Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ich bräuchte Hilfe bei der Elektrik einer Temperkammer


von Tobias B. (telebube)


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Hallo erstmal.

ich bin gerade dabei eine Temperkammer zu konzipieren, um die Aushärtung 
der Copmpoundverbindungen von Bambusfahrrädern zu beschleunigen und den 
Härtungsprozess zu verbessern.

Das ganze funktioniert mit Keramiklaminat und Carbonstreifen 
https://www.r-g.de/wiki/Das_Tempern/Herstellung_heizbarer_Formen_und_Temperkammern#Temperbox:_Heizleistung_und_Temperatur

Der Bau an sich stellt kein Problem dar, aber da ich keinerlei Ahnung 
von Elektrik habe bräuchte ich da Unterstützung. Wie schließe ich die 
Carbonmatten am besten an den Strom an? Die Steuerung der Temperatur 
möchte ich dann über einen Temperaturfühler und einen RasPi steuern.

Kann mir da vielleicht jemand Tipps geben oder ist vielleicht in der 
Nähe des Ammersees zu Hause und könnte auch physisch helfen? Ein Gratis 
Workshop für den BAu eines Bambusfahrrads wäre allemal drin ;-)

Danke schon mal.

Tobias

von Olaf (Gast)


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> Carbonmatten am besten an den Strom an? Die Steuerung der Temperatur
> möchte ich dann über einen Temperaturfühler und einen RasPi steuern.

Vergiss den Kram und kauf dir einfach bei Ebay einen fertigen 
industriellen Temperaturregler. Den lernst du sauber an und 10min 
spaeter funktioniert alles.

> Ein Gratis Workshop für den BAu eines Bambusfahrrads wäre allemal drin ;-)

Ach noe, zuwenig Hubraum so ein Fahrrad. :)

Olaf

von oszi40 (Gast)


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Tobias B. schrieb:
> um die Aushärtung
> der Copmpoundverbindungen von Bambusfahrrädern zu beschleunigen

Ganz einfach wirds nicht! Du hast 2 Baustellen:
1.Dein Epoxidharz härtet je nach Dicke verschieden aus.

2.Du kannst z.B. einen "Kontaktgrill" bauen wo das Zeug passgenau mit 
wenig Energie erwärmt

Tobias B. schrieb:
> Carbonmatten am besten an den Strom an?

Pressverbindungen?

von Tobias B. (telebube)


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Danke Olaf - macht Sinn, die Dinger kosten ja nicht die Welt.

Die Frage stellt sich noch wie ich die Matten anschließe. Ich hatte vor 
kurzem angehende Elektrotechniker einer Fachakademie gefragt und da 
gingen erst mal die Fragen los... Wärmeleitfähigkeit etc. um zu klären 
wie viel Strom (??) man da überhaupt durchschicken kann, für mich 
spanische Dörfer...

Einfach anklemmen?

Hubraum brauchst Du bei einem Fahrrad nicht mit einem passenden 
Nabenmotor ;-)

von Tobias B. (telebube)


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Danke oszi40,

das mit dem Harz klappt schon, das Harz ist ja in dem Gewebe und somit 
sehr gleich verteilt. Ich arbeite dann auch mit einem speziellen 
Heißhärter.

Nachdem ich unterschiedlichste Rahmenformen tempern muss, Lastenräder, 
Klappräder, Surfboards und Ski, brauche ich eine Kammer. Das 
Keramiklaminat garantiert eine einigermaßen gleichmäßige 
Temperaturverteilung. Ich kenn mich eben nur nicht damit aus, wie ich 
das ganze anschließe ohne, dass es einen Kurzschluss gibt oder mir alles 
abfackelt ...

von oszi40 (Gast)


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Über 24V würde ich hier nicht basteln weil zu gefährlich.

Tobias B. schrieb:
> Wärmeleitfähigkeit etc. um zu klären
> wie viel Strom (??) man da überhaupt durchschicken kann

Ohne Messungen wird kaum was. Ermittle erst mal den Ohmschen Widerstand 
Deiner Wärmequelle. Dann könnte man die mögliche Heizleistung ermitteln.

von Rene F. (Gast)


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Die Platten werden da schon Anschlüsse haben?

