Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Motor Uhrmacherdrehbank


von Michael H. (mircel)



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Hallo,
wer kann mir Auskunft über Funktion und elektronischen Ersatz für zwei 
alte
Bauteile in dieser Schaltung geben. Es handelt sich um eine Spule ? mit 
vier
Anschlüssen und eine Art Doppelkondensator ? mit fünf Anschlüssen (einer 
davon
geht gegen das Gehäuse ???? ).Sie sind in um einen Motor des VEB
Dentaltechnik Potsdam verbaut, der eine Uhrmacher Andrä & Zwingenberger 
antreibt.

Ich würde gerne eine elektronische Drehzahlregelung aufbauen und dabei 
die beiden alten Teile ersetzen.
Gruß und Danke im Voraus

von karadur (Gast)


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Wenn du einen Dimmer einbaust musst du den Entstörkondensator auf die 
neue Schaltung anpassen.

Die Spule mal ausgebaut ausmessen. Passt für mich nicht zum Schaltbild.

von MaWin (Gast)


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Michael H. schrieb:
> Es handelt sich um eine Spule ? mit vier
> Anschlüssen und eine Art Doppelkondensator

Beide dienen der Funkentstörung.

Drin lassen oder gegen moderne wertgleiche ersetzen. Fehlen sie,  stört 
er halt Langwelle und Mittelwelle mehr, funktionieren wird er aber 
direkt angeschlossen weiterhin.

Den Motor kannst du versuchshalber an einen Phasenanschnittdimmer 
anschliessen.

https://www.ebay.de/itm/234422189328

Es wird ein Reihenschlussmotor sein.

von Timo N. (tnn85)


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Wenn mich nicht alles täuscht ist das zweite Bild ein 
XY-Entstörkondensator (also 0,1µF X-Kondensator zwischen L und N +  2 x 
0,0025µF zwischen L und PE und zwischen N und PE).

Das dritte Bild ist eventuell ein Spartrafo? Es müsste die Spule rechts 
unten sein.

von H. H. (Gast)


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Timo N. schrieb:
> Das dritte Bild ist eventuell ein Spartrafo? Es müsste die Spule rechts
> unten sein.

Sicherlich eine Gleichtaktdrossel.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Michael H. schrieb:
> Hallo,
> wer kann mir Auskunft über Funktion und elektronischen Ersatz für zwei
> alte
> Bauteile in dieser Schaltung geben. Es handelt sich um eine Spule ? mit
> vier
> Anschlüssen und eine Art Doppelkondensator ? mit fünf Anschlüssen (einer
> davon
> geht gegen das Gehäuse ???? ).Sie sind in um einen Motor des VEB
> Dentaltechnik Potsdam verbaut, der eine Uhrmacher Andrä & Zwingenberger
> antreibt.
>
> Ich würde gerne eine elektronische Drehzahlregelung aufbauen und dabei
> die beiden alten Teile ersetzen.
> Gruß und Danke im Voraus

Hallo Michael,

Ich bitte um Entschuldigung wenn ich nicht auf Deine Fragen eingehe und 
möchte eine bessere Lösung vorschlagen die ich in einer ähnlichen 
Situation wählte.

Es ist mir unklar welchen Motor Du hast. Falls es ein Universalmotor 
ist, dürfte die Drehzahl extrem belastungsabhängig sein.

Ich bekam vor ein paar Jahren eine Unimat SL Drehbank mit einem viel zu 
schwachen Universalmotor geschenkt. Trotz Überholung des Motors war ich 
nicht mit dem Drehmoment zufrieden weil die Welle bei der kleinsten 
Belastung stecken blieb. Ich hatte den Eindruck, daß eine wirkliche 
Verbesserung mit dem Motor nicht leicht möglich war und beschloß einen 
radikal anderen Weg zu gehen.

