig egal.
Atemis H. schrieb: > Beispiel: > - Was ist wahr? > > Wahr ist etwas wenn es wahr ist. Das "etwas" kann z.B. ein Stein sein. Kann ein Stein wahr sein? Natürlich nicht. Wahr oder Falsch können nur Aussagen sein und das auch nicht immer, wie die Aussage: "Dieser Satz ist eine Lüge". > Damit ist der Beweis für die Bedeutung dieses letzten Begriffs der > Begriff selbst. Begriffe sind nur Etiketten, die man im Geiste an stoffliche oder abstrakte Dinge klebt. Da kann man nichts beweisen. > Man könnte auch sagen der Mensch kann gar nicht anders als seine > kognitiven Fähigkeiten auf initialen und elementaren Wahrnehmungen der > Umwelt aufzubauen. Genau das ist der Grund, warum sich das Gehirn überhaupt entwickelt hat: kognitive Fähigkeiten haben in der jeweiligen Umwelt einen Selektionsvorteil ergeben. Der in der gegebenen Umwelt "Schlauere" hatte einen kleinen Vorteil bei der Weitergabe seiner "Schlauheitsgene" und so setzten die sich mit der Zeit in der Population durch. > Doch was ist nun Wirklichkeit? Ganz banal gesagt das Karnickel, das dir die Möhren im Garten abfrisst, weil du zu dämlich warst, das Vieh entweder durch einen Zaun fern zu halten, oder es zu erlegen und selber zu essen - garniert mit Möhren. Oder m.a.W.: diese Frage ist so abgehoben, dass sie in der Natur keine Relevanz hat - der Beweis des Puddings besteht darin, ihn zu essen.
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A. K. schrieb: > Weil das Gehirn dafür gebaut wurde, Vorgänge in der Umwelt zu > identifizieren und vorherzusagen. Es geht im Gehirn nicht um > Beweisbarkeit, sondern um Zusammenhänge. Darunter solche, die hinter > unerklärlichen Wahrnehmungen Gespenster vermuten. Dient ein Beweis nicht dazu die Wahrheit über behauptete Zusammenhänge darzulegen? Wie kann ich sonst zwischen wahren und falschen Zusammenhängen unterscheiden wenn nicht durch Beweisbarkeit? A. K. schrieb: > Mathematik ist keine Naturwissenschaft. Sie bietet einen Werkzeugkasten > an, keine Realität, beliebig viele Modelle aus beliebig vielen Systemen > von Axiomen. Es gewinnt jenes mathematische Modell, das auf natürliche > Vorgänge am besten passt. Das passen und nicht passen untermauert man dann doch aber mit Beweisen und einer bestimmten Logik? Auch ein Experiment und die Beobachtung der Natur geschieht nicht ohne Axiome im Denkmodel. Michael B. schrieb: > Wahr (1) ist das zweite Element im bool'schen Körper der Aussagelogik, > neben falsch (0). > > Ob das, was ich logisch geschlussfolgert habe, in der Wirklichkeit > wahr=real ist, ist völlig egal. Wäre es egal würde es uns nichts ausmachen zu versagen, zu verhungern und zu sterben. Wir sind doch bestrebt ständig beweisbare oder logische Sätze bzw. Modelle über die Wirklichkeit zu entwickeln um darin bestmöglich zu überleben. Und das erstaunliche ist doch wie gut das funktioniert, auch wenn unsere Modelle auf nicht bewiesenen Axiomen aufbauen. Uhu U. schrieb: > Natürlich nicht. Wahr oder Falsch können nur Aussagen sein und das auch > nicht immer, wie die Aussage: "Dieser Satz ist eine Lüge". Uhu U. schrieb: > Begriffe sind nur Etiketten, die man im Geiste an stoffliche oder > abstrakte Dinge klebt. Da kann man nichts beweisen. Man wird doch aber logisch definieren können was wahr sein in einem bestimmten Zusammenhang bedeutet? Die Sprache ist da ja ein wenig wie die Mathematik. Man kann sprachlich alle möglichen Aussagen formulieren, diese müssen auch nicht alle richtig sein. Ich spreche von den Aussagen die sich auf Logik und Beweisbarkeit beziehen und wieso unsere Logik auf unbewiesenen Axiomen basiert. Uhu U. schrieb: > Genau das ist der Grund, warum sich das Gehirn überhaupt entwickelt hat: > kognitive Fähigkeiten haben in der jeweiligen Umwelt einen > Selektionsvorteil ergeben. Der in der gegebenen Umwelt "Schlauere" hatte > einen kleinen Vorteil bei der Weitergabe seiner "Schlauheitsgene" und so > setzten die sich mit der Zeit in der Population durch. Bedeutet das für dich aber nun dass eine absolute und beweisbare Logik innerhalb der Wirklichkeit existiert? Oder findet dieser erfolgreiche Wechselspiel zwischen Individuum und Umwelt in Wahrheit auf einer nicht logischen und nicht beweisbaren Grundlage statt? Im Grunde ergeben sich für mich mehrere Fragen: 1. Existiert in der Wirklichkeit eine unabhängige beweisbare Logik? 2. Wieso basiert das menschliche Denken auf unbewiesenen Axiomen? Entweder gibt es keine unabhängige beweisbare Logik in der Wirklichkeit oder es ist ein menschliches Unvermögen diese wahre Logik erschöpfend abzubilden. Kann ja sein dass die Evolution lediglich ein Gehirn hervorgebracht hat dass nur so viel Logik erfassen muss damit es erfolgreich überlebt. Doch ist es so? Wo genau stoßen wir da kognitiv auf Grenzen? Wieso soll es so schwierig sein die Axiome eines logischen Systems zu beweisen? Wie definiert sich die Schwierigkeit das zu bewerkstelligen?
Atemis H. schrieb: > Wie kann ich sonst zwischen wahren und falschen Zusammenhängen > unterscheiden wenn nicht durch Beweisbarkeit? Eine naturwissenschaftliche Hypothese wird zur Theorie, indem sie Voraussagen macht, die sich bestätigen. Das sind aber kein Beweise. Widerlegung kann man, beweisen nicht. > Das passen und nicht passen untermauert man dann doch aber mit Beweisen > und einer bestimmten Logik? Wenn du damit jene Logik meinst, dass eine bestätigte Voraussage die These stärkt, statt sie zu widerlegen... > Auch ein Experiment und die Beobachtung der Natur geschieht nicht ohne > Axiome im Denkmodel. In gewissem Sinn ja. Die meisten Wissenschaftler gehen ebenso wie die meisten Forinten vom Axiom aus, dass sie selbst nicht bescheuert sind (evtl aber alle anderen). ;-) > Und das erstaunliche ist doch wie gut das funktioniert, auch wenn unsere > Modelle auf nicht bewiesenen Axiomen aufbauen. Du zäumst das Pferd wieder von hinten auf. Die Modelle folgen der Natur, nicht die Natur den Modellen. Letzteres wäre allenfalls die Rolle eines Gottes, der sich ein Modell wählt, um anhand dessen eine Welt zu erschaffen.
Atemis H. schrieb: > Entweder gibt es keine unabhängige beweisbare Logik in der Wirklichkeit Die Korrektheit einer Modellierung der Wirklichkeit ist nicht beweisbar.
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Atemis H. schrieb: > Und bei solchen Überlegungen vergisst man fast schon die anfängliche > Einsicht das menschliche Logik auf unbeweisbaren Axiomen basiert. > Was kann ich also über die Logik der Wirklichkeit sagen wenn ich jede > Betrachtung der Wirklichkeit auf unbeweisbaren Axiomen aufbauen muss? Schau Dir mal Spinozas "Ethik" an. Der gute Mann hat den Vorzug, dass er explizit mit einer Handvoll von Axiomen arbeitet, um Gott und die Welt zu erklären.
Atemis H. schrieb: > Doch fängt man einmal an Begriffe und ihre Bedeutung zu hinterfragen > löst sich diese überzeugende Logik auf und wird durch unbewiesene oder > unbeweisbare Annahmen ersetzt. So ist zumindest mein bisheriger > Eindruck. Denke, da täuscht Dich Dein Eindruck. :) https://philosophieundliteratur.de/argumente-2/ein-paar-erlauterungen-zur-formalen-logik/ Was Begriffe bedeuten, braucht man nicht zu hinterfragen! Entweder kennt man sie oder muß halt lernen, was sie bedeuten. Heisenberg sagte mal (sinngemäß): Jeder noch so hoch gebildete Spezialist sollte in der Lage dazu sein, einem Laien in für den verständlichen Worten erklären zu können, worum es in seinem Fachgebiet geht. Und wenn wir schon bei Physikern sind: Nur auf Grund logischer Schlußfolgerungen sagte Higgs voraus: Es MUSS ein Teilchen existieren... https://www.welt.de/themen/higgs-teilchen/ Grüße
Joachim B. schrieb: > A. K. schrieb: >> Zur Philosophie des Nichts > > "Der Mensch kann also das, was nicht ist, in Realität verwandeln." Wenn das kein Thema für 'unseren' Kurt ist! :)
Kann es Logik in der Natur geben? Für mich ist Logik wie Mathematik keine Naturwissenschaft, sondern ein Konstrukt des Menschen, vergleichbar mit einer Sprache. Und solche Konstrukte entstehen nicht einfach aus dem Nichts, da muss vorher ordentlich definiert werden, bis es sich selbst weiterentwickelt.
L. H. schrieb: > Und wenn wir schon bei Physikern sind: > Nur auf Grund logischer Schlußfolgerungen sagte Higgs voraus: > Es MUSS ein Teilchen existieren... Nein, nicht ... > Nur auf Grund logischer Schlußfolgerungen Schlussfolgerungen zieht man immer aus Voraussetzungen.
Atemis H. schrieb: > Uhu U. schrieb: >> Genau das ist der Grund, warum sich das Gehirn überhaupt entwickelt hat: >> kognitive Fähigkeiten haben in der jeweiligen Umwelt einen >> Selektionsvorteil ergeben. Der in der gegebenen Umwelt "Schlauere" hatte >> einen kleinen Vorteil bei der Weitergabe seiner "Schlauheitsgene" und so >> setzten die sich mit der Zeit in der Population durch. > > Bedeutet das für dich aber nun dass eine absolute und beweisbare Logik > innerhalb der Wirklichkeit existiert? In der Wirklichkeit im Sinne meines Karnickels existiert sie nicht - das Karnickel beweist nichts, aber es "weiß" z.B., dass es tot ist, wenn es sich vom Fuchs fangen lässt. Auf den Beweis verzichtet es, weil seine Folgen irreversibel sind und alle Karnickel, die es in der Vergangenheit auf diesen Beweis ankommen ließen, das nur auf Kosten ihres Reproduktionserfolges tun konnten, was zur Folge hatte, dass diese beweisversessene Verwandschaftslinie aus der Population verschwunden ist. > Oder findet dieser erfolgreiche Wechselspiel zwischen Individuum und > Umwelt in Wahrheit auf einer nicht logischen und nicht beweisbaren > Grundlage statt? Die Natur beweist nichts. Sie beruht ausschließlich auf dem Prinzip "Generierung neuer Genvarianten" (durch Rekombination existierender Gene und in geringem Maß duch Mutation) und anschließender Auslese der tauglichen Varianten. Die "Belohnung" für die Tauglichen ist die Reproduktion, bei der sich der Vorgang wiederholt, der Rest geht unter. Dieser Mechanismus führt u.a. auch zu Gehirnen, die zu logischen Schlüssen fähig sind, weil das einen Selektionsvorteil bringt.
Uhu U. schrieb: > Dieser Mechanismus führt u.a. auch zu Gehirnen, die zu logischen > Schlüssen fähig sind, weil das einen Selektionsvorteil bringt. Na ja, sagen wir mal, durch einen stochastischen Vorgang entstehen früher oder später vernünftfähige Gehirne. Die Träger dieser Gehirne haben einen Selektionsvorteil gegenüber körperlich nicht zu sehr überlegenen anderen Wesenheiten. Von den Umweltbedingungen hängt es ab, wie weit dieser Vorteil reicht. Logisch denken konnte vermutlich auch der Neandertaler. Und dann kam aus Afrika über den nahen Osten dieser lebensbejahende Ausbreitungstyp. Manche haben heute noch Angst vor ihm. Sie werden wissen, warum.