Meine Temperkammer zu Modellbauzeiten war eine grosse Holzkiste, mit 
Styropor verkleidet und 2 Heizlüftern drin. Danach eine Infrarot 
Wandheizung, danach hab ich mit Modellbau aufgehört.

Glas- und Kohlefaser.

von oszi40 (Gast)


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Tobias B. schrieb:
> das mit dem Harz klappt schon,

Glaub ich nicht. Dünne Flächen härten viel schlechter als Würfel.

Zur Wärmekammer könnte eine Sauna missbraucht werden? Da hast Du eine 
fertige Lösung und brauchst nur noch die Temperatur niedriger 
einzustellen und den Ofen etwas kleiner wählen (zur besseren Reglung).

von Rene F. (Gast)


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Ich seh gerade, in dem verlinktem Artikel sind Bilder drin. Da werden 
Aderendhülsen genommen und daran Kabel gelötet.

von Tobias B. (telebube)


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Hallo Rene,

das mit den Heizlüftern kenne ich, aber da komme ich nicht auf die 
Temperaturen, die ich brauche, der Heißhärter benötigt 60 Grad aufwärts.

Die Platten werden ja mit Keramiklaminat gegossen und die Carbonstreifen 
zwischen zwei Platten einlaminiert. Es sind normale Carbonstreifen, an 
die ich irgendwie den Strom anschließen muss. Das sieht man ganz gut auf 
der Seite mit dem Link oben.

von Rene F. (Gast)


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Aderendhülsen..

Es gäbe auch direkt Heizfolien für sowas

von Max M. (jens2001)


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Tobias B. schrieb:
> Das ganze funktioniert mit Keramiklaminat und Carbonstreifen
> 
https://www.r-g.de/wiki/Das_Tempern/Herstellung_heizbarer_Formen_und_Temperkammern#Temperbox:_Heizleistung_und_Temperatur

Du hast nicht ansatzweise verstanden worum es dabei geht!
Du willst doch keine beheizbare Form bauen sondern nur eine pisseinfache 
Wärmekammer!

Bau dir eine (isolierte) Kiste, bau da eine Wärmequelle und einen Lüfter 
rein und schlies das an eine Regelung an!
FERTIG!

von Tobias B. (telebube)


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Ich habe in meiner Werkstatt ein perfektes "Loch" von einer Größe 2300mm 
x 1800mm x 1400mm zur Verfügung, da würde ich das ganze eben gerne 
einpassen. Am besten zweigeteilt, damit ich für kleine Teile nicht die 
ganze Kammer heizen muss.

Geplant ist Styropor an der Wand, Rigibsplatten für die Seitenwände und 
die Decke und Styropor, Rigips und die Keramikplatten mit 
"Heizelementen" als Bodenplatte.

von Rene F. (Gast)


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https://infrarot-fussboden.de/HeatPlus-400Watt-100cm-breit

Damit die Wände und Fußboden auskleiden? Oder nur die Wände.

von Tobias B. (telebube)


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Hab ich behauptet eine beheizbare Form bauen zu wollen? Der Titel heißt 
"Temperkammer". Ich weiß sehr wohl was ich bauen will, mir geht es um 
den korrekten Anschluss der Carbonmatten.

von Tobias B. (telebube)


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Das mit dem infrarot Fußboden klingt auch interessant, wenn ich damit 
auf 60 - 70 Grad komme.

von Rene F. (Gast)


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Sollte, die Dinger heizen solange bis die externe Regelung ausschaltet.

von Max M. (jens2001)


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Tobias B. schrieb:
> Hab ich behauptet eine beheizbare Form bauen zu wollen?

Nein, ebend nicht!

Tobias B. schrieb:
> Der Titel heißt
> "Temperkammer"

NEIN!
Der Titel heißt "Herstellung heizbarer Formen UND Temperkammern"

Wenn du einen Artikel verlinkst solltest du ihn vorher auch lesen (und 
verstehen)!

Die Kohlefasematten werden IN das Bauteil mit einlaminiert und heizen 
das Bauteil in der Form von innen auf!

