Moin zusammen, ich stehe hier vor einem (für mich) sehr seltsamen Problem. Ausgangslage: Ein Terminal System (Kasten mit Touchmonitor zur Nutzerinteraktion) mit 8,5A 12V Schalt-Netzteil welches folgendes versorgt: 1. 21.5 Zoll Monitor (Zieht ca. 2A). 2. PiXtend Relais-Platine. Diese Platine hat ein DC-DC Wandler welches 5V für den Raspberry Pi4 bereitstellt onboard (Die Platine selbst zieht nur ganz wenig Strom weil nur ein kleiner Microcontroller versorgt werden muss). Allerdings ist auf der Platine ein recht großer 1500uF Kondensator vorhanden, parallel zum Spannungseingang. 3. Raspberry Pi4. Hängt am DC-DC Wandler auf der obigen Platine (Zieht je nach Last irgendwas um 0.5A bis 1.5A auf der 5V Seite). Wenn ich das ganze nun einschalte, höre ich leise Geräusche von der Platine oder vom Pi (schwer zu sagen woher die genau kommen). Der Pi wird zwar mit Strom versorgt, aber fährt nicht hoch, die LEDs blinken "seltsam". Das Kabel zwischen Netzteil und der PiXtend Platine ist ca. 0,5m lang und hat 0,75mm Querschnitt. Nun habe ich durch Zufall herausgefunden, dass wenn ich entweder: - Eine 2.1mm Barrel-Buchse und Stecker mit in das Kabel schleife - Weitere 5 Meter des 0.75mm^2 Kabels dazwischen mache - Den Monitor nicht mit anschliesse Das ganze plötzlich funktioniert. Frage ist für mich nicht-E-Techniker: Warum ist das so und wie löst man das Problem vernünftig? Davon ausgehend, dass das Einschleifen der Barrel-Buchse/Stecker Abhilfe schafft, benötigt es einfach nur einen kleinen Widerstand (0,5 bis 1 Ohm oder sowas) in der Zuleitung und alles ist gut?
Das Netzteil kommt mit dem zusätzlichen Siebelko nicht zurecht, gerät ins Schwingen. Eine Drossel am Eingang des DC/DC-Wandlers wäre sicher ausreichend.
Danke für die schnelle Antwort. D.h. also, dass ich durch den zusätzlichen Widerstand des Kabels bzw. der Stecker/Buchse Kombination praktisch einen Strombegrenzer gebaut habe der verhindert, dass der Kondensator zuviel Strom zieht womit das Netzteil beim Einschalten nicht klar kommt? Besser wäre aber eine Induktivität anstatt eines Widerstandes, weil eine Induktivität keinen dauerhaften Spannungsabfall erzeugt sondern nur bei höhen Strömen begrenzt? Edit: Zur Klarstellung, das Netzteil an sich scheint zu funktionieren, LED am NT leuchtet grün, Monitor funktioniert auch, nur der Pi4 fährt halt nicht hoch und blinkt seltsam.
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Gustav schrieb: > Besser wäre aber eine Induktivität anstatt eines Widerstandes, weil eine > Induktivität keinen dauerhaften Spannungsabfall erzeugt sondern nur bei > höhen Strömen begrenzt? Bei "hohen" Frequenzen. Und die begrenzt auch nicht, sondern hat einfach einen höheren Widerstand als bei DC.
Beim Lesen des Titel dachte ich schon "hat bestimmt zu viel kapazitive Last", und dein Text hat dass dann prompt bestätigt. Ich würde den Kondensator auf 100µF verkleinern. Der war bestimmt für ein herkömmliches Netzteil aus Trafo+Gleichrichter gedacht.
Danke für die Info. D.h. also ich brauche entweder weniger Kapazität oder mehr Induktivität (?) Der große Kondensator auf der Platine ist nicht Teil des DC-DC Wandlers sondern als Pufferkondensator gedacht, damit im Falle eines Stromausfalles noch schnell ein paar Werte geschrieben werden können etc. Könnte den Kondensator also testweise mal abknipsen ... Wie würde man denn eine passende Drossel auswählen?
Gustav schrieb: > damit im Falle eines Stromausfalles noch schnell ein paar Werte > geschrieben werden können etc. Dafür nimmt man einen Super-CAP an der 5V-Schiene mit einer Spannungsüberwachung der 12V, dann weiß der raspi auch, wann er schreiben soll.
Der Kondensator ist für den Microcontroller, nicht für den Pi. Tut aber nix zur Sache, es geht um das Netzteil bzw. die Stromversorgungsprobleme, nicht darum wie man Microcontroller oder Raspberrys bei Stromausfall noch eine Zeit lang weiter mit Strom versorgt.