Percy N. schrieb: > Na ja, sagen wir mal, durch einen stochastischen Vorgang entstehen > früher oder später vernünftfähige Gehirne. Stochastische Suchverfahren sind nichts anrüchiges, vor allem, wenn der Suchraum riesig und unübersichtlich ist. Außerdem bedient sich die Evolution eines Tricks: die massive Parallelität dieser Suche nach dem bestangepassten Individuum - das ist, als würde man "stochastisch" 14 Millionen Lottotipps abgeben… Und nicht zuletzt ist die Evolution kein Schöpfungsakt, bei dem per Sturzgeburt ein Organismus auf die Welt kommt, sondern ein iterativer Prozess, der so lange läuft, bis kein Leben mehr möglich ist. > Von den Umweltbedingungen hängt es ab, wie weit dieser Vorteil reicht. Na ja, wenn nach dem bestangepassten Individuum in einer gegebenen Umwelt gesucht wird - nichts anderes macht die Evolution -, dann wäre es verwunderlich, wenn es anders wäre. Wie sollte sonst eine Auslese der fittesten Individuen funktionieren?
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Uhu U. schrieb: > Dieser Mechanismus führt u.a. auch zu Gehirnen, die zu logischen > Schlüssen fähig sind, weil das einen Selektionsvorteil bringt. Ist der evolutionäre Erfolg logischer Schlüsse nicht ein Beleg dafür dass in der Wirklichkeit eine Logik existiert? Das Individuum muss sich der Logik und eines Beweises nicht bewusst sein. Es genügt wenn das artspezifische Verhalten hinreichend sich auf die Logik der Wirklichkeit einstellen kann. Menschen können darüberhinaus Verhalten und Umwelt auf einem hohen Abstraktionsniveau bewerten. Wir können die zufällige Anpassung in der Evolution bewusst betrachten. Damit erfolgt nicht nur eine zufällige Anpassung an die Logik der Wirklichkeit sondern eine kalkulierte. Was heißt kalkuliert? Im Grunde bedeutet es dass wir jede Möglichkeit die wir erkennen in einem geistigen inneren Model testen können. Bevor wir eine Verhaltensweise nach außen tragen erfolgt eine Art innere Simulation des Sachverhaltes. Der Selektionsprozess erfolgt also in einem geistigen Modell der Wirklichkeit. Wobei auch das geistige Modell lediglich die Wahrscheinlichkeit erhöht die richtige reale Verhaltensweise zu generieren. Denn das Modell umfasst nicht immer genügend Faktoren der Wirklichkeit, mangels Erfahrung. Ist das logische Denken also in Wahrheit ein Mechanismus dass verschiedene Möglichkeiten in einem geistigen Modell durchprobiert und die funktionierende selektiert? Wenn dies zutrifft würde das bedeuten das die Bewusstheit einer bestimmten Logik ein emergentes Phänomen ist dass in seine Teile zerteilt ein Mechanismus nach dem Prinzip Versuch und Irrtum darstellt. Zusammenhänge und Logik erkennen hieß demnach dass das Gehirn verschiedene Konstellation von Sachverhalten durchprobiert und das Ergebnis dass einem überlebensorientierten Kriterium entspricht als logisch und wahr bewertet in reale Verhaltensweise umsetzt. Das "überlebensorientierte Kriterium" ist aber vielleicht nicht das einzige Kriterium. Es ist denkbar das in neuronalen Netzen die Selektion auch auf abstrakten zuvor neu gebildeten Kriterien erfolgen kann. Und der Grund dafür könnte sein dass dies Intelligenz bedeutet und dass folgt letztendlich dem überlebensorientierten Kriterium. Das könnte untermauern dass unser Bewusstsein aus Materie aufgebaut ist und das Denkprozessen ein materieller Mechanismus (Versuch u. Irrtum als Kognition) zugrunde liegt. Es würde aber auch bedeuten dass es eine Logik in der Wirklichkeit gibt. Die elementare Logik wäre die wirkende Form der Existenz. Alles was mit der Wirklichkeit in Wechselwirkung treten will ist mit der Form der Wirklichkeit konfrontiert. Wo eine Wand ist kann die Wand nicht dadurch überwunden werden indem man so tut als gäbe es keine Wand. Das ist die Form und Logik der Wirklichkeit die die Wechselwirkung begleitet, es ist wahr. Leben entsteht aufgrund der Form der Wirklichkeit. Naturgesetze gehören zu der Form der Wirklichkeit. Aus ihnen folgen physikalische und chemische Wechselwirkungen. Daraus folgt die Entstehung von Lebewesen. Lebewesen sind nicht getrennt sondern ein Teil der Wirklichkeit. Also wirkt die Form bzw. Logik der Wirklichkeit mit sich selbst. Die Entstehung von Leben folgt der Form der Wirklichkeit. Erreicht ein Lebewesen den Zustand wo es Bewusstsein und Intelligenz bildet ist das Individuum mit der Form der Wirklichkeit konfrontiert. Dabei gilt es aber zwischen dem geistigen Modell der Wirklichkeit im Gehirn und der Form/Logik der Wirklichkeit zu unterscheiden. Menschliches Denken ist geprägt von der Form der Wirklichkeit und den Formen des geistigen Modells der Wirklichkeit. Wir können die Form der Wirklichkeit nur über die Form des geistigen Modells der Wirklichkeit sehen und dies sorgt wohl für viel Verwirrung da dieses geistige Modell nicht strikt an die Form der Wirklichkeit gebunden ist. Weil Variation, Versuch und Irrtum dem Denkprozess zugrunde liegt. Die Resultate oder die atomar stattfindenden Prozesse dieser Mechanismen nennen wir Denken, Bewusstsein, Logik usw. Diesen Gedanken folgend würde ich also sagen dass es eine Logik der Wirklichkeit gibt, es ist die Form der Wirklichkeit, von der wir die Logik für unser geistiges Modells ableiten. Wie es mit der Beweisbarkeit ausschaut, inwiefern also das geistige Modell der Form der Wirklichkeit folgt, weiß ich nicht so genau. Wenn aber logisches Denken, atomar betrachtet, aus Versuch und Irrtum folgt, besteht der Beweis darin, dass ein bestimmtes Ergebnis von Versuch und Irrtum Prozessen dem evolutionär entwickelten Selektionskriterium entspricht. Demnach ist etwas wahr weil es der Form der Wirklichkeit und meinem evolutionären Kriterium "überleben und vermehren" entspricht Dieses Kriterium wiederum hat seinen Ursprung in evolutionären Selektionsprozessen, also Zufall und Selektion. Das mit der Evolution ist ein guter Denkanstoß. Man muss versuchen die geistigen Funktionen von Lebewesen auf die materielle Wirklichkeit herunterzurechen. Um das Wesen des Denkens an sich besser zu verstehen.
Uhu U. schrieb: > Außerdem bedient sich die Evolution eines Tricks: die massive > Parallelität dieser Suche nach dem bestangepassten Individuum - das ist, > als würde man "stochastisch" 14 Millionen Lottotipps abgeben… > > Und nicht zuletzt ist die Evolution kein Schöpfungsakt, bei dem per > Sturzgeburt ein Organismus auf die Welt kommt, sondern ein iterativer > Prozess, der so lange läuft, bis kein Leben mehr möglich ist. Das ist ein sehr wichtiger Punkt! Das Universum ist groß, doch die Wahrscheinlichkeit dass aus einer Ansammlung verschiedener Atome auf Anhieb irgendwie zufällig ein ausgewachsener Organismus entsteht ist wohl zu gering. Ich kann mir sogar vorstellen das es unter Berücksichtigung der Naturgesetze unmöglich ist und eine schrittweise Entwicklung zwingend ist. Demnach müsste zufällig auf Anhieb eine Evolution stattfinden von der einzelnen Zelle bis zum ausgewachsenen Säugetier. Irgendwie gelingt es den evolutionären Prozessen die Auswahl an Möglichkeiten zu begrenzen. Ich weiß es nicht genau aber ich habe den Eindruck dass die Anzahl der Individuen einer Art nicht ausreichend sind um durch vollkommen zufällige Mutationen sinnvolle Mutationen zu bilden. Ich glaube es gibt Mechanismen die dafür sorgen dass die zufälligen Mutationen sich innerhalb bestimmter Grenzen bewegen. Und diese Grenzen sorgen denke ich dafür dass die Wahrscheinlichkeit für die Bildung vorteilhafter Mutationen drastisch ansteigt. Diese Mechanismen könnten auch bedingt durch die DNA sein? Leider kenne ich mich zu wenig aus. Aber ich glaube dass nur bestimmte Mutationen in der DNA eine Wirkung entfalten können oder das bestimmte Defekte einer erfolgreichen Replikation des DNA Strangs im Wege stehen. Eventuell gibt bereits die DNA eine grobe Richtung vor und schränkt damit die theoretisch denkbaren Möglichkeiten ein.
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Atemis H. schrieb: > Ist der evolutionäre Erfolg logischer Schlüsse nicht ein Beleg dafür > dass in der Wirklichkeit eine Logik existiert? Ja. > Das Individuum muss sich der Logik und eines Beweises nicht bewusst > sein. Es genügt wenn das artspezifische Verhalten hinreichend sich auf > die Logik der Wirklichkeit einstellen kann. Philosophen müssen zuerst eines beherrschen: die Sprache. Da du mit "Logik" einen mathematischen Begriff verwendest, impliziert der Begriff "Beweise" das Äquivalent eines mathematischen Beweises. Der ist aber nicht erbringbar. Oben hast du ausnahmsweise den Begriff "Beleg" verwendet. Damit kommen wir der Sache näher. Du kannst 1000 Belege für eine These haben, eine einzige Widerlegung jedoch erledigt sie. Du kannst aber im mathematischen Sinn nicht sowohl einen Beweis als auch eine Widerlegung haben.
Atemis H. schrieb: > Ich glaube es gibt Mechanismen die dafür sorgen dass die zufälligen > Mutationen sich innerhalb bestimmter Grenzen bewegen. Den Tod. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass viele gleichzeitige genetische Veränderungen überleben lassen. Andererseits ist die Wahrscheinlichkeit kleiner Veränderungen im Code, bedingt durch die dafür verantwortlichen Mechanismen, sehr viel grösser als Wahrscheinlichkeit grosser Veränderungen im Code. So fügt sich eins ins andere. Die weitaus meisten Veränderungen sind dennoch tödlich.
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Uhu U. schrieb: > Na ja, wenn nach dem bestangepassten Individuum in einer gegebenen > Umwelt gesucht wird - nichts anderes macht die Evolution -, dann wäre es > verwunderlich, wenn es anders wäre. Wie sollte sonst eine Auslese der > fittesten Individuen funktionieren? Das könnte auch der sexuell besonders tüchtige Blödian sein. Vielleicht schaffen es nicht alle seine Nachkommen, heil von einem Baum zum nächsten zu kommen, aber die schiere Masse könnte geeignet sein, "sich die Erde untertan" zu machen. Weder Ameisen noch Quallen sind besonders schlau, halten sich aber prächtig.
