Forum: PC Hard- und Software Langfristige Datensicherung fuer Ottonormaluser


von Vanye R. (vanye_rijan)


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Moin Leute,

Ich wollte mal eine kleine Diskussion anregen. .-)

Zunaechst mal, ich weiss um den Unterschied zwischen Backup und 
Datensicherung, also bitte keine Belehrung auf Anfaengerniveau.
Zweitens, Daten in der Cloud zu lagern halte ich fuer inakzeptabel.

Da stellt sich natuerlich die Frage wie betreibt man heute 
Datensicherung im 2Terabyte Bereich als Privatuser wo Geld eine gewisse 
Rolle spielt und wenn man erwartet die Medien bis zu 10Jahre rumliegen 
lassen zu koennen!

1. Streamer
   Bisschen ausser Mode gekommen und in dem Speicherbereich eher teuer.

2. Festplatten.
   Preiswert, aber gehen die wirklich noch nach x Jahren?

3. SSDs
   Eindeutig nicht machbar wegen Alzheimer.

Dazu noch eine interessante Info. Auf der Embedded war ein Stand der 
SD-Karten Organisation. Die werden wohl langsam panisch weil sie in 
Angst haben in Bedeutungslosigkeit zu versinken.
https://www.heise.de/hintergrund/Der-stille-Tod-der-SD-Speicherkarte-in-der-Fotografie-9652372.html

Die haben dort ihre neueste coolste Karte vorgestellt die jetzt sofort 
bald rauskommen soll. :-)

Ich hab den vortragenden mal gefragt wie lange ich eine jetzt neu 
gekaufte Karte in meinem Buecherregal liegen lassen koennte. :)
Antwort war sinngemaess: Also aeh..das sollte ich nicht tun, solche 
Karten muessen schon genutzt werden.
Gegenfrage: Kann ich die nur an Betriebsspannung halten?
Antwort: Nein, sie muessen benutzt werden.

Also braeuchte man eigentlich eine kleine Kiste mit Linux drauf das eine 
oder mehere Karten im Zugriff hat, sich einmal im Monat einschaltet, die 
gesamte Karte liesst (so fuer einen Refresh sorgt) und ueber Pruefsummen 
die Integritaet feststellt und laut gibt sobald es da Probleme gibt.
Gibt es sowas zu kaufen?

Oder bleibt letztlich doch nur ein Streamer ueber?

Vanye

von Rbx (rcx)


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Vanye R. schrieb:
> Ich wollte mal eine kleine Diskussion anregen. .-)

Worüber denn?

Vanye R. schrieb:
> Zunaechst mal, ich weiss um den Unterschied zwischen Backup und
> Datensicherung

Das eine Wort ist Deutsch, das andere Englisch?

Vanye R. schrieb:
> Zweitens, Daten in der Cloud zu lagern halte ich fuer inakzeptabel.

Wenn man gerade nichts anderes hat, oder kurzzeitig einen sicheren 
externen Speicher braucht?

Vanye R. schrieb:
> Da stellt sich natuerlich die Frage wie betreibt man heute
> Datensicherung im 2Terabyte Bereich

Das Problem gab es früher auch. Da ging es zwar nur um ein paar GB, aber 
wenn man nur 1-2 hat, dann sind 10 GB Daten schon ein wenig blöd.

Wie sieht es eigentlich aus mit Inhaltsaddressierung, also Indexing?

von Oliver S. (oliverso)


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Vanye R. schrieb:
> Da stellt sich natuerlich die Frage wie betreibt man heute
> Datensicherung im 2Terabyte Bereich als Privatuser wo Geld eine gewisse
> Rolle spielt und wenn man erwartet die Medien bis zu 10Jahre rumliegen
> lassen zu koennen!

Da stellt sich die Frage, warum betreibt man als Privatuser 
Datensicherung (nicht Backup ;) ) im im 2Terabyte Bereich über >10 
Jahre?

Oliver

von Peter D. (peda)


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Das günstigste dürften HDDs sein, z.B. 5 TB HDD, 2,5 Zoll, extern.
Für hohe Datensicherheit würde ich 3 Datenträger anlegen und die 
jährlich überprüfen.

von Franko S. (frank_s866)


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Kauf dir nen Sack voll Festplatten, ist das so schwer selber drauf zu 
kommen?

von Bauform B. (bauformb)


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Vanye R. schrieb:
> Daten in der Cloud zu lagern halte ich fuer inakzeptabel.

Warum? Rein technisch ist das doch nahezu perfekt, natürlich kombiniert 
mit lokalen Festplatten. Das einzige echte Risiko ist, dass der Dienst 
eingestellt wird, weil die Firma keine Lust mehr hat. Aber Google ist ja 
wirklich nicht der einzige Anbieter.

Jährliche Kosten könnten bei 2TB ein Argument sein, aber zwei Profis 
haben ein paar Tipps aufgeschrieben: Kapitel 1, Einleitung. Kapitel 2, 
Ausmisten (Bewerten) der persönlichen Unterlagen ;)

https://www.verbraucherzentrale.de/sites/default/files/2023-06/handreichung-private-archivierung_stand_20230608.pdf

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/datenschutz/wie-sichere-ich-analoge-und-digitale-daten-moeglichst-gut-und-lange-84297

von Harald K. (kirnbichler)


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Vanye R. schrieb:
> 1. Streamer
>    Bisschen ausser Mode gekommen und in dem Speicherbereich eher teuer.

LTO, gebraucht. Ab LTO-5 ohne Verrenkugen (Spezialsoftware) verwendbar. 
Bänder speichern 1.5 TByte (bei LTO-5) und kosten < 25 EUR.

Am günstigsten sind gebrauchte FC-Streamer, SAS ist teurer. Man braucht 
also noch einen FC- oder einen SAS-HBA, aber auch sowas gibts gebraucht 
als PCIe-Karte für recht wenig Geld.

Oh, und man braucht einen PC mit 5.25"-Schächten und einem etwas 
kräftigeren Netzteil.

Wenn man übers Netzwerk sichern möchte, sollte man aber mindestens ein 
2.5GBe-Netzwerk haben, LTO-5 (und auch schon die älteren Versionen) 
möchten gerne mit einem nicht abreißenden Datenstrom von um die 140 
MByte/sec bespaßt werden.

von Dennis M. (dennis-dem)


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Wenn du nicht selber regelmäßig 'Wartungsarbeiten' machen möchtest, 
kommst du am selber-programmieren oder Cloud-Dienste nicht rum.
Wenn man mit Cryptomator oder VeraCrypt einen verschlüsselten, 
synchronen Container verwendet, ist das auch sehr sicher.

von Matthias S. (da_user)


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Ideal wäre wenn du irgendjemanden hast, bei dem du ein NAS hinstellen 
kannst, oder bei dem du deine benötigte Speichermenge im vorhandenen NAS 
mitbenutzen darfst. Noch besser, wenns nicht der Nachbar ist, sondern 
gleich ein paar Dörfer weiter.
Dann hast du deine Daten extern (sicher vor div. Naturgewalten) in einer 
Art privaten Cloud.
Kann man natürlich auch im Austauschprogramm anbieten.

Ich habe diese Möglichkeit leider nicht (zumindest vernünftig) und mir 
darum lieber einen "Online-Speicher" gemietet. Kostet im Jahr ein paar € 
und ist natürlich auch irgendwie Cloud. Aber ich miete natürlich die 
Dienstleistung dass die auch ein bisschen ein Auge auf den Speicher 
haben mit.

Natürlich muss man auch etwas die Nachteile eines Cloudspeichers im Auge 
haben. Dann wird aus einem pauschalisierten "Cloudspeicher ist 
inakzeptabel" ganz schnell ein "naja, kann man dafür dann evtl. doch 
machen".
Meine Maßnahmen dazu:
* der Onlinespeicher ist ein zusätzliches BackUp, das Hauptbackup liegt 
bei mir lokal im "NAS" => wenn der Betreiber nimmer will/abbrennt, habe 
ich immer noch meine lokalen BackUps
* die BackUp-Anwendung (Duplicati) schiebt bereits verschlüsselte 
Dateien ins BackUp => der Betreiber sieht so oder so nur Datensalat, ich 
muss mich nicht auf dessen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verlassen
* E-Mail Benachrichtigung vom BackUp => Ausfall des Onlinespeichers 
fällt schnell auf...

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> LTO, gebraucht. Ab LTO-5 ohne Verrenkugen (Spezialsoftware) verwendbar.
> Bänder speichern 1.5 TByte (bei LTO-5) und kosten < 25 EUR.

Das ist so die Richtung in die ich gerade denke, aber es haette
ja sein koennen das es auch mittlerweile andere Loesungen gibt.
Und ja, es sollte dann natuerlich einfach mit tar laufen.

> Oh, und man braucht einen PC mit 5.25"-Schächten und einem etwas
> kräftigeren Netzteil.

Keine Sorge, hier waren schon zwei Platten in voller Bauhoehe im 
Rechner. .-)

> Wenn man übers Netzwerk sichern möchte, sollte man aber mindestens ein
> 2.5GBe-Netzwerk haben,

Das ist in der Tat dann noch ein guter Einwand den es zu ueberpruefen 
gilt...

Vanye

von Gerhard H. (hauptmann)


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Vanye R. schrieb:
> Zweitens, Daten in der Cloud zu lagern halte ich fuer inakzeptabel.

Das halte ich für Unfug.
Daten die einem wichtig und teuer sind immer auf mehreren Wegen sichern.
Da gehört die Cloud unbedingt dazu.
Ich nutze (ohne hier Werbung machen zu wollen) HiDrive und bin mit dem 
verschlüsselten Zugriff von diversen Gerätschaften aus sehr zufrieden 
(was ja quasi ein sehr nützliches Zusatz-Feature der Methode Cloud 
darstellt).
Freilich lebt das von einem gewissen Grundvertrauen in den Anbieter. Wer 
das für Cloud-Lösungen nicht aufbringt beschneidet sich freiwillig in 
seinen Möglichkeiten.

Die behauptete begrenzte Daten-Lagerfähigkeit von Festplatten habe ich 
übrigens (mit vielen alten Exemplaren) selber noch nie beobachtet.
Mir scheint, daß die Zeitspanne in der Datenverluste auftreten könnten 
zumindest so groß (>20Jahre) ist daß man seine Daten währenddessen 
ohnehin schon mindestens einmal umkopiert hat. Sei es neuer, 
interessanter Medien wegen, sei es wegen mehr Platzbedarf, sei es weil 
sowieso ständig ergänzt und aktualisiert werden muss.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Vanye R. schrieb:
> Daten in der Cloud zu lagern halte ich fuer inakzeptabel.

Es hiess vor langer Zeit einmal, kein Mensch sei eine Insel. Wenn du da 
keine Ausnahme darstellst, dann findet sich vielleicht jemand, der deine 
Cloud darstellt, ohne dabei allzu wolkig zu sein. Der also einen vor dir 
gesponsorten Diskspace hat, der deine Backups lagert. Vielleicht auf 
Gegenseitigkeit. Bei mangelndem Vertrauen verschlüsselt. Hat auch den 
Vorteil, dass deine Daten noch da sind, wenn deine Bude abgebrannt ist.

Es gibt mehrere Mechanismen, so etwas zu realisieren. NAS-Anbieter wie 
Qnap oder Synology haben m.W. solche Peer-to-Peer Replication im 
Angebot. Oder ihr habt eine VPN, oder seht euch häufig genug, oder...

von (prx) A. K. (prx)


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Vanye R. schrieb:
> 2. Festplatten.
>    Preiswert, aber gehen die wirklich noch nach x Jahren?

HDDs sind recht zuverlässig, aber es sollte dann doch mehr als eine 
sein. Und man sollte gelegentlich nachsehen, ob es sie noch gibt und 
nutzbar sind.

von Harald K. (kirnbichler)


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Vanye R. schrieb:
> Und ja, es sollte dann natuerlich einfach mit tar laufen.

Ab LTO-5 kann LTFS verwendet werden, da funktioniert auch cp.

Wenn Du mit tar und mt hantieren willst, kannst Du natürlich auch ältere 
LTO-Generationen verwenden; z.B. LTO-4 gabs noch mit Parallel-SCSI 
("Ultra320").

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> HDDs sind recht zuverlässig, aber es sollte dann doch mehr als eine
> sein. Und man sollte gelegentlich nachsehen, ob es sie noch gibt und
> nutzbar sind.

Ja ja, recht zuverlaessig, aber mehr wie eine und kontrollieren soll
man auch, jaja. :-D
Das Problem solcher Loesungen ist das man aussen vor einem Klotz
aus Mechanik, magnetischer Aufzeichnung, Elektronik, Lagern, Dichtungen 
usw steht. Bei Problemen die Auftreten koennen, steht man da.

Bei der Bandloesung kann natuerlich auch der Streamer dahinscheiden, 
aber dann kauft entspannt einen anderen. Das gefaellt mir besser.

> Wenn Du mit tar und mt hantieren willst, kannst Du natürlich auch ältere
> LTO-Generationen verwenden;

Ja, aber wenn man an eine gewisse Zukunftsicherheit bezueglich 
Kapazitaet denkt dann sollte es schon LTO-5 sein. LTO-4 wuerde wohl 
heute reichen, aber lieber eine Nummer groesser kaufen.

Vanye

von Franko S. (frank_s866)


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Vanye R. schrieb:
> Bei der Bandloesung kann natuerlich auch der Streamer dahinscheiden,
> aber dann kauft entspannt einen anderen. Das gefaellt mir besser.

Für den Preis eines Bandes bekomme ich schon eine Festplatte, für den 
Preis eines Bandlaufwerke plus dem ganzen anderen Geraffel (SAS 
Controller, Kabel,...) bekomme ich nochmal so viele. Das ist genug 
Redundanz. Wenn da eine Platte ausfällt habe ich noch 10 andere, 
notfalls kann ich die auch einschicken, deine Bänder kannst du als 
Faschingsdeko verwenden, da ist nix mit Datenrettung.

Die Platte klemme ich an jeden Gurkenrechner, dein Gefrickel aus 
RZ-Technik für den Firmeneinsatz funktioniert nur wenn du viel Geld 
drauf geworfen hast (schnelles Netz, Raid,... ) sonst reisst dir schon 
bei der Sicherung die Mindestdatenrate ab die LTO-Laufwerke brauchen um 
überhaupt zu funktionieren.
Allein schon das dämliche SAS Kabel kostet soviel wie eine gebrauchte 
1TB Platte. Bis du ein bezahlbares LTO-Ersatzlaufwerk aufgetrieben hast 
habe ich schon seit drei Tagen weitergearbeitet, samt drei neuen 
Sicherungen.

LTO für den Heimgebrauch, wegen 2TB an Gesamtdaten, blöder gehts ja 
nimmer.

von Harald K. (kirnbichler)


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Franko S. schrieb:
> Für den Preis eines Bandes bekomme ich schon eine Festplatte

Für 25 Euro bekommst Du eine 1.5-TB-Festplatte?

von Gerhard H. (hauptmann)


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(prx) A. K. schrieb:
> HDDs sind recht zuverlässig, aber es sollte dann doch mehr als eine
> sein.

Die Wahrscheinlichkeit des Datenverlusts geht damit schon gegen Null 
wenn sie an verschiedenen, geschützten Plätzen aufbewahrt werden.

So katastrophal mancher Datenverlust, so simpel ist auch die Vorsorge.

Franko S. schrieb:
> LTO für den Heimgebrauch, wegen 2TB an Gesamtdaten, blöder gehts ja
> nimmer.

Aber es schaut professioneller aus.

von Harald K. (kirnbichler)


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Gerhard H. schrieb:
> Aber es schaut professioneller aus.

Nee, ein bisschen weiter geht es schon.

Eine mal eben an einen Rechner angeschlossene (externe) Festplatte ist 
dem Rechner und der darauf laufenden Software schutzlos ausgeliefert; 
sollte der Rechner aus welchen Gründen auch immer eine vom Nutzer noch 
nicht erkannte "Bereicherung" mit z.B. einem Verschlüsselungstrojaner 
erfahren haben, ist die Backupplatte hin, sobald sie an den Rechner 
angeschlossen wird.

Das LTO-Band kann ohne geeignete Software (LTFS-Treiber oder tar/mt oder 
so etwas wie Iperium Backup) noch nicht mal gelesen werden.

Und wenn jemandem eine LTO-Kassette aus der Hand fällt, ist die 
Wahrscheinlichkeit für einen Schaden deutlich geringer als bei einer 
Festplatte.

(Ganz zu schweigen von den üblichen Freudenkandidaten: Externe 
3.5"-Festplatte mit Netzteil, und statt des 12V-Netzteils wird 
versehentlich das herumliegende mit dem gleichen Drecksstecker 
ausgerüstete Notebook-Netzteil mit 19V verwendet)

von Re D. (re_d228)


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Harald K. schrieb:
> Wenn Du mit tar und mt hantieren willst, kannst Du natürlich auch ältere
> LTO-Generationen verwenden; z.B. LTO-4 gabs noch mit Parallel-SCSI
> ("Ultra320").

Man kann sich auch ein Loch und Knie bohren und warme Milch rein gießen. 
Der Bandsalat ist für 99% der normalen Menschen nicht sinnvoll.

von Re D. (re_d228)


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Harald K. schrieb:
> Für 25 Euro bekommst Du eine 1.5-TB-Festplatte?

Für 25€ bekommst du einen PC mit LTO-Laufwerk. Nach doch mal eine 
Vollkostenrechnung statt mit dem Preis für das Band hier zu hausieren.

von Herbert Z. (herbertz)


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Es geht ganz einfach ,2 Festplatten und auf jeder machst du einen Clon. 
Auf einer Transferplatte sichere ich täglich das unersetzbare zb. bei 
mir Arbeiten mit dem Layout Programm. Das steckt viel Arbeit drinnen ist 
aber nur für den Fall , dass die Arbeitsplatte unbrauchbar wird. Die 
zwei Clones werden wechselseitig nach großen Windows Updates von der 
Arbeitsplatte her erneuert. Eine Sicherung hängt immer ein Update zurück 
,fall es mit dem Update von MS Probleme geben sollte.
Insgesamt halte ich mein Vorgehen für am wenigsten Zeitaufwändig. Clonen 
dauert bei mir eine Stunde und 15 Minuten...da gehe ich einkaufen 
derweil.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Es geht ganz einfach ,2 Festplatten und auf jeder machst du einen Clon.

Das ist nicht einfach, das ist Unsinn. Weil es nicht meiner
Anforderung genuegt mehrere Jahre ungenutzt im Schrank liegen
zu koennen.
Hattet ihr alle einen Loeffel Jesus zum Fruehstueck? Oder wieso
glaubt hier jeder einen bekehren zu muessen?

Vanye

von (prx) A. K. (prx)


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Vanye R. schrieb:
> Hattet ihr alle einen Loeffel Jesus zum Fruehstueck?

Manche schildern einfach ihre eigenen Methoden und Erfahrungen. Ich habe 
beispielsweise mit sehr vielen Disks über Jahrzehnte Erfahrung, 
Betriebsdauern über 10 Jahre hinaus, und auch mit Bandsicherungen über 
diesen Zeitraum. Aber auch mit verteilten Sicherungen über Standorte und 
Internet, professionell wie privat. Aber ok, willst du nicht hören.

