Forum: PC Hard- und Software Lizenssimulator


von Hans Ferdinand (Gast)


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An der Arbeit habe ich Software, die einen Lizenzserver braucht. Was 
genau wird zwischen dem Computer und dem Server zur Lizenzerkennung hin- 
und hergesendet? Ist es möglich, einen Lizenzserver zu emulieren, damit 
ich z.B. auch selber so einen Lizenzserver haben kann und die Programme 
ohne den Lizenzserver funktionieren, falls der mal ausfällt?

: Verschoben durch Moderator
von Stefan F. (Gast)


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Hans Ferdinand schrieb:
> Ist es möglich, einen Lizenzserver zu emulieren, damit
> (ich meine Raubkopien ungestört nutzen kann)?

Darauf läuft es doch in Wahrheit hinaus, oder? Alle Programme dieser 
Art, mit denen ich bisher zu tun hatte, laufen auch lange genug ohne 
Verbindung zum Lizenz Server.

Außer Dynatrace, aber da schlägt der Hersteller von sich aus die 
Installation eines eigenen Lizenzservers vor, den er dazu offiziell 
bereit stellt.

Zudem sollte dir wohl klar sein, dass die Kommunikationsprotokolle 
geheim und sehr individuell sind. Eine generische Lösung für alle ist 
von der Herstellern nicht gewollt.

Gebe mir mal deine Adresse, dann komme ich mit Leuten zu dir, die wissen 
wie man mit solchen Fällen umgeht und auch dazu befugt sind.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Sowas läuft normalerweise über einen RSA Schlüsselaustausch.

von foobar (Gast)


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Es ist eine zentrale Instanz zur Bekämpfung von SW-Piraterie.  Er 
verwaltet Softwarelizenzen.  Programme fragen ihn an, ob sie Funktion 
XYZ durchführen dürfen.  Der schaut in den bei ihm hinterlegten Lizenzen 
nach, ob das OK ist, und erlaubt es dem Programm dann (ggf mit 
Beschränkungen, z.B. Dauer).

Damit dürfte klar sein, dass das Laufenlassen eine "Simulierten Servers" 
eher in die Kategorie Softwarepiraterie fällt und die Hersteller 
entsprechende Vorkehrungen dagegen getroffen haben.

Oft haben Lizenzserver aber von Hause aus schon Vorkehrungen zur 
Ausfallsicherheit eingbaut.  Einige Systeme erlauben auch das 
Installieren von lokalen Lizenzen (evtl mit Einschränkungen, z.B. keine 
floating licenses), so dass kein zentraler Server nötig ist.

von ... (Gast)


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> Programme fragen ihn an, ob sie Funktion
> XYZ durchführen dürfen

Und wenn er oder einer zur Erhoehung der Ausfallsicherheit
installierten Pappkameraden nicht anwortet, ja dann

wird beim Lizenzserver des Herstellers der Software angefragt.
Und wenn der Kollege dann noch ein wenig paddeilig ist,
und am Feierabend die Software einfach laufen laesst,
gibt es eine "nette" Rechnung fuer die Nutzung der
"Floating License" beim Hersteller :).
Natuerlich nicht fuer Dienstleistung der Bereitstellung
der Lizenz, nein fuer die Laufzeit Software...

So eine Minute Laufzeit kann uebrigens ganz schoen teuer sein.

Dagegen ist ein "lokales" Aktivierungsserverchen fuer
Windows geradezu harmlos. Den es natuerlich auch in offiziell
gibt. Dann aber viel groesser und komplizierter.

Fuer die USB-Sticks gibt es natuerlich Emulatoren.
Die einstellbar alles moegliche emulieren koennen.
Manche Firma benutzt die, weil USB-Sticks
- kaputt gehen koennen
- es nicht genug USB-Anschluesse gibt, oder
- man einfach die Software auf einem Terminalserver
laufen lassen will. Natuerlich streng lizenzkonform:
Es darf immer nur einer :).

von Wühlhase (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Zudem sollte dir wohl klar sein, dass die Kommunikationsprotokolle
> geheim und sehr individuell sind. Eine generische Lösung für alle ist
> von der Herstellern nicht gewollt.

Naaaja...ganu so individuell ist das nun auch wieder nicht. 
Normalerweise gibt es Firmen, die diese DRM-Scheiße (wie z.B. FLEXnet) 
an Softwarefirmen verkaufen. Die wenigsten Softwarefirmen werden da wohl 
was Eigenes stricken (und das dürfte dann wiederum meistens etwas 
leichter zu Umgehendes sein).

Theoretisch gibt es zwei Möglichkeiten:
a) Du findest raus was in deiner Software anders ist, wenn sie eine 
gültige Lizenz bekommen hat oder nicht. Und manipulierst sie so, daß sie 
z.B. die Lizenz gar nicht erst erfragt oder so.

b) Du findest raus was der Lizenzserver der Software mitteilt. 
Netzwerkverkehr mitsniffen wird wahrscheinlich wenig bringen, weil 
dieser wahrscheinlich verschlüsselt ist.

