An der Arbeit habe ich Software, die einen Lizenzserver braucht. Was genau wird zwischen dem Computer und dem Server zur Lizenzerkennung hin- und hergesendet? Ist es möglich, einen Lizenzserver zu emulieren, damit ich z.B. auch selber so einen Lizenzserver haben kann und die Programme ohne den Lizenzserver funktionieren, falls der mal ausfällt?
:
Verschoben durch Moderator
Hans Ferdinand schrieb: > Ist es möglich, einen Lizenzserver zu emulieren, damit > (ich meine Raubkopien ungestört nutzen kann)? Darauf läuft es doch in Wahrheit hinaus, oder? Alle Programme dieser Art, mit denen ich bisher zu tun hatte, laufen auch lange genug ohne Verbindung zum Lizenz Server. Außer Dynatrace, aber da schlägt der Hersteller von sich aus die Installation eines eigenen Lizenzservers vor, den er dazu offiziell bereit stellt. Zudem sollte dir wohl klar sein, dass die Kommunikationsprotokolle geheim und sehr individuell sind. Eine generische Lösung für alle ist von der Herstellern nicht gewollt. Gebe mir mal deine Adresse, dann komme ich mit Leuten zu dir, die wissen wie man mit solchen Fällen umgeht und auch dazu befugt sind.
Es ist eine zentrale Instanz zur Bekämpfung von SW-Piraterie. Er verwaltet Softwarelizenzen. Programme fragen ihn an, ob sie Funktion XYZ durchführen dürfen. Der schaut in den bei ihm hinterlegten Lizenzen nach, ob das OK ist, und erlaubt es dem Programm dann (ggf mit Beschränkungen, z.B. Dauer). Damit dürfte klar sein, dass das Laufenlassen eine "Simulierten Servers" eher in die Kategorie Softwarepiraterie fällt und die Hersteller entsprechende Vorkehrungen dagegen getroffen haben. Oft haben Lizenzserver aber von Hause aus schon Vorkehrungen zur Ausfallsicherheit eingbaut. Einige Systeme erlauben auch das Installieren von lokalen Lizenzen (evtl mit Einschränkungen, z.B. keine floating licenses), so dass kein zentraler Server nötig ist.
> Programme fragen ihn an, ob sie Funktion > XYZ durchführen dürfen Und wenn er oder einer zur Erhoehung der Ausfallsicherheit installierten Pappkameraden nicht anwortet, ja dann wird beim Lizenzserver des Herstellers der Software angefragt. Und wenn der Kollege dann noch ein wenig paddeilig ist, und am Feierabend die Software einfach laufen laesst, gibt es eine "nette" Rechnung fuer die Nutzung der "Floating License" beim Hersteller :). Natuerlich nicht fuer Dienstleistung der Bereitstellung der Lizenz, nein fuer die Laufzeit Software... So eine Minute Laufzeit kann uebrigens ganz schoen teuer sein. Dagegen ist ein "lokales" Aktivierungsserverchen fuer Windows geradezu harmlos. Den es natuerlich auch in offiziell gibt. Dann aber viel groesser und komplizierter. Fuer die USB-Sticks gibt es natuerlich Emulatoren. Die einstellbar alles moegliche emulieren koennen. Manche Firma benutzt die, weil USB-Sticks - kaputt gehen koennen - es nicht genug USB-Anschluesse gibt, oder - man einfach die Software auf einem Terminalserver laufen lassen will. Natuerlich streng lizenzkonform: Es darf immer nur einer :).
Stefan F. schrieb: > Zudem sollte dir wohl klar sein, dass die Kommunikationsprotokolle > geheim und sehr individuell sind. Eine generische Lösung für alle ist > von der Herstellern nicht gewollt. Naaaja...ganu so individuell ist das nun auch wieder nicht. Normalerweise gibt es Firmen, die diese DRM-Scheiße (wie z.B. FLEXnet) an Softwarefirmen verkaufen. Die wenigsten Softwarefirmen werden da wohl was Eigenes stricken (und das dürfte dann wiederum meistens etwas leichter zu Umgehendes sein). Theoretisch gibt es zwei Möglichkeiten: a) Du findest raus was in deiner Software anders ist, wenn sie eine gültige Lizenz bekommen hat oder nicht. Und manipulierst sie so, daß sie z.B. die Lizenz gar nicht erst erfragt oder so. b) Du findest raus was der Lizenzserver der Software mitteilt. Netzwerkverkehr mitsniffen wird wahrscheinlich wenig bringen, weil dieser wahrscheinlich verschlüsselt ist. Wenn du herausgefunden hast was für eine Lizenzierungssoftware dahintersteckt, findest du vielleicht eine bereits bekannte Lücke oder so. Auf jeden Fall wartet ein sehr interessantes und anspruchsvolles Projekt auf dich. Du solltest mit einem Disassembler umgehen können, dessen Auswurf verstehen, und sehr wahrscheinlich wirst du dich viel mit Kryptographie auseinandersetzen müssen. Oder du suchst dir eine bereits vorhandene Raubkopie, notfalls die einer Vorgängerversion, und schaust wie die Jungs das da gecrackt haben. Viel Spaß.