Ich entschied mich dann also den Motor mit einem PWM regulierten 24V 80W 
Motor zu ersetzen. Die PWM Steuerung, Schaltnetzteil und Motor bezog ich 
über die Bucht. Um die Original Drehbank nicht zu verschandeln drehte 
ich mir ein Adapterstück um den Motor mit den alten Befestigungslöchern 
montieren zu können. Auch ein Stufen-Antriebsrad machte ich mir.

Der Erfolg war überzeugend und der Drehmoment und 
Geschwindigkeitsbereich ist sehr angenehm. Jetzt kann man mit der 
Maschine anstandslos drehen und es macht Spass damit zu arbeiten. Auch 
ist es wegen der PWM Steuerung und dem hohen Drehmoment kaum noch 
notwendig, die Treibriemenübersetzung zu ändern. Auch ist die Drehzahl 
praktisch belastungsunabhängig.

Der Drehmoment solcher Niederspannungs DC-Permanentmagnet Motoren ist 
unvergleichlich besser wie der, der alten kleinen "Nähmaschinenmotoren" 
wie sie z.B. bei der Unimat SL gewählt wurden. Vorher passierte es oft, 
daß die Drehwelle stecken blieb. Das ist nach der Umstellung niemals 
mehr passiert. In Messing, z.B. kann man recht gut 1mm abspanen ohne daß 
die Maschine stöhnt auch wenn es bei Kleinteilen sowieso nicht 
empfehlenswert wäre.

Ich würde annehmen, daß ein gleichartiger Motor bei Dir vorzüglich 
funktionieren würde. Deshalb empfehle ich Dir keine Zeit mit dem 
Universalmotor zu verschwenden und es gleich "richtig" machen.

Ich will hier nur meine Erfahrung weitergeben um eine Alternative 
aufzuzeigen und mich keinesfalls aufdrängen.

Gerhard

von Timo N. (tnn85)


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H. H. schrieb:
> Sicherlich eine Gleichtaktdrossel.

Denke ich mittlerweile auch. Mich verwirrt das Schaltsymbol im 
Schaltplan. Es sieht so aus als ginge L (oder N) an den Endabgriff der 
Spule und N (oder L) an einen von zwei Mittelabgriffe.

von Timo N. (tnn85)


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Ich habe mal so ein Laborzentrifuge von Hettich vor mir. Da war auch ein 
Universalmotor drin und eben noch ein fettes Leistungspoti.
Das soll auf dem Schaltplan vermutlich dieser Widerstandsfächer 
symobolisieren.

von H. H. (Gast)


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Timo N. schrieb:
> Mich verwirrt das Schaltsymbol im
> Schaltplan.

Das ist einfach falsch.

von Timo N. (tnn85)


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H. H. schrieb:
> Das ist einfach falsch.

Bin halt noch nicht so alt. Was man da früher vielleicht gezeichnet 
hat...

von Michael H. (mircel)


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karadur schrieb:
> Wenn du einen Dimmer einbaust musst du den Entstörkondensator auf die
> neue Schaltung anpassen.
>
> Die Spule mal ausgebaut ausmessen. Passt für mich nicht zum Schaltbild.

Die Spule passt nicht zum Schaltbild ?
Ich habe eine Spule mit Abgriff gewählt. Sie hat zwei Ein- und zwei 
Ausgänge.
Esb sind zwei induktionswerte aufgedruckt, 2,6 und 1,5 die Einheit kann 
ich
nicht lesen.
Die beiden Eingänge der Spule werden über den Schalter mit Phase und 
Nullleiter verbnden. Ein Ausgang geht direkt an den Schiebewiderstand.
( das ist der große Keramikklotz auf dem Foto ). Der ander geht   an
den Entstörkondensator.

von Michael H. (mircel)


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MaWin schrieb:
> Den Motor kannst du versuchshalber an einen Phasenanschnittdimmer
> anschliessen.
> https://www.ebay.de/itm/234422189328
> Es wird ein Reihenschlussmotor sein.