Was war denn dein Begehr? Bestätigt zu bekommen, dass Bandsicherung das 
einzig Wahre sei, und alle davon abweichenden Antworten Unsinn sind? 
Dafür taugt ein Forum weit weniger als ein Spiegel. In Foren wirst du 
Antworten bekommen, die es anders sehen als du.

: Bearbeitet durch User
von Re D. (re_d228)


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Vanye R. schrieb:
> Das ist nicht einfach, das ist Unsinn. Weil es nicht meiner
> Anforderung genuegt mehrere Jahre ungenutzt im Schrank liegen
> zu koennen.

Wo ist das Problem, wenn 2 Fettplatten 10 Jahre in Schrank liegen? 
Meinst du ein Bandlaufwerk, das 10 Jahre in Schrank liegt ist besser?

von (prx) A. K. (prx)


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Re D. schrieb:
> Wo ist das Problem, wenn 2 Fettplatten 10 Jahre in Schrank liegen?

So ganz absurd ist die Vorstellung nicht, dass unbewegte Lagerung auf 
lange Sicht Folgen haben könnte. Selbst wenn in den Fettplatten kein 
Fett ist. :)

Mindestens so interessant finde ich nach Jahrzehnten allerdings auch 
Geräte wie Bandlaufwerke und Interfaces. Manches Parallel-SCSI könnte 
interessant werden, aber auch auf dann antikes FC würde ich nicht wetten 
wollen.

Als sehr zuverlässig haben sich dahingehend Marmorplatten erwiesen. Aber 
unbedingt unverschlüsselt, sonst geht aus wie bei Voynich. ;)

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Was war denn dein Begehr?

Die Frage aus dem Ursprungspost beantwortet zu bekommen?
Ich bin nicht unbedingt auf Streamer festgelegt, es haette ja
sein koennen das es mittlerweile etwas moderneres wie LTOs gibt.

> Meinst du ein Bandlaufwerk, das 10 Jahre in Schrank liegt ist besser?

Es ist irrelevant was mit einem Bandlaufwerk passiert. Die Baender sind 
entscheidend.


> Selbst wenn in den Fettplatten kein Fett ist. :)

Heute vermutlich nicht mehr. :-)
Dafuer entweicht vielleicht das Helium und es gab doch auch mal
die Deadstars wo sich der Lack innendrin abgeloest hat.
Oder Koepfe die festgepappt sind.

Letztlich ist der Grund des hinscheidens aber irrelevant. Bloed ist halt 
das man dann da steht.

Vanye

von Frank O. (frank_o)


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Peter D. schrieb:
> Für hohe Datensicherheit würde ich 3 Datenträger anlegen und die
> jährlich überprüfen.

Die aber mit einem Jahr Abstand kaufen.
Wenn die erste Platte versagt, bald auch die anderen austauschen.

von Rbx (rcx)


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Um das Thema mal ein wenig von der Persona wegzulocken: ist zwar ein 
wenig OT, aber doch recht nahe dran.

Vor einigen Jahren, so ungefähr 20 gab es bei Lidl sehr günstig 
Videokassetten zu kaufen. Was ich dann auch tütenweise gemacht hatte. 
Und natürlich dann auch viel aus dem Fernsehen, oder dem Radio 
aufgenommen. Radio war top, und der Aufnahmemodus auf "Longplay" gar 
nicht so schlecht. Da konnte man 8 Stunden lang Musik aufnehmen, locker 
mal das Nachtkonzert, oder einen ganzen Vormittag Radio (mit allen 
Verkehrsmeldungen).
Einige Radiosendungen, vor allem abends, sind echt gut - vor allem in 
der Hörzu gab es immer ein Radioprogramm und ich hatte meinen Spaß.
Ich Fernsehen gab es auf Eurosport auch Tischtenniskämpfe vom Feinsten 
kommentiert von Matthew Seyed.
Später gab es aber ein Abspulproblem beim Kassettenrekorder und 
ebenfalls ein düsteres Spurenproblem beim Videorekorder.
Zur gleichen Zeit hatte ich die ersten USB-Sticks angeschafft.
Die Daten von damals sind da immer noch drauf - im Gegensatz zu den 
Daten auf den vor vielen Jahren früher umworbenen selbstgebrannten CDs.
Mit den Sat-Receivern hatte ich auch mal was aufgenommen - aber den 
Sat-Empfang eigentlich längst wieder abgebaut.
Mittlerweile bin ich ein wenig von dem Film-Speichern weg. Den ein oder 
anderen Film habe ich mir mittlerweile sogar gekauft.

Harry Potter Bücher hatte ich zwar alle gelesen, und die meisten DVDs 
habe ich auch - aber eigentlich schaue ich mir den Harry lieber auf 
SAT.1 an. Wobei das auch schon nachgelassen hat, kam ja auch schon oft 
genug. Ich hatte auch mal meine Schwester diesbezüglich gefragt, die war 
noch ein größerer HP-Fan. Der ging es ähnlich, die schaute auch lieber 
aktuelle Programme - egal ob das viel Sinn macht, oder nicht.

von Hardy F. (hflor)


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Sende mir eine PM, wir „entsorgen“ gerade ein paar 4TB-Platten, weil die 
einfach zu klein sind. Die sind jahrelang als Backupmedien getestet.

von Herbert Z. (herbertz)


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Vanye R. schrieb:
> Das ist nicht einfach, das ist Unsinn. Weil es nicht meiner
> Anforderung genuegt mehrere Jahre ungenutzt im Schrank liegen
> zu koennen.

In welchen Abständen gibt es bei MS Updates. Was habe ich geschrieben 
und deutet das darauf hin , dass die Platten jahrelang ungenutzt im 
Schrank liegen? Geht es dir um Datensicherung oder um DEIN  Thema, das 
du püriert haben willst?

von Matthias S. (da_user)


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Vanye R. schrieb:
> Letztlich ist der Grund des hinscheidens aber irrelevant. Bloed ist halt
> das man dann da steht.

Letztlich besteht bei jeder Lösung das Problem des dahinscheidens - und 
es muss ja nicht mal ein Hardwaredefekt sein. Es kann sich ja auch das 
Lager des Backups in Rauch oder Wasser auflösen. Wer da vordenkt steht 
dann aber zumindest schonmal nicht ganz blöd da.

(Oder hat sich dann zumindest ne Portion Mitleid verdient...)

: Bearbeitet durch User
von Herbert Z. (herbertz)


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Matthias S. schrieb:
> Es kann sich ja auch das
> Lager des Backups in Rauch oder Wasser auflösen. Wer da vordenkt steht
> dann aber zumindest schonmal nicht ganz blöd da.

Es ist schlimm wenn man dauernd Angst hat und die schlechten Szenarien 
im Kopf sich verselbstständigen. Das ist wenig zielführend und führt in 
die Depression. Viele bekommen den Rat ,eine Therapie zu machen.

von Herbert Z. (herbertz)


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(prx) A. K. schrieb:
> So ganz absurd ist die Vorstellung nicht, dass unbewegte Lagerung auf
> lange Sicht Folgen haben könnte. Selbst wenn in den Fettplatten kein
> Fett ist. :)

Nennt sich Fluidlager und die sollen recht gut sein meinen die 
Hersteller.
WIKI auch. Haben die Hersteller schon mal gewarnt Festplatten zu lange 
einzulagern, oder ist das Netzgeschwafel wie so vieles? Eben , noch nie 
was gehört oder gelesen.
Im übrigen, wer garantiert dem TE, dass er seine Sicherungsstrategie 
überlebt? Eben...

von Rudi K. (ykabel)


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als ich den Titel dieses Threads las, dachte ich als Normaluser ich 
könnte mich zum Thema Datensicherung hier schlau machen und evtl. Nutzen 
daraus ziehen.
Leider wird mir als Normaluser gar nicht geholfen, sondern mir wird eine 
Menge Geschwurbel und off topic geboten, mit dem der Normaluser so gar 
nichts anfangen kann

von Herbert Z. (herbertz)


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Rudi K. schrieb:
> eider wird mir als Normaluser gar nicht geholfen, sondern mir wird eine
> Menge Geschwurbel und off topic geboten, mit dem der Normaluser so gar
> nichts anfangen kann

Deinem "Normaluser" sei gesagt, zu viel ANGST erzeugt STRESS und macht 
KRANK. Die Realität schaut doch ganz einfach aus und mit der kann man 
gut und ruhig schlafen. Wenn man die Angst erstmal los hat, reichen zwei 
Festplatten.

von Bauform B. (bauformb)


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Vanye R. schrieb:
> Die Baender sind entscheidend.

Bei analogen Tonbändern kennt man den 
https://de.wikipedia.org/wiki/Kopiereffekt

Wenigstens das kann bei Festplatten nicht passieren. Und wenn das Fett 
im Spindellager verharzt ist, kann man das durch geschickte 
Handbewegungen wieder gängig machen.

von Oliver S. (oliverso)


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Rudi K. schrieb:
> als ich den Titel dieses Threads las, dachte ich als Normaluser ich
> könnte mich zum Thema Datensicherung hier schlau machen und evtl. Nutzen
> daraus ziehen.

Als Normaluser hat man keine 2TB, die man 20 Jahre im Schrank 
aufbewahren muß. Und wenn doch, dann ist dafür WROM (write only memory) 
das Mittel der Wahl. Hält garantiert ewig, und wird von den Erben 
ungelesen entsorgt.

Oliver

von Harald K. (kirnbichler)


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Bauform B. schrieb:
> Bei analogen Tonbändern kennt man den
> https://de.wikipedia.org/wiki/Kopiereffekt

LTO wird von Leuten verwendet, die wissen, warum sie das tun. Und LTO 
ist für lange Lagerzeit konzipiert, diejenigen, die das entwickelt 
haben, waren nicht so blöd, sich mit den prinzipiellen Problemen der 
Technik nicht auseinanderzusetzen.

Anders als z.B. "Floppy Streamer", an die sich die älteren unter uns 
vielleicht noch erinnern mögen, oder die "Datasette", ist LTO für 
ernsthafte professionelle Arbeit gedacht, und wird in Rechenzentren etc. 
eingesetzt, zusammen mit Bandrobotern und ähnlichem.

Da es alle paar Jahre eine neue LTO-Generation mit Kapazitätssteigerung 
gibt, werden in den Rechenzentren die älteren Generationen ausgemustert, 
und das geschieht auch mit eingelagerten Reservelaufwerken.

Mit etwas Glück kann man so etwas dann als quasi "NOS" für wenig Geld 
bekommen. Gebrauchte, aber gut erhaltene und nicht verschlissene Geräte 
sind einfacher zu bekommen; LTO5-Geräte mit FC kann man durchaus schon 
für 200 Euro bekommen.

Wenn man mal "ernsthafte Datentechnik" kennenlernen möchte, ist das eine 
Möglichkeit.

von Thomas W. (dbstw)


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Bauform B. schrieb:
> Vanye R. schrieb:
>> Die Baender sind entscheidend.
>
> Bei analogen Tonbändern kennt man den
> https://de.wikipedia.org/wiki/Kopiereffekt

Frueher (TM) mussten die Nine-Track-Baender (1/2 Zoll) einmal im Jahr 
umkopiert werden weil Du sonst ein bischen Bit-Rot hattest (das 
Magnetband hatte acht Datenspuren und eine Paritaet-Spur, so dass man 
Fehler erkennen konntet).

Jetzt noch einmal zum TO: 2TB kosten ca. 70EUR, natuerlich kaufst Du 
drei Stueck und lagerst die dritte Platte aus dem Brandabschnitt aus 
(Eltern, Freundin, Geliebte, Bankschliessfach).

Du musst Dein Backup so oder so ab und zu erweitern (d.h. Deine neue 
Erguesse dazupacken), je nach "Produktivitaet" und Relevanz der Daten.

Cloud (also Dienstleister) wuerde ich nicht vertrauen: Insolvenz oder 
Einstellung des Dienstes und Du hast nix mehr (Vertraulichkeit kann man 
mit Verschluesselung erreichen).

Alle Endverbraucher-Cloud-Produkte scannen ja die hochgeladenen Daten 
(z.b. wg. strafbewehrte Inhalte oder so meinen). Gibt es einen 
Gerichtsurteil oder einen Praezedenz dass verschluesselte Daten vom 
Dienstleister abgelehnt wurden (nach dem Motto: Das kann illegal sein, 
deswegen will ich das nicht speichern?)

von Bauform B. (bauformb)


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Thomas W. schrieb:
> Cloud (also Dienstleister) wuerde ich nicht vertrauen: Insolvenz oder
> Einstellung des Dienstes und Du hast nix mehr

natürlich hast du noch deine ca. 2 Festplatten. Und wahrscheinlich 
erfährst du vom Ausfall des Dienstes schneller, als vom Ausfall einer 
Festplatte im Schließfach.

> Gibt es einen Gerichtsurteil oder einen Praezedenz dass verschluesselte
> Daten vom Dienstleister abgelehnt wurden (nach dem Motto: Das kann
> illegal sein, deswegen will ich das nicht speichern?)

Das ist ein Argument. Wie merkt man das rechtzeitig, also bevor man sich 
auf eine lange Kündigungsfrist einlässt? In den AGB wird (nur) stehen, 
dass ich nichts illegales speichern darf.

von (prx) A. K. (prx)


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Thomas W. schrieb:
> Insolvenz oder Einstellung des Dienstes und Du hast nix mehr

Cloud als Backup-Medium entspricht so gesehen einer HDD. Wenn die tot 
ist, ist der Inhalt genauso weg wie bei einer verschwundenen Wolke.

Bauform B. schrieb:
> erfährst du vom Ausfall des Dienstes schneller

Wenn dein Account aufgrund echten oder vermeintlichen Fehlverhaltens 
gekappt wurde, dann erfährst du es auch nur a posteriori.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Thomas W. schrieb:
> Gibt es einen
> Gerichtsurteil oder einen Praezedenz dass verschluesselte Daten vom
> Dienstleister abgelehnt wurden (nach dem Motto: Das kann illegal sein,
> deswegen will ich das nicht speichern?)

Nicht dass ich wüsste. Manche noch nicht verwirklichte Ideen 
Wohlmeinender laufen eher in Richtung Zweitschlüssel.

von Andreas B. (abm)


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Harald K. schrieb:
> LTO, gebraucht. Ab LTO-5 ohne Verrenkugen (Spezialsoftware) verwendbar.
Genau, ltfs gibt's als Opensource.

> Bänder speichern 1.5 TByte (bei LTO-5) und kosten < 25 EUR.
>
> Am günstigsten sind gebrauchte FC-Streamer, SAS ist teurer. Man braucht
> also noch einen FC- oder einen SAS-HBA, aber auch sowas gibts gebraucht
> als PCIe-Karte für recht wenig Geld.

In der Tat, hab' vor drei Jahren zwei gebrauchte (aber nur ein Dutzend 
Betriebsstunden) LTO-5-Laufwerke gekauft. Gleich in einer 
Einschubkassette
mit einem Management-Interface-Board und 48V-Versorgung. Das ist wohl so 
eine
Hot-Swap-Kassette aus einem Rechnenzentrum gewesen. Damit stellte sich 
das Problem

> Oh, und man braucht einen PC mit 5.25"-Schächten und einem etwas
> kräftigeren Netzteil.

nicht mehr. Einfach ein 48V-Hutschienen-Netzteil dran, und die 
"Schalter"
für die 5V und 12V (TPS-xxxx) auf "Dauer-Ein".

Wichtig ist aber, dass man mindestens ZWEI Streamer hat. Sonst ist man 
arg gekniffen, wenn einer ausfällt. Und Überkreuz-Lesen sollte man 
sicherheitshalber regelmäßig testen ...

von Rolf (rolf22)


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Vanye R. schrieb:

> Unsinn. Weil es nicht meiner Anforderung genuegt mehrere Jahre ungenutzt
> im Schrank liegen zu koennen.

Deine Anforderung ist nicht sinnvoll erfüllbar, schon gar nicht für 
kleines Geld.
Medien halten nicht ewig und Laufwerke auch nicht. Nach 10 Jahren hast 
du womöglich keinen PC mehr, der deine Medien lesen kann. Und ein zu den 
Medien passendes und an den aktuellen PC anschließbares Laufwerk zu 
kaufen, kann dann auch schwierig sein.
Logische Folgerung: Die Medien (egal, ob separat oder in einem Laufwerk) 
müssen regelmäßig aus dem Schrank genommen und die Daten auf neuere 
Laufwerke umkopiert werden.

> Hattet ihr alle einen Loeffel Jesus zum Fruehstueck? Oder wieso
> glaubt hier jeder einen bekehren zu muessen?

Wolltest du Rat oder nur deine Ideen bestätigt zu bekommen?

von Rolf (rolf22)


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Rudi K. schrieb:
> Leider wird mir als Normaluser gar nicht geholfen, sondern mir wird eine
> Menge Geschwurbel und off topic geboten, mit dem der Normaluser so gar
> nichts anfangen kann

Es gibt keinen Normaluser: Wünsche, Erfordernisse und Geldbeutel sind so 
unterschiedlich wie nur irgendwas.

Du kannst nur eins tun: Aus dem Rauschen wichtige Fakten herausziehen, 
den Rest überlesen, danach dein Problem (neu) durchdenken und dich am 
Ende mit dem so erworbenen Knowhow für eine maßgeschneiderte Lösung 
entscheiden.
Zum "Problem durchdenken": Zwischen Archivierung und Backup gibt es 
große Unterschiede ...

So, wie im TV ("Starkoch XYZ stellt Rezepte zum einfachen Nachkochen 
vor") geht es nicht.

von Rolf (rolf22)


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Thomas W. schrieb:
> Gibt es einen Gerichtsurteil oder einen Praezedenz dass verschluesselte
> Daten vom Dienstleister abgelehnt wurden (nach dem Motto: Das kann illegal
> sein, deswegen will ich das nicht speichern?)

Wie will ein Dienstleister erkennen können, dass Daten verschlüsselt 
sind? Er sieht ja nur Bits, deren mögliche Bedeutung man ihm nicht 
verraten muss.

von (prx) A. K. (prx)


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Rolf schrieb:
> Wie will ein Dienstleister erkennen können, dass Daten verschlüsselt
> sind? Er sieht ja nur Bits, deren mögliche Bedeutung man ihm nicht
> verraten muss.

Viele Datenformate haben Signaturen. Und wenn die Daten annähernd 
zufallsverteilt wirken, sind sie komprimiert, Bild/Video/Audiodaten(*), 
oder sie sind verschlüsselt.

*: Kostet dann Aufpreis für Rechthaber wie GEMA&Co. :)

von Rbx (rcx)


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Oliver S. schrieb:
> Als Normaluser hat man keine 2TB, die man 20 Jahre im Schrank
> aufbewahren muß. Und wenn doch, dann ist dafür WROM (write only memory)
> das Mittel der Wahl. Hält garantiert ewig, und wird von den Erben
> ungelesen entsorgt.

