Forum: Haus & Smart Home Abschalten vieler Schaltnetzteile gleichzeitig löst FI aus


von Mike M. (barbalongus)


Lesenswert?

Ich habe hier etwa 25 Netzteile an zwei Mehrfachsteckdosen mit jeweils 
Überspannungsschutz. Dürften alles Schaltnetzteile sein. Ein- und 
ausgeschaltet werden sie über eine WLAN-Steckdose. Für's Einschalten 
habe ich bereits einen Einschaltstrombegrenzer davor, denn sonst löst 
jedes Mal der Sicherungsautomat aus. Erscheint mir auch logisch, wenn 
alle Netzteile gleichzeitig ihre Kondensatoren laden.

Die Mehrfachsteckdosen sind neu, vorher hatte ich welche ohne 
Überspannungsschutz.

Das Ganze hängt jetzt wiederum an einer Steckdosenleiste mit 
integriertem FI-Schutzschalter (ein "echter" von ABB mit 30 mA 
Auslösestrom).

Schalte ich nun über die WLAN-Steckdose die beiden Mehrfachsteckdosen 
mit den Netzteilen ab, löst dieser FI aus. Ich bin Elektroinstallateur, 
kein Elektroniker, aber ich erkläre mir das so, dass alle 
Schaltnetzteile beim Abschalten schlagartig und vor allem gleichzeitig 
ihre Elkos entladen wollen. Die Mehrfachsteckdosen mit 
Überspannungsschutz sagen sich "Oh, da kommt ein zu hoher Strom" und 
leiten gegen PE ab. Der FI sagt dann natürlich "Hier stimmt was nicht" 
und löst aus.

Da alle angesteckten Geräte/Netzteile Eurostecker nutzen, kann der 
Fehlerstrom von keinem Gerät selbst kommen, außer er würde über sonstige 
dunkle Wege wie die A/V-Verkabelung verschwinden. Da es aber vorher ohne 
Überspannungsschutz nie Probleme gab, ist denke ich meine Erklärung von 
oben schon schlüssig.

Nun überlege ich natürlich, wie ich das Auslösen des FI verhindern kann. 
Aber eigentlich fällt mir da nichts ein, außer die Mehrfachsteckdosen 
auszutauschen gegen welche ohne Überspannungsschutz. Allerdings weiß ich 
auch nicht im Detail, wie dieser Überspannungsschutz arbeitet - 
vielleicht gibt es noch andere Möglichkeiten, das Auslösen des FI beim 
Abschalten zu verhindern? Etwa sowas wie ein Einschaltstrombegrenzer, 
nur "andersrum". Wobei man einen Fehlerstrom gegen PE natürlich nicht 
begrenzen kann, das wäre sagen wir mal... kontraproduktiv :D . Aber 
vielleicht wisst ihr ja was, was ich noch nicht weiß.

Nachtrag:
Was mir grade noch einfiel... scheinbar entladen die Netzteile schneller 
als die WLAN-Steckdose bzw. der Einschaltstrombegrenzer abschalten 
können, denn sonst würde der FI ja nichts merken. Ich müsste also das 
Abschalten irgendwie beschleunigen bzw. das Trennen der Spannung zu den 
Mehrfachsteckdosen. Ich denke mal, dass der Einschaltstrombegrenzer das 
trägste Glied in der Kette ist, was er ja auch sein muss. Der schaltet 
erst kurz nach der WLAN-Steckdose ab.

: Bearbeitet durch User
von Stefan B. (stefan_b278)


Lesenswert?

Den Überspannungsschutz vor die WLAN-Steckdose bzw. den FI setzen.

: Bearbeitet durch User
von How (Gast)


Lesenswert?

25? Netzteile?

Was sind das für welche?

Was haben die für eine Leistung?

Fotos?

von How (Gast)


Lesenswert?

25 Handy Netzteile sind es ja wohl nicht?

von Sven S. (schrecklicher_sven)


Lesenswert?

