Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Vorwärtsspannung Power-LED pure White 1100 LM


von noreply@noreply.com (Gast)


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Hallo,

habe eine Charge Power-Led's günstig aus Ebay gekauft.

10 Watt, 9 bis 12 Volt angegebene Vorwärtsspannung. Eine Test-LED 15,6 
Volt, 0,6 Ampere.

Leider entspricht die Vorwärtsspannung so gar nicht meinen Erwartungen.

Ein Käufer (bei einen anderen Verkäufer mit ähnlicher 
Artikelbeschreibung) hat ähnliche Erfahrungen gemacht und hat unter 
nachfolgenden Link die Werte dargestellt.

https://i.ebayimg.com/images/g/1z8AAOSwTgJcexlH/s-l500.jpg

Sind diese hohen Vorwärtsspannungen normal oder wird da B-Ware verkauft?

Licht macht die LED. ;-)

von J. S. (pbr85)


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Eher C- oder D-Ware. Wer sich allen Ernstes LEDs ohne Datenblatt kauft 
und da irgendwelche Erwartungen hat, die über Müll hinaus gehen ...

Wo es heute selbst günstige Ware von guten bis sehr guten chinesischen 
Herstellern wie ProLight Opto etc. gibt, die bestens vermessen und fein 
gebinnt sind nach Flußspannungen, Strahlungsleistungen, Farbtemperaturen 
etc. pp.

von Helge (Gast)


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du hast vermutlich 3x5 bekommen statt 5x3.

von noreply@noreply.com (Gast)


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Helge schrieb:
> du hast vermutlich 3x5 bekommen statt 5x3.

Sind 3s3p. Aber mit unterschiedlichen Flußspannung.

7 Volt gesamt. (d = dunkel, h = hell)

d d d
h d h
h d h

8 Volt gesamt

h h h
h d h
h d h

9 Volt gesamt. (wh = LED leuchtet merklich dunkler)

h  h  h
h wh  h
h wh  h

10 Volt, 0,10 A

h  h  h
h wh  h
h wh  h

11 Volt, 0,16 A
12 Volt, 0,25 A

Aber sehen wir es mal positiv.
- Ich spare mir Stromquelle ;-)
- Mit 11 bis 12 Volt bleibt die Kühlung übersichtlich. ;-)
- Die LED kostet umgerechnet 0,4 Euro/Stück

von noreply@noreply.com (Gast)


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J. S. schrieb:
> Eher C- oder D-Ware.

Die teuereren 450 nm haben einen erheblich besseren ersten Eindruck 
hinterlassen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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B-Ware siehste meistens schon daran, das, wie noreply schon darstellt, 
nicht alle Chips auf der LED gleichzeitig hell werden. Bei ganz miesen 
sind die ersten schon auf hoher Helligkeit, während andere noch vor sich 
hin funzeln.

von MaWin (Gast)


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noreply@noreply.com schrieb:
> 7 Volt gesamt. (d = dunkel, h = hell)
> d d d
> h d h
> h d h
> 8 Volt gesamt
> h h h
> h d h
> h d h
> 9 Volt gesamt. (wh = LED leuchtet merklich dunkler)
> h  h  h
> h wh  h
> h wh  h
> 10 Volt, 0,10 A
> h  h  h
> h wh  h
> h wh  h
> 11 Volt, 0,16 A

Schrott.

> 12 Volt, 0,25 A

Macht 3W. Das ist wenig Ausbeute für teure 40ct.

von noreply@noreply.com (Gast)


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Update:
Eine gehimmelt durch hohe Spannung. Ab 17 Volt hat sich die Lichtfarbe 
geändert. Danach Reduktion des Stromes im Vergleich zu vorher, bei 
gleichen Spannungen.

Die nächste gehimmelt. Hatte nur zwei Reihen an. Etwas klopfen, dritte 
Reihe an. Auf die gelbe Leuchtschicht zu stark drücken, alle Reihen aus.

Die Dritte habe ich jetzt im Griff. Alle LED's an. 12 Volt, 0,25 A. 13 
Volt, 0,33 A. Das reicht mir für den Verwendungszweck. Aber von den 
angegebenen 10 Watt bzw. 1 Ampere weit entfernt.

von Harald (Gast)


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noreply@noreply.com schrieb:
> Eine gehimmelt durch hohe Spannung. Ab 17 Volt hat sich die Lichtfarbe
> geändert. Danach Reduktion des Stromes im Vergleich zu vorher, bei
> gleichen Spannungen.

Jetzt wird es interessant! Zeige mal deinen Testaufbau oder beschreibe, 
wie der Test vonstatten geht.

von noreply@noreply.com (Gast)


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Harald schrieb:
> Jetzt wird es interessant! Zeige mal deinen Testaufbau oder beschreibe,
> wie der Test vonstatten geht.

