Zur Zeit versuche ich mir einen Überblick über die aktuelle Funktechnik zu verschaffen. So einfach wie das früher war ist das ja alles nicht mehr, oder kann mir jemand eine Quelle nennen, wo solche Sachen wir Software definiertes Radio, usw. so erklärt sind, dass man es versteht. Zu dieser doch sehr allgemeinen Frage habe ich aber schon mal eine genauere Frage. Mir ist aufgefallen, dass viele Empfänger Direktmischempfänger sind, also ohne Zwischenfrequenzverstärker und –Filter auskommen. Irgend wie verstehe ich nicht, dass man heute das Prinzip des Superhet Empfängers verlassen kann. Wo kommt denn jetzt die Trennschärfe und Empfindlichkeit her? Als weitere Frage: Bei diesen Direktmischempfängern (ZF-Frequenz = 0Hz) habe ich doch überhaupt keine Spiegelfrequenzunterdrückung zumal ich keine selektiven Eingangsfilter erkennen kann. Wie kann man damit überhaupt zum Ziel kommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich gleichzeitig zwei Sender empfange ist doch extrem hoch, oder? Für Eure Infos schon mal herzlichen Dank.
Ich habe ein Script in dem die verschiedenen Empfänger- und Senderarchitekturen aufgelistet sind. Das gibt es aber IMHO nicht allgemein verfügbar. Aber mit ein bisschen googlen sollte man sowas Ähnliches schon finden könne. SDR ist ein Schlagwort und sehr schwammig. Denn man kann die HF direkt digitalisieren, man kann die erste ZF, die zweite oder dritte ZF digitalisieren oder man digitalisert erst ein demoduliertes Signal (wobei das dann nicht mehr wirklich SDR ist.) Das alles hat seine Vor- und Nachteile die ich jetzt aber nicht alle aufschreibe. Die Doppelsuperhetarchitektur setzt man deswegn nicht so oft ein weil sie teuer ist. Man braucht mindestens zwei Mische, Filter und das kostet ... Bei hochwertigen Anwendungen kommt man aber nicht drum herum und da wird sie nach wie vor auch eingesetzt. Direktmischer arbeiten immer nach dem Quadraturprinzip und unterdrücken damit automatisch die Spiegelfrequenz. Da am Ende ein Quadratursignal heraus kommt kann man sich dort dann auch das Seitenband herauspicken. Nachteilig ist die schlechte Großsignalfestigkeit weil der einzige Filter auf der HF-Seite sitzt und bei einer hohen Frequenz arbeiten muss und damit trotz einer hohen Güte einen breiten Durchlassbereich aufweist. Ausserdem hat man naha 0Hz ein erhöhtes 1/f Rauschen was das SNR verschlechtert. Dieses Prinzip ist aber einfach zu integrieren und preiswert und mittlerweile schon ziemlich gut. Die neuen Handies arbeiten alle mit einem Direktmischer und haben trotzdem sehr gute HF-Eigenschaften. Viele Grüße, Martin L.
Hi, Transi, die Fertigungskosten treiben die Technik. Früher war viel Silizium in den vielen Quarzfiltern, eines für jede Bandbreite, und in der Endkontrolle mußten viele Bandfilter einzeln abgeglichen werden. Heute steckt weniger Silizium im DSP hinter dem einen ZF-Filter, der einzelne Ableich entfällt und der DSP hat eine Kalibrierprogramm, die letzten Unsauberkeiten im Signalweg zu messen und heraus zu rechnen. Ich warte auf den Tag, an dem billige Verstärker nehmen kann, weil der DSP auf die Intermodulationsprodukte 3. Ordnung rausrechnet. Oder gibt's das schon? Früher war die direct Conversion suspekt, weil die früheren Demodulatoren Offsetspannungen hatten und das analoge Signl sauber klingen mußte. Heute haben wir digitale Modulationsarten mit einem größeren Störabstand, da kan man Unsauberkeiten tolerieren, und der Direktmischempfängern (ZF-Frequenz Du: "habe ich doch überhaupt keine Spiegelfrequenzunterdrückung..." Deshalb benutzen wir einen Quadraturdemodulator, der das ZF-Signal imaginär demoduliert und reell zugleich. Stichwort "Phasenmethode". ciao Wolfgang Horn
Herzlichen Dank für Eure Antworten, habe zwischenzeitlich einiges nachgelesen, gefunden und wohl auch ein bisschen verstanden. Quadratursignal und Quadraturdemodulator waren dabei echte Hammerstichworte und haben mich ein schönes Stück weiter gebracht. Leichte Kost ist das aber (zumindest für mich) nicht. Nochmals herzlichen Dank Gruss Transi
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