Also vergiss den Bullshit mit den Kohlefasermatten und nimm einen 
einfachen Heizlüfter!

von Tobias B. (telebube)


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@maX M

mein Beitragstitel sollte aussagekräftig genug sein?

Ich bräuchte Hilfe bei der Elektrik einer Temperkammer - sinnlose 
Diskussion

Heizlüfter schaffen die Temperatur, die ich benötige nicht. Ich brauche 
zwischen 60 und 70 Grad

von Rene F. (Gast)


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Ich würde 1m² grosse Stücke an den Wänden verteilen. Und zwar so, das du 
die Teilen einzeln schalten kannst. Da schiebst du dann einfach eine 
Wand quer rein und hast die Kammer geteilt. Ausserdem müssen nach dem 
Aufheizen zum Halten der Temperatur nicht mehr alle Folien laufen.

von oszi40 (Gast)


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Max M. schrieb:
> Also vergiss den Bullshit mit den Kohlefasermatten und nimm einen
> einfachen Heizlüfter!

Sicher die einfache, preiswerte Variante bis er mehr Erfahrungen 
gesammelt hat. Die Dosierung der Wärme wird er noch passend zu seinem 
Raumvolumen und der Aufheizzeit mehrfach optimieren müssen. 
Temperaturschalter siehe ELV:
https://www.elv.de/h-tronic-ts-125-temperaturschalter.html

von Tobias B. (telebube)


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Danke Rene F.

Du hast mir sehr weiter geholfen

von Max M. (jens2001)


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Tobias B. schrieb:
> sinnlose
> Diskussion

Ja, Das mit den Kohlematten ist völlig sinnlos!

Tobias B. schrieb:
> Heizlüfter schaffen die Temperatur, die ich benötige nicht. Ich brauche
> zwischen 60 und 70 Grad

Du meinst 2000W reichen nicht um eine isolierte Kiste von 5-6m³ auf 
70Grad zu bringen?

: Bearbeitet durch User
von Tobias B. (telebube)


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Du auch oszi40 ;-)

von Winne Z. (rugbywinne)


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Also ich hab mal einen Kühlschrank zur Wärmekammer umgebaut.
Als Heizung habe ich stinknormale Glühbirnen 2x 100W (Leider gibt es die 
nicht mehr) eingebaut.

Als Heizungssteuerung ein Ofenthermostat für 3,50.

Funktioniert jahrelang ohne Probleme als Wärmekammer und als 
Kühlschrank.

Ach ja eine Thermosicherung für 80° ist auch noch drin.

Kann man alles sicherlich viel komplizierter bauen.

Carbonmatten haben auch ein Datenblatt. Da steht die Stromversorgung 
drin und wie das Teil benutzt wird.

Wenn dir Glühbirnen nicht ausreichen gibt es genügend alternativen als 
Heizer.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Tobias B. schrieb:
> Kann mir da vielleicht jemand Tipps geben

Es ist völliger Quatsch, um ein Fahrrad zu bauen erst mal selber einen 
Temperaturregler und die Heizelemente aufzubauen.
Es ist ausserdem völliger Quatsch, für eine Heizbox zu esoterischen 
Baumaterialien wie Keramik und Kohlefaser zu greifen die man noch nicht 
mal betriebssicher verarbeiten kann.
Allerdings sind auch die Heizlüfter und Glühlampen nicht besonders 
sinnvoll, denn Glühlampen gehen tatsächlich schneller kaputt wenn ihr 
Glaskolben aussen nicht mehr so gut gekühlt wird und in 60 oder mehr 
Grad hängt, man müsste eigentlich die Spannung reduzieren (Dimmer) mit 
der sie betrieben werden damit sie lange halten.
Aber das Heizlement eines Heizlüfters bzw. aus einem Wäschetrockner ist 
schon gut geeignet. Wenn man grossflächig ohne Lüfter will, kann man 
auch Heizdraht (Kanthaldraht) in der Box verlegen, wie es bei 
Töpferbrennöfen gemacht wird. Als Steuerung ein industrieller 
Temperaturregler wie REX C100 (oder ein Ramp Soak Kiln Controller der 
Temperaturrampen und Heizzeiten kann).
Aber das wichtigste bei jeder elektronischen Temperaturregelung: Eine 
Übertempertatursicherung, die abschaltet, wenn der Regler ausfällt, 
bevor die Heizkiste Schaden nimmt. Mna nimmt meist sogar 2: Eine am 
Heizelement, die andere an der wärmsten Stelle der Wärmekammer, über die 
die gesamte Versorgungsspannung für die Bauteile geführt wird.
https://www.reichelt.de/temperatursicherung-100-c-elmw-d098-002-p242185.html

von Tobias B. (telebube)


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@Max M.

