Wäre es eigentlich nicht kostengünstiger, wenn man dem zukünftigen Raspberry Pi 5 einen DDR4 oder DDR5 Slot für das RAM verpassen würde, anstatt das RAM auf die Platine fest zu verlöten? Die Vorteile, die ich mir davon versprechen würde wären: * +1. Die Raspberry Foundation hätte eine einheitliche Platine und nicht verschiedene mit unterschiedlicher RAM Bestückung. Das könnte die Produktion beschleunigen und vergünstigen * +2. Die Raspberry Foundation müsste sich nicht um den RAM Einkauf kümmern. Das könnte ebenfalls die Produktion beschleunigen, da man nicht auf RAM Chip Engpässe acht gäben müsste. * +3. DDR4 Module sind ein Massenmarkt mit großem Preiskampf und Wettbewerb * +4. Man könnte anfangs seinen Raspi mit kleinen Modulen bestücken, falls keine größeren Verfügbar sind. * +5. Der Kunde könnte gegebenenfalls selbst entscheiden ob er ECC RAM haben will. Die HW müsste es dann natürlich unterstützen. Die Nachteile, die ich mir hier vorstellen könnten wären: * -1. Die Platine würde etwas größer im Sinne von länger werden damit der RAM Slot drauf passt. Da erhöht die Kosten etwas. * -2. DDR4 Module sind zwar ein Massenmarkt mit Preiskampf im Wettbewerb, anderseits könnt bei klassischem Auflöten der RAM Module die Raspberry Foundation größere Stückzahlen einkaufen und so vielleicht bessere Preise bekommen. * -3. Der Slot wäre nicht verlötet, was bei den elektrischen Eigenschaften gegenüber fest verlötetem RAM nachteilig sein könnte. * -4. Vielleicht fehlt dem Broadcom Chip für einen RAM in Slots Support ein bestimmtes Feature. Wer kann dazu näheres sagen? * -5. Möglicherweise steigt der Strombedarf, weil der DDR4 Standard hier die Vorgaben macht. Aber das ist jetzt nur eine Vermutung. * -6. Gegebenenfalls sind aufwendige Kompatibilitätschecks und RAM Modul Listen nötig. Eventuell hat das auch Einfluss auf dir Firmware, sofern bestimmte Module gesondert behandelt werden müssten. Ja, -2 und +3 sind ein Bisschen ein Widerspruch, insofern wäre die Frage, was hier bei der Preisreduktion die Oberhand gewinnen würde. Was meint ihr dazu?
Nano schrieb: > Wäre es eigentlich nicht kostengünstiger, wenn man dem zukünftigen > Raspberry Pi 5 einen DDR4 oder DDR5 Slot für das RAM verpassen würde, > anstatt das RAM auf die Platine fest zu verlöten? Die Ausgangstreiber des SOCs werden vermutlich nicht für die Belastung durch ein komplettes Speichermodul dimensioniert sein; auf dem Raspberry Pi 4 ist nur ein einzelner LPDDR4-Speicherbaustein verbaut.
* -7. Der typische RPi-Benutzer wäre mit dem RAM-Einkauf überfordert -> mehr Support-Aufwand. * -8. Diese viel-poligen Stecker kosten auch Geld (oder sind Schrott). * -9. Die Mechanik und das Gehäuse würden noch windiger. * ±10. Evt. passt das ganze Zubehör nicht mehr. * -11. Bei PC-Mainboards habe ich immer welche mit verlöteten RAM und CPU bevorzugt.
Sollen lieber ’nen M.2-Anschluss draufbasteln. Während man beim RAM meist einmal die Entscheidung für eine Ausstattung trifft, und die dann eh die ganze Lebensdauer über beibehält, wäre ein auf das Board montierbarer Massenspeicher, der im Gegensatz zu SD-Karten auch für den Einsatzzweck konzipiert ist, mit ordentlicher Anbindung praxisrelevanter.