Der letzte Satz scheint mir recht wahrscheinlich zu sein. Aber 
Normaluser..
Ich hatte ja oben geschrieben, von 1-2 GB haben, und 10 GB speichern 
wollen. Das war eher die Audio-Situation damals. Die Filmleute, und das 
war die Mehrheit, brauchten so um die 50 GB..;)
Später kam DivX und hatte so einiges diesbezüglich entschärft.
https://de.wikipedia.org/wiki/DivX

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Vanye R. schrieb:
>> HDDs sind recht zuverlässig, aber es sollte dann doch mehr als eine
>> sein. Und man sollte gelegentlich nachsehen, ob es sie noch gibt und
>> nutzbar sind.
>
> Ja ja, recht zuverlaessig, aber mehr wie eine und kontrollieren soll
> man auch, jaja. :-D
> Das Problem solcher Loesungen ist das man aussen vor einem Klotz
> aus Mechanik, magnetischer Aufzeichnung, Elektronik, Lagern, Dichtungen
> usw steht. Bei Problemen die Auftreten koennen, steht man da.

genau deshalb habe Festplatten zum Sichern.
auch nur 2 Stück. Aber unterschiedliche Hersteller.
Beide lagern auch an getrennten Orten.

Übrigens habe ich in letzter Zeit immer mal wieder Platten aus dem 
letzten Jahrtausend gehabt, die alle noch ohne Fehler funktionierten.
Kapazität weniger als ein guter Film heute gross ist.
Optischen Medien halten schon mal längst nicht so lange.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Es gibt Blue Ray Medien für die Langzeitarchivierung. Das erfordert 
natürlich ein entsprechendes Backup Management.

von Thilo R. (harfner)


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Die Ausgangsfrage bezog sich auf Otto Normaluser und vermutlich auf 
Archivierung. Für den dürfte der "Sack voll Festplatten" immer noch die 
beste Lösung sein.

Aber bitte neue oder wenig gebrauchte, nicht die aus dem Schrott, und 
mit vernünftigen Smart-Werten. An verschiedenen Standorten gelagert 
unter vernünftigen Bedingungen, also im (trockenen!) Keller, nicht auf 
dem Dachboden mit dauernden Temperaturwechseln.

Alle zwei Jahre, besser jährlich mal an einen PC anschließen, hochlaufen 
lassen und Smart-Werte anschauen. Damit bekommt man auch mit, wenn das 
SATA-Interface ausstirbt, spätestens dann muss man umkopieren. Besser 
statt nur hochlaufen lassen einmal die Platte mit dd nach /dev/null 
kopieren, dann wird jeder Sektor gelesen.

Die LTO-Lösung halte ich (richtig gemacht) für zu groß und zu 
kompliziert für Normaluser.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Zur gleichen Zeit hatte ich die ersten USB-Sticks angeschafft.

Man kann nicht Erfahrungen von anno Dunnemals vergleichen die ersten
USB-Sticks hatten noch SLC, genauso wie die ersten SD-Karten.
Die halten VIEL laenger wie das was man heute neu kaufen kann!




> LTO5-Geräte mit FC kann man durchaus schon für 200 Euro bekommen.

Yep, so wird meine Vorgehensweise sein. .-)


> Die LTO-Lösung halte ich (richtig gemacht) für zu groß und zu
> kompliziert für Normaluser.

Haeh? Die steckst du doch auch nur an und schreibst mit tar deine Daten 
drauf. Genau wie man das vor Urzeiten mit den Wangteks oder danach den 
DSS gemacht hat.

Und ja, die Floppystreamer kannte ich auch noch. MANN WAR DAS EIN 
SCHEISS! Danach hab ich mir sofort den ersten Wangtek gekauft. Dieser 
Floppy-Dreck hat mich fuer Qualitaet sensibilisiert!


Vanye

von Gerhard H. (hauptmann)


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Thilo R. schrieb:
> Die LTO-Lösung halte ich (richtig gemacht) für zu groß und zu
> kompliziert für Normaluser.

Das ist noch sehr vorsichtig formuliert.
Eine Schnapps-Idee sagt man besser dazu. Wohlgemerkt für Normal-User.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Thilo R. schrieb:
> Damit bekommt man auch mit, wenn das
> SATA-Interface ausstirbt, spätestens dann muss man umkopieren.

Da man Festplatten zu diesem Zweck wohl kaum in den PC einbauen wird, 
sondern sie als externe Festplatten anschließt, und das mit einer 
USB-SATA-Bridge macht, bekommt man erst dann Probleme, wenn man die 
USB-SATA-Bridge nicht mehr anschließen kann.

USB-SATA-Bridges gibt es für 3.5"-Festplatten in Form von 
Festplattengehäusen mit Netzteil, aber auch in Form von sog. 
"Festplattendocks", die ebenfalls ein Netzteil benötigen. In beide kann 
man auch 2.5"-Festplatten und auch 2.5"-SATA-SSDs einsetzen.

Auf die gleiche Art und Weise kann man auch alte PATA-Festplatten 
verwenden, denn auch für die gibt es natürlich USB-PATA-Bridges.

Ob es allerdings sinnvoll ist, seine Daten uralten Festplatten 
anzuvertrauen, steht auf einem ganz anderen Blatt Papier. 
PATA-Festplatten werden seit über zehn Jahren nicht mehr produziert, und 
AFAIK lag die Maximalkapazität bei 2.5"-Festplatten bei 320 GB, und bei 
3.5"-Festplatten bei 750 GB.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Rbx schrieb:
> Später gab es aber ein Abspulproblem beim Kassettenrekorder und
> ebenfalls ein düsteres Spurenproblem beim Videorekorder.
> Zur gleichen Zeit hatte ich die ersten USB-Sticks angeschafft.
> Die Daten von damals sind da immer noch drauf - im Gegensatz zu den
> Daten auf den vor vielen Jahren früher umworbenen selbstgebrannten CDs.

Beitrag, der mir am Besten gefallen hat, Rbx bringt es auf den Punkt: 
Datenträger - und mit ihnen die Datenformate - ändern sich, altern 
unterschiedlich, einige Geräte verschwinden vom Markt.

Datensicherung mache ich - besonders von den beruflichen Daten - seit 
Jahrzehnten, angefangen mit Disketten(!) und später CD's. Da werden sich 
jetzt Leser die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

Nun wurde etwa die Datensicherung auf CD etwa wöchentlich vorgenommen, 
d.h. etwa jede Woche eine CD bzw. später DVD beschrieben. Was ich aber 
nach wenigen Jahren beim Ausmisten der CD's feststellen konnte: Da 
blätterte die Silberschicht förmlich ab. Ist also nix zur 
Langzeitarchivierung. Dafür war es bei mir zwar nicht gedacht, trotzdem 
war ich von der schlechten Beständigkeit enttäuscht. Gleiches gilt für 
Disketten.

Bei Speichern auf Basis von Flash-Chips (SD-Karten, SSD) mache ich 
bisher fast ausnahmslos positive Erfahrungen. Allerdings erfordern sie 
einen regelmäßigen Refresh, wie es mir hier die Fachkundigen im Forum 
ans Herz gelegt haben.

Bleiben für die Langzeitarchivierung die konventionellen Festplatten.

●DesIntegrator ●. schrieb:
> Übrigens habe ich in letzter Zeit immer mal wieder Platten aus dem
> letzten Jahrtausend gehabt, die alle noch ohne Fehler funktionierten.

Ist auch meine Erfahrung. Zudem sind Festplatten inzwischen 
erschwinglich geworden, jedenfalls in der Größenordnung, wie der TO es 
braucht, also im 2TB-Bereich. Aber auch hier gibt es Wandel: Für alte 
Festplatten mit PATA-Anschluss habe ich keine Hardware mehr. Okay, ließe 
sich mit einem PATA-USB-Adapter lösen, ich wollte allein darauf 
hinweisen, dass nicht nur Datenträger, sondern auch Dateiformate und 
Hardware zum Kommunizieren dem Wandel unterliegen.

Bedeutet also, dass wir beim Erhalt von wirklich, wirklich wichtigen 
Daten darauf angewiesen sind, unsere Schätze in Zeiträumen von einigen 
wenigen Jahren zu aktualisieren. Durch kopieren und auf aktuelle 
Datenträger, hierbei u.U. mit konvertieren auf ein aktuelles 
Dateiformat.

Fazit: Aktuell ist bei dem fraglichen Speicherbedarf von 2 TB in meinen 
Augen eine Festplatte das Mittel der Wahl, bei den gegenwärtigen Preisen 
mit doppelter Sicherung.

Bezüglich der wöchentlichen Sicherungen meiner beruflichen Daten - 
Umfang rund 3 GB - habe ich ein rollierendes System mit drei SD-Karten. 
D.h. es wird nach etwa einer Woche die jeweils älteste Sicherung 
überschrieben.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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wenn sich ein anderer Standard bei der Hardware ergibt,
also vielleicht ein SATA-Anschluss durch was anderes abgelöst wird,
sollte man genügend Zeit zum Migrieren haben.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Bezüglich der wöchentlichen Sicherungen meiner beruflichen Daten -

Seufz. Was habt ihr immer mit euren Backup. Dafuer hab ich ein
NAS mit Raid5. Ich will aber Daten WEGLEGEN! Also archivieren.

Und dafuer scheint mir LTO wohl immer noch das Mass der Dinge zu sein, 
vor allem auch weil man wohl eher gebraucht kaufen muss. Auch wenn ich 
zugeben muss das mir etwas moderneres/kleineres besser gefallen haette.

BTW: Ich glaube uebrigens das Youtube seine Videos auch auf DLT oder 
sowas hat. Wenn man sehr exotische Videos anschauen will dann kommt 
schonmal "Dieses Video ist momentan nicht verfuegbar" und wenn man es 1h 
spaeter nochmal probiert dann geht es. Vermutlich muss der Taperoboter 
dann erst mal das Band einlegen. :)

Vanye

von (prx) A. K. (prx)


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Vanye R. schrieb:
> Was habt ihr immer mit euren Backup.

Kannst ja mal damit anfangen, das du selbst dieses Thema betont hast:

Vanye R. schrieb:
> ich weiss um den Unterschied zwischen Backup und Datensicherung

Ich nicht, das unterscheidet sich für mich nur in der Sprache.

> Also archivieren.

Das ist wirklich eine andere Baustelle. Du selbst warst es aber, der 
anfangs Datensicherung mit Archivierung gleichsetzte, und damit eine für 
dich falsche Richtung anregte.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Vanye R. schrieb:
> Seufz. Was habt ihr immer mit euren Backup. Dafuer hab ich ein
> NAS mit Raid5.

Tja, die Begriffe. RAID bringt Verfügbarkeit, nicht Backup. Deine 
Sprache unterscheidet sich offensichtlich von der vieler anderer.

: Bearbeitet durch User
von Motopick (motopick)


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Rainer Z. schrieb:

> Nun wurde etwa die Datensicherung auf CD etwa wöchentlich vorgenommen,
> d.h. etwa jede Woche eine CD bzw. später DVD beschrieben. Was ich aber
> nach wenigen Jahren beim Ausmisten der CD's feststellen konnte: Da
> blätterte die Silberschicht förmlich ab. Ist also nix zur
> Langzeitarchivierung. Dafür war es bei mir zwar nicht gedacht, trotzdem
> war ich von der schlechten Beständigkeit enttäuscht. Gleiches gilt für
> Disketten.

Bei meinen "gueldenen" Philips-CDs, aus der Zeit vor der
Jahrtausendwende, blaettert nichts, und sie sind auch alle
noch lesbar.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Vanye R. schrieb:
> Es ist irrelevant was mit einem Bandlaufwerk passiert. Die Baender sind
> entscheidend.

Sehe ich anders. Wenn du deine Bänder mangels funktionierendem Laufwerk 
nicht mehr einlesen kannst, taugen sie nur noch als Girlande auf einer 
Geburtagsparty.

von Thomas W. (dbstw)


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Steve van de Grens schrieb:
> Vanye R. schrieb:
>> Es ist irrelevant was mit einem Bandlaufwerk passiert. Die Baender sind
>> entscheidend.
>
> Sehe ich anders. Wenn du deine Bänder mangels funktionierendem Laufwerk
> nicht mehr einlesen kannst, taugen sie nur noch als Girlande auf einer
> Geburtagsparty.

Rumor has it... das diese Laufwerke aufwaertskompatibel und austauschbar 
sind. Ob dieses Werbeversprechen haelt weiss ich nicht, weil 
professionaelle Anwender so oder so ein Ersatzbandlaufwerk haben. Nur 
der Normalverbraucher legt sich bestimmt ganz viel Hardware ins Regal.

Die Anforderung mit dem konstanten Datenstream halte ich schon eine 
richtige Herausforderung bei Jay Random Loser-User.

von (prx) A. K. (prx)


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Thomas W. schrieb:
> das diese Laufwerke aufwaertskompatibel und austauschbar sind.

Aber nicht beliebig. Den aktuellen Stand kenne ich nicht, aber früher 
wars so definiert, das LTO-x auch x-1 schreiben und x-2 lesen kann. 
Nicht aber x-3 abwärts.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Thomas W. schrieb:
> Ob dieses Werbeversprechen haelt weiss ich nicht, weil
> professionaelle Anwender so oder so ein Ersatzbandlaufwerk haben.

LTOs findet man auch in langlebigen Tape-Libraries, die mindestens in 
einer Übergangszeit nach Upgrade von Laufwerken auch in der Lage sein 
müssen, den Altbestand an Bändern zu lesen.

: Bearbeitet durch User
von Norbert (der_norbert)


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Amazon stellt die ›Snowmobiles‹ ein.

Da gibt's jetzt bald mobile Datensicherungen gebraucht zu kaufen.
Immer 100 PB am Stück!

von Thomas W. (dbstw)


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(prx) A. K. schrieb:
> Thomas W. schrieb:
>> das diese Laufwerke aufwaertskompatibel und austauschbar sind.
>
> Aber nicht beliebig. Den aktuellen Stand kenne ich nicht, aber früher
> wars so definiert, das LTO-x auch x-1 schreiben und x-2 lesen kann.
> Nicht aber x-3 abwärts.

Und das ist der Punkt: Der TO moechte ja seine Daten archivieren, nicht 
mehr anfassen, aber vielleicht 2035 lesen koennen. Und das ist eine 
richtige Herausforderung.

Ich habe vor einiger Zeit versucht, Backups von ca. 2006 von DAT-Tapes 
zu lesen. No Joy. DAT war nie so prall (weder fuer Musik noch Daten), 
aber meine alten VMS-Tapes (von einem DLT-Tape, 95MB = 0.095GB) von 1995 
lassen sich noch gut lesen (wenn sie das Einfaedeln ueberleben).

Ich befuerchte wenn man archivieren will kommt man nicht um einen 
gewissen Aufwand herum: Entweder immer die Daten umkopieren auf das 
aktuelle Medium oder die Backup-Umgebung haeufiger updaten.

Internet-Ausdrucker haben es viel einfacher, abheften und gut ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Thomas W. schrieb:
> Ich habe vor einiger Zeit versucht, Backups von ca. 2006 von DAT-Tapes
> zu lesen.

LTO ist um Klassen besser. Wir haben noch eine steinalte Library mit 
LTO-3 im Einsatz, die seit sehr vielen Jahren aller komplexen Mechanik 
zum Trotz Null Probleme macht. Nur deshalb haben wir sie noch. Auch die 
Bänder sind schon uralt, zeigen aber kaum Fehler. Das einzige Problem 
war mal der so um die 2 Jahrzehnte alte Server dazu. Das 
Wartungsunternehmen benötigte Wochen, um Ersatz für eine verreckte HDD 
zu organisieren. Spezielles Interface.

: Bearbeitet durch User
von Thomas W. (dbstw)


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(prx) A. K. schrieb:
> Thomas W. schrieb:
>> Ob dieses Werbeversprechen haelt weiss ich nicht, weil
>> professionaelle Anwender so oder so ein Ersatzbandlaufwerk haben.
>
> LTOs findet man auch in langlebigen Tape-Libraries, die mindestens in
> einer Übergangszeit nach Upgrade von Laufwerken auch in der Lage sein
> müssen, den Altbestand an Bändern zu lesen.

Das streite ich alles nicht ab. Nur ob DAU-Kompatibel ist, im 
entsprechenden Budget. Glaube ich nicht.

LTO und Libraries sind professionelle Produkte die teuer bezahlt werden, 
meistens mit passenden Vertraegen verkauft und nicht wirklich 
Endverbraucherkompatibel.

von (prx) A. K. (prx)


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Thomas W. schrieb:
> Das streite ich alles nicht ab. Nur ob DAU-Kompatibel ist, im
> entsprechenden Budget. Glaube ich nicht.

Da sind wir voll in Sync. Ich halte im Rahmen dieses Threads auch nicht 
viel davon. Selbst in professioneller Umgebung sind Bänder heute nicht 
mehr zwingend.

von Rbx (rcx)


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Vanye R. schrieb:
> Ich will aber Daten WEGLEGEN! Also archivieren.

Ja ja, deswegen macht es ja auch Sinn, zu sortieren, zu katalogisieren, 
oder anders: eine grundlegende Ordnungsstruktur hineinbringen.
Vergessen sollte man vielleicht auch dazunehmen - prinzipiell so grob 
eine Schräge wie beim Geodreieck - könnte aber auch flacher sein. Ist im 
Leben auch oft so.
Deswegen poste ich aber nicht, sondern: Tiefkühltruhe: Mein Vater hatte 
viel geangelt aber soviel Fisch hatten wir nicht gegessen und viele 
Fische sollten auch gar nicht so lange in der Tiefkühltruhe liegen 
hatten die dann aber doch jahrelang gemacht. Technisch gesehen also 
Platz- und Energieverschwendung. Wir hätten öfter auch Fisch essen 
können, war aber auch kein Plan dafür da.

Essen konservieren: Holunder- und Beerenmarmelade/-Gelee und ähnliches 
hält nicht ewig, sollte man spätestens im dritten Jahr verbrauchen, und 
auch das ist schon spät. Besser jedes Jahr neu machen, und dann auch in 
dem und in dem Folgejahr verbrauchen. Beschriften kann man sich dann 
eigentlich auch sparen. Hängt dann aber auch von der Menge der 
Alternativen ab.
Ich bin ein ziemlicher Fan von Tarhana oder auch von Gewürzen - oder von 
Sinnlichkeitsgeschichten generell. Oftmals steckt da aber auch viel 
Kunst oder Teamplay drin. Man sollte in der Lage sein, solche Dinge 
wertzuschätzen, wenn sie kommen, oder auf einem Optimum verfügbar sind. 
Und nicht irgendwie: oh, muss ich jetzt fotografieren oder unbedingt ein 
Gartenzwerg mit aufs Bild.

Es gibt Situationen, die erlebt man nur einmal. Gut, die Erinnerung 
bringt ein wenig Wiederholung - aber so richtig detailreich wird die 
erst, wenn sich viele Leute oft an x erinnern.
Ich habe früher viele gute Internetseiten mit Httrack archiviert, und 
auch vom ODP hatte ich viele gute Seiten in einem Zip.
Aber angesehen hatte ich mir die hinterher kaum noch.