Mike M. schrieb:
> aber ich erkläre mir das so, dass alle
> Schaltnetzteile beim Abschalten schlagartig und vor allem gleichzeitig
> ihre Elkos entladen wollen. Die Mehrfachsteckdosen mit
> Überspannungsschutz sagen sich "Oh, da kommt ein zu hoher Strom" und...

Nonsens.

Mike M. schrieb:
> Da alle angesteckten Geräte/Netzteile Eurostecker nutzen,

Wozu dann der FI?

von Sven L. (sven_rvbg)


Lesenswert?

Mike M. schrieb:
> Die Mehrfachsteckdosen mit
> Überspannungsschutz sagen sich "Oh, da kommt ein zu hoher Strom" und
> leiten gegen PE ab.

Lies Dir mal Dein geschriebenes durch und denke mal über den Inhalt der 
Aussage nach, da passt was nicht!


Schaltet die WLAN-Steckdose ein- oder zweipolig? Kann man ja rausmessen!

Ansonsten halt mal Typen der verwendeten Komponenten mitteilen!

von Mike M. (barbalongus)


Lesenswert?

Es sind hauptsächlich Netzteile von Spielekonsolen (bin Sammler) und ein 
paar HDMI-Switches etc. - 5-9 V Ausgangsspannung haben die meisten 
davon.

Der FI ist ja nicht speziell für die Konsolen. Ich habe überall einen FI 
als Insellösung davor, weil in der Bude noch klassische Nullung 
installiert ist und es somit keinen zentralen FI in der Verteilung gibt. 
An den Steckdosenleisten hängen halt momentan zufällig nur Geräte mit 
Eurostecker, aber es kann ja jederzeit auch mal was anderes dazukommen. 
Der FI sichert alles, was mit TV und zocken zu tun hat.

Aussagen wie "Nonsens" oder "Lies Dir mal Dein geschriebenes durch und 
denke mal über den Inhalt der Aussage nach" sind wenig hilfreich. Ich 
habe geschrieben, ich bin kein Elektroniker und weiß nicht, wie der 
Überspannungsschutz im Detail funktioniert oder wie ein Schaltnetzteil 
sich im Detail verhält, wenn man es vom Strom nimmt. Sonst müsste ich ja 
nicht fragen. Hilfreicher wären Infos, ob es überhaupt am integrierten 
Überspannungsschutz liegen KANN, oder nicht.

Die Frage nach dem Schaltverhalten der WLAN-Steckdose war durchaus 
hilfreich, daran hatte ich im Moment nicht gedacht. Und siehe da, sie 
schaltet nur 1-polig. Und natürlich hat sie N geschaltet und nicht L. 
Habe sie jetzt mal gedreht. Bisher kann ich die Netzteile jetzt 
abschalten, ohne dass der FI auslöst, muss aber mal beobachten wie es 
sich verhält wenn das ganze länger in Betrieb war.

von Sven L. (sven_rvbg)


Lesenswert?

Mike M. schrieb:
> Aussagen wie "Nonsens" oder "Lies Dir mal Dein geschriebenes durch und
> denke mal über den Inhalt der Aussage nach" sind wenig hilfreich.
Naja auch als Elektriker solltest Du den Unterschied zwischen Strom und 
Spannung kennen!

Und das ein Überspannungsschutz bei zu viel Strom anspricht, das ist 
halt grober Unfug!

von Sven S. (schrecklicher_sven)


Lesenswert?

Mike M. schrieb:
> ich bin kein Elektroniker und weiß nicht, wie der
> Überspannungsschutz im Detail funktioniert oder wie ein Schaltnetzteil
> sich im Detail verhält, wenn man es vom Strom nimmt.

Der Elko im Schaltnetzteil entlädt sich nur in einem denkbaren Fall 
Richtung Netz: Wenn im davor befindlichen Brückengleichrichter eine 
Diode durchbrennt.
Ein Überspannungsschutz macht auch höchstens einen Kurzschluss 
(Varistor).
Beides wäre dem FI aber wurscht.