Jack V. schrieb: > Sollen lieber ’nen M.2-Anschluss draufbasteln. Das sowieso. Wenn die Platine länger wird, hätte man hier dann auch mehr Reserven und somit Platz für einen M.2 Anschluss. > Während man beim RAM > meist einmal die Entscheidung für eine Ausstattung trifft, und die dann > eh die ganze Lebensdauer über beibehält,... Wenn da nicht das Problem wäre, dass 8 GiB Raspberry Pi 4 kaum zu bekommen sind und wenn, dann total überteuert.
Bessere Technik die direkt dem Endkunden nuetzt, aber in der Herstllung einige Cent mehr kostet wuerde das Ertragsergebnis des Erzeugers schmaelern. Dies gilt ebenso fuer die anderen "Anregungen". Du wirst also bis zum Juengsten Tag warten muessen. Das dabei SD-Karten kaputt gehen, ist ein reines Anwenderproblem und nur seines.
Bauform B. schrieb: > * -7. Der typische RPi-Benutzer wäre mit dem RAM-Einkauf überfordert -> > mehr Support-Aufwand. Daran ist was dran. Dann liegt es halt am Händler, wie er die Raspis verbundelt. > * -8. Diese viel-poligen Stecker kosten auch Geld (oder sind Schrott). Zustimmung. Aber über welche Centbeträge reden wir hier? > * -9. Die Mechanik und das Gehäuse würden noch windiger. ? Die Raspi Platinen sind eigentlich recht stabil. Aber ja, eventuell braucht man dann mehrlagige Platinen, das treibt die Preise. > * ±10. Evt. passt das ganze Zubehör nicht mehr. Ja, das wäre möglich.
DerEgon schrieb: > Die Ausgangstreiber des SOCs werden vermutlich nicht für die Belastung > durch ein komplettes Speichermodul dimensioniert sein; Das wäre natürlich auch möglich. > auf dem Raspberry > Pi 4 ist nur ein einzelner LPDDR4-Speicherbaustein verbaut. Das erklärt dann auch, warum die 8 GiB Versionen kaum zu bekommen sind.
Bauform B. schrieb: > * -8. Diese viel-poligen Stecker kosten auch Geld (oder sind Schrott). Ich habe in all' den Jahren, in denen ich mich mit PCs beschäftige, noch nie DIMM/SO-DIMM-Sockel gesehen, die nichts taugen. Es gab mal 'ne kurze Zeit lang PCI-Slots auf Asus-Boards, die nichts taugten (da falteten sich die Kontakte beim Stecken einer PCI-Karte auf dem Boden des Slots zusammen), aber das ist deutlich über 20 Jahre her. Ja, die Dinger kosten Geld, aber das kostet das LPDDR4-RAM auch. > * -9. Die Mechanik und das Gehäuse würden noch windiger. Was soll daran "windiger" werden? > * ±10. Evt. passt das ganze Zubehör nicht mehr. Kommt drauf an, wie gut das Layout ist. Man wird halt für einen neuen PI ein neues Gehäuse benötigen, aber damit ist man in der Vergangenheit auch irgendwie klargekommen. Ich bin für SO-DIMM-Sockel und m.2-Slot. Gäbe es das SoC her, auch zwei m.2-Slots, damit man im zweiten irgendwelche PCIe-Devices installieren kann, was auch immer man möchte (zweiten NIC, anderes WLAN, whatever). Aber das würde alles ein komplett anderes SoC voraussetzen.
Nano schrieb: > Wäre es eigentlich nicht kostengünstiger, wenn man dem zukünftigen > Raspberry Pi 5 einen DDR4 oder DDR5 Slot für das RAM verpassen würde, > anstatt das RAM auf die Platine fest zu verlöten? Nein, weil PCB (hier das trager-PCB des DDR-Modules" kostet, ganz abgesehen die Zunahme der Ausfälle durch parasitäre kapazitäten. Hinzu kommen Kosten für die zusätzlichen Arbeitsschritte etc. pp.. Und warum nicht gleich ein system designen das mit dem vorhandenen Speicherplatz ausreicht? Die Praxis zeigt, das ohnehib 4 Gbyte mehr als ausreichend sins, wenn man sauber programmiert.