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Atemis H. schrieb: > Das Individuum muss sich der Logik und eines Beweises nicht bewusst > sein. Ersteres ja. Nur wozu es da eines Beweises bedarf, ist mir schleierhaft. Wie schon gesagt, die Natur beweist nichts - wozu auch - und im Hintergrund sitzt auch nicht ein bärtiger alter Knacker auf einer Wolke und bastelt Beweise für die Richtigkeit seiner Schöpfung… > Menschen können darüberhinaus Verhalten und Umwelt auf einem hohen > Abstraktionsniveau bewerten. Ja, das ist die Folge davon, dass wir mehr Zeit haben, als wir benötigen, um die lebensnotwendigen Bedürfnisse zu decken. Wir haben Muße, die wir nutzen können, uns über allerlei Gedanken zu machen. Aber nach einer großen Naturkatastrophe oder einem Krieg kann das ganz schnell völlig anders aussehen. > Wir können die zufällige Anpassung in der Evolution bewusst betrachten. Was aber nichts daran ändert, wie es zur betreffenden Anpassung kam. > Damit erfolgt nicht nur eine zufällige Anpassung an die Logik der > Wirklichkeit sondern eine kalkulierte. Aber das Fundament, auf dem wir operieren, ist nicht kalkuliert, noch nicht einmal von uns selbst bewusst beeinflusst. > dass wir jede Möglichkeit die wir erkennen in einem geistigen inneren > Model testen können. Wird nicht andersrum ein Schuh daraus? Wir haben ein Modell unserer Umwelt im Kopf und suchen darin nach Möglichkeiten, ein Ziel zu erreichen. Das Modell kann sich als partiell falsch oder unvollständig erweisen und unsere daraus abgeleitete Handlung scheitern, oder es fällt einem ein Ast auf den Kopf und das wars - aber "kalkuliert" ist daran nichts. Außer durch den finalen Unfall werden wir durch einen Misserfolg dazu animiert, unser Weltbild zu korrigieren und zu vervollständigen, ohne jemals die "Weltformel" dabei zu finden. > Bevor wir eine Verhaltensweise nach außen tragen erfolgt eine Art innere > Simulation des Sachverhaltes. Sigmund Freud bezeichnete das Denken als eine "Probehandlung mit minimalem Energieaufwand". > Der Selektionsprozess erfolgt also in einem geistigen Modell der > Wirklichkeit. Nein, wir suchen in unserem internen Weltmodell nach einem Weg, ein Bedürfnis zu befriedigen. Wenn wir meinen, so einen Weg gefunden zu haben und die Kosten dafür vertretbar erscheinen, versuchen wir die Idee in die Realität umzusetzen. Jetzt kommt die Selektion: ist die Idee tauglich, unser Ziel zu erreichen, oder nicht. Sind wir gescheitert, können wir den Prozess mit verfeinertem Modell wiederholen - wir haben gelernt und beim nächsten mal klappt es hoffentlich oder wir kommen zu dem Schluss, dass die Sache zu teuer, zu riskant oder gar unmöglich ist. Ich werde den Eindruck nicht los, dass du dich in eine Art Religion mit der Logik als Heiliger Schrift verrannt hast. Die Logik ist nicht die oberste gottgleiche Instanz, die über allem steht, sondern ganz einfach ein Hilfmittel, mit dem wir es schaffen, unsere von der Natur nicht dafür ausgelegte Hirnkapazität so zu organisieren, dass wir auch Lösungen für Probleme finden können, die bei naiver Herangehensweise unerreichbar sind. So wenig ein Schmied den glühenden Stahl mit bloßen Fäusten schmieden kann, so wenig kann ein Ingenieur die optimierung eines kompizierten Prozesses im Kopf bewältigen - beide brauchen Werkzeuge…
Uhu U. schrieb: > wir suchen in unserem internen Weltmodell nach einem Weg, ein > Bedürfnis zu befriedigen. Wie suchen wir? Wer sind wir? Wer oder was sucht und denkt da? :D Ich meine es ernst. Ich sprach nicht von evolutionärer Selektion, die findet natürlich außerhalb statt. Aber auch im geistigen Modell findet eine Selektion statt. Der Mechanismus der neuronalen Netze im Gehirn sorgt für Selektionen. Aus der Informationsmenge wird eine Auswahl getroffen. Immer wieder, bis ein geistiges Modell selektiert ist. Ich meine diese Art der Selektion. Das Grundprinzip der Evolution steckt auch auf anderen Ebenen. Wie "sucht" unser Immunsystem nach den passenden Antikörpern gegen bestimmte Fremdkörper? Genau wie in unserem Gehirn ist da keine mysteriöse geistige Entität die sucht und denkt. Es ist ein Selektionssystem. Das Immunsystem produziert zufällig strukturierte Antikörper. Irgendwann erweist sich die Struktur eines Antikörpers als geeignet um sich an den Fremdkörper zu binden. Dies wiederum löst ein biochemisches Signal aus (die erfolgreiche Bindung an den Fremdkörper), das führt dazu dass genau diese Sorte von Antikörper vermehrt produziert wird. Ich finde das bemerkenswert einleuchtend. Es entschlüsselt im Grunde die Blackbox Begriffe wie (gedankliches) "suchen", "denken", "entscheiden".
Atemis H. schrieb: > Ich weiß es nicht genau aber ich habe den Eindruck dass die Anzahl der > Individuen einer Art nicht ausreichend sind um durch vollkommen > zufällige Mutationen sinnvolle Mutationen zu bilden. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass die Evolution nur auf zufälligen Mutationen beruht. Das mag bei Viren noch hinkommen, obwohl auch dort nicht jede Mutation gleich wahrscheinlich ist, bei Bakterien stimmt es schon nicht mehr und bei höheren Tieren ist das wesentliche Vehikel die Rekombination vorhandener Allele (d.h. Genvarianten): - Bei der Reifeteilung von Ei- und Spermienzellen werden die Gene in den von den Eltern geerbten Chromosomen durch Crossingover neu gemischt- so ähnlich wie beim Kartenspiel. - Bei der Befruchtung steuern Spermium und Ei jeweils einen einfachen Chromosomensatz bei - das neue Individuum erhält so Gene beider Eltern. Mutationen kommen vor - es sind Kopierfehler beim Duplizieren der DNA -, die meisten werden aber sofort von den zellulären Reparaturmechanismen wieder "gradegebogen". Was übrig bleibt, kann irrelevant sein, weil das betroffene Gen im Nachkommen nicht exprimiert wird, sein Effekt durch die zweite Kopie dominant übersteuert wird oder die Folge der Mutation indifferent ist. Es kann aber auch für den Fötus letale Folgen haben. > Ich weiß es nicht genau aber ich habe den Eindruck dass die Anzahl der > Individuen einer Art nicht ausreichend sind um durch vollkommen > zufällige Mutationen sinnvolle Mutationen zu bilden. Bei Bakterien und Viren kann der Zufall ausreichen - die Generationsfolgen sind schnell und die Individuenzahlen astronomisch. Höhere Tiere "suchen" wie eben beschrieben nicht überwiegend zufällig, sondern durch Rekombination des Genoms aus bewährten Genen. > Leider kenne ich mich zu wenig aus. Dann informiere dich darüber, es ist eigentlich nicht schwer zu verstehen. Ich finde es faszinierend…
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Percy N. schrieb: > Uhu U. schrieb: > >> Na ja, wenn nach dem bestangepassten Individuum in einer gegebenen >> Umwelt gesucht wird - nichts anderes macht die Evolution -, dann wäre es >> verwunderlich, wenn es anders wäre. Wie sollte sonst eine Auslese der >> fittesten Individuen funktionieren? > > Das könnte auch der sexuell besonders tüchtige Blödian sein. Vielleicht > schaffen es nicht alle seine Nachkommen, heil von einem Baum zum > nächsten zu kommen, aber die schiere Masse könnte geeignet sein, "sich > die Erde untertan" zu machen. Weder Ameisen noch Quallen sind besonders > schlau, halten sich aber prächtig. Das stimmt. Unsere Inteligenz haben wir aber wohl indirekt grade der Tatsache zu verdanken, dass wir, im Vergleich zu den meisten Tierarten, sehr wenige Nachkommen produzieren und diese auch lange für die volle Beteiligung in der Gruppe brauchen. Dadurch wurde Inteligenz eben wichtiger als die reine Fortpflanzung. Wobei da jetzt ein Henne-Ei problem da ist: Was war zuerst? Inteligenz, oder niedrige Nachkommensrate?
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Alex G. schrieb: > Das stimmt. Unsere Inteligenz haben wir aber wohl indirekt grade der > Tatsache zu verdanken, dass wir, im Vergleich zu den meisten Tierarten, > sehr wenige Nachkommen produzieren und diese auch lange für die volle > Beteiligung in der Gruppe brauchen. Hm. Ich stimme Dir insoweit zu, dass wir wegen unserer geringen Reproduktionsrate nur durch Intelligenz überleben konnten. Orang-Utans haben eine vergleichbar niedrige Reproduktionsrate, sind aber am Aussterben, und das nicht nur wegen der Eingriffe des Menschen. > Dadurch wurde Inteligenz eben wichtiger als die reine Fortpflanzung. > Für den körperlich wie auch sexuell Schwachen bleibt in der Tat wohl nicht viel. Man könnte noch als Beute unattraktiv sein, was manche Tierarten praktizieren. > Wobei da jetzt ein Henne-Ei problem da ist: Was war zuerst? Inteligenz, > oder niedrige Nachkommensrate? Kommt es darauf an?
Alex G. schrieb: > Das stimmt. Unsere Inteligenz haben wir aber wohl indirekt grade der > Tatsache zu verdanken, dass wir, im Vergleich zu den meisten Tierarten, > sehr wenige Nachkommen produzieren und diese auch lange für die volle > Beteiligung in der Gruppe brauchen. > Dadurch wurde Inteligenz eben wichtiger als die reine Fortpflanzung. Es gibt die Theorie wonach es eine angeborene neuronale Lernrate gibt die sich mit zunehmendem Alter verändert. Mit Lernrate ist gemeint wie schnell oder in welchem Ausmaß sich die synaptische Gewichtung der Neuronen bei Lernvorgängen ändert. Experimente mit künstlichen neuronalen Netzen zeigen dass eine hohe Lernrate, also eine große Veränderung synaptischer Gewichtungen, zu schnelleren aber gröberen Lernerfolgen führt. Man kann es sich so vorstellen dass große synaptische Veränderungen sehr leicht bereits erlerntes überschreiben. Es mangelt an der Fähigkeit zu einer Feinjustierung der synaptischen Gewichtungen. Mit zunehmendem Alter sinkt die Lernrate. Dies wurde früher als eine Mangelerscheinung angesehen, als ein Alterungsprozess, als nachteilig. Doch die Experimente mit künstlichen neuronalen Netzen zeigen dass genau dies ein effektives Lernen hervorbringt. Wenn man im Experiment die Gewichtungen eines neuronalen Netzes Anfangs viel und dann zunehmend weniger verändert erzielt man die besten Lernerfolge. Die Theorie besagt das Kinder evolutionär bedingt grob lernen und deswegen lange brauchen bis sie die Feinheiten der Intelligenz von Erwachsenen hervorbringen. Demnach ist die langsame Entwicklung des menschlichen Gehirns nicht einfach nur ein Nachteil sondern eine Voraussetzung für die hohe Intelligenz des Menschen. Sofern man die Erfahrung mit künstlichen neuronalen Netzen insgesamt auf das menschliche Gehirn übertragen kann. Diese Effekte mit den synaptischen Gewichtungen ist jedenfalls elementar und erklärt sich wie gesagt einfach damit dass große Veränderungen bei den Gewichtungen einer Feinjustierung widerstrebt. Und wenn es von Anfang an nur mit Feinjustierung arbeitet dauert das lernen sehr lange und möglicherweise kratzt das neuronale Netz dann nur an der Oberfläche bei einem Optimierungsproblem wo großzügige Anpassungen notwendig wären. Gut möglich das die Evolution die Lösung entwickelte "erst große Veränderungen und dann immer kleinere Veränderungen". Es gibt da auch die Theorie wonach die langsame Entwicklung des Gehirns, darauf zurückgeführt wird das menschliche Babys auf die Welt kommen müssen bevor ihr Schädel zu groß wird und nicht mehr durch das Becken der Frau passt.
Ein anderer interessanter Aspekt ist folgendes: Die Anzahl der synaptischen Verbindungen sind bei einem Baby und Kleinkind viel größer als die von Erwachsenen. Der Großteil dieser Verbindungen wird in den ersten Jahren abgebaut. Es gibt dafür einen Fachausdruck, habe ich leider vergessen. Man könnte meinen mehr synaptische Verbindungen bedeuten mehr Intelligenz. Aber es ist wohl eher so dass das Gehirn zuerst eine riesige Anzahl an synaptischen Verbindungen entwickelt. Ein Art kognitive Kapazität. Und es überleben tendenziell nur die Verbindungen die häufig aktiv werden. Ich glaube das ist auch ein wichtiger Faktor bei der Hirnentwicklung. Es muss ein Vorteil haben wenn das Gehirn erst das vielfache an synaptischen Verbindungen erzeugt als später im Erwachsenenalter vorhanden ist. Und auffällig ist auch dass die meisten davon bereits in den ersten Lebensjahren abgebaut werden. Ich glaube damit schöpft das Gehirn aus einer riesigen synaptischen Kapazität. Es bietet sozusagen für alle erdenklichen Umwelterfahrungen die passenden Strukturen. Und als eine Folge der Effizienz und Optimierung baut es dann die nicht benötigen Synapsen ab.
