Forum: PC Hard- und Software [3D-Druck] Tipps & Tricks Software


von Rainer S. (enevile) Benutzerseite



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Mir ist letztens aufgefallen das manche Teile so schwer sind und da 
begann meine Suche.

Ich nutze die aktuelle Cura Version 4.13.1. Es hat sich viel verändert.
Ich bin bei Cura auf die Option Infill "Lightning" (Kam mit 
V4.12)gestoßen und für die Support Structur "Tree". Sofern es für die 
Anwendung geeignet ist spart man viel Filament und Gewicht und 
Druckzeit.

Desweiteren kann man die Anzahl der Wandlinien "Wall Line Count" setzen 
um mehr Stabilität zu geben(Standard auf 2).

Da es relativ viele Körper mit vollen Inhalt zum runterladen gibt finde 
ich es ganz praktisch.

Vielleicht habt ihr auch andere Tipps auf Lager. Oder sogar schonmal 
ausprobiert? Ich werde es die Tage mal testen. ;)

von kenny (Gast)


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Diese Einstellungen gibt es in Simplify 3D schon ewig :-)

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Bei den meisten Slicer kann man den Wert "Fill" oder "Infill" oder 
"Fülldichte" in (xxx%) setzen.
Je nach Stabilität die der "Druckling" erreichen soll.
Standard ist der Wert so um die 15% Gesetzt.
Auch wichtige Parameter sind:
* Vollschichten Oben/Unten
* Startwinkel
* Kreuzwinkel
* Überschneidung Außenkontur
* Füllmuster
* Vollschichten vereinigen
* Füllschichten vereinigen
* Intervallschichten
* Vollschichten.

Alle diese Parameter beeinflussen die Menge des Verdruckten Filaments.
Je nach Art der Konstruktion (Rund/Rechteck/Quadrat usw. Beeinflusst 
dies dann die Stabilität.

Gerade bei Rund-Hohl-Zylinder, kann es sehr Nützlich sein zu schauen, 
dass die Anzahl Außenkonturen so gesetzt wird, das kein infillbereich 
entsteht.
Der Druckkopf kreist dann schön gleichmäßig, was erhebleich weniger Zeit 
braucht, wie wenn er in Der Wand beginnt Muster zu erzeugen.
Es braucht dann etwas mehr Material, aber der Druckprozess verkürzt sich 
merklich.
Je nach dem was man vom Druckling erwartet, kann aber ein 3D-Infill 
Muster erheblich zur Stabilität des Hohlziylinder oder Rohr beitragen.
Eine Vollgefüllte Rohrwand kann unter Umständen schneller Brechen als 
eines das mit Waben oder 3D-Infill gefüllte wände hat.

von Nano (Gast)


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Werden die Waben bzw. das 3D-Infill entsprechend der vorgegebenen 
Geometrie so berechnet, dass es eine maximal mögliche Belastung erlauben 
oder ist das einfach nur ein Pi mal Daumen verteilter 3d-Infill?

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Nano schrieb:
> oder ist das einfach nur ein Pi mal Daumen verteilter 3d-Infill?

Das kommt auf den Slicer an.

Der FlashPrint kann auf optimale Steifigkeit eingestellt werden.
Dazu muss man aber wissen was man einzustellen hat.

Der Neue FlashPrint 5 hat dazu noch Fuzzy-Skin Parameter mit denen 
noch recht viel an der Festigkeit, zwischen leicht Flexibel bis Hart 
manipuliert werden kann.

Aber auch da muss man natürlich die Eigenschaften des Filaments das man 
verwendet mit einbeziehen und genau wissen was man tut.
Auch helfen kann wenn man Ironing aktiviert.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Patrick L. schrieb:
> Auch helfen kann wenn man Ironing aktiviert.

Das ist eine tolle Funktion - damit sieht die obere Fläche (zumindest 
beim Adventurer 3) wirklich richtig gut aus.

Kann ich nur empfehlen - auch wenn das Zeit benötigt.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Chris D. schrieb:
> Das ist eine tolle Funktion - damit sieht die obere Fläche (zumindest
> beim Adventurer 3) wirklich richtig gut aus.

Ja und gleichzeitig macht es das Teil erheblich stabieler, da die 
"Solbruchstellen" verschweißt und geglättet werden. Das fördert die 
Oberflächenspannung und trägt erheblich zur Stabilität bei.