Man müsste ja irgendwie in die Zukunft schauen können, und einschätzen, 
welchen Zugriff auf welche Inhalte man dann vermisst.

Was mir selbst aufgefallen ist, das ist so eine Zusammenschau aus vielen 
Lebenssituationen und -Erfahrungen: Es gibt für jede Epoche immer 
irgendwo bzw. irgendwie so Schwerpunkte.
Das ist ein Punkt, der leitet sich ein wenig von den von mir in den 
Fokus gerückten Sinnlichkeitsbetrachtungen ab.
Ein Anhaltspunkt waren waren viele gute Kräuter-, Pilz, oder auch 
Pflanzenbücher an der Uni. Das war ein Thema, welches mich früher in der 
Kindheit sehr berührte. Wie hatten viel gutes Obst gegessen, auch 
Walderdbeeren, und eine recht große Blumenvielfalt bestaunen dürfen.
Aber das ist etwas (wie auch die Blumen - und Pflanzenmalerei) das 
könnte man analog beschreiben wie wenn man einem abfahrenden Zug 
hinterhersieht. Man könnte jetzt zwar sagen, in welchem Abteil man gerne 
gesessen hätte - aber der Zug fährt weg und entfernt sich weiter und 
weiter..
Nicht nur der Pflanzenwelt geht es so - auch die aktuelle Vogelwelt oder 
die Radiowelt ist eine andere als früher.
Oder auch gut: Assembler -> war vielleicht früher interessant.
Hinsichtlich zu DOS gab es noch sehr gutes Material zum Lernen - aktuell 
z.B. für Linux allenfalls ein aus Stackoverflow-Beiträgen 
zusammengestoppeltes Pdf.
Das ist natürlich nicht nur Zeit bedingt,..aber zeitbezogen erstmal 
egal.
oder Mikrocontroller:
Früher mögen die Themen oder die Technik noch überschaubar gewesen sein, 
aber aktuell?
Und da sind wir auch schon wieder bei dem Zug: In welchen Abteil 
möchtest du sitzen?

Lange Rede, kurzer Sinn:
Eine Ordungsstruktur+Plan sollte drin sein, und redundante 
Speicherstrategien hatten mich früher nicht abgeschreckt.
Highlight waren (für mich) eine lange Zeit Emulatoren. Die waren aber 
vor allem auch deswegen interessant, weil ich die Original-Spiele gut 
kannte.
Ein paar natürlich auch nicht -  um so schöner aber die Überraschung ;)

Ach so, und viele Linux-Distro-Files habe ich aus Platzgründen gelöscht. 
Nett die Erinnerung, aber was mit dem aktuellen Linux zu machen ist doch 
auch gut.
Weniger ist mehr, gewissermaßen.

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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(prx) A. K. schrieb:
> NAS

(prx) A. K. schrieb:
> Vanye R. schrieb:
>> Seufz. Was habt ihr immer mit euren Backup. Dafuer hab ich ein
>> NAS mit Raid5.
>
> Tja, die Begriffe. RAID bringt Verfügbarkeit, nicht Backup. Deine
> Sprache unterscheidet sich offensichtlich von der vieler anderer.

Da hat jemand wohl etwas gründlich falsch verstanden!

Wenn dieses NAS nicht das aktuelle Arbeitsvolume ist (sondern eben eine 
Kopie dessen, möglichst noch remote), ist es selbstverständlich auch ein 
gutes Backup.

Dieses Gelaber "ein RAID ist kein Backup" ist völlig anders gemeint, als 
von vielen hier gedankenlos nachgeplappert. Ein aktives Speichermedium 
wird natürlich nicht dehalb zum Backup, weil es mehr als eine HD/SSD 
samt Controller enthält ... soweit OK.

Aber: Ein unabhängiges Backup-Medium darf selbstverständlich auch ein 
RAID sein.

Beitrag #7647739 wurde vom Autor gelöscht.
von Lu (oszi45)


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Rainer Z. schrieb:
> Bleiben für die Langzeitarchivierung die konventionellen Festplatten.

1. Theoretisch hast Du recht, da es gängige Medien sind, die man später 
hoffentlich noch lesen kann. Kleiner Haken ist nur, dass sie später 
noch von jedem DAU und Virus einfach beschreibbar sind.
2. Weitere Tücke ist, dass man oft denkt, dass das einfache Kopieren 
einer Datei reicht. Leider können sich dabei Eigenschaften wie 
Zugriffsdaten ändern, die man später gern mit dem richtigen Datum gehabt 
hätte.
3. Es gibt heute Zertifikate, die in x Jahren bedauerlicherweise 
abgelaufen sind. Damit wird manche schöne SW von heute später wertlos 
sein?
4. Ein Image ist immer noch beste Konservierung eines bestimmten 
Zustands. Ob es allerdings in 20 Jahren noch auf jeder VM lauffähig ist?

von Re D. (re_d228)


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(prx) A. K. schrieb:
> So ganz absurd ist die Vorstellung nicht, dass unbewegte Lagerung auf
> lange Sicht Folgen haben könnte. Selbst wenn in den Fettplatten kein
> Fett ist. :)

Persönlich hätte ich in 30 Jahren noch nie einen Festplattendefekt. Auch 
das alte Notebook, das alles 3 Jahre mal einschaltet wird errichtet brav 
seinen Dienst.

von Re D. (re_d228)


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Lu schrieb:
> Es gibt heute Zertifikate, die in x Jahren bedauerlicherweise abgelaufen
> sind. Damit wird manche schöne SW von heute später wertlos sein?
> Ein Image ist immer noch beste Konservierung eines bestimmten Zustands.
> Ob es allerdings in 20 Jahren noch auf jeder VM lauffähig ist?

Es geht um Daten! Wenn interessieren nach 10 Jahren noch irgendwelche 
Zugriffsrechte oder Metadaten mit letztem Zugriff? Auch das "Argument" 
mit den Virus ist an den Haaren herbeigezogen. Der Virus kann auch in 
der Firmware deines Bandlaufwerks stecken.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Nachdem ich mit billigen Bandlaufwerken ubd CD Brennern enttäuschende 
Erfahrungen gemacht habe, setze ich zu Hause zwei SATA Festplatten (im 
USB Gehäuse) ein. Eine davon lagere ich im Büro, die andere zu Hause im 
Feuerschutz-Safe.

: Bearbeitet durch User
von Norbert (der_norbert)


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Re D. schrieb:
> Persönlich hätte ich in 30 Jahren noch nie einen Festplattendefekt. Auch
> das alte Notebook, das alles 3 Jahre mal einschaltet wird errichtet brav
> seinen Dienst.

Die ersten Festplatten (und das ist schon länger her als einem lieb sein 
kann) musste man ausbauen, auf den Tisch legen und beim Einschalten 
seitlich mit dem Griff eines Schraubendrehers klopfen. Dann liefen sie 
mit dem Drehimpuls meistens wieder an.
Dann waren da die berühmt/berüchtigten Deathstars.
Danach zwei mit perfekten S.M.A.R.T. Werten. Bis zum nächsten 
Einschalten. Kompletter Ausfall.
Western Digital, IBM, und andere. Kann mit jeder und zu jeder Zeit 
passieren.
Aber auch mit jedem anderen Medium. Life's a bitch.

von Re D. (re_d228)


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Norbert schrieb:
> Danach zwei mit perfekten S.M.A.R.T. Werten. Bis zum nächsten
> Einschalten. Kompletter Ausfall.
> Western Digital, IBM, und andere.

2 oder mehr? 2 wenig gebraucht Platten nach steigen fast gleichzeitig 
aus? Da liegt der Fehler evtl. doch wo anders. Klingt nach Dieter.

von Norbert (der_norbert)


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Re D. schrieb:
> steigen fast gleichzeitig
> aus?

Nein, nein, nicht gleichzeitig und unterschiedliche Hersteller. 
Glücklicherweise liegen dann doch immer Jahre zwischen den Ausfällen. 
Aber früh gelernt, das man wichtige Daten mindestens doppelt hält. Und 
mit FEC.

8", 5¼", 3½", QIC-Tapes, ZIP, JAZZ, CD, DVD, Festplatten, alles nicht 
für die Ewigkeit gemacht. Sollte man im Hinterkopf behalten wenn einem 
die Daten wichtig sind.

von Matthias S. (da_user)


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Herbert Z. schrieb:
> Es ist schlimm wenn man dauernd Angst hat und die schlechten Szenarien
> im Kopf sich verselbstständigen. Das ist wenig zielführend und führt in
> die Depression. Viele bekommen den Rat ,eine Therapie zu machen.

Ach... jetzt weiß ich, warum das Thema IT-Security so Stiefmütterlich 
behandelt wird.
Danke für die Info.

Herbert Z. schrieb:
> Wenn man die Angst erstmal los hat, reichen zwei
> Festplatten.

Und wenn man eine der HDDs nicht daheim lagert, sondern z.B. in seinem 
Spind beim Arbeitgeber hat man durch die Lagerung an zwei Orten einen 
der "ANGST"-Punkte ganz einfach und easy erschlagen ohne in 
wegzuignorieren.
Jetzt hat man nur noch den "STRESS" die beiden HDDs regelmäßig aktuell 
halten zu müssen...

von (prx) A. K. (prx)


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Re D. schrieb:
> Es geht um Daten! Wenn interessieren nach 10 Jahren noch irgendwelche
> Zugriffsrechte oder Metadaten mit letztem Zugriff?

Wenn das Datenformat nur von einem speziellen Programm gelesen werden 
kann, das nur auf einem nicht mehr vorhandenen Betriebssystem läuft oder 
dessen Lizenz/Zertifikat/Whatever abgelaufen ist, kannst du zwar stolz 
verkünden, dass du alle Daten deines Lebens noch im Schrank hast. Um 
kleinlaut hinzuzufügen, dass du das nicht von den Tassen sagen kannst, 
weil du leider leider nicht mehr an sie heran kommst. :)

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Real life: Besuch in einer Feuerwehrzentrale. Dort wird erzählt, dass 
sie alle Daten soundso lange aufbewahren müssen und sie deshalb auf 
entsprechenden Medien sicher archivieren. Kurz drauf, dass sie das ganze 
System demnächst komplett neu aufstellen. Auf meine Frage, womit sie 
dann die Archive lesen wollen, wurde das Gesicht länger.

von Herbert Z. (herbertz)


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Matthias S. schrieb:
> Jetzt hat man nur noch den "STRESS" die beiden HDDs regelmäßig aktuell
> halten zu müssen...

Worin siehst du den "Stress"? Für gesunde kein Problem, da das 
anschieben (clonen)gerade mal 10 Minuten dauert und den Rest der Arbeit 
der Rechner von alleine tut.
Merke: Das Hochgefühl ,alles im Griff zu haben und das bisschen Arbeit 
was damit verbunden ist bekommst du nicht mal mit Cannabis.
Ein Datenverlust würde so manchem die Füße wegreißen...
Im übrigen hört Datensicherung bei der Hardware nicht auf. Ich zb. kann 
zweimal mein Motherboard samt CPU und Speicherriegel so ersetzen, dass 
Redmond das gar nicht bemerkt. Sollte bis zur Urne reichen...

von Matthias S. (da_user)


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Herbert Z. schrieb:
> Worin siehst du den "Stress"? Für gesunde kein Problem, da das
> anschieben (clonen)gerade mal 10 Minuten dauert und den Rest der Arbeit
> der Rechner von alleine tut.

Bei mir macht der Rechner das alles von alleine und gibt mir über Erfolg 
oder Nichterfolg bescheid.

Herbert Z. schrieb:
> Merke: Das Hochgefühl ,alles im Griff zu haben und das bisschen Arbeit
> was damit verbunden ist bekommst du nicht mal mit Cannabis.

Hmhm... kenn ich.

Herbert Z. schrieb:
> Ein Datenverlust würde so manchem die Füße wegreißen...

Korrekt.

Ich verstehe nicht, warum du da Menschen die sich noch ein paar Gedanken 
mehr machen, das sogar automatisieren und bei der Gelegenheit mit wenig 
Aufwand extern sichern, eine Therapie empfiehlst und nur dein Weg mit 
zwei manuell gehandelten HDDs der gesunde sein soll?

Nicht dass ich deine Lösung jetzt für "schlecht" halte. Aber anderen 
Angst, Stress und eine damit verbundene physl. Krankheit anzudichten, 
ist halt auch irgendwo, ähm, "interessant".

De facto habe ich weniger Arbeit mit meinen Sicherungen und gleichzeitig 
mehr Katastrophenfälle abgedeckt.

Übrigens: die Lösung mit zwei HDDs, davon immer eine extern habe ich 
bereits versucht. Verursacht bei mir tatsächlich mehr "Stress" weil ich 
einfach zu undiszipliniert bin und Dinge zu tun habe, die dann doch 
erstmal wichtiger sind - die Kinder bespaßen z.B.

von Harald K. (kirnbichler)


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Matthias S. schrieb:
> Bei mir macht der Rechner das alles von alleine und gibt mir über Erfolg
> oder Nichterfolg bescheid.

Ein richtiges Backup läuft vollautomatisch. Ein manuelles Backup ist 
kaum besser als gar kein Backup, weil im kritischen Moment man gerade 
aus Gründen nicht dazu gekommen war, es anzufertigen.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Nur mal so: Wie oft wird die Lesbarkeit bzw. "Rückschreibbarkeit" der 
Backups tatsächlich getestet? Eine Story aus eigener Erfahrung:

Bei Bauarbeiten in einer Firma wurde ein LAN-Kabel beschädigt, mit der 
Folge, dass anstatt Gigabit nur noch 10 MBit fuktionierten. Das führte 
nicht zu einem Alarm, denn die Netzwerkverbindung war ja noch da - was 
man halt so "Da-Sein" nennt.

Folge: Die nächtlichen Backups wurden nie innerhalb 24h fertig, schoben 
sich quasi wie Dachziegel übereinander. Als dann tatsächlich das Raid in 
einem (uralten) Dell-Server ausfiehl, wurden die Gesichter lang und 
länger als man erkannte, dass die Backups nur noch aus Müll bestanden. 
Sehr Schmerzhaft.

Praktisches Problem: Man muss auch ein System vorhalten, mit dem man 
sowas testen kann. Kostet Geld und wird nur ungern gemacht ...

: Bearbeitet durch User
von Herbert Z. (herbertz)


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Harald K. schrieb:
> Ein manuelles Backup ist
> kaum besser als gar kein Backup, weil im kritischen Moment man gerade
> aus Gründen nicht dazu gekommen war, es anzufertigen.

Was rauchst du da immer?
Ein automatisches Backup ...wer kontrolliert das? Mein "Backup" das nur 
aus Clones besteht wird naturlich hochgefahren bevor die Platte entfernt 
wird.
Ich weiß ob es geht oder nicht. Außerdem erhält man mit dem clonen 
gleich ein aktuelles BS.

von Rolf (rolf22)


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(prx) A. K. schrieb:
> Und wenn die Daten annähernd zufallsverteilt wirken, sind sie komprimiert,
> Bild/Video/Audiodaten(*), oder sie sind verschlüsselt.

Dann sind sie vermutlich komprimiert oder verschlüsselt. Wenn ein 
Dienstleister sich auf Vermutungen stützt ...

von Re D. (re_d228)


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(prx) A. K. schrieb:
> Wenn das Datenformat nur von einem speziellen Programm gelesen werden
> kann, das nur auf einem nicht mehr vorhandenen Betriebssystem läuft oder
> dessen Lizenz/Zertifikat/Whatever abgelaufen ist, kannst du zwar stolz
> verkünden, dass du alle Daten deines Lebens noch im Schrank hast. Um
> kleinlaut hinzuzufügen, dass du das nicht von den Tassen sagen kannst,
> weil du leider leider nicht mehr an sie heran kommst. :)

Wenn die Daten nur von einem speziellen Programm gelesen werden können, 
muss man das ganze System sichern und nicht die Daten. Der TO wollte 
seine Daten "archivieren". Da darf man wohl davon ausgehen, dass er sie 
in einem Format speichert, das für die Archivierung tauglich ist.

von Harald K. (kirnbichler)


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Herbert Z. schrieb:
> Was rauchst du da immer?

Damit wirst Du Dich unweigerlich besser auskennen als ich.

> Ein automatisches Backup ...wer kontrolliert das?

Das erzeugt Benachrichtigungen, ob es geklappt hat oder ob es nicht 
geklappt hat. Die wiederum kann man a) selbst auswerten (z.B. Einfach 
ins Email-Postfach gucken) oder aber b) automatisiert auswerten lassen 
und im Störfall eine Nachricht produzieren lassen, Signalhorn, 
Rundumleuchte, SMS aufs Telephon, oder auch Email).

Ist jetzt nicht so eine Raketenwissenschaft.

Und a) reicht für die meisten einfacheren Fälle völlig aus, wenn in dem 
für derartige Benachrichtigungen angelegten Ordner nicht im 
Backupintervall ein "OK"-Meldung einläuft, dann kann man unruhig werden.

> Mein "Backup" das nur aus Clones besteht wird naturlich
> hochgefahren bevor die Platte entfernt wird.

Bedeutet, daß man in der Zeit nicht arbeiten kann, sondern seine Zeit 
für simple automatisierbare Tasks vergeudet. Und man muss von Hand 
irgendwelche Festplatten an- und abstöpseln und Rechner neu starten.

Kann man so machen, wenn einem die eigene Zeit nichts wert ist.

Ein gutes Backup läuft vollautomatisch im Hintergrund, ohne einen an der 
Arbeit zu hindern.

von Gerald M. (gm_h)


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Backup, also Datensicherung eines produktiv genutzten Systems, macht man 
mit entsprechender Software automatisch auf ein NAS mit einem 
datenredundantem RAID Disksystem, was selber die Disks regelmäßig auf 
Les-/Schreibbarkeit überprüft. Wem das noch zu unsicher erscheint, 
sichert dann die gesicherten Daten automatisch auf ein weiteres NAS mit 
RAID-System usw. Produktives System und NAS natürlich räumlich getrennt, 
ein weiteres NAS dann auch noch an einem anderen Ort usw.

Langzeit-Archivierung ist da dann anspruchsvoller, weil einfach nur 
irgendeine oder mehrere Kopie/n von Daten irgendwo abzulegen und zu 
hoffen, dass die Kopienen nach langer Zeit noch nutzbar sind, wird nicht 
unbedingt sicher sein. Man muss also für lange Zeit die Technik zur 
Überprüfung der Kopien vorhalten und die regelmäßige Überprüfung auch 
ausführen. Mehrere Kopien der selben Daten sind da Pflicht, sonst sind 
irgendwann auch die Daten der einzigen Kopie nicht mehr nutzbar. Die 
Überprüfung der Kopien auf Nutzbarkeit sollte man mit einem sicheren und 
autonomen System vornehmen, ein produktiv anderweitig genutztes System 
ist dafür eher ungeeignet.