Torben G. schrieb: > Kann es Logik in der Natur geben? Abgesehen davon, daß man auch dazu erst mal definieren müßte, welche Logik gemeint ist (http://www.philolex.de/logik.htm), kann es m.W. durchaus Logik in der Natur geben. Die auch als solche nicht nur festellbar, sondern auch mathematisch beschreibbar ist. Womit sich natürlich die interessante Frage stellt: Beherrschte die Natur schon längst mathematische Gesetze bzw. deren "Konstruktions-Vorteile", um bestmöglich die eine oder andere ihrer Entwicklungen so "ausstatten" zu können, daß sie optimale "Langzeit-Überlebens-Bedingungen" hat? Lange bevor wir Menschen überhaupt dazu in der Lage waren, etwas berechnen zu können? Manches deutet darauf hin: https://www.welt.de/wissenschaft/article150863747/Haben-wir-die-Mathematik-erfunden-oder-nur-entdeckt.html > Für mich ist Logik wie Mathematik > keine Naturwissenschaft, sondern ein Konstrukt des Menschen,... Es ist eine äußerst schwierig zu beantwortende Frage ob die Mathematik nun eher den Naturwissen- oder Geisteswissenschaften zuzuordnen sei. https://www.uni-goettingen.de/de/mathematik-zwischen-natur--und-geisteswissenschaften/98259.html Denke, sie dürfte eher aus dem Bedürfnis von uns Menschen entstanden sein, etwas empirisch Beobachtetes (kurzerhand bzw. in eine Formel "komprimiert") beschreiben und dadurch auch "anwendbar" machen zu können. Tatsächlich ist das aber nur ein "Abbild" dessen, was in der Natur vorliegt bzw. von ihr "vorgegeben" ist. Was nebenbei die Grundlage der Experimental-Physik ist: Jederzeit sind deren "Formeln" auch experimentell nachvollziehbar. > ...vergleichbar mit einer Sprache. Und solche Konstrukte entstehen nicht > einfach aus dem Nichts, da muss vorher ordentlich definiert werden, bis > es sich selbst weiterentwickelt. Damit hast Du recht: Zweifellos ist Mathematik eine "Sprache", die allen Naturwissenschaften dazu verhelfen kann, das (komprimiert) ausdrücken zu können, was ihnen ein Anliegen ist, das dann auch jedermann so übernehmen kann. Als absolut "abgesichert" und ohne weitere Überprüfung in der Praxis anwendbar. :) Ich, als Mensch mit einer stark ausgeprägten "technischen Ader", neige eher dazu, die Mathematik als den Naturwissenschaften zugehörig einzuordnen. Weil sie aus meiner Sicht aus der Natur "geboren" wurde. Sozusagen ein "Kind der Natur" ist. Wenngleich man das auch ganz anders sehen kann, gibt es ein Phänomen, das eher künstlerischer Art ist oder dem Empfinden oder auch technischer Zweckmäßigkeit zugeordnet werden kann. Ist ebenfalls ein Prinzip, das die Natur "entwickelt" hat. Und das wir Menschen mal irgendwann "registriert" und mathematisch "beschrieben" haben: Den "goldenen Schnitt", der bereits seit Jahrtausenden bekannt ist. https://de.wikipedia.org/wiki/Goldener_Schnitt Verwirklicht ist der überall in der Natur: https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/mensch-natur-umwelt/goldener-schnitt-102.html Ei/Henne-Problem, was die Mathematik anbelangt? Ist aus meiner Sicht müßig, darüber zu diskutieren. :) Grüße
L. H. schrieb: > Abgesehen davon, daß man auch dazu erst mal definieren müßte, welche > Logik gemeint ist (http://www.philolex.de/logik.htm), kann es m.W. > durchaus Logik in der Natur geben. > Die auch als solche nicht nur festellbar, sondern auch mathematisch > beschreibbar ist. Wenn es keine Logik der Wirklichkeit gäbe, wäre dann nicht jede Vorgehensweise bzw. jede erdachte Idee und Logik erfolgreich umzusetzen? Ich denke mir beispielsweise die Idee dass ich als Materie durch andere Materie hindurch gehen kann. Das ist meine Logik, mein Anschauung. Dann versuche ich mal durch eine Wand zu gehen und was passiert? Ich stoße gegen die Wand und merke meine Logik funktioniert nicht :D Ist das nicht schon der banale Beweis dass in der Wirklichkeit eine andere bestimmte Logik vorherrscht? Die Evolution zeigt dass nur die Anwendung einer bestimmten Logik mit der Wirklichkeit harmoniert, im Sinne der Überlebensfähigkeit. Also gibt es da außen eine wirkliche Logik? Wenn nicht, was ist dass dann was mir Grenzen und Wege in der Wirklichkeit aufzeigt? Was sorgt dafür dass ich mit einer bestimmten Geschwindigkeit sehr wohl durch die Wand durchbrechen kann aber mit einer niedrigen tue ich mir nur weh. Sind die Naturgesetze nicht eine Logik?
Atemis H. schrieb: > Ist das nicht schon der banale Beweis dass in der Wirklichkeit eine > andere bestimmte Logik vorherrscht? Du hast damit nur gezeigt, dass diese eine Wand für dich zu diesem Zeitpunkt nicht durchdringbar war. Der Rest ist Vermutung. Für einen Beweis musst du logisch darstellen, wieso dies für alle Wände, jeden Menschen zu jeder Zeit gilt, oder zumindest angeben, unter welchen Randbedingungen das stets gilt. Versuch mal, in vorindustrieller Zeit mit deinem Kumpel in China ein Schwätzchen zu halten, ohne dorthin zu reisen. In deinem Sinn verstanden fiele der "Beweis" leicht, dass dies nicht geht. Heute haben wir Methoden, mit denen es geht, damit also den "Beweis" widerlegt.
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A. K. schrieb: > Für einen Beweis musst du logisch darstellen, wieso dies für alle > Wände, jeden Menschen zu jeder Zeit gilt, oder zumindest angeben, unter > welchen Randbedingungen das stets gilt. Dazu müsste ich eigentlich alle möglichen Zustände eines Systems kennen oder berechnen um auszuschließen dass keine der möglichen Zustände der Aussage widerspricht? Lässt sich denn nicht logisch beweisen dass die beobachten Naturgesetze bzw. Grundkräfte der Physik universell (überall und immer) gültig sind?
Atemis H. schrieb: > Also gibt es da außen eine wirkliche Logik? Die ergibt sich aus den Gesetzmäßigkeiten unserer Insel im Universum. Ob es auch anders strukturierte Inseln/Universen gibt, darüber kann man lange fruchtlos spekulieren… > Was sorgt dafür dass ich mit einer bestimmten Geschwindigkeit sehr wohl > durch die Wand durchbrechen kann aber mit einer niedrigen tue ich mir > nur weh. Ob du mit relativistischer Geschwindigkeit unbeschadet durch die Wand kommst ist auch reine Spekulation.
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Atemis H. schrieb: > Lässt sich denn nicht logisch beweisen dass die beobachten Naturgesetze > bzw. Grundkräfte der Physik universell (überall und immer) gültig sind? Nein. Diese Annahme ist ein Axiom der Physik, ihre Voraussetzung. Wobei sich m.W. auch nicht alle Physiker völlig sicher sind, dass es zu jedem Zeitpunkt im Universum so war, und dass die Naturkonstanten wirklich konstant sind. Man geht meistens einfach davon aus, so lange man damit weiter kommt. M.a.W: Du versuchst, ein Axiom zu beweisen. Viel Glück damit.
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Atemis H. schrieb: > Lässt sich denn nicht logisch beweisen dass die beobachten Naturgesetze > bzw. Grundkräfte der Physik universell (überall und immer) gültig sind? Wir kennen ja noch nicht alle Naturgesetze! Wird ja schon seit langem nach der "Weltenformel" gesucht die Teil-Theorien welche wir kennen, vereinigt bzw. miteinander in Einklang bringt.
Du stellst hier jede Menge Fragen, zu denen Du bei etwas mehr Bemühen selbst entspr. fundierte Antworten finden kannst! Was soll das eigentlich? Glaubst Du, wir sind hier Deine "Recherche-Knechte" oder was? ;) Bereits viel w.o. sagte ich, daß man Begriffe entweder kennt oder (falls nicht) sich mit ihnen auseinander setzen bzw. sie erlernen muß. Und was tust Du, außer Begriffen etwas "anhängen" zu wollen, das sie gar nicht repräsentieren. Nimm z.B. die Wirklichkeit her. Und setz Dich erst mal mit der auseinander, bevor Du zu Rückschlüssen kommst, die nach h.M. zumindest zweifelhaft, wenn nicht unhaltbar sind. Den "Einstieg" dazu findest Du durchaus im Duden: https://www.duden.de/rechtschreibung/Wirklichkeit Und bzgl. weiterer Klärung kannst Du von mir aus Hegel, Nietzsche oder Wittgenstein lesen. Atemis H. schrieb: > Ich denke mir beispielsweise die Idee dass ich als Materie durch andere > Materie hindurch gehen kann. Das ist meine Logik, mein Anschauung. Die Großartigkeit des menschlichen Geistes sehe ich darin, daß er auch in der Lage dazu ist, unmöglich Scheinendes denken zu können. :) Relativiert wird das "Unmögliche" dann aber durch die Wirklichkeit; d.h. gegen Deine Idee ist zunächst mal nichts einzuwenden. > Dann versuche ich mal durch eine Wand zu gehen und was passiert? Ich > stoße gegen die Wand und merke meine Logik funktioniert nicht :D Was Du hier als Logik bezeichnest, ist nichts weiter als eine These. > Ist das nicht schon der banale Beweis dass in der Wirklichkeit eine > andere bestimmte Logik vorherrscht? Mit Verlaub: Das ist völliger Unsinn! Selbstverständlich kannst Du eine Wand, die z.B. aus Karton oder Rigipsplatten besteht, durchbrechen. Spätestens dann, wenn es sich um eine gemauerte 11,5cm-Wand handelt, ist der Versuch, diese durchbrechen zu wollen, von vornherein zum Scheitern verurteilt. > Die Evolution zeigt dass nur die Anwendung einer bestimmten Logik mit > der Wirklichkeit harmoniert, im Sinne der Überlebensfähigkeit. Das halte ich schon für eine recht verkürzte Sichtweise. > Also gibt > es da außen eine wirkliche Logik? Was meinst Du mit "da außen" und "wirkliche Logik"? > Wenn nicht, was ist dass dann was mir Grenzen und Wege in der > Wirklichkeit aufzeigt? Die Wirklichkeit selbst - was denn sonst? > Was sorgt dafür dass ich mit einer bestimmten Geschwindigkeit sehr wohl > durch die Wand durchbrechen kann aber mit einer niedrigen tue ich mir > nur weh. Die Randbedingungen, welche durch die Wirklichkeit bedingt, vorliegen. Atemis H. schrieb: > A. K. schrieb: >> Für einen Beweis musst du logisch darstellen, wieso dies für alle >> Wände, jeden Menschen zu jeder Zeit gilt, oder zumindest angeben, unter >> welchen Randbedingungen das stets gilt. > > Dazu müsste ich eigentlich alle möglichen Zustände eines Systems kennen > oder berechnen um auszuschließen dass keine der möglichen Zustände der > Aussage widerspricht? Bleibt bitte beide mal etwas "auf dem Teppich"! Es bedarf keiner großartigen Beweise, welche "Wände" Menschen durchbrechen können. :D > Lässt sich denn nicht logisch beweisen dass die beobachten Naturgesetze > bzw. Grundkräfte der Physik universell (überall und immer) gültig sind? Nochmal: Willst Du damit abermals "leeres Stroh dreschen"? https://link.springer.com/chapter/10.1007%2F978-3-322-86073-6_9 Ist doch schon längst alles "durchgekaut": https://www.focus.de/wissen/weltraum/odenwalds_universum/tid-20150/naturkonstanten-sproesslinge-des-urknalls_aid_562211.html Mit der Quintessenz: Ja, sie sind universell gültig. Jedenfalls so lange, bis wir das revidieren müssen. Auf Grund neuer (besserer) Erkenntnisse. Grüße
A. K. schrieb: > Atemis H. schrieb: >> Wieso können wir Vorgänge in der Umwelt vorhersagen und berechnen wenn >> die Wurzel dieser Logik unbeweisbare Axiome sind? > > Weil das Gehirn dafür gebaut wurde, Vorgänge in der Umwelt zu > identifizieren und vorherzusagen. Es geht im Gehirn nicht um > Beweisbarkeit, sondern um Zusammenhänge. Darunter solche, die hinter > unerklärlichen Wahrnehmungen Gespenster vermuten. > Eine sehr kreationistische Auslegung, ich neige eher dazu, dass die Evulution dieses Ergebnis zeitigte. >> Was kann ich also über die Logik der Wirklichkeit sagen wenn ich jede >> Betrachtung der Wirklichkeit auf unbeweisbaren Axiomen aufbauen muss? > > Mathematik ist keine Naturwissenschaft. Sie bietet einen Werkzeugkasten > an, keine Realität, beliebig viele Modelle aus beliebig vielen Systemen > von Axiomen. Es gewinnt jenes mathematische Modell, das auf natürliche > Vorgänge am besten passt. ..., das wir uns einbilden sie erwecke den Anschein unabhängig unserer individuellen Wahrnehmungen zu funktionieren. Also in erster Linie eine Aussage über unsere Wahrnemungsfähigkeit, als vorläufiges Ergebnis unserer imho angenomenen Entwicklung, oder Erschaffenheit, je nach Grundannahme. Der Rest ist mit sich selbst begründbare und selbsgefällige Selbstillusion/ Autosugiestion, welche recht gut zu funktionieren scheint, so gut, dass du lesen kannst was hier scheinbar von unterscheidbaren Individuen verzapft wird. Damit ist aber nicht zu beweißen das nicht alles ein Traum einer virtuellen Entität wäre. Namaste ?