Zitat von R&G Compounthändler mit, denke ich einmal sehr viel Erfahrung 
auf dem Gebiet (übrigens von der Website, die den falschen Titel für 
dich hatte):

"Eine Temperkiste kann bis zu Temperaturen von 40 °C mit einem einfachen 
elektrischen Heizlüfter beheizt werden. Für höhere Temperaturen sind 
solche Geräte aber in der Regel nicht geeignet; hier kann die Heizung 
dann aus Glühbirnen oder anderweitigen Heizelementen bestehen. Sehr gute 
Resultate wurden mit Keramikheizplatten erzielt. Diese können einfach 
aus R&G Laminierkeramik in Verbindung mit M1-Gewebe hergestellt werden. 
Zwischen zwei Lagen Laminierkeramik wird dabei ein UD-Kohlefaserband 
verlegt und elektrisch angeschlossen. Die Keramikplatte gibt auf einer 
großen Fläche sehr gleichmäßig die Wärme ab und garantiert damit eine 
gute Temperaturverteilung in der Kammer. Mit Hilfe einer solchen 
Heizplatte sind Temperaturen bis über 100 °C zu erzielen. Allerdings ist 
bei diesen Temperaturen zu beachten, dass alle Anschlusselemente für 
derart hohe Temperaturen geeignet sein müssen."

Klar wollen die ihr Zeug verkaufen, aber Blödsinn werden sie wohl kaum 
empfehlen. Was hast Du denn gefrühstückt, damit Du so contra, negativ 
und aggressiv drauf bist?

von Max M. (jens2001)


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Tobias B. schrieb:
> Geplant ist Styropor an der Wand

Und bei 80 Grad würd ich kein Styro nehmen sondern Mineralwolle!!!

von Winne Z. (rugbywinne)


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Google mal nach Heizelement 230V und du wirst fündig.


> denn Glühlampen gehen tatsächlich schneller kaputt wenn ihr
> Glaskolben aussen nicht mehr so gut gekühlt wird und in 60 oder mehr
> Grad hängt, man müsste eigentlich die Spannung reduzieren (Dimmer) mit
> der sie betrieben werden damit sie lange halten.

Komisch bei mir halten die Glühlampen schon viele Jahre.

Aber du hast recht, Heizelemente sind die bessere Wahl.

: Bearbeitet durch User
von Tobias B. (telebube)


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Ich danke schon einmal allen für die rege Teilnahme an meiner Anfrage. 
Ich denke grundsätzlich könnte man Wertungen, ob etwas Quatsch, 
esoterisch oder völlig sinnlos ist aus so einer Diskussion rauslassen, 
denn

Ja, ich habe mir vorher Gedanken gemacht, was ich mit der Kammer machen 
will,

nämlich nicht nur ein Fahrrad bauen sondern eine Vielzahl an 
verschiedenen Konstruktionen, in der Kammer sollen z.B. 5 Rahmen 
gleichzeitig aushärten, Surfboards, Liegeräder und weitere verschiedene 
Compound Konstruktionen.

Da ich Workshops anbiete, benötige ich die Temperkammer, um die 
Aushärtzeit zu verkürzen und die Aushärtung zu verbessern.

Ich habe mich auch, wie oben beschrieben bei meinem Lieferanten schlau 
gemacht und daher denke ich war die ursprüngliche Idee nicht an den 
Haaren herbeigezogen sondern eine Grundlage für Anregungen und Tipps.

Es gab viele interessante und nützliche Tipps, dafür allen ein großes 
Danke.

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