Wenn du herausgefunden hast was für eine Lizenzierungssoftware 
dahintersteckt, findest du vielleicht eine bereits bekannte Lücke oder 
so. Auf jeden Fall wartet ein sehr interessantes und anspruchsvolles 
Projekt auf dich. Du solltest mit einem Disassembler umgehen können, 
dessen Auswurf verstehen, und sehr wahrscheinlich wirst du dich viel mit 
Kryptographie auseinandersetzen müssen.

Oder du suchst dir eine bereits vorhandene Raubkopie, notfalls die einer 
Vorgängerversion, und schaust wie die Jungs das da gecrackt haben.

Viel Spaß.

von Wolfgang (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Alle Programme dieser Art, mit denen ich bisher zu tun hatte, laufen
> auch lange genug ohne Verbindung zum Lizenz Server.

Nicht jeder hat eine Internetverbindung über Satellit zur Verfügung. 
Viele Programme jammern schon nach 14 Tagen ohne Lizenzserver.

von Meinereiner (Gast)


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Unsere Programme erlauben das Ausleihen der Lizenz, das ohne eine 
Verbindung dann gebraucht wird. Ansonsten läuft es auch über die 
VPN-Verbindung sehr gut.

von Schlaumaier (Gast)


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Hans Ferdinand schrieb:
> An der Arbeit habe ich Software, die einen Lizenzserver braucht.

Ich glaube ihr redet hier von der Falschen Sache.

Ein Lizenzserver ist eine Software auf einen Zentralen PC in der Firma.
Man trägt dort seine Lizenz-Nr. ein.

Der Mitarbeiter-PC verbindet sich mit diesen PC und holt sich dort die 
Freigabe.

Je nach Modell (der Lizenz) ist es egal wie viele Mitarbeiter die 
Software installiert haben. Der Lizenzserver gibt ihn eine Freigabe, das 
Kontingent wird -1 gesetzt und gut ist. Bei 0 gibt es keine Freigabe.

Der Lizenzserver selbst verbindet sich mit den Internet und prüft die 
Lizenz beim Hersteller.

Das hat 2 Gründe.

1. Der User braucht kein Internet-Zugang.
2. Die Anfragen etc. werden minimiert was Zeitersparnis bringt.

So nebenbei wird oft über diese Lizenzserver auch die Updates verteilt.
Gründe s.o.

von ... (Gast)


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> Der Lizenzserver selbst verbindet sich mit den Internet und prüft die
> Lizenz beim Hersteller.

Welche grottige Software macht denn solchen Unfug?

Ich habe noch nie einen Lizenzserver gesehen, der sich fuer
seine Funktion in irgendeiner Weise mit dem "Internet" verbinden
muesste. "Floating Licenses" koennen die schon selber zaehlen.
Und die Lizenzen liegen typisch als Datei auf dem Lizenzserver
und nicht als USB-Dongle. Sonst braeuchte man ja ganz schlicht
keine lokalen Lizenzserver.

Wenn, dann verbindet sich der Lizenzclient der Software mit
dem Lizenzserver des Herstellers. Wenn z.B. den im LAN lokalen
Lizenzservern mal "unwohl" ist. Macht z.B. Ansys so...
So ein Lizenzclient laeuft auch nicht auf einem Lizenzserver
sonfern auf einem Arbeitsplatz wo die Software genutzt wird.

von Schlaumaier (Gast)


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... schrieb:
> Und die Lizenzen liegen typisch als Datei auf dem Lizenzserver
> und nicht als USB-Dongle. Sonst braeuchte man ja ganz schlicht
> keine lokalen Lizenzserver.

Weil moderne Lizenzserver genau wie Software auf den PC alle X-Zeit die 
Lizenz neu freischalten müssen.

Was der Hauptgrund ist für das Teil.

Und wer redet von einen Dongle. Diese Technik habe ich seit Jahrzehnten 
nicht mehr gesehen.

Aber wenn du mal Admin in einer Firma mit > 30 PC's hast, dann brauchst 
du so ein Teil oder du hast Stress ohne Ende.

von Stefan F. (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Weil moderne Lizenzserver genau wie Software auf den PC alle X-Zeit die
> Lizenz neu freischalten müssen.

Für jemanden, der alles in eine Schublade steckt, mag das individuell 
zutreffen. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es auch andere 
(bessere) Lizenzserver gibt.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Das Problem lässt sich doch ganz einfach lösen:

Du weißt doch, was du mit dem Programm machen willst, also kannst du es 
ja auch einfach selbst programmieren und Open Source stellen. Dann haben 
andere keine Probleme mehr mit Lizenzservern.

von Schlaumaier (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es auch andere
> (bessere) Lizenzserver gibt.

