Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik OPV Schaltung macht Ärger


von Moritz V. (moritz25)


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Hallo zusammen,
ich baue gerade eine Schaltung auf die folgende Parameter aufweist:
- Eingangs-Spannungssignal im Bereich von 0,5 bis 1,666V (rechnerisch 
wäre es Periode 6)
- Ausgangsspannung 4,5 bis 0,5V (invertiert zum Eingang)
- Die Versorgungsspannung ist 12V mit einer geplanten Betriebsspannung 
von 9V
- Reine DC Schaltung, also die Spannung an Ein- und Ausgang ändert sich 
nur sehr langsam


Habe für die Auslegung dieses Tool verwendet: 
https://earmark.net/gesr/opamp/gain_offset.htm und dort den "Case 3" 
rausbekommen (Inverting und Offset > 0). Ist für mich plausibel.

Danach mit diesem Rechner (https://earmark.net/gesr/opamp/case3b.htm) 
die Werte bestimmt:

Eingabe:
- Enter Vin Zero Scale: 0.5
- Enter Vin Full Scale: 1.666
- Enter Vout Zero Scale : 4.5
- Enter Vout Full Scale : 0.5
- Enter Vref : 9
- Resistor Multiplier: 10
- Resistor Sequence : E96

Ausgabe (gerundet):
- Gain (m) : -3.430
- Offset (b) :6.2152

- Rf (Ohms): 3480
- Rg (Ohms): 1020
- R1 (Ohms) : 1070
- R2 (Ohms) : 5760

Anschließend eine Schaltung ausgelegt und in LTSpice mit dem richtigen 
Modell von den gewählten Rail to Rail OPV TS912 simuliert und 
entsprechend "Messungen" in der Simulation durchgeführt: Passt! Den 
übrigen OPV hab ich einfach als Puffer beschaltet, damit dieser nicht 
floatet und schwingt.

Nun die Schaltung aufgebaut. Versorgt wird das ganze mit einem 7809 (mit 
Sützkondensatoren In 100n + 100u, Out 100n) der an 12V hängt. Jeweils 
einen der Widerstände der zwei Spannungsteiler habe ich als 
Potentiometer ausgeführt, um die Schaltung noch Abstimmen zu können Rf 
und R2 sind 10k 10 Gang Potis. Rg und R1 sind 1k 1% Festwiderstände. 
Gelötet auf Lochrasterplatine, also Kontaktprobleme mit Steckbrett sind 
ausgeschlossen.
Doch leider funktioniert es nicht (alles) wie es soll.. Zunächst habe 
ich die Potis auf die ermittelten Werte eingestellt und die Schaltung in 
Betrieb genommen.
Der erste OPV tut was er soll und gibt die Eingangsspannung unverändert 
weiter. Also am "Pin 1" von Rg liegt einfach die Eingansspannung an.
An den Eingängen der zweiten OPV Stufe stellt sich laut Simulation eine 
Spannung von 1,4V ein, das kann ich aber auch durch Verstellten der 
Potis nicht erreichen. Der Ausgang der Schaltung wechselt dann immer nur 
zwischen 0,XV und 8,9X V also der minimalen und maximalen 
Versorgungsspannung, abzüglich der Schaltdifferenz des OPVs.

Bin wie sich einige hier sicher schon denken können, kein Analogexperte 
und hatte damit zuletzt im Studium zu tun. Übersehe ich etwas oder ist 
da doch einfach noch ein Fehler (evtl. ja auch im physischen Aufbau, 
obwohl ich alle Verbindungen mehrfach geprüft habe und diese mit dem 
Schaltplan übereinstimmen sollten)?

Bin um jede Hilfe dankbar!

Liebe Grüße
Moritz

EDIT: Habe ein falsches Bild für den Schaltplan hochgeladen, aber kann 
es (scheinbar?) nicht entfernen. Das mit den Potis als Spannungsteiler 
beschaltet ist quatsch. Das als veränderbare Widerstände ist richtig.

: Bearbeitet durch User
von Bernhard S. (gmb)


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Moritz V. schrieb:
> Der Ausgang der Schaltung wechselt dann immer nur
> zwischen 0,XV und 8,9X V also der minimalen und maximalen
> Versorgungsspannung, abzüglich der Schaltdifferenz des OPVs.

Du hast keinerlei Gegenkopplung beim zweiten OPV, damit hast du einen 
Komparator gebaut und es ist kein Wunder dass die Schaltung sich so 
verhält.

von Moritz V. (moritz25)


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Bernhard S. schrieb:
> Moritz V. schrieb:
>> Der Ausgang der Schaltung wechselt dann immer nur
>> zwischen 0,XV und 8,9X V also der minimalen und maximalen
>> Versorgungsspannung, abzüglich der Schaltdifferenz des OPVs.
>
> Du hast keinerlei Gegenkopplung beim zweiten OPV, damit hast du einen
> Komparator gebaut und es ist kein Wunder dass die Schaltung sich so
> verhält.

Mit anderen Worten.. ich habe die beiden Eingänge vertauscht.. Ist mir 
jetzt gerade aufgefallen. Oh man. Was ein dummer Fehler. Vielen Danke, 
werde die Schaltung umbauen, dann sollte es passen! Ich melde mich 
sobald ich Ergebnisse habe.

von Moritz V. (moritz25)


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Zu meiner Verteidigung: Warum ist es nie einheitlich, wo invertierender 
und nicht-invertierender Eingang sitzt, also oben oder unten. Hab die 
Schaltung einfach 1:1 aus LTSpice nach KiCAD übernommen und nicht auf 
die Bezeichnung der Eingänge geachtet.. dummer dummer Fehler!

von H. H. (hhinz)


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Moritz V. schrieb:
> Warum ist es nie einheitlich, wo invertierender
> und nicht-invertierender Eingang sitzt, also oben oder unten.

Im Straßenverkehr wäre es auch viel praktischer wenn die anderen Autos 
immer nur von links kämen.

Beitrag #7708194 wurde vom Autor gelöscht.
von Joachim B. (jar)


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Moritz V. schrieb:
> Übersehe ich etwas

Bernhard S. schrieb:
> Du hast keinerlei Gegenkopplung beim zweiten OPV

er hat eine sogenannte Mitkopplung aufgebaut, einen klassischen 
Selbstschwinger, oder auch Oszillator.

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