Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Unbekannte LED auf Platine austauschen - wie geht man vor?


von anD (Gast)


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Hallo zusammen,

ihr kennt bestimmt diese Fahrradlichter mit Standlicht-Funktion.
Bei mir ist nun das Vorderlicht defekt und ich habe das Gehäuse mal 
geöffnet, um zu sehen, was da eigentlich drin ist:
Eine Platine auf der unter anderem eine LED verlötet ist. Wer hätte das 
gedacht (ich tatsächlich nicht, ich dachte das ist eine LED irgendwie 
eingeschraubt).

Da es recht dunkel war und ich die fest verlöteten Leitungen erstmal 
nicht entfernen wollte, kann ich nicht sagen, dass ich es 100% 
verstanden habe, was da genau vor sich geht:

Spannungsversorgung kommt natürlich über den Nabendynamo, auf der 
Platine sitzt ein Kondensator (wohl für die Standlichtfunktion), und es 
gibt wohl eine Gleichrichterschaltung für die LED am Vorderlicht.
Weiter gibt es noch eine Abzweigung für ein Leitungspaar zum Rücklicht - 
wohl vor der Gleichrichterschaltung, denn am Rücklicht kommt laut 
Messgerät noch Wechselspannung an - ich vermute also, dass sich im 
Gehäuse vom Rücklicht ein eigener Kondensator für wiederum dessen 
Standlichtfunktion befindert (Rücklicht geht noch).

Soviel zum Vorgeplänkel :P
Die verlötet LED auf der Platine ist ca 1x1 cm groß. An den beiden Pins 
liegt wenn man das Rad halbwegs normal rotieren lässt eine Spannung von 
10 Volt an. Diese Info bringt aber je mehr ich darüber nachdenke desto 
weniger. Ich weiß ja nicht, was für ein Strom fließt bzw. fließen würde.
Ach ja Manchmal flackert die LED ganz am Anfang einer Fahrt ganz kurz 
auf. Das heißt, so ganz kaputt ist sie irgendwie vielleicht doch nicht, 
aber was sonst könnte es sein?

Wenn man die LED nun tauschen möchte, und keinen Plan hat, was es für 
eine ist...wie würdet ihr vorgehen?
A) Einfach irgendeine eine kaufen, zum Beispiel die Folgende, weil die 
von den Abmessungen passt und laut Datenblatt bei 9 V auch einen 
gewissen Lichtstrom hat. Ich hab natürlich keine Ahnung ob der auf der 
Platine eingesetzte Vorwiderstand mir da irgendwie einen Strich durch 
die Rechnung macht
https://www.ebay.de/i/362453020798?chn=ps&norover=1&mkevt=1&mkrid=707-134425-41852-0&mkcid=2&itemid=362453020798&targetid=546382713724&device=c&mktype=pla&googleloc=9042730&poi=&campaignid=7209271843&mkgroupid=79811730145&rlsatarget=aud-558316661424:pla-546382713724&abcId=1139166&merchantid=7403482&gclid=Cj0KCQjwl8XtBRDAARIsAKfwtxBdN8J4Fk63p7V6I4tPxIHmCbVZlHrR6WBoHYIjwchMi_04_v4nas4aAitYEALw_wcB
B) LED ausbauen und Stromfluss an der Stelle messen und dann nochmal auf 
die Suche nach LEDs gehen?
C) LED ausbauen, alle SMD-Widerstände vermessen und dann nochmal 
Nachdenken?
D) ?

Wenn ich auf C) keine Lust habe: Was wären denn die möglichen 
Konsequenzen von A? :D

von g457 (Gast)


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> Wenn man die LED nun tauschen möchte, und keinen Plan hat, was es für
> eine ist...wie würdet ihr vorgehen?

Lernen, mit dem erlernten den Typ abschätzen, Kandidaten besorgen, 
ausprobieren.