Mike M. schrieb:
> Und natürlich hat sie N geschaltet und nicht L.
> Habe sie jetzt mal gedreht. Bisher kann ich die Netzteile jetzt
> abschalten, ohne dass der FI auslöst,

Du hast das Problem gelöst.

von Mike M. (barbalongus)


Lesenswert?

Sven L. schrieb:
> Mike M. schrieb:
>> Aussagen wie "Nonsens" oder "Lies Dir mal Dein geschriebenes durch und
>> denke mal über den Inhalt der Aussage nach" sind wenig hilfreich.
> Naja auch als Elektriker solltest Du den Unterschied zwischen Strom und
> Spannung kennen!
>
> Und das ein Überspannungsschutz bei zu viel Strom anspricht, das ist
> halt grober Unfug!

Im Grunde ist das natürlich richtig. Aber wird die Spannung zu hoch, 
wird ein Strom abgeleitet, das hatte ich halt im Hinterkopf. Auch ein 
Elektrikerhirn funktioniert früh Morgens ohne ausreichend Kaffee 
manchmal nur eingeschränkt ;) . Jetzt ist mir auch klar, dass es daran 
nicht liegen kann.

Tja, das Steckerdrehen ist manchmal fast so ein Allheilmittel wie "Haben 
Sie das Gerät schonmal aus- und wieder eingesteckt?".

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Sind die angesteckten NT unter Last?
Haben die angeschlossenen Geräte einen Massebezug, wie Antennenleitungen 
o.ä.?

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> Haben die angeschlossenen Geräte einen Massebezug,

Das wäre auch meine Frage gewesen. Solange sich die Ströme durch den FI 
aufheben wird er kaum auslösen. Irgendwo wird wohl was abgeleitet? 
Skizze:https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerstrom-Schutzschalter#/media/Datei:FISkizze.svg

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Mike M. schrieb:
> Ich habe hier etwa 25 Netzteile an zwei Mehrfachsteckdosen...

Da ist das Auslösen des FI ganz normal.
Das kommt von den Ableitstömen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ableitstrom

Der alles erklärende Satz in Wiki: "Sind in einer Anlage mehrere Geräte 
enthalten, die je einen zulässigen Ableitstrom erzeugen, können sich 
deren Ableitströme zu einem unzulässig hohen Wert addieren".

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


Lesenswert?

Phasenschieber S. schrieb:
> Das kommt von den Ableitstömen:

Wo sollen die denn herkommen?

Mike M. schrieb:
> Da alle angesteckten Geräte/Netzteile Eurostecker nutzen,

Wo keine Erde ist, können keine Ableitströme gegen Erde fließen.
Außer natürlich, wenn das Gerät selber irgendwie an der Erde hängt.

von Mike M. (barbalongus)


Lesenswert?

Wie oben geschrieben, das Drehen der Funksteckdose (so dass sie L 
anstatt N trennt) hat den Fehler behoben. Woher der Fehlerstrom nun 
genau kam bzw. wohin er verschwunden ist, weiß ich auch nicht. Es gab 
vor dem Drehen der Steckdose keinen Massebezug, das SAT-Kabel habe ich 
erst gestern an den TV angeschlossen, das hängt aber auch an einem 
Splitter mit eigener Erdung. Die einzigen Geräte mit Verbindung zum PE 
in der ganzen Kette waren die Steckdosenleisten mit Überspannungsschutz, 
die WLAN-Steckdose und der Einschaltstrombegrenzer.

Irgendwas muss ja passieren beim Abschalten der Netzteile (die im Moment 
des Abschaltens alle nicht unter Last stehen). Etwas, das bei 1-2 
Netzteilen nicht ins Gewicht fällt, bei über 20 jedoch summiert schon.

Die neueren Konsolen sind über HDMI natürlich mehr oder weniger 
untereinander verbunden, da sie alle an mehreren HDMI-Switches hängen 
und letztendlich auch am TV. Es gibt da also theoretisch schon 
Möglichkeiten, dass geringe Ströme über dunkle Wege verschwinden können, 
die sich dann zu einem Fehlerstrom summieren.

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.