Ich habe meiner Tochter so einen wiederverwendbaren "Strohalm" 
ausgedruckt, da bei der "Caprisonne" nur noch so Kartonstrohalme dabei 
sind und die weichen extrem schnell auf. Und machen das "Einstechen" 
auch fast unmöglich.
Mit dem 3D-Gedruckten Strohalm (aus Lebensmittel-konformen PET-G) hat 
sie jetzt einen immer wieder verwendbaren Strohalm, der auch noch 
Geschirrspühlmaschienen fest ist.

Dank dem Ironing und den richtigen Fuzzy-Skin Parameter hat das Teil 
eine Aalglatte Oberfläche und ist sehr stabil.

: Bearbeitet durch User
von Rene K. (xdraconix)


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Bei Ironing muß man aber auch dazu sagen das es extrem stark von der 
verwendeten Düse abhängig ist ob dies nun gut oder "dreckig" aussieht. 
HF Düsen z.b. haben extrem wenig "Restring" (z.b. die Chromedüsen von 
Phaetus) oder sind zu rau um die Austrittsöffnung so das das abschleifen 
(das ist ja das was Ironing macht) dann eher kontraproduktiv ist da es 
Rillen hineinzieht bzw. bei zu rauer Düse (die E3D Edelstahl Düsen z.b.) 
zieht die Düse das Material dann bis zum Ende der Linie mit und lässt es 
dann dort "liegen" - das sieht aus wie gewollt und nicht gekonnt.

Viel mehr erreicht man, meiner Meinung nach, wenn man ein wenig mit der 
Linienbreite in Verbindung mit Schichthöhe und Flow auf der letzten Lage 
spielt. Damit läßt sich ebenso eine "Aalglatte" Oberfläche zaubern.

Meine Drucker laufen alle mit Pheatus Dragon Hotends, fünf Stück davon 
haben ein Dragon HF mit 0.8er Düse. Bei richtiger Einstellung sieht man 
auf der letzten Lage ebenso keine "Zwischenräume".

Wichtig ist halt: Man muss sich wirklich die Zeit, Geduld und Material 
nehmen um für sich die besten Einstellungen zu finden. Eine 
allgemeingültige "beste Einstellung" gibt es da nicht.

von Rene K. (xdraconix)


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Nano schrieb:
> Werden die Waben bzw. das 3D-Infill entsprechend der vorgegebenen
> Geometrie so berechnet, dass es eine maximal mögliche Belastung erlauben
> oder ist das einfach nur ein Pi mal Daumen verteilter 3d-Infill?

Lightning dient nur als Stütze für die Bridging - im Grunde ist 
Lightning überhaupt kein Infill und kann ausschließlich als "inneres 
Stützmaterial" angesehen werde.

Die anderen Infills sind alle keine berechneten. Sie füllen nur aus - 
zumindest bei Cura ist das so.

Bei Software wie NetFabb sieht dies allerdings schon wieder anders aus.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Rene K. schrieb:
> Wichtig ist halt: Man muss sich wirklich die Zeit, Geduld und Material
> nehmen um für sich die besten Einstellungen zu finden. Eine
> allgemeingültige "beste Einstellung" gibt es da nicht

Kann ich zu 100% Unterstützen.
Deshalb:
Patrick L. schrieb:
> Aber auch da muss man natürlich die Eigenschaften des Filaments das man
> verwendet mit einbeziehen und genau wissen was man tut.

Beim Konzept von:
Chris D. schrieb:
> Das ist eine tolle Funktion - damit sieht die obere Fläche (zumindest
> beim Adventurer 3) wirklich richtig gut aus.

ist natürlich die Auto-ironing genau auf den Drucker und die Düse 
abgestimmt, weshalb man da schon auch mit wenig Wissen, schon recht gute 
Erfolge haben kann.

Wichtig ist da natürlich dass das  Richtige Grundsetting (Vorwahl im 
Hauptmenü) gewählt wurde (Material Typ Düsen Typ) dann stellt der 
FlaschPrint ab V5.1 das recht gut selber ein. ;-)

von Frank G. (frank_g53)


Angehängte Dateien:

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Rainer S. schrieb:
> Vielleicht habt ihr auch andere Tipps auf Lager.