Stefan F. schrieb: > Alle Programme dieser Art, mit denen ich bisher zu tun hatte, laufen > auch lange genug ohne Verbindung zum Lizenz Server. Nicht jeder hat eine Internetverbindung über Satellit zur Verfügung. Viele Programme jammern schon nach 14 Tagen ohne Lizenzserver.
Unsere Programme erlauben das Ausleihen der Lizenz, das ohne eine Verbindung dann gebraucht wird. Ansonsten läuft es auch über die VPN-Verbindung sehr gut.
Hans Ferdinand schrieb: > An der Arbeit habe ich Software, die einen Lizenzserver braucht. Ich glaube ihr redet hier von der Falschen Sache. Ein Lizenzserver ist eine Software auf einen Zentralen PC in der Firma. Man trägt dort seine Lizenz-Nr. ein. Der Mitarbeiter-PC verbindet sich mit diesen PC und holt sich dort die Freigabe. Je nach Modell (der Lizenz) ist es egal wie viele Mitarbeiter die Software installiert haben. Der Lizenzserver gibt ihn eine Freigabe, das Kontingent wird -1 gesetzt und gut ist. Bei 0 gibt es keine Freigabe. Der Lizenzserver selbst verbindet sich mit den Internet und prüft die Lizenz beim Hersteller. Das hat 2 Gründe. 1. Der User braucht kein Internet-Zugang. 2. Die Anfragen etc. werden minimiert was Zeitersparnis bringt. So nebenbei wird oft über diese Lizenzserver auch die Updates verteilt. Gründe s.o.
> Der Lizenzserver selbst verbindet sich mit den Internet und prüft die > Lizenz beim Hersteller. Welche grottige Software macht denn solchen Unfug? Ich habe noch nie einen Lizenzserver gesehen, der sich fuer seine Funktion in irgendeiner Weise mit dem "Internet" verbinden muesste. "Floating Licenses" koennen die schon selber zaehlen. Und die Lizenzen liegen typisch als Datei auf dem Lizenzserver und nicht als USB-Dongle. Sonst braeuchte man ja ganz schlicht keine lokalen Lizenzserver. Wenn, dann verbindet sich der Lizenzclient der Software mit dem Lizenzserver des Herstellers. Wenn z.B. den im LAN lokalen Lizenzservern mal "unwohl" ist. Macht z.B. Ansys so... So ein Lizenzclient laeuft auch nicht auf einem Lizenzserver sonfern auf einem Arbeitsplatz wo die Software genutzt wird.
... schrieb: > Und die Lizenzen liegen typisch als Datei auf dem Lizenzserver > und nicht als USB-Dongle. Sonst braeuchte man ja ganz schlicht > keine lokalen Lizenzserver. Weil moderne Lizenzserver genau wie Software auf den PC alle X-Zeit die Lizenz neu freischalten müssen. Was der Hauptgrund ist für das Teil. Und wer redet von einen Dongle. Diese Technik habe ich seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen. Aber wenn du mal Admin in einer Firma mit > 30 PC's hast, dann brauchst du so ein Teil oder du hast Stress ohne Ende.
Schlaumaier schrieb: > Weil moderne Lizenzserver genau wie Software auf den PC alle X-Zeit die > Lizenz neu freischalten müssen. Für jemanden, der alles in eine Schublade steckt, mag das individuell zutreffen. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es auch andere (bessere) Lizenzserver gibt.
Das Problem lässt sich doch ganz einfach lösen: Du weißt doch, was du mit dem Programm machen willst, also kannst du es ja auch einfach selbst programmieren und Open Source stellen. Dann haben andere keine Probleme mehr mit Lizenzservern.