Würde ich auch glatt dir glauben.  Das Problem ist sogar das viele 
Software Lizenzserver gar nicht unterstützt.

Was allein ein Problem ist.

MS bietet da feine Teile an, sogar Update-Server die man auf einen PC 
einrichten kann. Was besonders in großen Firmen wichtig ist.

Da muss der Admin ein Update erst "heilig sprechen" damit der 
Arbeitsplatz-User ein bekommt.

Ich kenne einige Fälle wo ein Update ein PC "versaut" hat. Sogar neulich 
noch bei meiner Nachbarin. Dank nagelneuen frisch heruntergeladenen 
Image und Reparaturfunktion habe ich die Kiste wieder ans laufen 
gebracht. Mit ihren einige Jahre alte CD ging da gar nix.

Das willst du als Admin nicht erleben. Deshalb gibt es "Zwischenserver".

von ... (Gast)


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> mit > 30 PC's

Mach da mal noch 2 Nullen dahinter. Ich kenne aber auch Umgebungen
wo es 3 Nullen waren. Die benutzen aber die selben
Lizenzserver und Konfigurationen. Ueblicherweise gibt es nicht
Einen sondern einen Pool von Lizenzservern.
Ganz typisch sind es genau drei Server in einem solchen Pool.
Und es kann natuerlich auch noch mehr als einen Pool geben...

Mit den Lizenzservern hatte ich nur deswegen zu tun, weil die
unter einem UNIX liefen und die Solitaireexperts damit nicht konnten.

> Weil moderne Lizenzserver genau wie Software auf den PC alle X-Zeit die
> Lizenz neu freischalten müssen.

Floating Licenses werden beim Start einer Software angefordert
und beim Beenden wieder dem Pool zurueckgegeben.
Mit einem lokalen Licensemanager kann man das auch haendisch triggern.
Wenn die Software z.B. mal "abstuerzt" und die Lizenz nicht
zurueckgegeben hat.
Statische Lizenzen brauchen nur angefordert werden und sind
eventuell noch auf bestimmte Merkmale (Host-ID etc.) gebunden.

Zur Laufzeit werden von der Software hoechstens mal "Features"
beim Lizenzserver angefragt. Das betrifft dann aber nur
Teilfunktionen. Die gibt es dann oft auch nicht als Pool sondern
statisch: "darf/darf nicht". Es herrscht also kein staendiger
Netzwerkverkehr von den Clients zu den Lizenzservern.

Und Updates werden von einem Lizenzserver schon gar nicht verteilt.

von Schlaumaier (Gast)


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... schrieb:
> Und Updates werden von einem Lizenzserver schon gar nicht verteilt.

Wenn man "Nullen" hinter die Anzahl der abfragenden PC's macht sicher 
nicht.

Aber in meiner kleinen Firma damals ging alles über eine Kiste.

Aber du hast das Konzept gut erklärt. Und perfekt verstanden was ich 
sagen will.

Und ich hatte damals (vor ca. 14 Jahren) das Problem das ich nur eine 
256er Adsl-Leitung zur Verfügung hatte (für ein schweine Preis). Das 
Gebiet hatte nämlich Glasfaser liegen, aber die Telekom konnte die 
Leitungen nicht ist Kupfernetz anbinden. ;) Dürfte sich vermutlich 
inzwischen geändert haben.

Da wurde ALLE Updates + Co. Sachen nachts gemacht.

von Hmmm (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Und wer redet von einen Dongle. Diese Technik habe ich seit Jahrzehnten
> nicht mehr gesehen.

Du hast auch seit Jahrzehnten nicht mehr gearbeitet.

Dongles werden immer noch eingesetzt, die hängen bloss nicht mehr am 
Parallelport.

Schlaumaier schrieb:
> Aber in meiner kleinen Firma damals ging alles über eine Kiste.

Dass auf einem physischen Server sowohl ein Lizenzserver als auch ein 
WSUS läuft, heisst nicht, dass der Lizenzserver Updates ausliefern 
würde.

von Schlaumaier (Gast)


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Hmmm schrieb:
> Du hast auch seit Jahrzehnten nicht mehr gearbeitet.
>
> Dongles werden immer noch eingesetzt, die hängen bloss nicht mehr am
> Parallelport.

Eigentlich schon. Aber keine Software installiert die noch so veralterte 
Technik einsetzt.

Hmmm schrieb:
> Dass auf einem physischen Server sowohl ein Lizenzserver als auch ein
> WSUS läuft, heisst nicht, dass der Lizenzserver Updates ausliefern
> würde.

Ok. habe ich mich vielleicht unglücklich ausgedrückt.

Es war ein normaler PC der nur für diese Zwecke da war. Da lief außer so 
Software nix anders drauf. Ergo müsste es logisch richtig heißen : Der 
Pc auf den die Software lief, verteilte die Updates weiter.

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