Ordentlich auf einen Pentium 2 Kühler geschraubt und mit einen Netzgerät 
mit Strombegrenzung betrieben. ;-) Dann die Spannung in 1 Volt Schritten 
von 8 Volt hoch auf 19 Volt. Strom auf 1 Ampere begrenzt. Aber das doofe 
Netzgerät wollte nicht in Strombegrenzung.

Was negativ gewertet werden kann, sind die 2 x 2,5 mm2 
Lautsprecherkabel, die ich an die LED angelötet habe. ;-)

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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noreply@noreply.com schrieb:

> Was negativ gewertet werden kann, sind die 2 x 2,5 mm2
> Lautsprecherkabel, die ich an die LED angelötet habe. ;-)

Schon durch das Anlöten der unnötig dicken Kabeln kann es zur 
Beschädigung der LED gekommen sein. Das bringt zu viel Wärme rein.

Außerdem ist die Abstufung in 1 Volt-Schritten zu grob, vor allem, wenn 
nicht noch ein geeigneter Vorwiderstand hinzu geschaltet wird. Vorheizen 
braucht man hier allerdings nicht.


mfG

von Michael B. (laberkopp)


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noreply@noreply.com schrieb:
> habe eine Charge Power-Led's günstig aus Ebay gekauft.
> 10 Watt

Diese:
Beitrag "Fake - Produkte auf eBay"
?

von noreply@noreply.com (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Diese:
> Beitrag "Fake - Produkte auf eBay"
> ?

Sehr ähnlich, aber anderer Verkäufer.

von Harald (Gast)


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noreply@noreply.com schrieb:
> Dann die Spannung in 1 Volt Schritten
> von 8 Volt hoch auf 19 Volt. Strom auf 1 Ampere begrenzt.
Ohne jeglichen Vorwiderstand direkt am Netzteil? Welches Netzteil 
überhaupt? Etwas eines, dass beim Live-Verändern der Spannung intern 
etwas umschaltet und dabei schöne Peaks raushaut?

> Aber das doofe Netzgerät wollte nicht in Strombegrenzung.

Das soll auch nicht wollen sondern müssen. Daher die Frage, wie sieht 
dein Messaufbau aus?

Deine Fokussierung auf die Spannung lässt ggf. auf eine Wissenslücke 
schließen, will Dir aber nicht zu nahe treten. Die Spannung bei LEDs ist 
weitgehend unrelevant, nur der Strom zählt. Klar, die Durchflussspannung 
muss dabei natürlich überschritten werden. Aber darüber hinaus ergibt 
sich die genaue Spannung an der LED aus verschiedenen Faktoren, sie kann 
von außen aber nicht vorgegeben werden (außer man nimmt die Zerstörung 
in Kauf).

von noreply@noreply.com (Gast)


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Harald schrieb:
> noreply@noreply.com schrieb:
>> Dann die Spannung in 1 Volt Schritten
>> von 8 Volt hoch auf 19 Volt. Strom auf 1 Ampere begrenzt.
> Ohne jeglichen Vorwiderstand direkt am Netzteil? Welches Netzteil
> überhaupt?

https://www.ebay.de/itm/Einstellbare-LCD-DC-DC-32V-5A-Step-Down-Netzteil-Converter-Buck-Modul-CC-CV/392787905895

> Deine Fokussierung auf die Spannung lässt ggf. auf eine Wissenslücke
> schließen, will Dir aber nicht zu nahe treten.

Macht nichts. Ich weiß, daß LED's normalerweise sehr sensitiv auf 
Spannungserhöhungen reagieren. Preislich höherwertige 10 Watt LED's 
funktionieren da wie erwartet.

Aber bei
12 Volt, 0,25 A.
13 Volt, 0,33 A.
möchte ich nach sinnvollen Vorwärtspannungen fragen, bevor ich die LED 
weiter quäle.

Ich gehe davon aus, daß die interne Verdrahtung als Widerstandsarray 
fungiert. Gewollt oder ungewollt.

von Harald (Gast)


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noreply@noreply.com schrieb:
> möchte ich nach sinnvollen Vorwärtspannungen fragen

Es gibt keine "sinnvolle" Vorwärtsspannung für keine LED dieser Welt. 
Die Spannung direkt an der LED ist so einigen Einflüssen unterlegen, 
z.B. Exemplarstreuung, Temperatur, aktueller Strom usw.
Du musst einen Strom einprägen und die Spannung (an der LED) ergibt 
sich. Die Stromquelle muss natürlich in der Lage sein, mindestens die 
Durchflussspannung zu liefern.