Luxuria ist eine Todsünde schrieb: > Hinzu kommen Kosten für die zusätzlichen Arbeitsschritte etc. pp.. > Und warum nicht gleich ein system designen das mit dem vorhandenen > Speicherplatz ausreicht? Die Praxis zeigt, das ohnehib 4 Gbyte mehr als > ausreichend sins, wenn man sauber programmiert. Die Sache ist doch die. Das meiste Zeug wird schon mitgeliefert, das programmiert man in den seltensten Fällen selber, das machen andere. Mein Raspi 3 hat bspw. nur 1 GB RAM, weil der vorinstallierte Desktop von Rasperry Pi OS völlig vermurkst wurde habe ich jetzt Mate installiert. Mate ist in jeder Hinsicht besser und die Programme verhalten sie so, wie sie sollen, weil da niemand mit einer unbrauchbaren Defaultconfig rumgemurkst hat. Die Pakete sind bei Mate praktisch noch so, wie sie von Debian kommen. Der einzige Nachteil ist, dass der Desktop etwas mehr RAM braucht, aber dafür auch mehr kann. Bei einem leeren Desktop mit Mate-Systemüberwachung (Taskmanager) und ein paar Applets bin ich jetzt bei ca. 400 MiB RAM Bedarf von verfügbaren 923,1 MiB. Das ist schon ziemlich viel, da bleibt für Anwendungen nicht mehr viel übrig. Im Browser reicht es gerade so für 2 geöffnete Tabs, bei 3 wird's kritisch und Seiten mit vielen Bildern gehen sowieso nicht. Ab 4 geöffneten Seiten macht's keinen Spaß mehr. So und wie programmieren manche Programmierer? Ich habe gerade ein Wetterapplet getestet, das mir im Panel von Mate die Temperatur eines Ortes in der Nähe anzeigt und die Daten aus dem Internet holt. Mehr macht das Applet nicht, aber der Platzbedarf waren gleich 10 MiB! So verschwenderisch wird heute programmiert, eine Funktion, die man wahrscheinlich mit Netzwerkzugriff (externe API vorrausgesetzt) in deutlich unter 32 KiB unterbringen hätte können. Das Ding wurde daher gleich wieder entfernt. Und die 8 GiB machen halt Sinn, weil man dann nicht zwischen 32 Bit und 64 Bit rumraten muss, was jetzt in welchen Fällen besser wäre. 64 Bit hat auch beim Raspi mehr Register und ist schneller, aber dafür brauchen die Adressen, Zeiger usw. mehr Platz. Wenn das RAM bei einem 4 GiB Raspi also ein Flaschenhals sein sollte, dann könnte die 32 Bit Version sparsamer sein und als Nachteil hätte man dann weniger Performance, wenn man dann auf das 64 Bit OS verzichten muss. Bei der 8 GiB Version ist es eindeutig. Da kann man immer die 64 GiB Version nehmen, denn die 32 Bit Version könnte sie nicht verwalten und mit den zusätzlichen 4 GiB muss man sich dann auch keine Sorgen mehr machen, dass 64 Bit Anwendungen ein bisschen mehr RAM brauchen. Deswegen würde ich, wenn ich mir einen Raspi 4 holen würde, gleich die 8 GiB Version holen, allerdings muss dann auch das Preis-Leistungsverhältnis gegenüber der 4 GiB Version stimmen. Reserven hätte man dann auch gleich noch. Weniger würde ich nicht kaufen wollen, zumindest nicht, wenn der Rechner als Desktoprechner eingesetzt wird.