L. H. schrieb: > Bleibt bitte beide mal etwas "auf dem Teppich"! mh, der wirkt aber sehr selbst gewebt, aus selbst gesponnenem Garn. Auch wenn ich gern auf ihm wandele, so deckt er nicht ab was größer ist, unter ihm. ??? Namaste ?
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Winfried J. schrieb: >> Weil das Gehirn dafür gebaut wurde, Vorgänge in der Umwelt zu >> identifizieren und vorherzusagen. > Eine sehr kreationistische Auslegung, ich neige eher dazu, dass die > Evulution dieses Ergebnis zeitigte. Meine Ausdrucksweise bezog sich auf die Evolution als Baumeister, steht dazu also nicht im Widerspruch. >> Mathematik ist keine Naturwissenschaft. Sie bietet einen Werkzeugkasten >> an, keine Realität, beliebig viele Modelle aus beliebig vielen Systemen >> von Axiomen. Es gewinnt jenes mathematische Modell, das auf natürliche >> Vorgänge am besten passt. > > ..., das wir uns einbilden sie erwecke den Anschein unabhängig unserer > individuellen Wahrnehmungen zu funktionieren. Mathematik lotet auch Mechanismen aus, die nicht in Zusammenhang mit Wahrnehmungen stehen. Natürlichen Vorgängen scheinbar passende mathematische Modelle überzustülpen ist dann selbstredend von Wahrnehmung abhängig. > Damit ist aber nicht zu > beweißen das nicht alles ein Traum einer virtuellen Entität wäre. Worin liegt für uns der Unterschied zwischen einer realen Realität und einer virtuellen Realität, wenn das für uns nicht unterscheidbar ist? Eigentlich nur im Gott, der die virtuelle Umgebung hostet. Oder willst damit resignieren, wäre eh alles für die Katz? > Namaste ? Das wird mir jetzt etwas zu indisch, O Guru. ;-)
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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts? Die Frage wurde beantwortet von Prof. Dr. Peter Rohs. https://www.wissenschaft-im-dialog.de/projekte/wieso/artikel/beitrag/gibt-es-ueberlegungen-zu-der-frage-warum-ueberhaupt-etwas-existiert-und-nicht-vielmehr-nichts/
A. K. schrieb: > "dafür" gebaut wurde Der kreatonistische Ansatz verbirgt sich für mich in der von dir angenommenen Sinnorientiertheit der Evolution, diese ist evolutionären Prozessen fremd. Sie sind eben nicht zielgerichtet, sondern vielmehr ist das Ergebnis Folge der nicht zufälligen, aber auch ebenfalls nicht zielgerichteten, sondern lediglich kausal bedingten Auslese und nicht eines nicht existierenden Entwicklungsansatzes. Genau darin besteht Darvins Blasphemie. Buddhas Lehre ist eine solche, die eher Darvin vorausgeht sie ist erkenntnisorientiert und streng atheistisch. Sie mit Religionen auf eine Stufe zu stellen ist das Werk der Religionen, die Ihn für sich vereinnahmen und so unterhöhlen, wie es die Christenheit mit Jesus tut. Namaste
Georg M. schrieb: > Warum gibt es überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts? Die Frage nach der Menge des Nichts ist wieder die Definition der Menge. Die Existenz des Etwas schließt definitionsgemäß darüber die Existenz eines "umfassenden Nichts" aus. Selbiges kann nur außerhalb von Etwas oder dazwischen sein. Namaste
Winfried J. schrieb: > Der kreatonistische Ansatz verbirgt sich für mich in der von dir > angenommenen Sinnorientiertheit der Evolution, diese ist evolutionären > Prozessen fremd. Winne, da phantasierste was rein… Wie das Gehirn entstanden ist, wurde weiter oben erörtert.
A. K. schrieb: > Oder willst > damit resignieren, wäre eh alles für die Katz? Resignieren hieße es an eine verantwortliche stelle zu verweisen. Ich neige zum Anerkenntnis unserer naturbedingten Einschränkungen der Erkennbarkeit, ein teil davon sogar systembedingt der Rest entwicklungsbedingt. Namaste
Uhu du scheinst die Emotions nicht zu sehen, ich bin mit AK am streiten um Kaisers Bart. Arbeit ruft, Namaste
Winfried J. schrieb: > Uhu du scheinst die Emotions nicht zu sehen, ich bin mit AK am streiten > um Kaisers Bart. Wobei ich Uhu recht gebe, du phantasierst mir Ansichten unter.
A. K. schrieb: > Winfried J. schrieb: >> Uhu du scheinst die Emotions nicht zu sehen, ich bin mit AK am streiten >> um Kaisers Bart. > > Wobei ich Uhu recht gebe, du phantasierst mir Ansichten unter. Bei allem Verständnis für eine legere Ausdrucksweise: Wenn Du die Evolution als zielstrebigen Baumeister ausgibst, dann braucht es keine Phantasie, um an Kreationismus zu denken.
Georg M. schrieb: > Warum gibt es überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts? Nichts kann es vielleicht nur geben wenn etwas existiert? Denn das Nichts zeichnet sich dadurch aus dass es nicht da ist. Und das wird erfüllt indem etwas da ist. Ying Yang und so :D Die Existenz von etwas macht demnach die Vorstellung/Existenz von Nichts erst möglich und dadurch nimmt das Nichts eine nicht-existierende Existenz an. Haha :D
Uhu U. schrieb: > Außerdem bedient sich die Evolution eines Tricks: die massive > Parallelität dieser Suche nach dem bestangepassten Individuum - das ist, > als würde man "stochastisch" 14 Millionen Lottotipps abgeben… > Damit wird die Wahrscheinlichkeit für einen Sechser aber nicht 1. Dazu bräuchtest Du 13,... paarweise verschiedene Tips, um alle möglichen Ziehungsergebnisse abzudecken. Ein stochastischer Prozess schafft das nicht auf Anhieb. Genauer gesagt: Es werden sehr viele Versuche erforderlich, um auch nur in die Nähe zu kommen.
Percy N. schrieb: > Bei allem Verständnis für eine legere Ausdrucksweise: Wenn Du die > Evolution als zielstrebigen Baumeister ausgibst, dann braucht es keine > Phantasie, um an Kreationismus zu denken. Mach ruhig weiter so. Wer diesen Baumeister als zielstrebig bezeichnet, hat mit dem Verständnis der Evolution mehr Probleme als ich. ;-)
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Georg M. schrieb: > Warum gibt es überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts? Auch ist es denkbar dass das Nichts nicht nur einfach eine abstrakte Vorstellung ist sondern in unserem Universum als Begrenzung von Raum und Zeit erkennbar ist. Die Frage ist was im Kern großer schwarzer Löcher passiert. Die Zeit verlangsamt sich aus unserer Sicht wenn man sich dem Kern des Schwarzen Loch annähert. Und wenn sie aus unserer Position gesehen sogar zum Stillstand kommt welchen Sinn hat dann der Begriff Materie und Raum darin? Wo keine Zeit existiert kann nichts passieren. Das nähert sich dem Begriff des Nichts an. Wenn der Effekt aber relativ ist und nur aus unserer Position heraus die Zeit langsamer wird, dann würde das heißen dass ein Beobachter im Kern des Schwarzen Lochs keinen Stillstand der Zeit erfährt. Demnach entsteht dieser Zustand des Nichts nur als Relation. Für uns ist es das Nichts. Also wieder Yin und Yang :D
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Alex G. schrieb: > Wobei da jetzt ein Henne-Ei problem da ist: Was war zuerst? Inteligenz, > oder niedrige Nachkommensrate? Früher hieß es gern einmal, man solle das Denken den Pferden überlassen, weil sie größere Köpfe haben. Jedenfalls ist ihre Reproduktionsrate recht überschaubar, so dass sie auf Flucht setzen. Esel seltsamerweise nicht, die verprügeln gern mal vorwitzige Wölfe. Orang-Utans sind kurz vor dem Aussterben. Sexuell eher zurückhaltend (sind ja keine Bonobos) , zwar Primaten, aber nicht sonderlich schlau, zumindest dem Anschein nach.
A. K. schrieb: > Winfried J. schrieb: >>> Weil das Gehirn dafür gebaut wurde, Vorgänge in der Umwelt zu >>> identifizieren und vorherzusagen. > >> Eine sehr kreationistische Auslegung, ich neige eher dazu, dass die >> Evulution dieses Ergebnis zeitigte. > > Meine Ausdrucksweise bezog sich auf die Evolution als Baumeister, steht > dazu also nicht im Widerspruch. > Wie war das wohl gemeint? :P)
Percy N. schrieb: > Wie war das wohl gemeint? Tja... Welchem Kopf entsprang in diesem Zusammenhang der Einführung des Kreationismus? Tipp: Meiner wars nicht. Für mich ist der Charakter der Evolution völlig selbstverständlich, so dass ich zunächst nicht auf die Idee kam, das könnte anders interpretiert werden. Aber wo ihr schon dabei seid, könnt ihr gerne weiter machen, ist eine amüsante Vorstellung.
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A. K. schrieb: > Aber wo ihr schon dabei > seid, könnt ihr gerne weiter machen, ist eine amüsante Vorstellung. Ich hoffe, Du meinst nicht mich!
Percy N. schrieb: > Ich hoffe, Du meinst nicht mich! Weshalb nicht? Jeder bekommt die Chance, sich diesen Schuh anzuziehen. Der zielstrebige Baumeister ist immerhin von dir. ;-)
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A. K. schrieb: > Percy N. schrieb: >> Ich hoffe, Du meinst nicht mich! > > Weshalb nicht? Jeder bekommt die Chance, sich diesen Schuh anzuziehen. > Der zielstrebige Baumeister ist immerhin von dir. ;-) Versuche nicht, Dich herauszureden! Zu "dafür gebaut" hattest Du Dich weiter oben schon bekannt. ;-)
Percy N. schrieb: >> Weshalb nicht? Jeder bekommt die Chance, sich diesen Schuh anzuziehen. >> Der zielstrebige Baumeister ist immerhin von dir. ;-) > > Versuche nicht, Dich herauszureden! Zu "dafür gebaut" hattest Du Dich > weiter oben schon bekannt. ;-) Stimmt ja auch. Es ist dafür gebaut. Und das ist trotz des innewohnenden Zufalls kein Bisschen zufällig.
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A. K. schrieb: > Stimmt ja auch. Es ist dafür gebaut. Es ist durch evolutionäre Wechselwirkung zu etwas anderem entstanden meinst du? :D
A. K. schrieb: > Und das ist trotz des > innewohnenden Zufalls kein Bisschen zufällig. Hm. Inwiefern?
Atemis H. schrieb: > A. K. schrieb: >> Stimmt ja auch. Es ist dafür gebaut. > > Es ist durch evolutionäre Wechselwirkung zu etwas anderem entstanden > meinst du? :D Es durch evolutionäre Wechselwirkung zu einem Werkzeug geworden, das zunächst Beobachtungen eine Ursache zuschreibt, also dazwischen eine Beziehung herstellt. Im weiteren Verlauf wurde es dann dazu in der Lage, anhand dieser Beziehungen Folgen vorherzusagen und diese als Grundlagen für eigene Handlungen zu nutzen. Es liegt auf der Hand, dass sich dies grob anhand von Naturgesetzen bewegen muss, dass es diese teilweise widerspiegelt. Aber eben nur teilweise. Lücken werden gerne mit Gespenstern, Magie und Verschwörungen erklärt, dabei den horror vacui auffüllend wie manche liebe Ehefrau jede freie Fläche in der Wohnung mit Blumen und Bildern zustellt.
Atemis H. schrieb: >> Und das ist trotz des innewohnenden Zufalls kein Bisschen zufällig. > > Hm. Inwiefern? Der Mechanismus der Entwicklung von Lösungen enthält sehr viel Zufall. Das Ergebnis nicht so sehr (*). Siehe konvergente Evolution. *: Das "kein Bisschen" war übertrieben.
