Hallo, ist hier in S.-A. zufällig jemand in den letzten Jahren aus der röm.-kath. Kirche ausgetreten? Möchte nämlich auch austreten und schon mal hören, wie das Prozedere abläuft. Hab jetzt mal ein bisschen rumgesucht und Wikipedia konsultiert; wenn ich das richtig sehe, muß man hier in Sachsen-Anhalt zum Standesamt und dort schriftlich den Austritt erklären, 50€ (Unverschämtheit!!!) hinblättern und ist dann kein Mitglied mehr. (abgesehen, davon, dass die r.-k. Kirche intern keinen Austritt vorsieht) Kommt das ungefähr hin? Getauft bin ich übrigens in NRW, kann ich dann auch dort austreten, obwohl mein Wohnsitz in S.-A. gemeldet ist, weiß das jemand? Viele Grüsse!
na du musst eben dort aus der kirche austreten, wo du auch deine kirchensteuer bezahlst, also in s.a. Dir ist ja bewußt dass du dann später nicht mehr kirchlich heiraten kannst - sofern du das mal wolltest!? kann man dann eigentlich seine Kinder noch taufen lassen?
frag doch den pfarrer....un wenner dich überzeugen will sagste einfach SEHR direkt das du nur wissen willst wie man austritt...
... seine Kinder noch taufen lassen? ... Warum soll man seine Kinder taufen lassen? Damit sie zu braven Kirchensteuerzahlern werden? Martin
holger wrote:
> kann man dann eigentlich seine Kinder noch taufen lassen?
Die Gier der Pfaffen nach Frischfleisch kennt keine Grenzen.
Für den Kirchenaustritt sind die Standdesämter zuständig - von Besuchen
beim Pfaffen rate ich ab.
Richtig geil wird es, wenn man noch nie Mitglied einer dieser Kirchen war. Auf meiner ersten Lohnsteuerkarte war eingetragen, daß ich evangelisch wäre. Bin ich nicht, war ich nicht, werd ich nicht. Also bin ich zum Finanzamt gegangen und habe den Sachverhalt dargelegt. Der Sachbearbeiter hats verstanden und mir 'ne neue Lohnsteuerkarte ohne diese Mitgliedschaft in die Hände gedrückt. Das hat soweit funktioniert, nur ... etwa fünfzehn Jahre später bekam ich von einer ominösen Kirchensteuerstelle einen Wisch zugeschickt, auf dem draufstand, daß ich meinen Austritt aber hätte korrekt erklären müssen und sie sich deshalb gar nicht sicher wären, ob ich denn wirklich ausgetreten wäre. Zur Klärung lag ein Formular bei, auf dem ich als erstes eintragen sollte, wann ich ausgetreten war. Da konnte ich natürlich nichts hinschreiben, da ich ja nie aus dem Verein ausgetreten war ... Und alle anderen Stellen im Formular bezogen sich auch immer darauf, daß ich irgendwann schon mal Mitglied in einem dieser Vereine gewesen sein soll; der Fall, daß man einfach noch nie in irgendeiner Kirche war, scheint vollkommen unvorstellbar gewesen zu sein. Klasse.
Rufus t. Firefly wrote: > der Fall, daß man einfach noch nie in irgendeiner Kirche war, > scheint vollkommen unvorstellbar gewesen zu sein. Das wundert mich nicht im Geringsten. Als ich in der ersten Hälfte der 70er aus dem Scheißverein ausgetreten bin, kostete der "Spaß" noch 20 DM. Der Standesbeamte sagte mir, daß ich davon 10 DM zurück bekäme, wenn ich es mir innerhalb von 6 Wochen anders überlege. Als kleine Nebenschikane wollte er auch noch meine Geburtsurkunde sehen... Schlußendlich kreuzte dann auch noch der Pfaffe bei meinen Eltern auf und fragte nach mir - nicht ohne brühwarm zu erzählen, worum es ging. Der Teufel soll ihn frikassieren...
Austreten aber trotzdem an den Teufel glauben - na das haben wir gern ;)
*.* wrote:
> Austreten aber trotzdem an den Teufel glauben - na das haben wir gern ;)
Wie kommst du denn darauf? Ich schlage ihn nur mit seinen eigenen
Waffen...
An den Teufel muss man nicht glauben, den gibt es. Ist ein CDU-Politiker in Baden-Württemberg: http://de.wikipedia.org/wiki/Erwin_Teufel
Und an Gott muss man auch nicht glauben, der heisst nämlich Karel mit Vornamen ;-)
Wegen der Taufe: Die Jungs werden Deine Kinder schon taufen. Ich würde es die Kinder aber selbst entscheiden lassen, wenn sie denn mal größer sind. Kinder sind erstaunlich reif, wenn man vernünftig mit ihnen spricht! Und dann können sie immer noch austreten. Volle Freiheit.
Die eigenen Kinder der Kirche zum Fraß vorzuwerfen, ist ungefähr so menschenfreundlich, wie kleinen Mädchen die Füße zu bandagieren, damit sie nicht wachsen können. http://de.wikipedia.org/wiki/Lotosfu%C3%9F
> Kinder sind erstaunlich reif, wenn man vernünftig mit ihnen spricht!
...und werden genau entsprechend dem wie sie von dir erzogen wurden
antworten.
Glaube nicht, dass ein normaler Jugendlicher welcher eine normale
Erziehung und Umfeld genossen hat freiwillig aus eigenen stücken dort
eintreten würde.
Der einzigste Grund dazu den ich mir vorstellen könnte, ist das man in
der Kirche sich irgend eine Hilfe in schwierigen Situationen erhofft
(welche durch den Placebo-Effekt des eignen Glaubens tatsächlich
eintreffen könnte).
Bei manchen Glaubensverwertungsgesellschaften räumt man dir netterweise noch eine Bedenkzeit von 1 Monat oder mehr ein. In dieser Zeit ist natürlich weiterhin Kirchensteuer fällig. Deshalb sollte der schriftliche Verzicht auf diese Bedenkzeit in der Austrittserklärung enthalten sein. Arno
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