Ich habe mich für diese Schaltung entschieden

von Michael H. (mircel)


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Timo N. schrieb:
> Wenn mich nicht alles täuscht ist das zweite Bild ein
> XY-Entstörkondensator (also 0,1µF X-Kondensator zwischen L und N +  2 x
> 0,0025µF zwischen L und PE und zwischen N und PE).
>
> Das dritte Bild ist eventuell ein Spartrafo? Es müsste die Spule rechts
> unten sein.

Ja die Spule ist rechts unten, ich habe versucht einen Schaltplan zu 
zeichnen.
Welche Funktion hat diese Spule in der Schaltung, kann ich die 
wegllassen ?

von Michael H. (mircel)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich will hier nur meine Erfahrung weitergeben um eine Alternative
> aufzuzeigen und mich keinesfalls aufdrängen.
>
> Gerhard

Danke für Deinen Rat. Bei der Zwingenberger ist der Motor mit einer 
Stange
an den Gussfuß gesteckt;so lässt sich auch die Riemenspannung sehr 
leicht regeln. Es macht keinen Sinn einen anderen Motor auf einem
Brett zuzubauen. Für die Elektronik wäre im Gehäuse viel Platz.
Ich möchte es zunächst so versuchen.

von Michael H. (mircel)


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H. H. schrieb:
> Timo N. schrieb:
>> Das dritte Bild ist eventuell ein Spartrafo? Es müsste die Spule rechts
>> unten sein.
>
> Sicherlich eine Gleichtaktdrossel.

und wozu ist die in der Schaltung, kann ich sie weglassen ?

von karadur (Gast)


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Die Spule ist wahrscheinlich eine Entstördrossel. Für einen Spartrafo 
ist die zu klein. Deshalb messen.

von Michael H. (mircel)


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Timo N. schrieb:
> Ich habe mal so ein Laborzentrifuge von Hettich vor mir. Da war
> auch ein
> Universalmotor drin und eben noch ein fettes Leistungspoti.
> Das soll auf dem Schaltplan vermutlich dieser Widerstandsfächer
> symobolisieren.

Ja das ist der Keramkklotz auf dem ersten Bild . ein Schleifer der 15
Einzelkontakte bedient, die jeweils einen Widerstand verschiedener
Größe zuschalten

von Michael H. (mircel)


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Timo N. schrieb:

>> Das ist einfach falsch.
> Bin halt noch nicht so alt. Was man da früher vielleicht gezeichnet
> hat...

Ich bin schon so alt, aber auch Anfänger. Welches Detail im Schaltbild
stört Dich ?

von Michael H. (mircel)


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karadur schrieb:
> Die Spule ist wahrscheinlich eine Entstördrossel. Für einen
> Spartrafo
> ist die zu klein. Deshalb messen.

Ich dachte der Entstörkondensator übernimmt den Job.

karadur schrieb:
> Die Spule ist wahrscheinlich eine Entstördrossel. Für einen
> Spartrafo
> ist die zu klein. Deshalb messen.

Die Aufschrift sagt 2,6 / 1,5 Einheit leider unleserlich, wozu baut man 
zwei unterschiedliche Induktionen ein ?

von Michael H. (mircel)


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Timo N. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Sicherlich eine Gleichtaktdrossel.
>
> Denke ich mittlerweile auch. Mich verwirrt das Schaltsymbol im
> Schaltplan. Es sieht so aus als ginge L (oder N) an den Endabgriff der
> Spule und N (oder L) an einen von zwei Mittelabgriffe.

Also eine Strombegrenzung ? Stört euch nicht an den Symbol ich habe eine
Spule mit vier Anschlüssen vorgefunden und dafür das Symbol mit dem 
Abgriff gewählt.Sind da zwei Spulen übereinander gewickelt eine mit 2,6 
und eine
mit 1,5 Henry ,microHenry, nanoHenry ?

von Timo N. (tnn85)


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Michael H. schrieb:
> Ja die Spule ist rechts unten, ich habe versucht einen Schaltplan zu
> zeichnen.
> Welche Funktion hat diese Spule in der Schaltung, kann ich die
> wegllassen ?