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A. K. schrieb: > Es durch evolutionäre Wechselwirkung zu einem Werkzeug geworden, das > zunächst Beobachtungen eine Ursache zuschreibt, also dazwischen eine > Beziehung herstellt. Im weiteren Verlauf wurde es dann dazu in der Lage, > anhand dieser Beziehungen Folgen vorherzusagen und diese als Grundlagen > für eigene Handlungen zu nutzen. > Du beachtest ein Roulette. Es fällt dreimal hintereinander rot. Was folgerst Du aus dieser Beobachtung? a) es fällt gleich wieder rot, ist ja immer so b) jetzt fällt gleich schwarz, rot ist bestimmt gleich alle
Percy N. schrieb: > Du beachtest ein Roulette. Es fällt dreimal hintereinander rot. > Was folgerst Du aus dieser Beobachtung? Das fällt unter den nicht zitierten 2. Absatz. Zufall lässt sich nicht in ein Schema pressen, trotzdem sucht das Hirn eifrig danach. Und findet Erklärungen, die keine sind. Von denen, die du nanntest, über "ich glaube nicht an Zufälle" bis zum Unglauben in "Gott würfelt nicht".
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A. K. schrieb: > Percy N. schrieb: >> Du beachtest ein Roulette. Es fällt dreimal hintereinander rot. >> Was folgerst Du aus dieser Beobachtung? > > Das fällt unter den nicht zitierten 2. Absatz. Zufall lässt sich nicht > in ein Schema pressen, trotzdem sucht das Hirn eifrig danach. Und findet > Erklärungen, die keine sind. Von denen, die du nanntest, über "ich > glaube nicht an Zufälle" bis zum Unglauben in "Gott würfelt nicht". Dann wird es einigermaßen sinnfrei, Regeln formulieren zu wollen, vom Oxymoron "Naturgesetz" ganz zu schweigen. Somit kann jede Erfahrung verworfen werden, da nicht klar sein kann, ob Zufälle beobachtet wurden. Das nächste Problem besteht in der Abfolge Beobachtung -> Formulierung einer Kette ähnlicher Ereignisse -> Verallgemeinerung -> a)Vorurteil b) Regel
Percy N. schrieb: > Dann wird es einigermaßen sinnfrei, Regeln formulieren zu wollen, Mitnichten. Auch wenn eine Regel zwar oft aber nicht immer zutrifft, kann man einen Nutzen davon haben, sie zu kennen. Genau daraus ergeben sich die von dir präsentierten Scheinlösungen. Wenns nicht wirklich zufällig ist, oder die Anzahl Kugeln begrenzt, sind die nicht ganz so daneben. Der Evolution reicht ein statistischer Vorteil aus. Die Stochastik ist eine direkte Folge der Erforschung des Glücksspiels und der erste moderne Stochastiker (Cardano) hat seine Erkenntnisse dabei eingesetzt - in seinem Fall allerdings ohne nachhaltigem Erfolg.
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Ich war tatsächlich bei der Aufstellung von mutmaßlichen Regeln durch vernünftige Beobachter, zB Menschen. Man kann so lange basteln, wie man möchte, es bleiben Unsicherheiten, wenn nicht gar Widersprüche. An irgend einem gewählten Punkt wird es dann zur Dezision.
A. K. schrieb: > Lücken werden gerne mit Gespenstern, Magie und Verschwörungen > erklärt Auffällig ist die ausgeprägte Personifizierung der Umwelt in frühen Entwicklungsphasen der Menschheit bis zu den heutigen Religionen. Eine psychologische Theorie besagt dass Kleinkinder die Ursache für Umweltveränderungen in Personen sehen. Es fängt schon sehr früh an. Das Baby hat z.B. Hunger und weint. Der Hunger wird durch die Mutter gestillt. Durch eine Person. Eventuell gibt es auch eine angeborene Neigung Personen als Lösungsweg zu betrachten um die ersten elementaren Bedürfnisse erfüllen zu können. Auch stehen andere Personen als elementare erste Erfahrungen da für Wechselwirkungen mit der Umgebung. Ein Baby geht zuerst eine Interaktion mit Mutter und Vater ein bevor es mit der unbelebten Materie später interagieren kann. Diese Erfahrung sei angeblich so prägend dass Menschen später als Erwachsene ohne besseres Wissen hinter Naturphänomenen abstrakte Personen sehen. Und eine Beziehung zu der Natur entwickeln wie einst zu anderen Personen (angefangen mit der Mutter). Der Mensch überträgt sozusagen seine soziale Natur auf die Natur insgesamt. Man tretet in Interaktion mit Göttern und Geistern. Beten und Rituale abhalten als Ersatz für Weinen und fordern bei Mama und Papa, damit die ein bestimmtes Bedürfnis erfüllen. Wind, Sturm, Blitz, Wälder... die Vorgänge und Eigenschaften in der Natur wird mit abstrakten Entitäten erklärt die Eigenschaften von Personen haben. Angefangen von einfacheren Naturgeistern, bis hin zu den ersten komplexen Götterwelten der Babylonier, Griechen, Römer oder Germanen. Deren Götterwelt besteht wirklich aus göttlichen Personen mit diversen menschlichen Lebensläufen. Dieses Weltbild wurde nach und nach durch naturwissenschaftliche Erklärungen abgelöst oder besser gesagt ergänzt. Mit fortschreitender intellektueller Entwicklung wurde aus den Waldgeistern und polytheistische Götterwelten das heutige Gottesbild, was auch noch sehr viel Personifizierung beinhaltet, je nach Religion und Auslegung. Stimmt die Theorie. Dann sind Menschen vielleicht deswegen religiös weil in ihrer frühen Entwicklungsphase Personen Entitäten als elementare Faktoren für Umweltereignisse wahrnehmen. Und diese Erfahrung übertragen sie dann auf Naturphänomene wenn sie es nicht besser wissen. Man könnte meinen spätestens ab dem Alter x würde der Mensch merken dass dem nicht so ist. So naiv kann man ja nicht sein oder? Aber bei einem Mangel an Bildung bzw. Kenntnis der Naturgesetze schafft sich das Gehirn wohl einfach etwas abgeänderte Varianten dieser Denkweise die sich dem Wissenstand anpassen. Deswegen wandelt sich unser Gottesbild und ist heute viel abstrakter und in gewisser Hinsicht rational abgesicherter als die frühen Naturgeister oder griechischen Götter.
Atemis H. schrieb: > Mangel an Bildung bzw. Kenntnis der Naturgesetze schafft sich das Gehirn > wohl einfach etwas abgeänderte Varianten dieser Denkweise die sich dem > Wissenstand anpassen. Bildung hilft gegen Aberglaube und Esoterik nur begrenzt. Mir scheint, dass hier die individuellen Unterschiede weit grösser sind als jene durch Bildungsgrad, besonders was Akzeptanz des Zufalls im Alltag angeht.
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Percy N. schrieb: > Du beachtest ein Roulette. Es fällt dreimal hintereinander rot. > Was folgerst Du aus dieser Beobachtung? > > a) es fällt gleich wieder rot, ist ja immer so > > b) jetzt fällt gleich schwarz, rot ist bestimmt gleich alle Unter der Voraussetzung, das die Roulette-Scheine perfekt ausgerichtet ist: ist rot und schwarz gleich wahrscheinlich selbst wenn 100-mal hintereinander rot kommen würde, wäre die Wahrscheinlichkeit auf schwarz oder rot gleich groß, bei 48,6% (18 rot/(18 schwarz+1 grün) Atemis H. schrieb: > Wenn Logik in der Natur nicht existiert, wieso harmoniert unser Denken > und Verhalten so gut mit der Umgebung? Dann gibt es noch die Stochastik, die beschäftigt sich nicht nur mit der Wahrscheinlichkeit, sondern auch mit der Abfolge dieser. Beim Roulette ist diese rein zufällig, bei der Temperatur sieht das anders aus. das sind Sprünge nicht so groß, als diese im jahrelangen Mittel sein könnten (Maxwell).
A. K. schrieb: > Atemis H. schrieb: >> Mangel an Bildung bzw. Kenntnis der Naturgesetze schafft sich das Gehirn >> wohl einfach etwas abgeänderte Varianten dieser Denkweise die sich dem >> Wissenstand anpassen. > > Bildung hilft gegen Aberglaube und Esoterik nur begrenzt. Mir scheint, > dass hier die individuellen Unterschiede weit grösser sind als jene > durch Bildungsgrad, besonders was Akzeptanz des Zufalls im Alltag > angeht. Falls das jetzt die euphemisierte Fassung der Tatsache sein soll, dass perpetuierte institutionalisierte Indoktrination seit dem Kindesalter sich beim Erwachsenen kaum mehr beheben lässt, stimme ich zu. <dämliches spam-filter>
Percy N. schrieb: > Du beachtest ein Roulette. Es fällt dreimal hintereinander rot. > Was folgerst Du aus dieser Beobachtung? > > a) es fällt gleich wieder rot, ist ja immer so > > b) jetzt fällt gleich schwarz, rot ist bestimmt gleich alle c) du stellst eine komplizierte mathematische Theorie auf, mit deren Hilfe du die kommende Farbe vorhersagen kannst… ;-)
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Percy N. schrieb: > Dann wird es einigermaßen sinnfrei, Regeln formulieren zu wollen, vom > Oxymoron "Naturgesetz" ganz zu schweigen. Somit kann jede Erfahrung > verworfen werden, da nicht klar sein kann, ob Zufälle beobachtet wurden. Na, na… Bei der Bewertung von Zufallsgeneratoren ist es relativ einfach, die Kandidaten zu erkennen, die "schlechten Zufall" sprich keinen produzieren. Gute Zufallsgeneratoren zu erkennen ist sehr aufwendig. Die Qualitäten von Naturgesetzmäßigkeiten als Zufallsgeneratoren fallen in die erste Kategorie…
Atemis H. schrieb: > Deren Götterwelt besteht wirklich aus göttlichen Personen mit diversen > menschlichen Lebensläufen. Na ja, das ist ja z.B. beim Christentum nicht anders, auch wenn es die Protestanten mit dem wörtlich genommenen Bilderverbot (Du sollst dir keine Bildnis machen…) besser kaschieren, als die Katholen. Sieh dir die "göttliche Leitung" an, die eine Person ist und gleichzeitig drei (wenn man den Geist, der unvermeidlich mit von der Partie ist, als Person zählt) und dazu die ganze Mischpoke an Heiligen, die den himmlischen Hofstaat bilden. Ist das was anderes, als eine ganz irdische Familie aus Sicht des zweijährigen Kindes, die in den Himmel projeziert ist? Warum Erwachsene Menschen es zeitlebens nicht schaffen, sich von solch kindlichen Vorstellungen zu lösen, ist Thema der Psychoanalyse.
Die beste Logik ist nur so gut wie das Gehirn das sie zusammensetzt und die Menge und Qualität des Wissens das dabei verwendet wird...
Uhu U. schrieb: > Warum Erwachsene Menschen es zeitlebens nicht schaffen, sich von solch > kindlichen Vorstellungen zu lösen, ist Thema der Psychoanalyse. Eine Mischung aus gut verankerter Angst und der blödsinnigen pascalschen "Wette". Von all den jetzt zumindest zahlenmäßig bekannt gewordenen Opfern sexueller Übergriffe in der r-k Kirche scheint auch kaum einer die Gemeinde verlassen zu haben.
Winfried J. schrieb: > so zurück, wo seid ihr gerade angekommen? Wenns dumm kommt sind wir nun in Prag, 1618. ;-)
Atemis H. schrieb: > Die Frage ist was im Kern großer schwarzer Löcher passiert. Diese Kerne werden nicht rein zufällig als Singularitäten bezeichnet. Was deren Modellierung anhand der bekannten physikalischen Theorien nicht eben erleichtert. Wenn du etwas in der Welt finden willst, in denen die Gültigkeit dieser Theorien füglich bezweifelt werden darf, dann such genau da. Es könnte also sein, dass du darauf warten musst, bis jemand rauskrabbelt und es erzählt. Oder du musst selber vorbei sehen, aber vergiss bitte nicht, es uns weiterzuerzählen. Oder du denkst dir was dazu aus, aber da ist eine Vorstellung so gut wie jede andere.
