Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Weinachtsbeleuchtung, Trafo wird heis?


von Markus S. (markus_s546)


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Hallo

Nachdem meine reiengeschaltette Weihnachtsbeleuchtung auf dem Keks geht. 
Habe ich alle Lampenfassungen zerlegt und in Parallelschaltung 
angeschlossen. Sind 97 Stück. Die LED Topfkerzen haben 0,2W und gehen 
von 9 - 55 Volt. Bei meinem LED Topfkerzen Test habe ich festgestellt, 
dass sie bei 40V doch wesentlich heller leuchten als bei 12V. Also habe 
ich mir ein Trafo gekauft, mit 2x20 Volt und 2 Ampere. Die Leistung 
müsse lecker ausreichen.
Nach 8 Stunden betrieb, ist der Trafo heiß geworden, so 60 Grad.
Woran liegt es, oder ist die Temperatur normal ???

von Hubert G. (hubertg)


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AC oder DC Betrieb?

von Michael B. (laberkopp)


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Markus S. schrieb:
> Woran liegt es

Es ist unklar, wie die LED Kerzen, die für Betrieb von 4 bis 24 Stück in 
Reihe an 220V Wechselspannung ausgelegt sind, intern aufgebaut sind.

Der Spannungsbereich von 8-55V ist etwas viel um nur mit einem 
Vorwiderstand und Brückengleichrichter zu arbeiten und dabei immer 
zwischen 0.1 bis 0.2W zu benötigen.

Aber ein Schaltregler kann es auch nicht sein weil der keine 
Reihenschaltung verträgt, und ein Konstantstromregler auch nicht weil 
einer immer am wenigsten durchlässt und dann fast volle 230V~ abbekommt 
was er nicht aushält

Ich gehe von einem linearen 10mA Konstantstromregler mit 
parallelgeschaltetem 4k7 Widerstand aus, daher wird die LED mit 
steigender Spannung heller.

97 x 0,2W sind 19.4W, reicht nicht um den 80VA Trafo auf 60 GradC 
aufzuheizen, es müssten schon 60W gezogen werden.

Also wohl doch LED mit simplem Vorwiderstand vor Brückengleichrichter 
und vonwegen 0.1-0.2W sondern eher 0.6W bei 40V~.

Dann wird der Trafo warm. Nimm 20V und gib dich mit dem Licht zufrieden.

von Jens G. (jensig)


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Markus S. schrieb:
> Nach 8 Stunden betrieb, ist der Trafo heiß geworden, so 60 Grad.
> Woran liegt es, oder ist die Temperatur normal ???

Kläre doch erstmal, was eine Kerze bei 40VAC überhaupt an Strom zieht, 
denn die 0,2W werden ja sicherlich nur bei einer bestimmten Spannung 
gelten.
Wo kommt überhaupt die Angabe von 9 - 55V und 0,2W her?
Ansonsten - je nach Reserve in der Kernausnutzung des Trafos können die 
schon im Leerlauf ansehnlich heiß werden. Lass den also mal komplett im 
Leerlauf paar Stunden laufen, und messe dann die Temperatur.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Markus S. schrieb:
> Nach 8 Stunden betrieb, ist der Trafo heiß geworden, so 60 Grad.

Besser Trafo heiss als LEDs kaputt.

Welchen Gesamtstrom hast Du denn mit dem Multimeter gemessen?

von Markus S. (markus_s546)


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Im Leerlauf wird der Trafo auch warm, so 35 Grad. Habe noch nichts 
gemessen.

von Markus S. (markus_s546)


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Das Multimeter zeigt 1,33A und 43v.

von Harald W. (wilhelms)


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Jens G. schrieb:

> Wo kommt überhaupt die Angabe von 9 - 55V und 0,2W her?

Das sind die typischen LED-Ersatzlampen für die Schwibbögen.
Innenschaltung unbekannt.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Die LED sind keine sinusförmige Belastung für einen Trafo. Bei der 
nichtlinearen Belastung durch LED wird der Trafo bei niedrigeren 
Leistungen bereits schon wärmer.

: Bearbeitet durch User
von Markus S. (markus_s546)


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Habs jetzt auf 20 Volt umgeklemmt. Wird sich zeigen, ob der Trafo wider 
heiß wird.

Michael hat wohl recht, die Herstellerangaben von nur 0,2W stimmen 
nicht. Bei 1,33A habe ich pro Birne 0,57W ausgerechnet.

von Axel R. (axlr)


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Dieter D. schrieb:
> Die LED sind keine sinusförmige Belastung für einen Trafo. Bei der
> nichtlinearen Belastung durch LED wird der Trafo bei niedrigeren
> Leistungen bereits schon wärmer.

Na da wird wohl eher nur eine Halbwelle belastet. Wie hast du die LEDs 
denn in Reihe geschaltet?
Also: hintereinander is ja klar. Hast du auch mal auf die polung 
geachtet? Nimm mal zum Test eine LED-Kerze und ein Labornetzteil oder ne 
Batterie und probiere mal, ob die in jeder Polarität gleich hell 
leuchtet oder nur bei einer polung und ob vielleicht bei verpolung 
trotzdem Strom fließt. Das lässt dann auf die Innenschaltung der noch 
unbekannten Ersatz-Schwippbogen-LED-Kerzen schließen. Direkt an der 
Steckdose ist das ja egal. Am Trafo betrieben, musst du aber dafür 
sorgen, dass bei positiver und negativer Halbwelle der gleiche Strom 
fließt. Dann bleibt der Trafo auch „kalt“ und wird nicht in die 
magnetische Sättigung getrieben. Man könnte testhalber einen Dicken Elko 
in Reihe schalten, um den Gleichspannunganteil abzutrennen.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Markus S. schrieb:
> Das Multimeter zeigt 1,33A und 43v.

Das wären 0.59W pro LED...

Michael B. schrieb:
> sondern eher 0.6W bei 40V~.

Ist also richtig, dass er warm wird, aber 60 liegt noch im Rahmen, der 
Trafo hält das sicher 20 Jahre im Dauerbetrieb aus. Nur ein Gehäuse wäre 
nett, und eine Primärsicherung.

von Bernd K. (bmk)


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Markus S. schrieb:
> Im Leerlauf wird der Trafo auch warm, so 35 Grad. Habe noch nichts
> gemessen.
> Nach 8 Stunden betrieb, ist der Trafo heiß geworden, so 60 Grad.

Das kennt man. Möglichst wenig Eisen und Kupfer, damit es billig wird.
Ja, kann durchaus lange halten, obwohl man sich die Finger verbrennt.
Verheizt aber unnötig viel Energie und verursacht Stromkosten.

Ich habe mit den RKT von Sedlbauer gute Erfahrungen gemacht.
Beispiel:
https://www.sedlbauer.de/wp-content/uploads/2022/02/Ringkerntrafo-Datenblatt-825022.pdf

Im Leerlauf 0,58W - bleibt definitiv kalt.
Wirkungsgrad 86%  - Nur wenig Erwärmung bei Last.

Ja, kostet. Ist aber Qualität statt Heizung.

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