Mir gefallen beim 3D-Druck die sichtbaren Layer nicht.
Einschalten der Funktion "ungleichmäßige Außenhaut" unter Experimentelle 
Einstellungen erzeugt eine (für mich) schöne, griffige Oberfläche.

von Rene K. (xdraconix)


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Frank G. schrieb:
> Rainer S. schrieb:
>> Vielleicht habt ihr auch andere Tipps auf Lager.
>
> Mir gefallen beim 3D-Druck die sichtbaren Layer nicht.
> Einschalten der Funktion "ungleichmäßige Außenhaut" unter Experimentelle
> Einstellungen erzeugt eine (für mich) schöne, griffige Oberfläche.

Bei Cura? Wie wird das gelößt? Wird da mehr Material aus dem Extruder 
gedrückt? Kann man das Partiell anwenden?

von Frank G. (frank_g53)


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Rene K. schrieb:
> Bei Cura?

Ja Version 4.11.0, sorry versäumt hinzuschreiben.

Rene K. schrieb:
> Wie wird das gelößt?

Der Druckkopf "zittert" während er fährt. Dies kann man über Parameter 
einstellen. Das sind minimale Bewegungen.

Rene K. schrieb:
> Wird da mehr Material aus dem Extruder
> gedrückt? Kann man das Partiell anwenden?

Das weiß ich nicht.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Rene K. schrieb:
> Bei Cura? Wie wird das gelößt? Wird da mehr Material aus dem Extruder
> gedrückt? Kann man das Partiell anwenden?

Bedinngt ja mann kann Ebenen Definieren die "Zittern" und ebenen die 
Nicht Zittern"(Funktion "ungleichmäßige Außenhaut" unter Experimentelle
Einstellungen und ebene definieren. Ist aber bei Cura noch 
Experimentell, kann aber echt gut aussehen wie das Bild von Frank G 
zeigt )

Beim FlaschPrint die Funktion:
Fuzzy Skin kann man verschiedene Parameter wie "Nur Außenhaut" oder je 
nach Einstellung auch Sektoren mit und Ohne definieren.
Wen man IDEX Extruder hat, kann man sogar Bereiche schön Plan und 
Bereiche mit Rauheiten definieren. So kann man theoretisch eine 
"Fleck-Kuh" drucken.

Ohne IDEX Extruder ist das dann etwas mehr Aufwand, in den man einzelne 
Bereiche druckt bezw. Mehrere Ebenen(Gestapelte Druckjobs).

Wenn ich mal etwas Zeit über hab, schreibe ich auf Wunsch, gerne ein 
Tutorial hier im Wiki dazu.

: Bearbeitet durch User
von Nano (Gast)


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Patrick L. schrieb:
> Nano schrieb:
>> oder ist das einfach nur ein Pi mal Daumen verteilter 3d-Infill?
>
> Das kommt auf den Slicer an.
>
> Der FlashPrint kann auf optimale Steifigkeit eingestellt werden.
> Dazu muss man aber wissen was man einzustellen hat.
>
> Der Neue FlashPrint 5 hat dazu noch Fuzzy-Skin Parameter mit denen
> noch recht viel an der Festigkeit, zwischen leicht Flexibel bis Hart
> manipuliert werden kann.
>
> Aber auch da muss man natürlich die Eigenschaften des Filaments das man
> verwendet mit einbeziehen und genau wissen was man tut.
> Auch helfen kann wenn man Ironing aktiviert.

Danke für die Antwort.

von Nano (Gast)


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Patrick L. schrieb:
> Ich habe meiner Tochter so einen wiederverwendbaren "Strohalm"
> ausgedruckt, da bei der "Caprisonne" nur noch so Kartonstrohalme dabei
> sind und die weichen extrem schnell auf. Und machen das "Einstechen"
> auch fast unmöglich.
> Mit dem 3D-Gedruckten Strohalm (aus Lebensmittel-konformen PET-G) hat
> sie jetzt einen immer wieder verwendbaren Strohalm, der auch noch
> Geschirrspühlmaschienen fest ist.

Es gibt auch Strohhalme aus Edelstahl, die sind garantiert 
lebensmittelecht und halten eine Ewigkeit.

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