Nano schrieb: > Bei der 8 GiB Version ist es eindeutig. > Weniger würde ich nicht kaufen > wollen, zumindest nicht, wenn der Rechner als Desktoprechner eingesetzt > wird. Das ist wohl der Kardinalfehler, sich einen auf headless optimierten Einplatinencomputer zu kaufen, wenn man eigentlich eine Desktopkiste will. Echt, wie konnte es damals ein Tim Berners-Lee schaffen, auf einer Maschine mit 0.064 GiByte das Internet zu programmieren?! SCNR
Luxuria ist eine Todsünde, Avaritia auch schrieb: > Nano schrieb: >> Bei der 8 GiB Version ist es eindeutig. >> Weniger würde ich nicht kaufen >> wollen, zumindest nicht, wenn der Rechner als Desktoprechner eingesetzt >> wird. > > Das ist wohl der Kardinalfehler, sich einen auf headless optimierten > Einplatinencomputer zu kaufen, wenn man eigentlich eine Desktopkiste > will. Es gibt Einsatzfälle, da kannst du keinen dicken Intel oder AMD Rechner nehmen. Und dafür ist mein Raspi 3, neben seiner GPIO Funktion und anderen Nützlichkeiten da. Software für die GPIO des Raspi schreibe ich bspw, nicht per ssh remote Verbindung, sondern direkt auf der Maschine und da will ich dann einen Desktop haben.
Laut diesem Artikel: https://www.anandtech.com/show/13635/apacer-launches-32bit-sodimm-for-arm-risc-v-systems scheint es wohl sowas für ARM zu geben, sind dann aber keine Wald und Wiesen DIMMs und kosten dann vermutlich auch entsprechend...
Luxuria ist eine Todsünde, Avaritia auch schrieb: > Das ist wohl der Kardinalfehler, sich einen auf headless optimierten > Einplatinencomputer zu kaufen, wenn man eigentlich eine Desktopkiste > will. Andersherum wird ein Schuh draus... die RasPi-CPUs sind ursprünglich Video-Abspiel-GPUs mit kleinem, angeflanschtem ARM-Kern. Eigentlich angedachter Verwendungszweck: Streaming-Video-Player, Set-Top-Boxen usw, also definitiv nicht Headless.
Εrnst B. schrieb: > Luxuria ist eine Todsünde, Avaritia auch schrieb: >> Das ist wohl der Kardinalfehler, sich einen auf headless optimierten >> Einplatinencomputer zu kaufen, wenn man eigentlich eine Desktopkiste >> will. > > Andersherum wird ein Schuh draus... die RasPi-CPUs sind ursprünglich > Video-Abspiel-GPUs mit kleinem, angeflanschtem ARM-Kern. > Eigentlich angedachter Verwendungszweck: Streaming-Video-Player, > Set-Top-Boxen usw, also definitiv nicht Headless. Beide Schuhe passen. Die CPU/GPU*-Kombo ist natürlich für Videoanwendungen konzipiert. Der von der Raspi-Foundation entwickelte Einplatinencomputer, auf dem unter anderem besagte CPU/GPU-Kombo zum Einsatz kommt eher für headless-Betrieb. Mal ne andere Frage: hat jemand ne Ahnung für was der 2. HDMI auf dem Rpi4 gedacht ist? Hat man den nur draufgelötet weil die GPU das eh hergibt? Ich meine, so nen Not-Rechner mit Krüppeldesktop wie nano ihn betreibt, der mag ja noch Usecases haben. Aber nutzt hier jemand 2 Monitore am Pi? *Übrigens ist die GPU ziemlich interessant für bare-metal-Anwendungen, wie ich gerade festgestellt habe. Wenn der Kalender nicht ohnehin voll mit Projekten wär fände ich es reizvoll, eine 90er-Jahre-Konsole für klassische Sidescroller drauf umzusetzen.
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Le X. schrieb: > Aber nutzt hier jemand 2 Monitore am Pi? Hab’s mal getestet, geht ganz gut (sogar 4k, aber dann bei beiden Anschlüssen nur 30Hz, mit einem Monitor sind 60Hz drin). Könnte ich mir für Anzeigezwecke gut vorstellen (Werbung, Messdatenvisualisierung, Ergebnisse bei Wettkämpfen, Präsentationen, etc.) – das Mainstream-Feature ist’s aber sicher nicht.
Le X. schrieb: > Aber nutzt hier jemand 2 Monitore am Pi? Ob das privat irgendeinen realen Nutzen hat, würde ich auch bezweifeln. Aber für Präsentationsbildschirme in Unternehmen ist diese Feature recht nützlich.
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