Gustav schrieb: > Der große Kondensator auf der Platine ist nicht Teil des DC-DC Wandlers > sondern als Pufferkondensator gedacht, damit im Falle eines > Stromausfalles noch schnell ein paar Werte geschrieben werden können etc. Hört sich an, als ob du eine "Sekunden-USV" brauchst: Beitrag "Re: 24V Sekunden-USV mit Kondensator: Optimierung!?" > Wie würde man denn eine passende Drossel auswählen? Man würde versuchen, ohne Drossel auszukommen. Denn nach einem Netzeiltausch geht der Zinnober dann garantiert wieder von vorn los.
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Hast du kein altes PC-Netzteil rumliegen? Da findest du passende Drosseln.
Habe den Kondensator abgeknipst. Problem bleibt. Nochmal zur Sicherheit (weil der Threadtitel missverständlich ist): Das 12V Netzteil funktioniert, d.h. der Monitor wird mit Strom versorgt und zeigt auch was an. Nur der Pi, der hinter dem DC-DC Wandler auf der PiXtend Platine hängt, startet nicht. Bekommt aber Spannung, LEDs leuchten und Multimeter zeigt 5V. D.h. ich glaube der DC-DC Wandler auf der PiXtend Platine kommt irgendwie nicht klar, wenn das Kabel vom 12V Netzteil zur Platine zu kurz ist (?)
Gustav schrieb: > Allerdings ist auf der Platine ein recht großer 1500uF Kondensator > vorhanden, parallel zum Spannungseingang. Da auf dieser PiXtend Pltine sind auch sekundär noch recht große Kondensatoren. Die wollen beim Start auch schnell geladen werden. > D.h. ich glaube der DC-DC Wandler auf der PiXtend Platine kommt > irgendwie nicht klar Im Prinzip ist es so: dein Netzteil kommt mit dem Inrush-Current dieses Schaltreglers nicht klar. Denn wenn die Pixtendplatine an jedem Netzteil so zicken würde, dann wäre das dem Hersteller (hoffentlich) aufgefallen und er hätte seine Schaltung überarbeitet.
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>Im Prinzip ist es so: dein Netzteil kommt mit dem Inrush-Current dieses
Schaltreglers nicht klar.
Wie oben geschrieben: Das 12V Netzteil versorgt auch den Monitor und der
leuchtet hübsch und zeigt das er kein Signal bekommt. D.h. für mich, das
Netzteil liefert Saft, sonst würde der Monitor wohl kaum funktionieren.
Das was es liefert, ist aber zu "unsauber" für das Pixtend board bzw.
den Pi?
Gustav schrieb: > Das was es liefert, ist aber zu "unsauber" für das Pixtend board bzw. > den Pi? Das NT wird vermutlich wegen dem anfänglichen Strom-Peak kurz in die Strombegrenzung gehen, die Spannung sackt also wieder kurz ab, dann fängt es wieder an, und bekommt die Spannung dann ganz hoch. Sozusagen ein Aufbau der Spannung in zwei (oder vielleicht sogar mehr) Schüben. Das mag der Pi vermutlich gar nicht, bzw. dessen Reset-Schaltung resetted dabei nicht, bzw. nicht sauber, und läßt den Pi in halbgarem Zustand hängen, aus dem heraus er nicht starten kann. Aber was tun wir hier nicht alles vermuten - hol doch einfach ein Oszilloskop, und schaue Dir das Einschalten mal genauer an ...
Gustav schrieb: > Wie oben geschrieben: Das 12V Netzteil versorgt auch den Monitor und der > leuchtet hübsch und zeigt das er kein Signal bekommt. D.h. für mich, das > Netzteil liefert Saft, sonst würde der Monitor wohl kaum funktionieren. Mist, übersehen... > Das was es liefert, ist aber zu "unsauber" für das Pixtend board bzw. > den Pi? Oder der Schaltregler auf dem Board ist (nach Gezappel des Netzteils) überfordert von seiner (kapazitiven) Last und bekommt den Arsch nicht hoch...
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Danke für Eure Erklärungen. Dann werde ich wohl erstmal meine Hausaufgaben bezüglich Oszilloskopen machen müssen. Ich melde mich wieder :)
Lothar M. schrieb: > Oder der Schaltregler auf dem Board ist überfordert Kleiner Nachtrag: wo ich mir dessen Layout und auch die Spule grad was genauer anschaue, wundert mich das nicht. Und auch nicht, dass da "CAUTION Hot Surface" auf der Leiterplatte steht...
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Besser in die Tonne kloppen das Ding? Vielleicht deswegen das "nicht-in-die-Tonne-kloppen" Symbol auf der Platine ;)
Lothar M. schrieb: > Lothar M. schrieb: >> Oder der Schaltregler auf dem Board ist überfordert > Kleiner Nachtrag: wo ich mir dessen Layout und auch die Spule grad was > genauer anschaue, wundert mich das nicht. Und auch nicht, dass da > "CAUTION Hot Surface" auf der Leiterplatte steht... Naja, heiß hat Ferrit weniger Ummagnetisierungsverluste.
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