Ja, Disks sind preiswert für Backups und auch Archivierung geeignet, 
wenn man obiges beachtet. Klar im NAS fürs Backup fallen immer mal auch 
Disks im RAID-System aus, führt aber nicht zum Datenverlust, wenn man es 
richtig macht. Auch kann es vorkommen, dass Disks nach langer Lagerzeit 
nichtmehr funktionieren, aber nicht mehrere mit den selben Daten, wenn 
sie unterschiedlich gelagert wurden (anderer Lagerort). Und wie hier 
schon mehrfach erwähnt wurde, möglichst nicht die selben Disks-Modelle 
für die selben Daten verwenden und auf jeden Fall Disks aus verschieden 
Fertigungslosen/-zeiträumen.

Auf diese Weise haben wir keine Daten seit 1993 bis heute verloren, 
nichtmal bei mehrfachen System-Wechseln (DOS, Windows 9x, Windows XP, 
Windows 7 …) und auch Wechsel der Anwendungsprogramme. Als medizinische 
Einrichtung sind wir ja gesetzlich verpflichtet Patienten und deren 
Behandlungsdaten einschließlich Ultraschall-/Röntgenbildern und 
eingescannten/übernommenen Fremdunterlagen (vom Krankenhaus, Hausarzt, 
anderen Fachärzten usw.) für 10…20 Jahre zur Verfügung zu halten.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Herbert Z. schrieb:
> Ich zb. kann
> zweimal mein Motherboard samt CPU und Speicherriegel so ersetzen, dass
> Redmond das gar nicht bemerkt. Sollte bis zur Urne reichen...

Ist Redmond da nicht ohnehin großzügig? Ich habe mehrfach Mainboards in 
Notebooks gewechselt (weil kaputt) und RAM-Module ausprobiert. Hat 
niemals meine Windows-Lizenz zerschossen.

von (prx) A. K. (prx)


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Harald K. schrieb:
> Ein gutes Backup läuft vollautomatisch im Hintergrund, ohne einen an der
> Arbeit zu hindern.

Was auch mit Image-Backups geht. Womit sich wieder einmal Backup und 
Archivierung trennen, denn Images taugen sehr gut für Desaster-Recovery, 
sind aber bei verlorenen Files miserabel. Bei Archivierung ist es 
umgekehrt.

von Matthias S. (da_user)


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Herbert Z. schrieb:
> Ein automatisches Backup ...wer kontrolliert das?

Liest du eigentlich, was geschrieben wird, oder gehts dir wirklich nur 
noch ums stänkern:

Matthias S. schrieb:
> Bei mir macht der Rechner das alles von alleine und gibt mir über Erfolg
> oder Nichterfolg bescheid.

Kontrolle mache ich am Frühstückstisch während ich mein Müsli löffle.
BTW, da fällt dann auch sowas auf:

Frank E. schrieb:
> Folge: Die nächtlichen Backups wurden nie innerhalb 24h fertig, schoben
> sich quasi wie Dachziegel übereinander.

Da bleibt dann nämlich die Erfolgsmeldung aus.

Aber gut, wie gesagt: ich will deine Lösung nicht als schlechte Lösung 
hinstellen. Effektiv ist sie nicht nur besser als gar kein BackUp, 
sondern sogar richtig gut - ne abgeklemmte Platte ist nämlich eine recht 
primitive aber sehr zuverlässige Lösung gegen Verschlüsselungstrojaner.

BTW:

Herbert Z. schrieb:
> Ich zb. kann
> zweimal mein Motherboard samt CPU und Speicherriegel so ersetzen, dass
> Redmond das gar nicht bemerkt. Sollte bis zur Urne reichen...

Auch Hardware wird vom rumliegen nicht besser.
Und in Sachen Redmond wäre ich mir auch nicht immer so sicher.

BTW: mit welcher Software clonst du? Ich fände für sowas ja diese 
c't-Lösung immer interessant, mag halt blöderweise nicht wenn man ein 
Linux-Subsystem mit drauf hat, also ist's dann doch immer Clonezilla.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Matthias S. schrieb:
> Liest du eigentlich, was geschrieben wird,

Lesen ist nur was fuer Weicheier oder Kultur der alten weisen Maenner. 
Fortschritt gibt es nur, wenn dies überwunden wird. ;)

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Man muss also für lange Zeit die Technik zur Überprüfung der
> Kopien vorhalten und die regelmäßige Überprüfung auch ausführen.

Bei Bandlaufwerken nicht unbedingt. Die kann man ja im Zweifel bei
Ebay nachkaufen wenn das eigene Laufwerk kaputt gehen sollte.

BTW: Ich hab vor zwei Wochen doch mal wieder meinen alten DDS
angeschlossen und ein paar Baender aus den 90ern eingelesen. :-)

Die Baender waren auch alle problemlos lesbar...
Oh..und ich habe gerade mal geschaut, ich koennte heute
bei Kleinanzeigen noch 3-5 alte DDS Laufwerke kaufen.

Aehnliches erwarte ich in 10-20Jahren auch mit LTO.

Bisher hab ich nur einmal Probleme mit Medien gehabt und das
waren Type4 9.4GB DVD-Ram die in der mitte auseinander gefallen sind.
Aber ich hatte die Daten noch parallel auf 5 1/4" MODs .-)

Vanye

von Herbert Z. (herbertz)


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Ich weiß jetzt nicht warum man die  Datensicherung für den Privat 
Haushalt hier so als  "Doktorarbeit" hochstilisiert. Ist nichts mehr als 
nur Clonezilla und ein wenig Zeit und Kontrolle. Kann jeder Bäcker 
Metzger man muss nicht studiert haben. Gibt vieles mit mehr Anspruch...

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Herbert Z. schrieb:
> Clonezilla

Stimme ich zu. Einfach, kostenlos und gut.

Für Clones, die ich aber nur gelegentlich erstelle. Back-Ups bedeutete 
für mich, dass ich Sicherungen für persönliche Daten erstelle. D.h. ich 
habe eine Struktur mit Ordnern, in denen sich die Daten befinden. Nur 
diese werden ca. wöchentlich gesichert. Könnten dann bei Neuaufsetzen 
des Betriebssystems oder Verwenden eines Clones problemlos eingespielt 
werden.

von (prx) A. K. (prx)


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Herbert Z. schrieb:
> Ich weiß jetzt nicht warum man die  Datensicherung für den Privat
> Haushalt hier so als  "Doktorarbeit" hochstilisiert.

Und wenn er doch unbedingt eine Doktorarbeit draus machen will?. :)

von Rbx (rcx)


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Herbert Z. schrieb:
> Ist nichts mehr als
> nur Clonezilla und ein wenig Zeit und Kontrolle. Kann jeder Bäcker
> Metzger man muss nicht studiert haben. Gibt vieles mit mehr Anspruch...

Ja, z.B. 2 TB archivieren.
Man müsste eigentlich noch fragen: viele kleine Dateien, oder einige 
große? Soll alles auf einmal irgendwo gespeichert sein, oder in Teilen 
verteilt?
Und: wie schnell soll den alles hin - und herkopiert werden - und welche 
Zugriffszeit soll es mindestens haben (wäre vielleicht eine Datenbank 
ganz gut?) usw. usw.

Prinzipiell finde ich auch ausgewählte Sicherungen ganz gut. Lesezeichen 
z.B., Musikvideos, wichtige Pdfs usw. Früher hatte ich eine CD-große 
Partition für sowas.

Annahme: bei 2 TB kommt möglicherweise eine gute Anzahl an Doubletten 
zusammen. Da könnte man zuerstmal nach denen Ausschau halten.
Als nächstes kämen Inhalte, die bereits aus der "Zeit" gefallen sind. 
Beispielsweise einige Linux-Distros. Die wichtigsten habe ich noch, 
meist auf auf Heft-Cds. Andere sind sowieso veraltet. Müsste man auch 
alles mal kritisch durchsehen.

Früher hatte man nur ein paar Disketten für wichtiges Zeug. Aber da 
passten auch noch viele Internetseiten drauf.. ;)

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Rbx schrieb:
> Man müsste eigentlich noch fragen: viele kleine Dateien, oder einige
> große? Soll alles auf einmal irgendwo gespeichert sein, oder in Teilen
> verteilt?

Das ist individuell und davon sprach ich selbst: Man kann ganze 
Festplatten sichern/clonen oder nur die "Eigenen Dateien". Oder Beides 
in unterschiedlichen Zeitabständen. Hauptsache, es ermöglicht bei 
vertretbarem Aufwand eine kurzfristige Wiederherstellung eines korrupten 
Systems.

von Herbert Z. (herbertz)


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Rainer Z. schrieb:
> Back-Ups bedeutete
> für mich, dass ich Sicherungen für persönliche Daten erstelle. D.h. ich
> habe eine Struktur mit Ordnern, in denen sich die Daten befinden. Nur
> diese werden ca. wöchentlich gesichert. Könnten dann bei Neuaufsetzen
> des Betriebssystems oder Verwenden eines Clones problemlos eingespielt
> werden.

Was machst du wenn die Platte samt Betriebssystem defekt geht? Ich 
finde, das neue aufsetzen ist ziemlich stressig, bis man da alles wieder 
so eingerichtet hat wie vorher und alle Updates eingespielt sind viele 
Stunden vergangen und wenn was zickt so wie bei W10 zb. es normal ist 
dann wachsen graue Haare.
Deswegen clone ich die komplette Platte, und bekomme damit auch den 
aktuellen Update Stand ohne zusätzlichen Zeitaufwand geschenkt. Es gibt 
so vieles was ich an W10 verändert und nicht aufgeschrieben habe. Wie 
lange da ein Gedächtnisprotokoll dauern kann und ob es dann vollständig 
ist ...???
Ich denke es ist ok was ich da mache .

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Herbert Z. schrieb:
> Ich denke es ist ok was ich da mache.

Absolut!!

Unsere Beiträge haben sich überschnitten, aber ich sehe, wir denken das 
Gleiche?

So meinte ich es ja auch: Ich habe komplette Clones der Festplatte. Die 
Festplatte clone ich aber allenfalls zweimal im Jahr, die aktuellen 
Daten in den gesonderten Ordnern wöchentlich.

Bei der etwaigen Wiederherstellung eines Laufwerks wird also der Clone 
benutzt und dann werden die Ordner mit den Daten aktualisiert.

von Herbert Z. (herbertz)


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Rainer Z. schrieb:
> Bei der etwaigen Wiederherstellung eines Laufwerks wird also der Clone
> benutzt und dann werden die Ordner mit den Daten aktualisiert.

Zusätzlich zu den Clones hängt bei mir eine USB -Transferplatte am 
Rechner wo ich wichtiges und schwer ersetzbares vom Tage gesichert wird. 
Zusätzlich auch alle Daten um meine Browser und Thunderbird 
Einstellungen aktuell halten zu können. Diese Sicherung brauche ich aber 
nur dann wenn die Arbeitsplatte definitiv "tschüß" sagt. Hatte ich noch 
nie ,aber weiß man es dass es so bleibt ?...

von Rbx (rcx)


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Rainer Z. schrieb:
> Die
> Festplatte clone ich aber allenfalls zweimal im Jahr, die aktuellen
> Daten in den gesonderten Ordnern wöchentlich.

Das ist ja auch schon eine elaborierte bzw. ökonomisierte 
Vorgehensweise.
Da ist nämlich auch ein Nachteil der Clones, dass die recht unflexibel 
sind.
Wenn sich dann mal etwas mehr verändert, oder mehrere Sachen auf 
verteilten Ordnern verändern, braucht man schon einen neuen Clon.
Inbegriffen ist die von mir oben schon angesprochene "Ordnung".
Zu der gehört aber noch mehr. Oftmals ist das gar nicht bewusst, und da 
kommt es dann zu den von prx angesprochenen langen Gesichtern.
Ich selbst bin schon ein größerer Fan von Kompatibilität oder von 
Ersatzlösungen  (https://bochs.sourceforge.io)
und verstehe "Datenarchivierung Langzeit" schon auch als komplexere 
Herausforderung.
Um einige grundlegende Probleme bei der Langzeitarchivierung zu 
erkennen, braucht man noch nicht mal einen Computer.
Ein wichtiger Aspekt, der so ein wenig über allem schwebt, ist die 
Integration.
Ein anderer wichtiger Aspekt ist eine Dreierfigur, die nennt sich "Zeit, 
Ort, Leute".

von Edwin (jemand3rd)


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Hallo

Vanye R. schrieb:
> Es ist irrelevant was mit einem Bandlaufwerk passiert. Die Baender sind
> entscheidend.

Genau und da Magnetbänder zur Datensicherung ganz allgemein (also auch 
in Form von Video- und Audiobänder) immer seltener werden, bzw. schon 
länger in sehr vielen Bereichen obsolet sind, wird in Entwicklung und 
Qualitätssicherung kaum noch was gemacht.
Ist BASF oder einer der ehemals großen Japaner und Taiwanesen z.B. in 
diesen Bereich noch aktiv (nicht nur als Name oder  Lizenzgeber?), 
werden die speziellen Magnetpulver, Bindemittel, Kunststoffe überhaupt 
noch hergestellt, ist das Know How in den wichtigen Details (die halt 
den Unterschied machen) überhaupt noch vorhanden?

Die Leute, die heute noch auf Disketten angewiesen sind, haben selbst 
bei jenem Grobkram, den man gefühlt wirklich auch auf eine Steinplatte 
meißeln könnte, ;-) immer wieder enorme Probleme.

Bei solchen mittlerweile Nischentechnologien   würde ich sehr vorsichtig 
sein, was Zeiträume von 10 Jahren und mehr angeht.
Magnetbänder sind halt schon länger "out" daran ändert auch eine Nische 
mit Zahlungswilligen Publikum nichts.
Spätestens wenn zahlungskräftige Behörden, Militärs und Konzerne 
endgültig auf Bandlaufwerke verzichten (dürfen) werden Magnetbänder 
endgültig aussterben - ähnlich wie Diafilm in der Fotografie - nicht 
alles kann in "Hobby" Manufakturen in Kleinstmengen für Sammler und 
Nostalgiker hergestellt werden.
Das geht eventuell bei SW Film, Drahtton "Bändern", Druckerbändern usw. 
aber nicht bei Speichermedien die in den 90ern und später aktuell waren, 
bzw. wo es einstmals einen übergroßen weitreichenden Markt gab, der auch 
Nischenanwendungen für die Hersteller interessant und den Nutzer 
bezahlbar (wenn auch nicht billig) war.

Und sowieso:
10 Jahre herumliegen ist nirgendwo angebracht, selbst Papier vergilbt, 
selbst Stein kann durch unschöne Einflüsse beschädigt werden.
In sinnvollen Abständen nachsehen, anschließen, und zumindest teilweise 
auslesen und nutzen (und eventuell sogar konvertieren und auf ein neues 
andersartiges Medium noch früh genug umkopieren)  ist einfach ein muss.

: Bearbeitet durch User
von Edwin (jemand3rd)


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(prx) A. K. schrieb:
> Wenn das Datenformat nur von einem speziellen Programm gelesen werden
> kann, das nur auf einem nicht mehr vorhandenen Betriebssystem läuft oder
> dessen Lizenz/Zertifikat/Whatever abgelaufen ist, kannst du zwar stolz
> verkünden, dass du alle Daten deines Lebens noch im Schrank hast.

Solche Datentypen verwendet man einfach nicht, bzw. verzichtet auf 
Programme, die solche verlangen und erzeugen.
Zumindest im Heimumfeld und als privater "Normaluser" der sein Kram 
nicht durch Kunden oder Steuerzahler finanziert kann man das auch 
durchziehen.

Im entsprechenden Umfeld muss man leider halt nicht nur die Datensätze 
archivieren, sondern alle x- Jahre halt früh genug auf andere Programme, 
Betriebssysteme, Formate umsteigen, welche die gleiche Funktionalität 
(z.B. Datenbank, Logistikkram, Video und Filmbearbeitung,...) umsteigen 
und die bestehenden Datensätze früh genug konvertieren oder wenn es gar 
nicht anders geht, halt neu generieren (Neu eintippen, Digitalisieren, 
neue Fotos und Filme erstellen, oder Verluste einfach hinnehmen - nichts 
ist ewig und ein Neuanfang ist oft eine Chance zum besseren - nicht nur 
im Privaten!
Das ein Neuanfang meist sehr  teuer ist und auch immer einzelne 
Verlierer mit sich bringt ist allerdings Tatsach..)

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Edwin schrieb:
> Genau und da Magnetbänder zur Datensicherung ganz allgemein (also auch
> in Form von Video- und Audiobänder) immer seltener werden, bzw. schon
> länger in sehr vielen Bereichen obsolet sind, wird in Entwicklung und
> Qualitätssicherung kaum noch was gemacht.
> (...)
> Magnetbänder sind halt schon länger "out" daran ändert auch eine Nische
> mit Zahlungswilligen Publikum nichts.
> Spätestens wenn zahlungskräftige Behörden, Militärs und Konzerne
> endgültig auf Bandlaufwerke verzichten (dürfen) werden Magnetbänder
> endgültig aussterben

[ ] Du kennst LTO und weißt, wo es angewendet wird.

von Wolf17 (wolf17)


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Matthias S. schrieb:
> Ich fände für sowas ja diese
> c't-Lösung immer interessant, mag halt blöderweise nicht wenn man ein
> Linux-Subsystem mit drauf hat, also ist's dann doch immer Clonezilla.

Ich verwende dieses WIMage für WIN10, weil man währenddessen 
weiterarbeiten kann. Leider geht es nicht bei benutztem Cloudspeicher 
oder Linux und es braucht Stunden im Vergleich zu einer halben Stunde 
bei Clonezilla.
Dafür kann man damit problemlos bei geänderter Plattengröße 
zurückspielen und es spart Platz auf der Backupplatte, weil jede weitere 
Komplettsicherung nur wenig wächst.

: Bearbeitet durch User
von Matz (Gast)


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Re D. schrieb:
> Man kann sich auch ein Loch und Knie bohren und warme Milch rein gießen.

und 'n Gummibaum reinpflanzen (oder Stacheldraht drum wickeln ;)

Rudi K. schrieb:
> Menge Geschwurbel und off topic

Beitrag "Sammlung Modifikationen µC-Website"

Ballast weg und plötzlich eine Übersicht.

von Gerhard H. (ghf)


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Norbert schrieb:

> Dann waren da die berühmt/berüchtigten Deathstars.

Davon hatte ich auch mindestens 2.
Beide recht schnell kaputt.
Mir ist aber aufgefallen, dass die in kaltem Zustand
noch funktioniert haben. Also rein in den Tiefkühlschrank,
gefrostet, lief für knapp 10 Minuten unter Interactive Unix
auf dem AT. Es hat ~ 10 Touren gebraucht bis alles gerettet
war. Für die andere Platte hab' ich SCSI in den Tiefkühl-
schrank gelegt. Das ging mit weniger Hektik.

Von Streamer-tapes habe ich nie was runterbekommen wenn
ich was gebraucht habe. Das ist auch kein Wunder, wenn
der Weichmacher aus dem Platik diffundiert und der
Magnetrost abblättert wenn der Vollkontakt-Kopf und diverse
Umlenkrollen darauf herumschaben.
Da brauche ich nur an meine Tonbänder und -Kassetten denken.