HF

von Jörg R. (solar77)


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Ein Roman, aber kein Foto der geöffneten Lampe;-(

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Ein Photo der Platine wäre gut, um zu wissen ob darauf auch ein 
Schaltwandler für die LED drauf ist. In dem Falle wäre zu 90% einer der 
Kondensatoren, der seinen low-ESR verlor ein Kandidat.

von Dieter (Gast)


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Wenn Du die Bezeichnung und den Modelltyp nennen könntest, vielleicht 
hat jemand das gleiche Teil schon mal geöffnet.

Nach der Beschreibung, so weit bei Dunkelheit zu erkennen, wird der TO 
erst morgen zu Bilder machen in der Lage sein.

von anD (Gast)


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Dieter schrieb:
> Wenn Du die Bezeichnung und den Modelltyp nennen könntest, vielleicht
> hat jemand das gleiche Teil schon mal geöffnet.
>
> Nach der Beschreibung, so weit bei Dunkelheit zu erkennen, wird der TO
> erst morgen zu Bilder machen in der Lage sein.

Genau, ging bei dem Licht nicht. Außerdem muss ich das Ding dazu 
wahrscheinlich wirklich erstmal "auslöten".

Liefere ich noch nach.

Sorry Jörg R. für den Roman.

von Dieter (Gast)


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Erstmal nur die Typangaben und die Bilder  ohne!!! irgendwas 
auszulöten. Da es noch ein paar Aufträge geben wird an bestimmten 
Stellen zu messen. Ein Messgerät schein ja vorhanden zu sein.

von anD (Gast)


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Dieter schrieb:
> Erstmal nur die Typangaben und die Bilder  ohne!!! irgendwas
> auszulöten.

Das konnte dir nicht etwas früher einfallen? Ich habe doch angekündigt, 
dass ich die LED auslöten werde.

> Da es noch ein paar Aufträge geben wird an bestimmten
> Stellen zu messen. Ein Messgerät schein ja vorhanden zu sein.

Für wen hältst du dich? Bloß weil ich hier eine Frage habe, muss man mir 
keine Aufträge erteilen. Überhaupt, warum reitet ihr alle auf Fotos 
herum? Habt ihr noch nie ein Fahrradlich von innen gesehen? Ich glaube, 
es hackt.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Uh, schlechtes Karma

von Dieter (Gast)


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Es gibt so viele Varianten, auch innerhalb von Modellen, da muss man 
erst aufmachen und reinschauen. Oder glaubst Du an die Glaskugel, die 
uns alles zeigt?

Wer geholfen haben will, muss auch etwas dazu beitragen. Wir wuerden an 
sinnvollen Stellen messen. Da nur dort am Geraet bist, wen sollen wir 
sonst beauftragen zuzuarbeiten?

von Jörg R. (solar77)


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anD schrieb:
>> Da es noch ein paar Aufträge geben wird an bestimmten
>> Stellen zu messen. Ein Messgerät schein ja vorhanden zu sein.
>
> Für wen hältst du dich? Bloß weil ich hier eine Frage habe, muss man mir
> keine Aufträge erteilen. Überhaupt, warum reitet ihr alle auf Fotos
> herum?

Und damit hat sich der Thread wohl erledigt?


> Habt ihr noch nie ein Fahrradlich von innen gesehen?

Doch, früher mal. Da war aber noch ein 6V Birnchen die Lichtquelle.
Zudem gibt es vermutlich dutzende verschiedene Fahrradlichter.

Deshalb sagen Bilder mehr als tausend Worte.


> Ich glaube, es hackt.

So bitte nicht;-) Mit dem Ton kannst Du besser draußen bleiben.

: Bearbeitet durch User
von anD (Gast)


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Haha ist ja krass, der Beitrag vom 24.10.2019 22:57 war nicht von mir. 
Da hatte wohl jemand Bock ein bisschen rumzustänkern und mit dem selben 
Gast Namen gepostet.
Mein letzter Beitrag war der vom 24.10.2019 22:18. Seitdem hatte ich 
hier nicht mehr reingeschaut. Stattdessen hat mich jedes mal wenn ich 
mein Fahrrad gesehen habe ein schlechtes Gewissen ereilt, weil ich die 
Bilder immer noch nicht geliefert habe. Und heute....sechs Monate 
später....habe ich es endlich mal geschafft, die Lampe nochmal 
abzuschrauben und zwei Fotos zu machen.
Lesson learned: beim nächsten mal hier einen Account anlegen ;)

Wie auch immer:

Hier sind die Fotos.