Die einfachste Form ist ein fester Vorwiderstand verbunden mit einer 
festen Spannung. Dann muss man aber auch damit leben, dass der Strom 
unter den o.g. Bedingungen etwas schwankt. Wenn Du eine "12V LED" 
findest dann heißt das nur, dass ein Vorwiderstand fest eingebaut ist.

Ein Vorwiderstand "federt" (bildlich gesprochen) auch Peaks vom Netzteil 
ab. D.h. wenn das Netzteil Peaks raushaut können die bei einem direkten 
Anschluss für die LED tödlich sein, weil durch die Kondensatoren im 
Netzteil einen kurzen Moment lang sehr hohe Ströme fließen können. Mit 
Vorwiderstand ist das schon sehr viel verträglicher.

Auf Dauer nimmt man dann einen spezialisierten LED-Stromtreiber.

von noreply@noreply.com (Gast)


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Harald schrieb:
> Es gibt keine "sinnvolle" Vorwärtsspannung für keine LED dieser Welt.

Ich glaube, wir reden aneinander vorbei.

13 Volt, 0,33 A bei einer mit 10 Watt ausgewiesenen LED ergibt erst rund 
4 Watt. Macht aber bei 3s3p Konfigurationen 4,33 Volt pro LED.

Eine teurere 430 nm 3s3p mit 10 Watt hat nachfolgende Kennlinie. Die 
Kennlinie entspricht meinen Erwartungen.

Volt      mA
9,3      1000
9,2       900
8,8       700
8,6       500
8,2       200

Da komme ich auf eine Vorwärtsspannung von 3,1 Volt pro LED nahe 
Maximalleistung und Delta Spannung von 0,4 Volt zwischen wenig und 
maximaler Leistung.

von Schlechtes Gewissen (Gast)


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Mach doch mal ein Detailfoto (am besten mit Lupe), wo die Chips unter 
dem Verguss gerade so glimmen. Dann kann man zählen, ob es wirklich 3s3p 
ist.

Und hast Du jetzt einen Vorwiderstand in Reihe oder nicht?

von Schlechtes Gewissen (Gast)


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Kann auch sein, dass das konjunktive 10W Leistung sind. Bei den 
Lumenangaben sind es ja auch oftmals nur konjunktive Angaben.

von A-Freak (Gast)


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Ich würde einmal die Hypothese in den Raum stellen daß die Leuchtdioden 
überdurchschnittlich hohe Bahnwiderstände, evtl. schlechtes 
Halbleitermaterial haben und somit die Kennlinie deutlich flacher 
verläuft.

Wäre eine Win-Win-Situation wenn die guten effizienten LEDs teuer für 
Kunden mit höheren Ansprüchen vekauft werden, und die schlechten LEDs 
mit hhen Verlusten dann in den Anwendungen landen wo man den 
Vorwiderstand auch noch glücklich wegsparen kann

von noreply@noreply.com (Gast)


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Schlechtes Gewissen schrieb:
> Mach doch mal ein Detailfoto (am besten mit Lupe), wo die Chips unter
> dem Verguss gerade so glimmen. Dann kann man zählen, ob es wirklich 3s3p
> ist.

Habe ich schon überprüft. Sind auch mit geringen Strom 3s3p. Die 
Topologie ist auch ohne Strom zu sehen.

> Und hast Du jetzt einen Vorwiderstand in Reihe oder nicht?

Ich habe eine strombegrenzte Spannungsquelle oder eine 
spannungsbegrenzte Stromquelle.

von Schlechtes Gewissen (Gast)


Angehängte Dateien:

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noreply@noreply.com schrieb:
> Ich habe eine strombegrenzte Spannungsquelle oder eine
> spannungsbegrenzte Stromquelle.

Foto: 440µF am Ausgang können die LED im Zweifel grillen

Aber mach wie Du meinst!

von noreply@noreply.com (Gast)


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Schlechtes Gewissen schrieb:
> noreply@noreply.com schrieb:
>> Ich habe eine strombegrenzte Spannungsquelle oder eine
>> spannungsbegrenzte Stromquelle.
>
> Foto: 440µF am Ausgang können die LED im Zweifel grillen
>
> Aber mach wie Du meinst!

Danke für den Hinweis. Guter Punkt. Deswegen die Spannungsbegrenzung. 
;-)

Ich habe vor langer Zeit mal eine 3 Volt-Power-LED mit 4700 uF gegrillt. 
:-)

von Harald (Gast)


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noreply@noreply.com schrieb:
> Deswegen die Spannungsbegrenzung.

Aaaaargh! Seufz.

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