Später hatte ich Kopien auf 230MB magnetoptischen Platten.
Die liegen noch im Keller, zusammen mit einem Laufwerk und
einem Adaptec 2940 controller. Ob man heute noch einen PC
für den 2940 hinbekommen könnte, wenn's eilt? Das ist aber
mittlerweile alles auf Festplatten, mit einer Kopie bei
einem Freund in Berlin und einer in Süddeutschland.

Gerhard H.  (ghf, DK4XP)

von Matz (Gast)


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Rbx schrieb:
> viel geangelt aber soviel Fisch hatten wir nicht gegessen und viele
> Fische sollten auch gar nicht so lange in der Tiefkühltruhe liegen
> hatten die dann aber doch jahrelang gemacht. Technisch gesehen also
> Platz- und Energieverschwendung. Wir hätten öfter auch Fisch essen
> können, war aber auch kein Plan dafür da.

Glaskugel: 3-4 Vereine + Ausrüstung + Strom ca. 300-400 DM/kg Fisch ;)

von Harald K. (kirnbichler)


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Gerhard H. schrieb:
> Später hatte ich Kopien auf 230MB magnetoptischen Platten.
> Die liegen noch im Keller, zusammen mit einem Laufwerk und
> einem Adaptec 2940 controller. Ob man heute noch einen PC
> für den 2940 hinbekommen könnte, wenn's eilt?

Den 2940 könnte man durch einen neueren SCSI-Controller ersetzen; auf 
dem Gebrauchtmarkt lassen sich PCIe-SCSI-Controller von LSI auftreiben, 
die auch in aktuellen PCs noch verwendbar sind, vorausgesetzt, ein Slot 
mit vier PCIe-Lanes ist verfügbar. Stichwort "Ultra320". Man braucht 
allerdings noch eine Adapterlösung vom 68poligen SCSI-Bus auf den 
50poligen des MO-Laufwerks.

Wer zum richtigen Zeitpunkt (also vor etwa 25 Jahren) zugeschlagen hat, 
kann auch einen USB-SCSI-Adapter haben ... da gabs sowas mal 'ne Zeit 
lang.

Es gab diese Laufwerke übrigens auch mal direkt als USB-Laufwerk, die 
haben den Vorteil, auch heute einfach noch so zu funktionieren.
Aber den Nachteil, nur etwas mehr als 200 MByte Speicherkapazität zu 
haben, den behalten sie.
(Tatsächlich gab es 3.5"-MO-Laufwerke mit bis zu 2.3 GByte Kapazität, 
dazwischen gab es noch welche mit 640 MB und 1.3 GByte)

Gerhard H. schrieb:
> Von Streamer-tapes habe ich nie was runterbekommen wenn
> ich was gebraucht habe. Das ist auch kein Wunder, wenn
> der Weichmacher aus dem Platik diffundiert und der
> Magnetrost abblättert wenn der Vollkontakt-Kopf und diverse
> Umlenkrollen darauf herumschaben.

Es gab früher viele untaugliche Versuche, aber Du scheinst nie was 
besseres gesehen zu haben als frühe "Floppy-Streamer", oder 
extrapolierst von schlechten Erfahrungen mit Audiobändern.

von Frank O. (frank_o)


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Harald K. schrieb:
> Wer zum richtigen Zeitpunkt (also vor etwa 25 Jahren) zugeschlagen hat,
> kann auch einen USB-SCSI-Adapter haben ... da gabs sowas mal 'ne Zeit
> lang.

Mein Gott wie die Zeit doch rennt.
Damals waren die Streamer das Mittel der Wahl im professionellen Umfeld.
So ein SCSI-Controller, mal eben um die 1000 DM.

von (prx) A. K. (prx)


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Harald K. schrieb:
> Es gab früher viele untaugliche Versuche, aber Du scheinst nie was
> besseres gesehen zu haben als frühe "Floppy-Streamer", oder
> extrapolierst von schlechten Erfahrungen mit Audiobändern.

In der Guten Alten Zeit, in der Raucher noch nicht durchweg nach 
draussen gezwungen wurden, hatten manche Workstations einen eingebauten 
Streamer für Backup. Der Luftdurchzug der Workstation sorgte dann dafür, 
dass das Innenleben der Workstations nach einiger Zeit geteerter als 
eine Raucherlunge war. Etwas im Vorteil waren die QIC-Streamer mit 
vollständig abschliessender Klappe.

: Bearbeitet durch User
von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Vanye R. schrieb:

> Seufz. Was habt ihr immer mit euren Backup. Dafuer hab ich ein
> NAS mit Raid5. Ich will aber Daten WEGLEGEN! Also archivieren.

Was hindert dich daran, die Platte mit dem Backup zu clonen und den Clon 
in den Tresor/Bankschließfach/Whatever zu legen? Also dahin, wo du 
hoffentlich auch deine verschissenen LTO-Bänder ablegst?

von Claus H. (hottab) Benutzerseite


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Wenn ich ca. 40 Jahre zurückblicke, gab es viele Sicherungsmedien. Für 
mich zählten im Wesentlichen der Kassettenspeicher, die Datasette, der 
SRAM, der EPROM, die Disk 5,25" während der 8-Bit-Zeit. Am PC wurden 
danach Disk 3,5", ZIP-Disk, CD- und DVD-RAM genutzt.

Norbert schrieb so ähnlich.

Jetzt, bzw. seit etwa 10 Jahren nehmen wir nur noch Festplatten (zum 
weglegen), einmal im Jahr wird mit "dd" die interne Festplatte oder SSD 
komplett gesichert.

Die wichtigste Hilfe zum Wiederfinden ist die Katalogisierung und 
Kategorisierung. Eine separate E-Mail-Sicherung sollte nicht vergessen 
werden.

Die Arbeitsdaten werden über die Cloud mit FreeFileSync auf mehreren PCs 
an verschiedenen Orten gesichert.

von Frank O. (frank_o)


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Vor einigen Jahren habe ich einen Bericht gesehen oder gehört, das weiß 
ich nicht mehr so genau.
Da wurde genau dieses Thema behandelt. Es droht, dass uns ganz viel 
Wissen verloren geht, wegen der ständig wechselnden Speichermedien. Das 
sollte sich nach diesem Bericht zu einem echten Problem auswachsen. Es 
waren wohl auch schon Fachleute damit befasst. Offensichtlich nicht 
genug. Denn die Medien wechseln doch immer schneller.
Irgendwann vor einiger Zeit, da wollte ich eine CD hören. Ein Original. 
Die hatte dann Löcher. War vielleicht 35 Jahre alt.
Wo man doch sagte, dass die quasi ewig halten. Diese silberne Schicht 
hatte überall Löcher. Vielleicht "CD-Motten"? ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Frank O. schrieb:
> Vielleicht "CD-Motten"? ;-)

Falsch gelagert. Das war der saure Regen.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


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Frank O. schrieb:
> Es
> waren wohl auch schon Fachleute damit befasst.

<Loriot>Anch was!</Loriot>

Oliver

von (prx) A. K. (prx)


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Frank O. schrieb:
> Es droht, dass uns ganz viel Wissen verloren geht

Yep. Die zukünftigen Archäologen werden es das dunkle Zeitalter nennen, 
weil man daraus keine verwertbaren Aufzeichnungen mehr findet.

von Norbert (der_norbert)


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Frank O. schrieb:
> Vor einigen Jahren habe ich einen Bericht gesehen oder gehört, das weiß
> ich nicht mehr so genau.
> Da wurde genau dieses Thema behandelt. Es droht, dass uns ganz viel
> Wissen verloren geht, wegen der ständig wechselnden Speichermedien. Das
> sollte sich nach diesem Bericht zu einem echten Problem auswachsen. Es
> waren wohl auch schon Fachleute damit befasst. Offensichtlich nicht
> genug. Denn die Medien wechseln doch immer schneller.

Im Grunde genommen existieren zwei Strömungen. Die eine (nennen wir sie 
mal die technik-affine Strömung) möchte Dinge gut und richtig machen. 
Entwickeln bis etwas fertig und gut ist. Bevorzugt sogar sehr gut. Und 
stabil. Und nutzbar.

Dann gibt es die Marketing-Management-Gewinn-optimierte Orientierung.
Die hat schon seit Jahrzehnten die Oberhand. Das macht sie indem immer 
neue Ideen rausgehauen und mehr oder weniger beherzt umgesetzt werden. 
Diese Beherztheit nimmt schon nach kurzer Zeit recht radikal 
exponentiell ab. Dann wird die nächste Sau durch's Dorf getrieben. 
›Fertig entwickeln‹ (selbst halb-fertig entwickeln) ist für diese Gruppe 
ein eher theoretisches Konstrukt und unter allen Umständen zu vermeiden.

Die Kunden machen das übrigens auch gerne mit. Immer neuer, immer 
schneller, immer weniger nachhaltig (und das in gleich mehreren 
Lesearten). Ob's ernsthaft gebraucht wird, ob's notwendig ist, wen 
interessiert denn so etwas Lapidares?

Wieder zurück auf die Hersteller-Seite: Warum soll man etwas gut machen 
wenn man es ein halbes Jahr später durch etwas Neues ersetzen kann und 
auch noch Geld dafür bekommt?

Die erzeugte Qualität basiert auf der gesetzlich vorgeschriebenen 
Gewährleistungsdauer. Die Müllberge auch!

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Frank O. schrieb:

> Da wurde genau dieses Thema behandelt. Es droht, dass uns ganz viel
> Wissen verloren geht, wegen der ständig wechselnden Speichermedien. Das
> sollte sich nach diesem Bericht zu einem echten Problem auswachsen.

Das ist so, ja. Und um das zu erkennen, muss man nichtmal Fachmann sein. 
"Fachmann" ist man nur, wenn man in der Lage ist, sich für diese 
naheliegenden Betrachtungen auch noch fürstlich bezahlen zu lassen...

> Irgendwann vor einiger Zeit, da wollte ich eine CD hören. Ein Original.
> Die hatte dann Löcher. War vielleicht 35 Jahre alt.
> Wo man doch sagte, dass die quasi ewig halten. Diese silberne Schicht
> hatte überall Löcher.

Eine "gepresste" CD hält schon bei normalen Wohnraumbedingungen recht 
lange (noch sehr viel länger sicherlich bei optimierter Klimatisierung).

Ich habe hier z.B. noch etliche CDs aus den 80ern des letzten 
Jahrhunderts. Die lagen seit ca. 2000 einfach nur in einer Schublade 
(weil der Inhalt längst auf eine Festplatte gewandert ist).
Keine "Löcher" in der Alu-Schicht zu erkennen. Und ja: sie sind auch 
tatsächlich problemlos lesbar.

Woher hast du diese "Löcher"?

von Gustl B. (-gb-)


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Bei mir jetzt seit ca. 2015:

NAS mit ein paar Platten und ZFS das monatlich einen scrub macht. 
Ebenfalls monatlich gehen die Daten als Kopie auf eine Festplatte die 
sonst stromlos in einem anderen Gebäude/Gartenhaus liegt.

Kosten:
Einmalig das NAS + Platten, dauerhaft Strom (< 40 W) und monatlich 
jeweils etwas Zeit.

Vorteile:
- Platten mit SATA wird es wohl noch lange geben in weiter steigenden 
Größen.
- Bei ZFS kann man den bestehenden Pool im Betrieb mit größeren Platten 
vergrößern.
- Checksummen über Blöcke, scrub um Defekte zu erkennen und Blöcke neu 
zu schreiben gegen Bitrot.

Ein Problem das mich noch nicht betrifft sehe ich bei Leuten die schon 
länger Computer verwenden:
Dateiformate werden teilweise irgendwann nicht mehr unterstützt. Das 
fällt einem erstmal nicht auf bei den Daten die man aktuell verwendet 
oder erst kürzlich weggesichert hat. Aber wenn man mal zurück gucken 
will, in das was man vor 30 Jahren gespeichert hat, dann kann das 
erschreckend sein.
Konkret z. B. Dokumente die mit MS Works erstellt wurden. Und das war 
mal weit verbreitet. Oder mit exotischen Programmen die es jetzt so 
nicht mehr gibt wie Protel.
Eine Lösung wäre einen alten Rechner aufzuheben oder die alte Software.

von (prx) A. K. (prx)


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Norbert schrieb:
> Entwickeln bis etwas fertig und gut ist.

Bevor ein guter Entwickler eines hochkomplexen Produkts dieses als 
fertig bezeichnet, ist die Firma pleite. Die werden nie fertig und gut, 
aber irgendwann muss es auf den Markt, damit der Lohn des Entwicklers 
wieder rein kommt.

Die hohe Kunst besteht darin, den richtigen Zeitpunkt zu finden.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Gustl B. schrieb:
> Dateiformate werden teilweise irgendwann nicht mehr unterstützt.
> Das kann das erschreckend sein.

Yepp. Auf das Problem bin ich mal gestoßen. Seit dem bevorzuge ich 
Text-Basierte Formate. OpenDocument geht in die richtige Richtung, das 
kann man notfalls in einem Plain-Text Editor lesen (nachdem man es mit 
ZIP dekomprimiert hat).

: Bearbeitet durch User
von Gustl B. (-gb-)


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(prx) A. K. schrieb:
> Bevor ein guter Entwickler eines hochkomplexen Produkts dieses als
> fertig bezeichnet, ist die Firma pleite. Die werden nie fertig und gut,

Das stimmt schlicht nicht.
Ja, das kann passieren, aber dann hat man entweder
- das Produkt zu komplex gemacht
- zu wenige/schlechte Leute drangesetzt
- das Budget deutlich unterschätzt
- die benötigte Zeit unterschätzt.

Gegenbeispiel sind genügend Produkte die auf den Markt kommen und fertig 
sind. Nach deiner Behauptung gäbe es sonst nämlich keine guten fertigen 
Produkte. Die gibt es. Und früher™ gab es auch keine Updates nach dem 
Kauf. Ein Nokia 3210 wer fertig, hat funktioniert und hat das was es 
konnte sehr gut erledigt. Für die Zeit war es auch sehr komplex.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Gustl B. schrieb:
> Ein Nokia 3210 wer fertig, hat funktioniert

Ein Nokia 3210 ist aber auch aus einer Ära, wo Qualität noch 
selbstverständlich war. Heutzutage ist Qualität ein Glücksfall - auch 
bei teuren Marken.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Steve van de Grens schrieb:

> Yepp. Auf das Problem bin ich mal gestoßen. Seit dem bevorzuge ich
> Text-Basierte Formate.

Tja, ist nur blöd, dass Text für Binärdaten nur wenig geignet (und 
überaus ineffizent) ist.

Ja, man kann das in Text reinpressen, hilft aber letztlich auch nix. Man 
braucht dann trotzdem irgendwas, was aus wieder daraus heraus holt...

Was nützt es, irgendwelche Scheiße zwanghaft z.B. in XML oder JSON zu 
verpacken, wenn du keine Anwendung mehr hast, die den Kram auch wieder 
daraus sinnvoll extrahieren kann?

Die Beschränkung auf Text ist nur eine Scheinlösungen für Idioten, die 
die ganze Tragweite der Sache nicht verstehen.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Ob S. schrieb:
> Die Beschränkung auf Text ist nur eine Scheinlösungen für Idioten, die
> die ganze Tragweite der Sache nicht verstehen.

Natürlich bevorzuge ich Textdateien nur für Texte.

von Frank O. (frank_o)


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Ob S. schrieb:
> Woher hast du diese "Löcher"?
Das weiß ich nicht. Sie war mit den anderen CDs in einer Kiste. Die 
anderen CDs (ausnahmslos Kauf-CDs) waren alle in Ordnung. Wenigstens 
optisch, gespielt hatte ich nicht alle. Die CD, ich habe gerade 
nachgeschaut, muss von 88 gewesen sein.
Aber auch wenn es nur eine CD ist, wenn da die Sachen drauf gespeichert 
waren, die die Welt verändern könnten, nun, dann bleibt die Welt halt 
so.

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Frank O. schrieb:
> Irgendwann vor einiger Zeit, da wollte ich eine CD hören. Ein Original.
> Die hatte dann Löcher. War vielleicht 35 Jahre alt.

Ob S. schrieb:
> Woher hast du diese "Löcher"?

Meine gepressten CD's - also gekaufte Musik-CD's sind noch alle in 
Ordnung. Nur die beschreibbaren CD's lösen sich auf... Da gibt es 
offenbar unterschiedliche Qualitäten. Egal, CD ist als Sicherungsmedium 
bei mir längst obsolet.

Gustl B. schrieb:
> Platten mit SATA wird es wohl noch lange geben in weiter steigenden
> Größen.

Dass Du Dich mal nicht täuschst. Selbst NVMe ist bereits ein alter Hut.

Wolf17 schrieb:
> Ich verwende dieses WIMage für WIN10

Klingt gut, damit werde ich mich mal beschäftigen. Bei geänderten 
Plattengrößen ist es bei Clonezilla in der Tat etwas frickelig.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Mich hat erstaunt, daß gebrannte DVDs viel länger halten, als CDs. Und 
dass DVD+RW mindestens genau so lange halten, wie einmal beschreibbare.

von Lutz V. (lutz_vieweg)


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> Festplatten: Preiswert, aber gehen die wirklich noch nach x Jahren?

Ich habe kürzlich in meinem Keller eine Seagate ST51080A von 1996 
verstaubt im Regal gefunden, sagenhafte 1083 MB passten da drauf, und 
die waren noch komplett lesbar - was ich nur aus Spaß ausprobierte, 
anschliessend habe ich sie überschrieben und sie liegt jetzt in der 
Elektroschrott-Ausgangskiste.

Für privaten Gebrauch halte ich zwei Kopien wichtiger Daten auf 
Festplatten zweier unterschiedlicher Hersteller, an unterschiedlichen 
Orten gelagert. Alle paar Jahre nehme ich die dann mal aus dem Regal und 
kopiere den Inhalt auf andere Festplatten um.

von Lu (oszi45)


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Steve van de Grens schrieb:
> Mich hat erstaunt, daß gebrannte DVDs viel länger halten, als CDs. Und
> dass DVD+RW mindestens genau so lange halten, wie einmal beschreibbare.

Es gibt unterschiedliche Qualitäten. Kaufland-CDs waren nur selten 
brauchbar. Was nützt uns jedoch eine DVD mit 4GB lesbaren Daten, wenn es 
in 100 Jahren keine geeigneten Programme mehr gibt, um sie sinnvoll 
auszuwerten?  Da fällt mir z.B. F&A, Command2000, Accugraph usw. ein. 
Gelegentlich fehlt auch ein ansteckbarer Dongle dazu!

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Lu schrieb:
> Was nützt uns jedoch eine DVD mit 4GB lesbaren Daten, wenn es in 100
> Jahren keine geeigneten Programme mehr gibt, um sie sinnvoll
> auszuwerten?

Ich befürchte eher, dass es bald keine geeigneten Laufwerke mehr gibt. 
Und "nur" 4GB pro Medium ist auch nicht mehr der Hit.  Deswegen bin ich 
(wieder) bei Festplatten.

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Steve van de Grens schrieb:
> Deswegen bin ich (wieder) bei Festplatten.