Stefan F. schrieb: > Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es auch andere > (bessere) Lizenzserver gibt. Würde ich auch glatt dir glauben. Das Problem ist sogar das viele Software Lizenzserver gar nicht unterstützt. Was allein ein Problem ist. MS bietet da feine Teile an, sogar Update-Server die man auf einen PC einrichten kann. Was besonders in großen Firmen wichtig ist. Da muss der Admin ein Update erst "heilig sprechen" damit der Arbeitsplatz-User ein bekommt. Ich kenne einige Fälle wo ein Update ein PC "versaut" hat. Sogar neulich noch bei meiner Nachbarin. Dank nagelneuen frisch heruntergeladenen Image und Reparaturfunktion habe ich die Kiste wieder ans laufen gebracht. Mit ihren einige Jahre alte CD ging da gar nix. Das willst du als Admin nicht erleben. Deshalb gibt es "Zwischenserver".
> mit > 30 PC's Mach da mal noch 2 Nullen dahinter. Ich kenne aber auch Umgebungen wo es 3 Nullen waren. Die benutzen aber die selben Lizenzserver und Konfigurationen. Ueblicherweise gibt es nicht Einen sondern einen Pool von Lizenzservern. Ganz typisch sind es genau drei Server in einem solchen Pool. Und es kann natuerlich auch noch mehr als einen Pool geben... Mit den Lizenzservern hatte ich nur deswegen zu tun, weil die unter einem UNIX liefen und die Solitaireexperts damit nicht konnten. > Weil moderne Lizenzserver genau wie Software auf den PC alle X-Zeit die > Lizenz neu freischalten müssen. Floating Licenses werden beim Start einer Software angefordert und beim Beenden wieder dem Pool zurueckgegeben. Mit einem lokalen Licensemanager kann man das auch haendisch triggern. Wenn die Software z.B. mal "abstuerzt" und die Lizenz nicht zurueckgegeben hat. Statische Lizenzen brauchen nur angefordert werden und sind eventuell noch auf bestimmte Merkmale (Host-ID etc.) gebunden. Zur Laufzeit werden von der Software hoechstens mal "Features" beim Lizenzserver angefragt. Das betrifft dann aber nur Teilfunktionen. Die gibt es dann oft auch nicht als Pool sondern statisch: "darf/darf nicht". Es herrscht also kein staendiger Netzwerkverkehr von den Clients zu den Lizenzservern. Und Updates werden von einem Lizenzserver schon gar nicht verteilt.
... schrieb: > Und Updates werden von einem Lizenzserver schon gar nicht verteilt. Wenn man "Nullen" hinter die Anzahl der abfragenden PC's macht sicher nicht. Aber in meiner kleinen Firma damals ging alles über eine Kiste. Aber du hast das Konzept gut erklärt. Und perfekt verstanden was ich sagen will. Und ich hatte damals (vor ca. 14 Jahren) das Problem das ich nur eine 256er Adsl-Leitung zur Verfügung hatte (für ein schweine Preis). Das Gebiet hatte nämlich Glasfaser liegen, aber die Telekom konnte die Leitungen nicht ist Kupfernetz anbinden. ;) Dürfte sich vermutlich inzwischen geändert haben. Da wurde ALLE Updates + Co. Sachen nachts gemacht.
Schlaumaier schrieb: > Und wer redet von einen Dongle. Diese Technik habe ich seit Jahrzehnten > nicht mehr gesehen. Du hast auch seit Jahrzehnten nicht mehr gearbeitet. Dongles werden immer noch eingesetzt, die hängen bloss nicht mehr am Parallelport. Schlaumaier schrieb: > Aber in meiner kleinen Firma damals ging alles über eine Kiste. Dass auf einem physischen Server sowohl ein Lizenzserver als auch ein WSUS läuft, heisst nicht, dass der Lizenzserver Updates ausliefern würde.
Hmmm schrieb: > Du hast auch seit Jahrzehnten nicht mehr gearbeitet. > > Dongles werden immer noch eingesetzt, die hängen bloss nicht mehr am > Parallelport. Eigentlich schon. Aber keine Software installiert die noch so veralterte Technik einsetzt. Hmmm schrieb: > Dass auf einem physischen Server sowohl ein Lizenzserver als auch ein > WSUS läuft, heisst nicht, dass der Lizenzserver Updates ausliefern > würde. Ok. habe ich mich vielleicht unglücklich ausgedrückt. Es war ein normaler PC der nur für diese Zwecke da war. Da lief außer so Software nix anders drauf. Ergo müsste es logisch richtig heißen : Der Pc auf den die Software lief, verteilte die Updates weiter.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.