Ich habe blöderweise tatsächlich heute als ich das Ding offen hatte in 
einem ungesunden Aktionismus den Kondensator C1 direkt mit rausgeknipst 
(25 V, 1000µF). Hat leider nichts gebracht :(.
Meine Überlegung war: "Kondensator kaputt, verursacht irgendne Form von 
Kurzschluss -> Kondensator raus, dann gehts wieder (wenn auch ohne 
Standlicht)". War aber scheinbar Blödsinn und ich hätte erstmal hier 
lesen sollen. Sorry dafür :(

von Jens G. (jensig)


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>Ach ja Manchmal flackert die LED ganz am Anfang einer Fahrt ganz kurz
>auf. Das heißt, so ganz kaputt ist sie irgendwie vielleicht doch nicht,
>aber was sonst könnte es sein?

>Wenn man die LED nun tauschen möchte, und keinen Plan hat, was es für
>eine ist...wie würdet ihr vorgehen?
...
>D) ?

Ich würde D nehmen, und zwar alles mal nachlöten. Denn wenn die LED hin 
und wieder herumflackert, dann könnte es ja irgendeine kalte Lötstelle 
sein.
Kann natürlich auch die LED selbst sein

>Ich habe blöderweise tatsächlich heute als ich das Ding offen hatte in
>einem ungesunden Aktionismus den Kondensator C1 direkt mit rausgeknipst
>(25 V, 1000µF). Hat leider nichts gebracht :(.
>Meine Überlegung war: "Kondensator kaputt, verursacht irgendne Form von
>Kurzschluss

Rausgeknipst? Wie kommt man auf so eine Idee? Man lötet das Ding raus.
Aber egal, wenn es der C wäre, würde man aber keine bzw. nur geringe 
Spannung über den C messen können.

von Dieter (Gast)


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Im Idealfall liegt noch ein Trafo rum mit Spannungen zwischen 5 bis 7V 
Wechselspannung. Den schließt man an und mißt, ob nach den Dioden eine 
gleichgerichtete Spannung anliegt. Der dicke C sollte diese nur glätten. 
Aus dem Grunde nehme ich an, dass die vier Dioden als 
Brückengleichrichter arbeiten.

Wenn nicht, dann holt man sich irgend eine Gleichspannung zwischen 
5...9V (9V Blockbatterie) und klemmt die an den Ausgang des 
Gleichrichters. Und dann verfolge man den Weg.

Der Sechsfüßler ist ein Schaltwandler zusammen mit der Drossel. Das 
Glasteil dazwischen weiß ich nicht genau was das ist. Durchaus möglich, 
dass das eine Einwegsicherung (SMD) ist.
Bei manchen Wandlern klappt es an die LED über einen Widerstand eine 9V 
Blockbatterie anzuschließen um diese zu testen.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Platine reinigen, alles nachlöten, nochmal ein scharfes Foto.
Das Glasteil ist ne Diode.

Achja LED s in der Bauform gibts von 1-5W, wobei >3W eher selten ist. 
Glaube nicht, daß du die tauschen kannst, da die von unten auch verlötet 
sein dürfte (wärmeableitung).
Hast du noch eine Anleitung von dem Teil? Steht da was von der 
Helligkeit drin?

: Bearbeitet durch User
von K. S. (the_yrr)


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anD schrieb:
> Kondensator raus, dann gehts wieder (wenn auch ohne
> Standlicht)"

Der Kondensator reicht nie im Leben für Standlicht, außer du meisnt 
Standliche unter 1 Sekunde lang.

Die LED sieht nach standard 1W LED aus, die gibt es meistens mit 3V, 
sollte abver auch in Vielfachen, sprich 6V, 9V usw. erhältlich sein.