Zumal Festplatten - in Relation zur Speicherkapazität - erschwinglich 
geworden sind und lange/oft wiederbeschrieben werden können.

von Gerald M. (gm_h)


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Gustl B. schrieb:
>
> Ein Problem das mich noch nicht betrifft sehe ich bei Leuten die schon
> länger Computer verwenden:
> Dateiformate werden teilweise irgendwann nicht mehr unterstützt. Das
> fällt einem erstmal nicht auf bei den Daten die man aktuell verwendet
> oder erst kürzlich weggesichert hat. Aber wenn man mal zurück gucken
> will, in das was man vor 30 Jahren gespeichert hat, dann kann das
> erschreckend sein.
> Konkret z. B. Dokumente die mit MS Works erstellt wurden. Und das war
> mal weit verbreitet. Oder mit exotischen Programmen die es jetzt so
> nicht mehr gibt wie Protel.
> Eine Lösung wäre einen alten Rechner aufzuheben oder die alte Software.

MS Works ist doch heute noch mit Windows 10/11 nutzbar.

Aber richtig, man sollte zum Lesen der archivierten Daten das Alt-System 
nicht produktiv genutzt aufheben und benutzbar halten, als etwa 
halbjährlich zur Überprüfung der Archive in Betrieb nehmen.

Lutz V. schrieb:
>> Festplatten: Preiswert, aber gehen die wirklich noch nach x
> Jahren?
>
> Ich habe kürzlich in meinem Keller eine Seagate ST51080A von 1996
> verstaubt im Regal gefunden, sagenhafte 1083 MB passten da drauf, und
> die waren noch komplett lesbar - was ich nur aus Spaß ausprobierte,
>

Hab privat noch eine uralte 200MByte IDE Disk von WD mit Daten/Dateien 
aus der Zeit, die auch heute noch mit einem USB/IDE-Adapter les- und 
schreibbar ist.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Gerald M. schrieb:
> Hab privat noch eine uralte 200MByte IDE Disk

Die würde ich auf eine neue HDD umkopieren.

von Gerald M. (gm_h)


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Längst gemacht, weil die Daten beim Austausch der Disk gegen eine 
größere mit umkopiert wurden usw. und wirklich wichtige Dateien auf 
einer relativ wenig benutzten Disk archiviert im Schrank liegen.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Die sog. "digitale Demenz" ist ein Problem ungeahnter Größenordnung.

Insbesondere bei Institutionen und Firmen, deren Haupttätigkeit auf der 
Nutzung von gespeicherten Daten beruht, wie Rentenversicherung, 
Krankenkassen, Deutsche Bücherei (Frankfurt/Leipzig) - bei denen gibt es 
ganze Abteilungen, die ausschließlich von morgens bis abends damit 
beschäftigt sind, den Datenbestand von gerade veralteten auf aktuelle 
Medien zu übertragen.

Auch wenn professionelle Datenspeicher (z.B. MOD oder WORM oder 
Kassetten-Magazine) nicht ganz so schnellen Zyklen unterliegen, wie 
reine Consumer-Produkte, ist es doch eine reine Sisyphos-Arbeit (ihr 
wisst schon, der mit dem Felsbrocken ...)

von Harald K. (kirnbichler)


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Diese Institutionen werden schon seit Jahren, wenn nicht fast schon 
Jahrzehnten mit Bandbibliotheken und LTO arbeiten - einfach, weils 
nichts zuverlässigeres mit noch größerer Speicherkapazität gibt.

Und ja, alle paar Jahre wird das durch jeweils neuere LTO-Technik mit 
größerer Kapazität ausgetauscht, wobei das bei den Bandbibliotheken nur 
die reinen Laufwerke und die Bänder betrifft, nicht aber die (teilweise 
sehr aufwendigen) Mechaniken zum Transportieren der Bänder selbst.

Das ist ein seit etlichen Jahren etablierter Vorgang.

Etwa alle drei bis vier Jahre gibt es eine Verdoppelung der Kapazität; 
fing man im Jahr 2000 mit 100 GByte pro Band an, ist man mittlerweile 
bei 18 TByte pro Band angekommen. Auch die Datenraten sind angestiegen, 
wenn auch nicht im gleichen Maß wie bei den Kapazitäten (20 MB/sec waren 
es bei LTO-1, 400 MByte/sec sind es bei LTO-9, alle Angaben ohne etwaige 
Kompression).

Seit LTO-3 gibt es auch "WORM"-Bänder, und seit LTO-5 gibt es mit LTFS 
ein standardisiertes, betriebssystemagnostisches Dateisystem.

Andere archivtaugliche Massenspeicher mit Kapazitäten in ähnlichen 
Dimensionen haben die Forschungslabore noch nicht verlassen - seit 
Jahrzehnten wird mal wieder von holographischen Speichermedien berichtet 
("Tesafilm"), aber ein markttaugliches Produkt ist daraus bislang nicht 
geworden.

Das letzte optische Speicherverfahren mit größerer Verbreitung war 
BluRay, aber das hat nur die Speicherkapazität der ersten 
LTO-Generation.

von Peter D. (peda)


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von Herbert Z. (herbertz)


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Peter D. schrieb:
> 
https://forschungsdaten.info/themen/speichern-und-rechnen/datenspeicherung-und-die-lebensdauer-von-datentraegern/

Ich habe Festplatten die sind 30 Jahre alt und lassen sich immer noch 
lesen.
persönliche Daten müssen nicht unbedingt länger halten als meine 
biologische theoretische Restlaufzeit.
Ich lese oft den gleichen Mist im gleichen Wortlaut auf verschiedenen 
Webseiten die einfach nur übernommen wurden.
Die 10 Jahre für eingelagerte Festplatten sind Mist!

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> persönliche Daten müssen nicht unbedingt länger halten als meine
> biologische theoretische Restlaufzeit.

Ganz so einfach ist das nicht. Ich hatte einen Professor der hat mal bei 
Sony im Bereich der Speichermedien gearbeitet. Der sagte die legen die 
Magnetbaender so aus das die ihre Daten 100Jahre halten koennen. Also 
groesse der Magnetpartikel mit Magnetisierung. Danach sind die also wohl 
auf jedenfall Geschichte.
Aber das heisst natuerlich nicht das ein Band auch 100Jahre haelt. Es 
gibt ja z.B bei Audiomaschinen das Problem das sich da nach 30Jahren die 
Magnetschicht vom Traegermaterial abgeloesst hat. Bei Festplatten gab es 
ebenfalls viele defekte wie ich oben schonmal sagte.

Aber der Punkt ist vermutlich das Baender auch bewusst fuer die 
Archivierung ausgelegt sind. Also mehr Redundanz. Ich glaube z.B die 
lesen sofort gegen was sie geschrieben haben und schreiben im Zweifel 
einen Sektor gleich nochmal und vermutlich wird man auch mehr Redundanz 
in der Kodierung haben. Bei Festplatten geht es ja darum moeglich viel 
Daten auf moeglichst wenig Platz zu quetschen. Man schaue nur aktuelle 
Platten welche mit aktuellen Daten die letzte Spur halb ueberschreiben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Shingled_Magnetic_Recording
Lange Speicherdauer ist da also kein Entwicklungsziel. Entwicklungsziel 
ist das so billig wie moeglich, aber es sollen sich noch nicht 
reihenweise Kunden beschweren. Mir waere das zu wenig.
Und dann gibt es noch den menschlichen Faktor. Ich hab frueher auf DDS 
meine Daten gesichert. Nach jeweils 10 Nutzungen hab ich ein Band 
ausgemustert und nur noch fuer Musik genutzt. Ich hatte in 10-15 Jahren 
zwei defekte DDS-Laufwerke, habe aber nie ein Band/Daten verloren.
Wuerdest du das auch mit einer Festplatte machen? Noe, die wird genutzt 
bis sie nicht mehr geht.

Vanye

von Michael B. (alter_mann)


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Herbert Z. schrieb:
> persönliche Daten müssen nicht unbedingt länger halten als meine
> biologische theoretische Restlaufzeit.

Genau das. Im Thread geht es um persönliche Daten. Ich nehme mich da 
nicht aus, der Mensch überbewertet die eigene Wichtigkeit. Spätestens 
die Erben werden dann wenig Interesse an dem Kram zeigen.
Wenn der TO oder andere sich natürlich die Bedeutung eines Pharao 
zumessen: Die Pharaonen haben in Stein meißeln lassen, das ist nach 
Jahrtausenden noch lesbar.

von (prx) A. K. (prx)


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Frank E. schrieb:
> Abteilungen, die ausschließlich von morgens bis abends damit
> beschäftigt sind, den Datenbestand von gerade veralteten auf aktuelle
> Medien zu übertragen.

Wie muss ich mir das vorstellen? Tragen sie die Bits mit Eimerketten von 
Hand rüber? :)

Innerhalb von verwalteten Tape-Libraries geschieht Transport von alten 
auf neue Medien mühelos automatisch.

von Rbx (rcx)


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Michael B. schrieb:
> Die Pharaonen haben in Stein meißeln lassen, das ist nach
> Jahrtausenden noch lesbar.

Es gibt ja auch noch diese Schallplatte im Voyager. Ist etwas jünger, 
aber auch gar nicht schlecht gemacht.

von Matthias S. (da_user)


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Vanye R. schrieb:
> Seufz. Was habt ihr immer mit euren Backup. Dafuer hab ich ein
> NAS mit Raid5. Ich will aber Daten WEGLEGEN! Also archivieren.

RAID5 verbessert die Verfügbarkeit => läuft trotz HDD-Ausfall weiter und 
liefert Daten.
RAID5 ist KEIN BackUp.

Warum?
Alles was im RAID geändert wird, wir damit automatisch auch im "BackUp" 
geändert - ohne Versionierung.
Wenn dein Programm während dem Speichern abstürzt und Datensalat 
zurücklässt, hast du diesen auch in deinem "BackUp".
Fängst du dir einen Cryptotrojaner ein, verschlüsselt dein RAID5 dein 
"BackUp" gleich mit.

RAID5 hilft bei Hardwareausfall. Nicht weniger, aber eben auch nicht 
mehr.

von Bauform B. (bauformb)


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Gustl B. schrieb:
> früher™ gab es auch keine Updates nach dem
> Kauf. Ein Nokia 3210 wer fertig, hat funktioniert und hat das was es
> konnte sehr gut erledigt. Für die Zeit war es auch sehr komplex.

Steve van de Grens schrieb:
> Ein Nokia 3210 ist aber auch aus einer Ära, wo Qualität noch
> selbstverständlich war.

Rbx schrieb:
> Es gibt ja auch noch diese Schallplatte im Voyager. Ist etwas jünger,
> aber auch gar nicht schlecht gemacht.

Bei dem Fahrzeug hat man vor 3 Tagen noch ein Update gemacht -- nach 46 
Jahren. Der völlige Wahnsinn, das Wunderwerk der Technik schlechthin...

https://blogs.nasa.gov/voyager/2024/04/22/nasas-voyager-1-resumes-sending-engineering-updates-to-earth/

von Norbert (der_norbert)


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Bauform B. schrieb:
> Bei dem Fahrzeug hat man vor 3 Tagen noch ein Update gemacht -- nach 46
> Jahren. Der völlige Wahnsinn, das Wunderwerk der Technik schlechthin...

Ja, das ist es.
Zum Glück hat das Ding aber auch nicht zurück gesendet:

»Bitte Voyager nicht ausschalten während das Update läuft!«

Oder so ähnlich…

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> RAID5 hilft bei Hardwareausfall. Nicht weniger, aber eben auch nicht
> mehr.

Vor dem Hintergrund dieser Diskussion, hast du wirklich den Eindruck
das du mir das erklaeren musst? ICh meine ich bin doch offensichtlich
auf der Suche nach etwas zusaetzlichem? Oder hat noch nicht jeder
alles gesagt?

Vanye

von Gerhard H. (hauptmann)


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Vanye R. schrieb:
> hast du wirklich den Eindruck
> das du mir das erklaeren musst

Was hast Du Dir mit diesem Thread-Thema überhaupt für Hoffnungen 
gemacht?
Daß letztlich nur Mehrfach-Kopien auf Festplatten und in der Cloud als 
Lösung für Otto Normalo infrage kommen ist doch klar wie Kloßbrühe...

Vanye R. schrieb:
> SSDs
> Eindeutig nicht machbar wegen Alzheimer.

Eindeutig?? Gibts dafür irgendeinen praktischen Beleg hier? Ich meine, 
nur wenn das Phänomen öfter beobachtet würde könnte man es auch ernst 
nehmen.
Daß Flash-Medien zuweilen lange stromlos rumliegen steht doch außer 
Frage.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (da_user)


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Vanye R. schrieb:
> Vor dem Hintergrund dieser Diskussion, hast du wirklich den Eindruck
> das du mir das erklaeren musst?

Da DU RAID5 als Backup bezeichnet hast: Ja.
Da dies auch genügend andere lesen: nochmals ja.

Ansonsten schließe ich mich diesem hier an:
Gerhard H. schrieb:
> Daß letztlich nur Mehrfach-Kopien auf Festplatten und in der Cloud als
> Lösung für Otto Normalo infrage kommen ist doch klar wie Kloßbrühe...

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Was hast Du Dir mit diesem Thread-Thema überhaupt für Hoffnungen
> gemacht?

Es haette ja sein koennen das es mittlerweile modernere Loesungen gibt
die auch fuer Privat erschwinglich werden. So hab ich frueher z.B mal
5 1/4" MODs mit 2.6GB benutzt, die aber heute wegen der Speichergroesse
natuerlich inakzeptavel sind. Oder spaeter dann Bluray.
Oder halt SSDs die darauf optimiert sind eine lange Laderdauer 
auszuhalten.
Sowas wuerde ich als sinnvolle Technologie ansehen. Siehe mein 
Ausgangspost.

> Eindeutig?? Gibts dafür irgendeinen praktischen Beleg hier?

Nun, zum einen ist es stand der Technik das die Teile nicht ewig halten 
wenn sie ungenutzt sind. Kannst du an beliebig vielen Stellen nachlesen.
Zum anderen hab ich auf der Embedded mit einem Vertreter von der 
SD-Karten Organisation geredet und ihn genau danach gefragt und er hat 
mir dringendst abgeraten.
Wuenschenswert waere eine akkubetriebene Kiste die sich einmal im Monat 
einschaltet, die Karten oder SSDs betuedelt damit die sich refreshen,
auf Problemen hinweist bevor sie akut werden und die man dann einmal
im Jahr auflaedt. Scheint es aber nicht zu geben.

Letztlich ist es ein Problem der Zielsetzung. Festplatten/SSD sind 
darauf hin entwickelt moeglichst preiswert eine moeglichst grosse 
Kapazitaet zu bieten.
Streamer sind daraufhin entwickelt sicher und langfristig zu 
funktionieren, der Preis ist da nicht Entwicklungsziel. Was wohl den 
Nachteil hat das man sich sowas privat nur gebraucht leisten will. :)
Das Problem ist halt das man als Privatmensch diese Profiloesungen nicht
so im "Sichtbereich" hat. Daher die Nachfrage. Hier hat ja sogar zweimal
jemand geschrieben das Streamer fuer Privatleute zu kompliziert waeren. 
[palmface]. Wer fuer tar zu bloed ist der hat sowieso nichts wichtiges 
zu sichern.

Und immerhin hat man mich hier darauf aufmerksam gemacht das die 
Streamer ein relativ schnelles Netzwerk brauchen. Die Problematik kenne 
ich zwar aus den 90ern als ich noch 6525Wangtek und spaeter DDS genutzt 
habe, aber man verliert das doch etwas aus dem Blick und unterschaetzt 
die Groessenordnung. Dafuer also nochmal ausdruecklich meinen Dank!

Vanye

von (prx) A. K. (prx)


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Vanye R. schrieb:
> Wer fuer tar zu bloed ist der hat sowieso nichts wichtiges
> zu sichern.

Arroganz gehört wohl zum Business. :)

> Streamer ein relativ schnelles Netzwerk brauchen

Und Disks, die den Datenstrom füttern können. Sollten dabei HDDs als zu 
archivierende Datenquelle im Spiel sein, kann das durchaus interessant 
werden.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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Noch was...

Ich finde es immer lustig wenn hier Leute auflaufen die das grosse 
Jammern anfangen wenn in einem 20Jahre alten Geraet irgendwas kaputt 
geht, ein Elko auslaeuft, Gummiriemen dahinscheiden usw.
Andererseits es aber als aussergewoehnlich angesehen wird wenn man nach 
einem Speichermedium sucht das es aushaelt 20Jahre in der Ecke zu liegen 
und dann noch zu funktionieren. Wieso dieses zweierlei Mass? Es war doch 
frueher auch mal selbstverstaendlich das selbstgebrannte CD 20Jahre 
halten und sie haben das bei mir auch bewiesen. (wenn man kein Schund 
gekauft hat)
BTW: Meine erste selbstgebrannte CD auf einem goldenen 
Philipsrohling(15DM) unter DOS ist heute noch lesbar. .-)

Ich hab halt nur aehnliche Erwartungen an ein modernes Medium mit 
zeitgerechter Speichergroesse. Sonst muesste ich ja jammern das frueher 
alles besser war. :-D

Vane

von Oliver S. (oliverso)


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Vanye R. schrieb:
> BTW: Meine erste selbstgebrannte CD auf einem goldenen
> Philipsrohling(15DM) unter DOS ist heute noch lesbar. .-)

Du kennst das Thema "statistische Signifikanz"?

Vanye R. schrieb:
> Bluray

Ich habe jetzt mal einen Satz Sicherungskopien meiner Fotos auf Bluray 
BD-R gepackt. Die versprechen "projected lifetime of several hundred 
years".

Ich werde berichten ;)

Die Fotos liegen ansonsten auf Festplatte, und auf selbstgebrannten 
DVDs. Von letzteren hatte eine nach 15 Jahren eine nicht lesbare Datei.

Oliver

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Vanye R. schrieb:
> BTW: Meine erste selbstgebrannte CD auf einem goldenen
> Philipsrohling(15DM) unter DOS ist heute noch lesbar. .-)

wenn Du das mit damaligen Brenngeschwindigkeiten auch machst,
sollte das durchaus auch heute noch so lange halten.
WENN der Rohling kein Schrott ist, das muss man natürlich auch erstmal 
herausfinden.

von (prx) A. K. (prx)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> WENN der Rohling kein Schrott ist, das muss man natürlich auch erstmal
> herausfinden.

Nach mehreren Jahrhunderten weiss man es. :)

von Gerhard H. (hauptmann)


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Vanye R. schrieb:
> Kannst du an beliebig vielen Stellen nachlesen

Die alle voneinander abkupfern?
Theoretische Abhandlungen und Mutmaßungen interessieren mich da weniger 
solange sich nicht irgendwo Leute melden die das ganz praktisch 
bestätigen können.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Ich würde Ontrack in solchen Fragen als eher gut informiert einschätzen. 
Etwaige Probleme mit Datenhaltung sind immerhin direkt deren Job:
https://www.ontrack.com/de-de/blog/hdd-versus-ssd-was-haelt-laenger

: Bearbeitet durch User
von Gerhard H. (hauptmann)


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(prx) A. K. schrieb:
> einschätzen

Der Theoretiker schätzt die Wahrheit.
Der Praktiker kennt sie.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Gerhard H. schrieb:
> Der Theoretiker schätzt die Wahrheit.
> Der Praktiker kennt sie.