Ach der Scchaltplan ist von dir. Dachte das sieht so aus wie vergilbtes 
Papier und wäre dabei gewesen.

Mess mal die Spule durch. Da wo L und N vom Netzstecker hingehen. Die 
beiden können nicht auf der gleichen Spule sein, denn sie werden 
elektrisch nicht verbunden sein. Das sind zwei einzelne Spulen, die um 
einen Kern gewickelt sind. Eben Gleichtaktdrosseln. Jede hat einen 
Eingang und einen Ausgang und unterdrücken Störungen vom Motor ins Netz.

Hab dir mal das Symbol für eine Gleichtaktdrossel in den Schaltplan 
gemalt

von Timo N. (tnn85)


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Michael H. schrieb:
> Also eine Strombegrenzung ?

Nein. Es dient der Unterdrückung von Gleichtaktstörungen. Also Störungen 
(Ströme), die auf L und N in die gleich Richtung fließen. Natürlich muss 
der Stromkreis auch für diese Ströme geschlossen sein und so müssen sie 
über die Erde wieder zurückfließen.

Google das mal. Kann das nicht erklären.

von Arno H. (arno_h)


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Was hat dir an den Antworten hier nicht gefallen:
https://forum.electronicwerkstatt.de/phpBB/Projekte_im_Selbstbau/alte_bauteile_ersetzen-t158584f34_bs0.html 
, dass du schon nach 2 Stunden mindestens ein weiteres Forum mit deinen 
Problemen beschäftigst?

Arno

von Michael H. (mircel)


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Arno H. schrieb:
> Was hat dir an den Antworten hier nicht gefallen:
> 
https://forum.electronicwerkstatt.de/phpBB/Projekte_im_Selbstbau/alte_bauteile_ersetzen-t158584f34_bs0.html
> , dass du schon nach 2 Stunden mindestens ein weiteres Forum mit deinen
> Problemen beschäftigst?
>
> Arno

Hallo Arno,
ich habe zuerst das ander Forum aufgesucht  29.04.2022 19:37 und nachdem
ich dort keine Antwort bekommen hatte, habe ich es hier probiert.

Es lag aber wahrscheinlich an mir, weil ich die Seite nicht aktualisiert
hatte.
Aber wo ist das Problem ? Auch Dir scheint e i n Forum ja nicht zu genug
zu sein.
Ich würde mich wieder mit meiner Frage an mehreren Stellen wenden, weil 
ich so bessere Informationen aus verschiedenen Blickwinkeln bekomme.
Zudem ist bei 50% der Antworten offensichtlich das weder Text noch Fotos
genau angeschaut wurden. Daher ist es sinnvoll die "Schlagzahl" zu 
erhöhen
Gruß

von H. H. (Gast)


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Michael H. schrieb:
> Daher ist es sinnvoll die "Schlagzahl" zu
> erhöhen

Und höflich ist es auf den Crosspost hinzuweisen.

von Michael H. (mircel)


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H. H. schrieb:

> Und höflich ist es auf den Crosspost hinzuweisen.

Ich bin nicht sehr oft in foren unterwegs, daher fehlt mir das 
Unrechtsbewusstsein.
Habe ich das richtig verstanden. Es ist gebot der Höflichkeit in einem 
forum zu erwähnen, das ich die gleiche Frage in einem anderen 
Elektronikforum schon gestellt habe ?

von H. H. (Gast)


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Michael H. schrieb:
> Habe ich das richtig verstanden. Es ist gebot der Höflichkeit in einem
> forum zu erwähnen, das ich die gleiche Frage in einem anderen
> Elektronikforum schon gestellt habe ?

Ja.

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