Nachlöten klingt nach einer guten Idee, die Spannung an den Kabeln 
messen wenn die Lampe funktioniert und wenn sie nicht funktioniert auch.

von Michael W. (Gast)


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Die Diode im roten Kreis sieht 'komisch' aus - die ist nicht zufällig 
zerbrochen, oder? Kann natürlich auch eine optische Täuschung sein...

von anD (Gast)


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Danke für eure Rückemeldung. Ich hatte noch paar andere Fotos gemacht 
(alle nicht so toll): Aber ja, die Diode schaut auf den anderen Fotos 
ebenso angeknackst aus.
Ok, ich sehe schon, es hilft nichts, ich müsste das Ding wohl wirklich 
aufs Ungewisse auslöten... ich weiß nicht ob mir da gerade die Kraft 
fehlt, an so einem trüben Tag. Ich werde in mich gehen.

Unabhängig davon, und um noch ggfs. etwas zu lernen:
Wenn der Kondensator nicht für das Standlicht verantwortlich ist: Wer 
ist es denn dann? L1? Lang ists her, aber in so kleinen Spulen konnte 
man meines Halbwissens auch nur ein paar Joule speichern. Das würde dann 
entsprechend doch auch nur für ein paar Sekunden Standlicht herhalten 
...
Ggfs wird aber im Standlicht-Fall auf einen "Low-Energy-Mode" 
umgeschalten?
Und das würde dann auch halbwegs erklären, warum die Platine Teil 
überhaupt so viele Bauteile hat.
Ich hätte initial nämlich nur erwartet: Gleichrichtiger, Vorwiderstand, 
Energiespeicher + LED - und sehe mich hier jetzt mit zwei bis dreimal so 
vielen Bauteilen konfrontiert ;)
Aber ich bin auch ein Laie...

von K. S. (the_yrr)


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anD schrieb:
> Unabhängig davon, und um noch ggfs. etwas zu lernen:
> Wenn der Kondensator nicht für das Standlicht verantwortlich ist

der Kondensator kann schon die meiste Energie speichern hier, kommt halt 
drauf an was du Standlicht nennst:

nehmen wir mal an, der ist auf 20V geladen , Kapazität ist 1mF
E = 1/2 C *U^2 = 0.2J

Wenn du nur 10mA durch die LED bei 3V haben willst:
P = U * I = 30mW, E = P*t => t = E/P  = 0.2J/30mW = 6.7 Sekunden

Vorausgesetzt da ist ein Schaltwandler mit 100% Effizienz der den 
Kondensator von 20V bis 0V entlädt und die LED mit 10mA CC zum leicht 
glimmen bringt. 1mA sollte man im dunkeln grade noch so erkennen können, 
dann hälts halt 67 Sekunden.

Standlicht in der Form gibt es hier nicht, außer da hängt noch ein 
Akku/Supercap an einem der Kabel.

> L1?
wird wahrscheinlich Teil eines Schaltreglers sein. Sieht nach Current 
Mode Boost converter aus, 1Ohm Current Sense, die zerbrochene SS16 
gehört sehr wahrscheinlich zum Wandler. Die eigentlich unnötige extra 
Melf Diode zum Regler (Überspannungsschutz am Ausgang) könnte dir die 
Schaltung gerettet haben. Einfacher wäre es die Spannung an der LED nach 
der defekten SS16 abzunehmen, dann hätte es aber den Wandler zerlegt.

5 * ss16 sind SSM16PT 60V 1A Schottky, 4 für Gleichrichter, 1 für 
Schaltwandler. Eine davon sieht definitiv nicht gut aus.

1 * M7   könnte eine BZX384-B24 24V Zener sein (als Schutz)

Den Rest kann ich nicht lesen, bzw. zum SOT23 AKDY8 habe ich nichts 
gefunden. Das müsste ein NPN/NMos sein, ein Anschluss geht an Gnd, einer 
zum 1Ohm Widerstand sowie Regler, und einer zum Regler. Der Schaltregler 
müsste der SOT23-6 daneben sein.

: Bearbeitet durch User
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