Und der Troll kennt eine alternative Wahrheit.

von Lu (oszi45)


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Bei Euren Betrachtungen sollt man immer daran denken, dass eine 
angesteckte Festplatte in den meisten Fällen keine wirksame 
Schreibsperre hat. Somit kann das schönste und einzige Backup auch ganz 
schnell durch einen Virus oder Irrtum fehlerhaft werden. Meine 
virusfreudigen Schulungsrechner habe ich deswegen immer nur von einem 
schreibgeschützen Serverlaufwerk mit einem Image betankt.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Lu schrieb:
> dass eine angesteckte Festplatte in den meisten Fällen
> keine wirksame Schreibsperre hat

Ein entsprechender Schalter am Festplattengehäuse (USB Adapter) wäre 
nicht schlecht.

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Etwaige Probleme mit Datenhaltung sind immerhin direkt deren Job:
> https://www.ontrack.com/de-de/blog/hdd-versus-ssd-was-haelt-laenger

Zitat:

   Der 'Triple-Level Cell "(TLC) Speicher zum Beispiel kann Daten
   tatsächlich viel schneller verlieren – sogar nach nur einigen
   Monaten.


Hauptproblem, aber wie ich schon sagte. Langfristiger Datenerhalt war 
bei diesen Speichermedien kein primaeres Entwicklungsziel. Man kann sich 
jetzt streiten ob es Monate oder Jahre und unter welchen Bedinungen 
sind. Aber klar ist, Vertrauen ist nicht moeglich.

Okay, TLC ist also kacke. Was kostet dann SLC in 2TB? (google di google) 
Scheint es wohl nur auf "anfrage" zu geben. Da reisst dann der 
Vetriebmitarbeiter zum Mittagessen an. :-)
Aber 512GB kann man kaufen:
https://www.onlogic.com/de-de/dgs25-c12d81bw1qc/

Tja, und das erklaert dann wohl warum es noch Streamer gibt und warum 
manche Leute Unsicherheit bei der Archivierung gerne ignorieren. .-)

Vanye

von K. F. (Firma: Dipl.-Ing.*in) (ntguser)


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Vanye R. schrieb:
> Ich hab den vortragenden mal gefragt wie lange ich eine jetzt neu
> gekaufte Karte in meinem Buecherregal liegen lassen koennte. :)

6 Wochen! Danach waren die ersten Urlaubsbilder nicht mehr lesbar. Die 
hoch speicherdichten Karten sollte man sofort auslesen und speichern. 
Bitte nicht fragen, wo.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> 6 Wochen! Danach waren die ersten Urlaubsbilder nicht mehr lesbar.

Echt? Von welchem Hersteller war die Karte? Weil das finde ich ja extrem 
schlecht. Denn bei einem Jpeg muss man ja ein defektes Bit noch nichtmal 
merken. Dann hat der Baum halt ein Pixel mit der falschen Farbe am 
Blatt.


Interessant waere mal ein Test wo ein Mikrcontroller sich einmal im 
Monat einschalte, alle Sektoren einmal liesst und dabei eine Pruefsumme 
bildet und sich meldet wenn da was nicht stimmt. Da die Sektoren dabei 
alle einmal gelesen werden hat die Karte so eine Chance Probleme zu 
erkennen und im Hintergrund zu beheben.

Dann kauft man zwei identische Karten, fuellt die Beide, eine kommt an 
den Controller und eine in den Schrank.

Das Problem dabei, muesste ja auch ab und an mal die Karte im Schrank 
lesen um zu sehen ob die auch schon defekte hat. Macht man das zu frueh 
bekommt sie so auch eine Chance ihre Lebensdauer zu verlaengern.

HM...Ideen?

Vanye

von K. F. (Firma: Dipl.-Ing.*in) (ntguser)


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Vanye R. schrieb:
> Denn bei einem Jpeg muss man ja ein defektes Bit
Wenn ein Bit in einem JPEG file kippt, ist wahrscheinlich sehr viel mehr 
kaputt, als nur ein einzige Pixel. Wahrscheinlich der komplette JPEG 
Block.

Vanye R. schrieb:
> Dann kauft man zwei identische Karten
Ich mache das mit Festplatten. Alle 6 Monate eine neue Platte und die 
Daten rüberziehen. Alle 3 Monate eine alte mit sehr alten Daten löschen 
und neu beschreiben. Haltedauer 5 Jahre. Alle Daten die älter sind als 6 
Monate gibt es damit mindestens 3x, alle die älter sind, als 1 J schon 
5x ....

von Gerhard H. (hauptmann)


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K. F. schrieb:
> 6 Wochen! Danach waren die ersten Urlaubsbilder nicht mehr lesbar.

Lächerlich.
Ob diese Aussage oder die Qualität der Karte- da bin ich mir nicht so 
sicher.

von Lu (oszi45)


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K. F. schrieb:
> 6 Wochen! Danach waren die ersten Urlaubsbilder nicht mehr lesbar.

Es gibt 2 Möglichkeiten:
1. Urlaub wiederholen od. gleich Backup?
2. Datenträger vor Benutzung ausreichend testen.
z.B. h2testw https://www.heise.de/download/product/h2testw-50539

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Lu schrieb:
> Es gibt 2 Möglichkeiten:
> 1. Urlaub wiederholen

Du bist echt fies!! Ich habe mich fast totgelacht. Ist nicht lustig. :)

von Lu (oszi45)


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Ein Kollege hat durch SD-Kartenfehler seine Hochzeitsbilder verloren. 
Wir haben ihm dann geraten, die Hochzeitsreise zu wiederholen. Er spart 
noch.

von Matthias S. (da_user)


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Lu schrieb:
> Ein Kollege hat durch SD-Kartenfehler seine Hochzeitsbilder verloren.

Unsere Fotografin hatte eine Kamera die hat parallel auf zwei SD-Karten 
geschrieben.
Ich habe leider nicht drangedacht zu fragen, ob das auch zwei 
Unterschiedliche sind.

Zum Archivmedium:
Gab es da nicht ne DVD-RAW oder so die als Archivmedium entwickelt 
wurde?

von Lu (oszi45)


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Matthias S. schrieb:
> die hat parallel auf zwei SD-Karten

Ganz toll. Bei Format oder Kameradiebstahl sind beide weg. Eine alte 
Bauernregel sagt: Lege nie alle Eier in einen Korb!

> Gab es da nicht ne DVD-RAW
Je exotischer ein Medium oder Datenformat ist, desto weniger 
Langzeit-Erfahrung und Lesegeräte hat man in 20 Jahren. NASA hat mit 
Mondbändern auch Erfahrung gesammelt! "Schuldbewusst gestand die 
US-Weltraumbehörde Nasa ein, dass auch eine drei Jahre dauernde Suche 
nach den Aufnahmen des Jahrhundertereignisses vom 20. Juli 1969 
erfolglos blieb. " Quelle: Zeit 
https://www.zeit.de/online/2009/30/mondlandung-aufnahmen-verschwunden

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Lu schrieb:
> Ganz toll. Bei Format oder Kameradiebstahl sind beide weg. Eine alte
> Bauernregel sagt: Lege nie alle Eier in einen Korb!

Also besser zwei unabhängig arbeitende Fotografen nutzen? Denn denen 
kann ja auch etwas geschehen, und dann sind die Bilder auch weg.

NB: Stellt man den Spruch konsequent in diesen Kontext, müsste man 
eigentlich auch redundant heiraten. :)

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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(prx) A. K. schrieb:
> Stellt man den Spruch konsequent in diesen Kontext, müsste man
> eigentlich auch redundant heiraten. :)

Der Koran empfiehlt bis zu vier Frauen. In Sachen Back-Up sind andere 
Kulturkreise uns lange voraus.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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(prx) A. K. schrieb:
> redundant heiraten.

haha der is' gut

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Gab es da nicht ne DVD-RAW oder so die als Archivmedium entwickelt
> wurde?

Es gibt sowohl bei DVD wie auch BLuray Medien die nicht auf organischen
Materialen sondern anorganische Materialien verwenden. So wie damals die 
allerersten CDs die ja auch anorganisch waren. Die sollen dann 1000Jahre 
halten.
https://de.wikipedia.org/wiki/M-DISC

Allerdings mit maximal 100GB sind die Medien natuerlich heute etwas aus 
der Zeit gefallen.

Vanye

von Oliver S. (oliverso)


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Vanye R. schrieb:
> Allerdings mit maximal 100GB sind die Medien natuerlich heute etwas aus
> der Zeit gefallen.

Was die schon gestellte Frage wieder aufwirft: Zumindest hier wird ja 
nach Archivierung für Privat gefragt. Wer braucht dafür mehrere TB?

Alle Folgen der Lindenstrasse in HD für die Ewigkeit aufheben?

Oliver

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Oliver S. schrieb:
> Alle Folgen der Lindenstrasse in HD für die Ewigkeit aufheben?

In Form persönlicher Lindenstrasse? ;) Es gab Zeiten, da hatten manche 
Leute einen Schrank voll Super8 Filme. Da konntest du deine Existenz von 
Geburt an Schritt für Schritt verfolgen.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Oliver S. schrieb:
> Zumindest hier wird ja nach Archivierung für Privat gefragt.
> Wer braucht dafür mehrere TB?

Es kommt auf das privat produzierte Datenmaterial an, was wohl wenig 
überraschen dürfte.
Wer etwas anspruchsvoller photographiert, sprengt die 100-GB-Grenze 
recht schnell (denn man hebt natürlich die Negative, d.h. die 
RAW-Dateien auf, und die sind bei aktuellen Kameras schon mal locker > 
50 MByte groß. Damit sind 100 GByte gerade mal 2000 Bilder).

Und dann gibt es noch all' die Leute, die Videos aufnehmen. Die wird man 
zum Archivieren auch nicht in einem maximalkomprimierten Format 
speichern wollen.

Und wer Musik im unkomprimierten CD-WAV-Format aufbewahrt (d.h. etwa 
1:30 pro GByte), der hat auch nur 67 Stunden aufgezeichnet, wenn er die 
100 GB voll hat.

Da Speicherplatz nichts kostet und auch praktisch unsichtbar ist, können 
wir alle ganz wunderbare Daten-Messis sein, und auch nicht 
selbstproduzierte Daten archivieren -- alte 
Betriebssysteminstallationen, irgendwelche Software, als 
"Sicherheitskopie" archivierte Filme aus der Glotze oder dem Streaming 
... da kommt schnell einiges zusammen.

Mein eigenes Photoarchiv mit 25 Jahren Digitalbildmaterial darin ist 
knapp 1 TB groß. Die ersten Jahre waren die Bilddateien natürlich winzig 
(meine erste Kamera nutzte SmartMedia-Karten ...), aber das hat sich im 
Laufe der Zeit geändert.

von (prx) A. K. (prx)


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Harald K. schrieb:
> Mein eigenes Photoarchiv mit 25 Jahren Digitalbildmaterial darin ist
> knapp 1 TB groß.

Modern heisst das Müllreduktion, zudem erspart es deinen Erben viel 
Arbeit. 2 Stück 2,5" Disks an Stelle eines Schranks von Alben, Dias, 
Filmen. :)

: Bearbeitet durch User
von Thomas W. (dbstw)


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Harald K. schrieb:
> Oliver S. schrieb:
>> Zumindest hier wird ja nach Archivierung für Privat gefragt.
>> Wer braucht dafür mehrere TB?
>
> Es kommt auf das privat produzierte Datenmaterial an, was wohl wenig
> überraschen dürfte.
> Wer etwas anspruchsvoller photographiert, sprengt die 100-GB-Grenze
> recht schnell (denn man hebt natürlich die Negative, d.h. die
> RAW-Dateien auf, und die sind bei aktuellen Kameras schon mal locker >
> 50 MByte groß. Damit sind 100 GByte gerade mal 2000 Bilder).

Das stimmt schon: Meine Kamera prodziert "pro Schuss" ca. 25MB, ich bin 
recht rigiros beim Ausmisten der Photos. Trotzdem hat man natuerlich 
sehr schnell 100GB wenn man mal ein besonderes Ereignis hat (z.B. 
Fernurlaub).

Aber Platte ist billig, und ich komme mit ca. 2TB noch aus.

von Michael W. (micha124)


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Hi,

also ich mache das so (ähnliche Datenmenge):

1. Primärablage der Daten auf RAID (damit ist mal der einfache 
HW-Ausfall gesichert)
2. Backup via Backup-Software (Full/Inc/Delta) auf einen zweiten Rechner 
(der auch nur fürs Backup hochgefahren wird). In dem sind 2 Platten in 
Hotswap-Schächten gespiegelt. Eine der Platten ziehe ich einmal die 
Woche raus und lege sie daneben (damit ist dann sowas wie einfache 
Überspannung abgesichert.  Die "vorherige" wird stattdessen in den 
Backup-Store gesteckt und das Raid 1 wieder hergestellt.
--> Auch ein Verschlüsselungstrojaner hätte seine Schwierigkeiten an die 
Backups zu kommen, einmal weil der Rechner aus ist und an die draussen 
liegende Platte kommt der gar nicht, ausserdem anderes Betriebssystem)
3. Als Sicherung gegen Hausbrand etc. erfolgt zusätzlich eine 
verschlüsselte Kopie des Backups in der Cloud. Für einfache 
Rücksicherungen reicht die lokale Kopie, so dass ich hier nicht alle 
Daten aus der Cloud lesen müsste. Der zugehörige Schlüssel liegt 
natürlich hier lokal. Anleitung zum Restore aus der Cloud inkl. dem 
Schlüssel liegen versiegelt auf Papier im Banksafe.

Grüße Micha

von (prx) A. K. (prx)


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Variante: Der Primärspeicher schreibt nicht in den Sekundärspeicher, 
sondern der Sekundärspeicher zieht sich die Daten vom Primärspeicher. 
Hat den Vorteil, dass der Sekundärspeicher im Netz unzugreifbar oder 
readonly sein darf, somit auch in der aktiven Phase nicht unbrauchbar 
gemacht werden kann.

Je nach Konstellation lässt sich das auch mit Wake-On-LAN einrichten, 
indem der Sekundärspeicher per Uhrzeit-Scheduling automatisch aufwacht, 
seinerseits den Primärspeicher aufweckt und nachher diesen und sich 
selbst wieder runterfährt.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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(prx) A. K. schrieb:
> Variante: Der Primärspeicher schreibt nicht in den Sekundärspeicher,
> sondern der Sekundärspeicher zieht sich die Daten vom Primärspeicher.

Exactamundo.

Und der Primärspeicher holt die Daten vom Arbeits-PC, anstelle daß der 
Arbeits-PC auf dem Primärspeicher rumschreibt.

Damit kann auch eine ungewollte "Softwareerweiterung" die bereits auf 
dem Primärspeicher befindlichen Dateien nicht zerstören.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


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Harald K. schrieb:
> Wer etwas anspruchsvoller photographiert, sprengt die 100-GB-Grenze
> recht schnell (denn man hebt natürlich die Negative, d.h. die
> RAW-Dateien auf, und die sind bei aktuellen Kameras schon mal locker >
> 50 MByte groß. Damit sind 100 GByte gerade mal 2000 Bilder).

Ja und?

Harald K. schrieb:
> Da Speicherplatz nichts kostet und auch praktisch unsichtbar ist, können
> wir alle ganz wunderbare Daten-Messis sein, und auch nicht
> selbstproduzierte Daten archivieren -- alte
> Betriebssysteminstallationen, irgendwelche Software, als
> "Sicherheitskopie" archivierte Filme aus der Glotze oder dem Streaming
> ... da kommt schnell einiges zusammen.

Ja, aber dafür gibts WROM. Das liest von /dev/null, unbegrenzt.

Oliver

von Harald K. (kirnbichler)


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Oliver S. schrieb:
> Ja und?

Ja und?

> Ja, aber dafür gibts WROM. Das liest von /dev/null, unbegrenzt.

Oh, es ist Freitag. Hoho. Lustig.

von (prx) A. K. (prx)


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Harald K. schrieb:
> Und der Primärspeicher holt die Daten vom Arbeits-PC, anstelle daß der
> Arbeits-PC auf dem Primärspeicher rumschreibt.

Das ist bei NAS als zentralem Datenspeicher nicht wirklich praktisch. :)
Nicht zu Hause und nicht im Unternehmen.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Oliver S. schrieb:
> Das liest von /dev/null, unbegrenzt.

Das funktioniert mit /dev/zero besser, weil nicht so begrenzt. :)

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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(prx) A. K. schrieb:
> Das ist bei NAS als zentralem Datenspeicher nicht wirklich praktisch.

Wenn man es nur als Backupserver verwendet, dann geht das schon - 
jedenfalls mit manchen. Beispielsweise "Synology Active Backup for 
Business", das auf den etwas leistungsfähigeren Synology-NAS läuft, 
bekommt das hin.

(Das kann entweder mit seinem eigenen, auf den Quellsystemen zu 
installierendem Backup-Agent reden, oder via smb & Co. (incl. rsync) 
arbeiten)

von (prx) A. K. (prx)


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Harald K. schrieb:
> Wenn man es nur als Backupserver verwendet, dann geht das schon -

Jener Speicher, auf dem die aktiv genutzen Daten liegen, ist in meinem 
Verständnis der primäre Speicher. Sonst speichern wir die ja im Nullten 
Speicher und der war bei den Römern leicht zu sichern, weil leer. :)

von Harald K. (kirnbichler)


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(prx) A. K. schrieb:
> Sonst speichern wir die ja im Nullten Speicher

Oh. In Amiland ist der "first floor" das Erdgeschoss.

von Lu (oszi45)


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Nochmals zu den verschwundenen NASA-Bändern: Was haben wir daraus 
gelernt? Man muß nicht nur Backups haben, sondern sie auch so 
beschriften, dass schon mit bloßem Auge erkennbar ist, wozu man sie 
braucht! Das erleichtert die Auswahl/Suche wesentlich.

von Harald K. (kirnbichler)


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Lu schrieb:
> Man muß nicht nur Backups haben, sondern sie auch so
> beschriften, dass schon mit bloßem Auge erkennbar ist, wozu man sie
> braucht!

Auch nicht ganz unwichtig ist ein Ort, an dem man die Backups 
aufbewahrt. Was bringt ein schön beschriftetes Backup, wenn es in der 
Schublade mit den gebrauchten Unterhosen herumliegt?

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Harald K. schrieb:
> Was bringt ein schön beschriftetes Backup, wenn es in der
> Schublade mit den gebrauchten Unterhosen herumliegt?

Du meinst, die Back-ups schaden den gebrauchten Unterhosen?

von Harald K. (kirnbichler)


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Nö, aber vielleicht werden die einfach in einen Sack gekippt und 
weggeworfen. Daher ist auch die Kiste mit den abgelegten Barbie-Puppen 
kein guter Ort.

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