Hallo allerseits, inzwischen habe ich mehrfach hier im Forum gelesen, dass MLCCs (Vielschicht-Keramikkondensatoren) temperaturtechnisch ziemlich empfindlich sind, besonders was Temperaturgradienten angeht (btw, in Bezug auf Raum oder Zeit?). Sie sind wohl anfällig für interne Mikrorisse, die zum Defekt führen können. Ich durfte das bereits selbst erleben, und zwar mit einem 0805-X7R-100n-Kondensator zwischen RESET und GND eines Mikrocontrollers, der sporadisch niederohmig wurde (was sich glücklicherweise durch eine LED zwischen VCC und RESET bemerkbar machte – sonst hätte die Fehlersuche wohl sehr viel länger gedauert). Diesen hatte ich noch „naiv“ mit dem Lötkolben verlötet; ein Pad nach dem anderen. Danach bin ich zum Verlöten mittels Heißluft übergegangen, damit sich der MLCC wenigstens einigermaßen gleichmäßig erwärmt, und nicht nur einseitig wie durch einen Lötkolben. Nun bin ich mir aber unsicher, ob das eine geeignete Methode ist, um Mikrorisse auszuschließen. Schließlich wird industriell ja mittels Reflow gelötet, und es werden definierte Temperaturkurven gefahren. Meine Frage also: Wie kann man als Hobbyist MLCCs zweckmäßig und sicher einlöten, ohne Mikrorisse zu riskieren? Muss man sich dafür einen Reflow-Ofen bauen und Lotpaste verwenden (was ich gern vermeiden würde) oder geht es auch irgendwie „einfacher“? Evtl. langsameres Erhitzen durch Heißluft mit größerem Abstand, oder Verwendung von Niedrigtemperatur-Lötzinn (mit Wismutanteil)?
"Schneller" löten, also keine 10 Sekunden drann aufhalten. Und den Kolben nicht direkt auf den C, sondern aufs Pad daneben, Zinn dazu und den C dort "reinschieben". Das ganze nicht bei 400Grad, sondern bei 320 oderso. Mir ist das noch nicht passiert, dass ein MLCC kaputtging. Mal sehn, was die anderen sagen
> Wie kann man als Hobbyist MLCCs zweckmäßig und sicher einlöten
Als Hobbyist würde ich mir da keine/kaum Gedanken machen, es muss schon
wirklich blöd laufen, bevor das zum Problem wird.
Beim Aufbau von Serien und/oder sicherheitsrelevanter HW sicher ein
anderes Thema.
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Bearbeitet durch User
Johannes Fe schrieb: > Wie kann man als Hobbyist MLCCs zweckmäßig und sicher einlöten In dem man BEDRAHTETE Bauteile nutzt, SMD ist halt für industrielle Maschinenbestückung und nicht für Handbestückung.
Axel R. schrieb: > Das ganze nicht bei 400Grad, sondern bei 320 oderso. Yep. > Mir ist das noch > nicht passiert, dass ein MLCC kaputtging. Mir auch nicht. Aber auch Reflow ist hobbymäßig machbar, wenn man will. Die Öfen kosten ja nicht so viel.
> Meine Frage also: Wie kann man als Hobbyist MLCCs zweckmäßig und sicher > einlöten, ohne Mikrorisse zu riskieren? Ach, einfach Loetkolben auf 370Grad und zack zack anloeten. Ich loete seit mindestens 20Jahren SMD und kann mich nicht erinnern das ich jemals einen defekten Kondensator gehabt haette. LEDs, zumindest manche, sind da kritischer. Vanye
Johannes Fe schrieb: > Ich durfte das bereits selbst erleben, und zwar mit einem > 0805-X7R-100n-Kondensator zwischen RESET und GND eines Mikrocontrollers, > der sporadisch niederohmig wurde Von welchem Hersteller war der Kondensator und wie lautet seine genaue Bezeichnung? Wo gekauft?
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