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Uhu U. schrieb: > Warum Erwachsene Menschen es zeitlebens nicht schaffen, sich von solch > kindlichen Vorstellungen zu lösen, ist Thema der Psychoanalyse. In dem empfehlenswerten Buch "Bewusstsein - ein neurobiologisches Rätsel" von Christof Koch wird eine bestimmte Form einer Hirnschädigung geschildert die dazu führt das betroffene Patienten in ihrem linken Gesichtsfeld nichts bewusst wahrnehmen können. Doch es ist mehr als nur eine defekte Wahrnehmung. Solche Patienten können sich Objekte im Geiste nur geteilt vorstellen. Für sie existiert die Realität ohne den Anteil des linken Gesichtsfeldes. Es fehlt die Einsicht eines Defektes. Ihr bewusstes erleben ist für sie vollständig und schlüssig. Das ist so als wäre ein Teil des Bewusstseins selbst defekt. Als würde das Bewusstsein selbst nur die Wahrnehmung des rechten Gesichtsfeldes erwarten. Und es gelingt nicht diese Patienten dauerhaft von ihrem Defekt zu überzeugen. Ihr bewusstes (auch gedankliches) erleben hat anscheinend ein höheres logisches Gewicht als die Argumente des Arztes. Das könnte bedeuten dass die biologische Struktur unseres Bewusstsein maßgeblich bestimmt wie zugänglich wir für bestimmte Einsichten sind. Wenn ein bestimmtes Weltbild in die Struktur unseres Bewusstsein eingeprägt wird, tendiert die Person vermutlich dazu schlichtweg blind zu sein für eine bestimmte Ansicht die dem eigenen bewussten Denken widerspricht.
A. K. schrieb: > Diese Kerne werden nicht rein zufällig als Singularitäten bezeichnet. > Was deren Modellierung anhand der bekannten physikalischen Theorien > nicht eben erleichtert. Wenn du etwas in der Welt finden willst, in > denen die Gültigkeit dieser Theorien füglich bezweifelt werden darf, > dann such genau da. Ich bin in meiner Spekulation nur von der Relativitätstheorie ausgegangen. Demnach vergeht die Zeit in der Nähe von massereichen Körpern langsamer. Wenn ein Höhepunkt im Kern erreicht wird könnte dies Stillstand der Zeit bedeuten. Manchmal höre ich auch die Aussage wonach Objekte im Schwarzen Loch ewig fallen und dabei ewig verlangsamt werden ohne jemals das Zentrum zu erreichen. Ich kenne ehrlich gesagt die Formeln nicht die zu solchen Aussagen führen. Wenn man es genau nimmt weiß niemand was in einem Schwarzen Loch passiert. Die Formeln versagen ja anscheinend ab einem bestimmten Punkt.
Atemis H. schrieb: > Und es gelingt nicht diese Patienten dauerhaft von ihrem Defekt zu > überzeugen. Wobei der Verlust des Gesichtsfelds nicht unbedingt dazu führen muss. Zwar ging bei einem Bekannten damit auch die visuelle Erkenntnis verloren, dass es neben dem, was er sieht, rechts noch mehr gibt, aber die generelle Vorstellung vom einer rechten Seite fehlt ihm nicht. Er ist leidlich in der Lage, darauf zu achten, indem er gelegentlich den Kopf dreht. > Ihr bewusstes (auch gedankliches) erleben hat anscheinend ein höheres > logisches Gewicht als die Argumente des Arztes. Bisschen simplifiziert, dafür dem Thema der Website angemessen: Wenn du einen AVR für links und einen für rechts hast, und mit dem linken AVR nicht nur deine linke Sensorik abhanden kommt (*), sondern auch jener Teil, der die abstraktere Gesamtvorstellung von "Links" verinnerlicht, dann helfen auch kein Patches fürs Programm. Ein Links gibts dann nicht mehr. Demgegenüber fehlt obigem Bekannten nur der visuelle Teil. > Das könnte bedeuten dass die biologische Struktur unseres Bewusstsein > maßgeblich bestimmt wie zugänglich wir für bestimmte Einsichten sind. Alter Hut. Das Gehirn ist keine Zellsuppe, sondern strukturiert. *: Ja, ich weiss, dass das über Kreuz geht.
A. K. schrieb: > Es könnte also sein, dass du darauf warten musst, bis jemand > rauskrabbelt und es erzählt. Oder du musst selber vorbei sehen, aber > vergiss bitte nicht, es uns weiterzuerzählen. Oder du denkst dir was > dazu aus, aber da ist eine Vorstellung so gut wie jede andere. Die Hoffnung liegt wohld arin dass wir irgendwann das exakte verhalten von Atomen kennen, um dann sowas simulieren zu können. Das wird aber noch eine Weile dauern auch wenn die Erkenntnisse der letzten 20 Jahre recht signifikant waren.
Atemis H. schrieb: > Ich bin in meiner Spekulation nur von der Relativitätstheorie > ausgegangen. Demnach vergeht die Zeit in der Nähe von massereichen > Körpern langsamer. Das wohl einfachste Denkmodell dafür ist 1/x bei Annäherung an 0. Egal wie nah du kommst, die Aussage über 0 wird dadurch nicht besser.
Atemis H. schrieb: > Ich bin in meiner Spekulation nur von der Relativitätstheorie > ausgegangen. Demnach vergeht die Zeit in der Nähe von massereichen > Körpern langsamer. Die ist grad eine der Haupt-Theorien die sich nicht mit anderen, Theorien vollends zusammenführen lässt, obwohl es für diese anderen ebenfalls Experimente gibt, die sich nur durch sie erklären lassen. Sehr vereinfach gesagt: Relativitätstheorie funktioneirt im Makrokosmos. Im Mikrokosmos nicht mehr bzw. reicht sie nicht. Darum gibt es die Quantentheorie - welche bekanntlich zu einem gewissen grad von Einstein abgelehnt wurde (inzwischen ist aber klar dass es etwas "derartiges" auf jeden Fall braucht, um den Mikrokosmos zu erklären) Die Idee dass man nie den Mittelpunkt erreicht scheint mir aus naiver Sicht nicht so ganz schlüssig. Wenn das der Fall wäre, könnte ein schwarzes Loch ja nie an Masse hinzugewinnen oder noch dichter werden.
Die begrenzte Anwendbarkeit von mathematischen Modellen erinnert mich an die begrenzte Genauigkeit von Berechnungen mit Gleitkommazahlen in einem Rechner. Die Überschreitung bestimmter Werte erklärt sich damit dass man schlichtweg die materiellen Hardware Kapazitäten des Systems überschreitet. Seltsam aber dass sich mathematische Modelle anscheinend ähnlich verhalten. Obwohl es abstrakte Modelle sind weisen sie eindeutig Begrenzungen auf. Sobald man mit extremen Werten rechnen will kommen unendlich Werte die keinen Sinn machen oder es kommt zu negativen Werten die physikalisch auch keinen Sinn machen. Offenbar weisen solche Formeln eine begrenzte Genauigkeit auf. Diese Begrenzungen wurden in der Geschichte immer wieder mal durch neue Theorien und Modelle erweitert. Müsste eine Weltformel eigentlich nicht eine unendliche Genauigkeit aufweisen um nicht durch eine bessere Theorie ersetzt zu werden?
Alex G. schrieb: > oder noch dichter werden. Wenn du den Kerns im Sinn eines mathematischen Punktes denkst, dann landest du bei der Dichteberechnung bei sowas wie meinem eben erwähnten 1/0. ;-)
Atemis H. schrieb: > Obwohl es abstrakte Modelle sind weisen sie eindeutig Begrenzungen auf. Das sind wirklich zwei sehr sehr verschieden Paar Stiefel. > Offenbar weisen solche Formeln eine begrenzte Genauigkeit auf. Korrekt. Die Polstelle von 1/x bei x=0 ist eine mathematische Singularität. Merkste was? > Müsste eine Weltformel eigentlich nicht eine unendliche Genauigkeit > aufweisen um nicht durch eine bessere Theorie ersetzt zu werden? Wenn eine Formel an einer Stelle nicht definiert ist, dann ist es egal, wie breit der Rechner ist.
Atemis H. schrieb: > Offenbar weisen solche Formeln eine begrenzte Genauigkeit auf. Hmm, es scheint eher so als ob die Natur, absolute Genauigkeit nicht mag, oder nicht "unterstützt". Bedenke die Heisenbergsche Unschärferelation. Wie es scheint (und bisher wurde das ja nicht widerlegt) ist es naturgemäß unmöglich, Position und Geschwindigkeit eines Teilchens gleichzeitig genau zu bestimmen. Desto genauer du das eine bestimmst, desto mehr verschwimmt das andere.
Alex G. schrieb: > Die Idee dass man nie den Mittelpunkt erreicht scheint mir aus naiver > Sicht nicht so ganz schlüssig. Wenn das der Fall wäre, könnte ein > schwarzes Loch ja nie an Masse hinzugewinnen oder noch dichter werden. Reicht doch wenn die Objekte und Teilchen die hineinfallen sich nah genug kommen? Die Erde hat ja auch eine Masse und Dichte auch wenn die Atome nur elektrisch gebunden sind und im Grunde zwischen Atomen große leere Räume bestehen. Und würde ein ewiges fallen nicht die Problematik mit der Quantenmechanik lösen? Ewig fallende Teilchen kommen sich vielleicht zu keinem Zeitpunkt nah genug um eine Singularität zu bilden?
A. K. schrieb: >> Offenbar weisen solche Formeln eine begrenzte Genauigkeit auf. > > Korrekt. Die Polstelle von 1/x bei x=0 ist eine mathematische > Singularität. Korrektur: Wenn aus der Genauigkeit eine Gültigkeit wird, dann wird ein Schuh draus.
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Alex G. schrieb: > dass wir irgendwann das exakte verhalten > von Atomen kennen eher unwahrscheinlich, ----> Schrödinger Namaste
Winfried J. schrieb: > Alex G. schrieb: >> dass wir irgendwann das exakte verhalten >> von Atomen kennen > > eher unwahrscheinlich, ----> Schrödinger Jein, "exaktes verhalten" heisst nicht unbedingt dass wir die genauen Daten eines bestimmten Atoms kennen würden, sondern wie sich ein beliebiges Atom seiner Art "verhält" (entsprechend unter allen Umständen). Eben das was man bräuchte um zu simulieren. Oder auf welche Aussage von Schrödinger beziehst du dich genau?
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eigentlich mehr Heisenberg. Das Orbitalmodell, Quelle:(https://www.grund-wissen.de/physik/atomphysik/atommodelle.html), ist das bis heute genaueste Modell zur Beschreibung der Elektronenbahnen um den Atomkern. Grundlage hierfür waren fundamentale Erkenntnisse von Erwin Schrödinger und Werner Heisenberg in den Jahren 1926 und 1927, die unabhängig voneinander und mit verschiedenen mathematischen Zugängen die Quantenmechanik begründeten. Die Elektronenbahnen im Orbitalmodell werden als Lösungen der so genannten „Schrödinger-Gleichung“ angesehen. Diese entspricht formal einer Wellengleichung und berücksichtigt den Welle-Teilchen-Dualismus der Elektronen.[5] Zudem kann nach der „Unschärferelation“, die Werner Heisenberg formulierte, der Ort und die Geschwindigkeit eines Teilchens niemals gleichzeitig mit beliebiger Genauigkeit bestimmt werden. Es können damit nur bestimmte Raumbereiche angegeben werden, innerhalb derer sich ein jeweiliges Elektron mit einer sehr großen Wahrscheinlichkeit (>90\%) aufhält. Diese dreidimensionalen Aufenthaltsräume werden Orbitale genannt. ... Die Katze ist hier nur das Sinnbild für das Problem, welches du gern lösen möchtest. Der Nobelpreis wäre dir sicher.
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Okey, so tief bin ich in der Teilchenphysik nicht drin. Jedenfalls nicht genug um zu verstehen weshalb dies die Möglichkeit einer Simulation unwahrscheinlich machen sollte. Man kann Wahrscheinlichkeiten/Ungenauigkeiten die z.B. zum Effekt des Doppelspaltexperiments führen, schließlich sehr wohl simulieren und dass es diesen Effekt gibt, ist durchaus eine Eigenschaft von Atomen. EDIT: Oder zumindest von Teilchen. Eine echte Simulation müsste wohl noch mindestens eine Stufe drunter anfangen, bei den Bosonen usw.
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Winfried J. schrieb: > Es > können damit nur bestimmte Raumbereiche angegeben werden, innerhalb > derer sich ein jeweiliges Elektron mit einer sehr großen > Wahrscheinlichkeit (>90\%) aufhält. Diese dreidimensionalen > Aufenthaltsräume werden Orbitale genannt. Ist die Aufenthaltswahrscheinlichkeit eigentlich über den gesamten Raum verteilt? Gibt es also eine extrem niedrige Wahrscheinlichkeit dafür dass das Elektron in 10 Mrd. Lichtjahren Entfernung auftaucht?
Wenn ich dich richtig verstanden habe, so wolltest Du das Verhalten der Atome exakt vorhersagen um die Verhältnisse im BH definieren (simulieren) zu können. Ich wollte dir den Wink geben, dich mit Schrödinger und Heisenberg zu befassen, um zu verstehen, dass du schon am ersten Schritt scheitern wirst, vom Finalen ganz zu schweigen, denn komplette Atome sind im BH schon mehrfach nicht zu erwarten, nicht einmal temporär. Namaste
Atemis H. schrieb: > Ist die Aufenthaltswahrscheinlichkeit eigentlich über den gesamten Raum > verteilt? eher als Gradient, imho Aber spätestens mit den verschränkten Photonen, ist auch diese Annahme nur sehr schwer vereinbar, jedenfalls in meiner zerstreuten Vorstellung. Und ich bin nur physikalischer Laie, mit dogmatisch erteiltem Grundwissen. Ph Lehrerin als Mutter, sorry Namaste
Winfried J. schrieb: > Ich wollte dir den Wink geben, dich mit Schrödinger und Heisenberg zu > befassen, um zu verstehen, dass du schon am ersten Schritt scheitern > wirst, vom Finalen ganz zu schweigen, denn komplette Atome sind im BH > schon mehrfach nicht zu erwarten, nicht einmal temporär. Heisenberg habe ich bereits oben selbst erwähnt und bin mit der Grundidee vertraut... Halte den Simulationsansatz aber trotzdem für denkbar, sobald wir genug/alles über Atome oder dessen Bestandteile wissen. Natürlich sähe so eine Simulation nicht wie eine rigid-body Simulation aus Kugeln aus.
A. K. schrieb: > Diese Kerne werden nicht rein zufällig als Singularitäten bezeichnet. Singularitäten gibt es nur in der Theorie…
Alex G. schrieb: > Halte den Simulationsansatz aber trotzdem für denkbar, sobald wir > genug/alles über Atome oder dessen Bestandteile wissen. Was spricht denn dagegen Atome heute mit dem bestehenden Modellen zu simulieren? Was mich bei solchen Ideen immer gereizt hat ist ob man beobachten kann wie emergente Phänomene zum tragen kommen. Dazu müsste man aber wahrscheinlich extrem viele Teilchen simulieren und das wäre bei einer genauen Modellierung zu Rechenintensiv. Entsteht Emergenz nur bei bestimmten elementaren Gesetzmäßigkeiten oder bei allen beliebigen? Ich frage mich beispielsweise was passieren würde wenn man ein zellularen Automat in riesigem Maßstab simuliert. Nehmen wir Conways Spiel des Lebens. Man weiß dass es viele interessante Strukturen hervorbringt. Dafür reichen kleinste Maßstäbe. In einem 100x100 Feld kann man schon viele Muster beobachten. Doch was passiert wenn man ein Feld mit ein paar Milliarden oder Billionen Zellen simuliert? Und dabei die Ansicht bzw. Analysetools so anpasst dass ich nicht mehr die einzelnen Zellen sehe sondern Millionen oder Milliarden Zellen übersichtlich beobachten kann. Sehe ich dann einfach ein riesiges Feld mit flüssig wirkenden Mustern oder kann ich neuartige Strukturen erkennen die erst durch das Wechselspiel von milliarden von Zellen zustande kommen? Denn genau das ist es was in der Natur passiert. Es fängt mit einigen elementaren Grundkräften der Physik an. Bis Billiarden von Atomen anfangen komplexere Strukturen zu bilden. Nur durch die Steigerung der Anzahl der Teilchen und die Wechselwirkung mit einer handvoll von Kräften entsteht die ganze Bandbreite der Chemie und noch weiter die der Biologie.
Winfried J. schrieb: > eher als Gradient, imho > > Aber spätestens mit den verschränkten Photonen, ist auch diese Annahme > nur sehr schwer vereinbar Hm. Ich hatte mal gelesen dass die Wahrscheinlichkeit nur extrem gering wird aber niemals Null. Somit gäbe es eine verschwinde geringe Wahrscheinlichkeit dafür dass das Elektron irgendwo im Universum auftaucht statt in der Nähe des Atomkerns wo es gebunden ist. Ich finde das die Ideen und Modelle der Quantenmechanik irgendwie darauf deuten das Raum, Zeit, Energie und die Materie nicht wirklich getrennte Entitäten sind. Es gibt zwar eine offensichtliche Differenzierbarkeit aber irgenwie ist das alles eng miteinander verstrickt. Vielleicht lassen sich alle diese "Zustände" (Raum, Zeit, Energie, Materie) ineinander überführen. Von Materie und Energie weiß ich dass es geht. Oder ich denke da an Fluktuationen im Raum, wo scheinbar Teilchen aus dem Nichts entstehen und wieder vergehen? Vielleicht ein Ausdruck für eine gewisse Metastabilität zwischen den Zuständen Raum, Zeit, Energie u. Materie? Und ja, ich weiß, alles sehr spekulativ und laienhaft gedacht.
Atemis H. schrieb: > Ich hatte mal gelesen dass die Wahrscheinlichkeit nur extrem gering > wird aber niemals Null. Wahrscheinlichkeitslehre kennt den theoretischen Zustand des sicheren Ereignisses genau wie den des unmöglichen Ereignisses. Die Klassischen Naturwissenschaften und insbesondere die Logik bedienen sich Beider zunächst um Extreme zu beschreiben. Der Normalfall von Mengen sind aber eher Gradienten dazwischen. Das bedeutet aber auch je mehr Objekte in einem System vereinigt sind desto unwahrscheinlicher sind die Extreme. Namaste
Alex G. schrieb: > Okey, so tief bin ich in der Teilchenphysik nicht drin. das ist schon mal ein Grund nicht mehr anzunehmen als man sich selbst sicher erklären. > Jedenfalls nicht genug um zu verstehen weshalb dies die Möglichkeit > einer Simulation unwahrscheinlich machen sollte. umgekehrte Logik? Stellen wir das mal auf die Füße, und betrachten die Frage: Was lässt dich das für möglich halten? .... Doch nur der Mangel an Wissen bezüglich von möglichen Ausschlusskriterien. Damit kommst du nicht über die Grundannahme hinaus, das es nicht unmöglich ist. Das weitere ist reine Spekulation auf die Unwissenheit Derer die sich mit derlei befassen. > Man kann Wahrscheinlichkeiten/Ungenauigkeiten die z.B. zum Effekt des > Doppelspaltexperiments führen, schließlich sehr wohl simulieren und dass > es diesen Effekt gibt, ist durchaus eine Eigenschaft von Atomen. > EDIT: Oder zumindest von Teilchen. Und was beweist das mehr, als dass genau dieses Model hier seine Grenzen aufweist? > Eine echte Simulation müsste wohl noch mindestens eine Stufe drunter > anfangen, bei den Bosonen usw. Na dann mach mal .... eine Echte Simulation und zeig den Physikern wies geht, "K.B. 2.0". ;) Namaste
Willst du behaupten dass du Teilchenexperte wärst, so dass du meine Annahme widerlegen kannst? Aber du bist ja bekanntlich Experte in allem... Winfried J. schrieb: > Na dann mach mal .... eine Echte Simulation und zeig den Physikern wies > geht, "K.B. 2.0". ;) > > Namaste Wie oft soll ich das noch widerholen? Schon in meinem ersten Beitrag dazu habe ich geschrieben dass das nötige Wissen, uns Menschen noch fehlt. Mindestens die Weltenformel bräuchte man wahrscheinlich.
Willst du behaupten dass du Teilchenexperte wärst, so dass du meine Annahme widerlegen kannst? Aber du bist ja bekanntlich Experte in allem... Winfried J. schrieb: > Na dann mach mal .... eine Echte Simulation und zeig den Physikern wies > geht, "K.B. 2.0". ;) > > Namaste Wie oft soll ich das noch widerholen? Schon in meinem ersten Beitrag dazu habe ich geschrieben dass das nötige Wissen, uns Menschen noch fehlt. Mindestens die Weltenformel bräuchte man wahrscheinlich. Trotzdem gibt es keine Argumente, ausser vieleicht die benötigte Rechenleistung, die prinzipiell die Machbarkeit ausschließt. Auf die Spur von schwarzen Löchern könnte man aber vieleicht auch mit begrenzter Rechenleistung kommen indem man sich nicht exakt an die Natur hält. Z.B. die Anziehungskraft der Teilchen um Faktor 1000 erhöhen, damit man nur 1000stel so viele Teilchen braucht. Natürlich wird man dann abwägen müssen, ob solche Änderungen, dann noch Rückschlüsse auf die Realität zulassen. Sowas ist aber gang und Gebe bei Simulationen. Z.B. wenn man den Fluss von Luft oder Flüssigkeit simuliert, findet man einen Kompromiss zwischen Rechenleistung/Dauer und Genauigkeit. Man geht man so nah an die Realität, bis die Abweichung im akzeptablen Rahmen ist. Winfried J. schrieb: > Stellen wir das mal auf die Füße, und betrachten die Frage: Was lässt > dich das für möglich halten? Ehrlich gesagt, die Tatsache, dass ich nichts kenne, dessen Verhalten (Verhalten! nicht Position oder sonstwas) man exakt beschreiben kann, man aber trotzdem nicht simulieren kann. Das würde auch der Logik widersprechen (damit sind wir wieder bei Threadthema). Als Softwareentwickler der schon einfache rigid-body Physiksimulationen geschrieben hat, sehe ich ebenfalls keinen Grund wieso das nicht möglich wäre. Aber wie gesagt, das Verhalten muss bekannt sein. Jedoch nochmal zum Mitschreiben: Das bedeutet nicht dass man dafür gegen die Gesetzmäßigkeiten die Heisenberg oder Schrödinger festgestellt haben, verstoßen muss. Man kann Wahrscheinlichkeiten schließlich sehr wohl simulieren. Die Teilchen-Datenstruktur hat dann z.B. eine Funktion:
1 | get_x() |
Darin steht aber nicht sowas wie
1 | return(x) |
Sondern eher:
1 | x = x*weighted_random() |
2 | return(x) |
Das "reale", momentate x wird dadurch genau dann berechnet wenn auch angefragt. Beim Doppelspaltexperiemnt, z.B. erst dann, wenn das Teilchen auf die Wand trifft. Dass es überhaupt auf die Wand trifft müsstze man separat simulieren, ohne zuhilfenahme der get_x() Funktion weil diese ja, einer Beobachtung des Teilchens entspricht und die Position festlegt. Auch das wäre aber kein Ding der Unmöglichkeit, da es schlicht eine der Eigenschaften von teilchen ist: Sie können sich fortbewegen, ohne dass ihr x exakt festgelegt ist. Edit: Weshalb schreibe ich mir eigentlich den Arsch ab um dich zu widerlegen?.. Wenn es schon nen Wiki Artikel dazu gibt: https://en.wikipedia.org/wiki/Quantum_simulator
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Alex G. schrieb: > das exakte verhalten > von Atomen kennen, um dann sowas simulieren zu können. holla, wer hat sich da wohl zum Fenster hinausgelehnt, mit einer Steilen These. Namaste
Alex G. schrieb: > Weshalb schreibe ich mir eigentlich den Arsch ab um dich zu > widerlegen?. Das frage ich mich auch gerade. ;) Namaste
Beitrag #5609599 wurde von einem Moderator gelöscht.
Es wird nicht schneller gehen oder überhaupt funktionieren nur weil du schreist und tobst. Physik ist kein Kasernenhof. Und auch dort ist es nicht sonderlich überzeugend, eher offenbarend. Aber in einem Punkt hast du Recht, ohne Freude daran sollte man sich auf derlei Diskurse nicht einlassen, zumindest nicht, wenn man daraus nur Bestätigung ziehen will. Namaste
Winfried J. schrieb: > L. H. schrieb: >> Bleibt bitte beide mal etwas "auf dem Teppich"! > > mh, der wirkt aber sehr selbst gewebt, aus selbst gesponnenem Garn. Da ist gar nichts selbst gewebt. E=1/2 m*v^2 Grüße
Nachdem die Diskussion nun bei Singularitäten und Quantenphysik angekommen ist, würde ich empfehlen, sich Folge 42 (sic!) des "Alternativlos" Podcasts [1] anzuhören. Der Gast des Abends äußert da ein paar sehr interessante Ideen, wie man diese Probleme angehen könnte. Persönlich finde ich die Idee des "rechnenden Universums" sehr reizvoll. Eine Idee, die auf Konrad Zuse zurückgeht. [1] https://alternativlos.org/
Herrlich danke dafür, Alex G. bitte dringend anhören speziell ab 00:44:00 konkret 00:45:30 Knackpunkt 00:46:30. Namaste
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