Dass die JTAG-Schnittstelle nicht nur zum Boundary Scan, wie ursprünglich angedacht, genutzt wird, ist klar. Zumeist wird sie als Programmier-/Debug-Schnittstelle eingesetzt. Um die JTAG-Schnittstelle nutzen zu können sind die sog. device descriptions notwendig, eine Kette von vielen, vielen Bytes. Einige dieser device descriptions sind in der ATMEL Doku DOC2475 veröffentlicht. Prompt macht sich das die AVR-Gemeinde zunutze und hat diverse JTAGICE-Nachbauten entwickelt, die aber auch nur diese paar AVR-Derivate unterstützen. Der Grund ist klar : Zur Anbindung an den PC ist seitens ATMEL das Tool JTAGICE angedacht. Und die möchten das Gerät natürlich relativ hochpreisig an den Mann bringen. Jetzt kommt’s : Ist es vorstellbar die Codes für alle übrigen AVRs am originalen JTAGICE auszulesen ? Oder gibt es sonstige Enschränkungen/Hindernisse dazu ? Im Hinterkopf könnte ich mir vorstellen ein Projekt daraus zu machen, welches das JTAGICE zu 100% ersetzen kann.
Schau doch erst mal auf www.embedded-projects.net Für den usbprog gibts schon eine experimentelle Firmware die den JTAGice mkII emuliert.
M. H. wrote: > Um die JTAG-Schnittstelle nutzen zu können sind die sog. device > descriptions notwendig, eine Kette von vielen, vielen Bytes. Einige > dieser device descriptions sind in der ATMEL Doku DOC2475 > veröffentlicht. Eher doc2524.pdf / AVR060 > Prompt macht sich das die AVR-Gemeinde zunutze und hat > diverse JTAGICE-Nachbauten entwickelt, die aber auch nur diese paar > AVR-Derivate unterstützen. Kann ich nicht bestätigigen, die allermeisten Nachbauten des abgekündigten JTAGICE "MK1" (ich kenne nur solche) beruhen auf einer kastrierten Version der Originalhardware und schieben dem Controller die Originalfirmware untern. Man muss dazu nichts über Descriptoren oder das unveröffentliche Debug-Protokoll wissen. > Der Grund ist klar : Zur Anbindung an den PC ist seitens ATMEL das Tool > JTAGICE angedacht. Und die möchten das Gerät natürlich relativ > hochpreisig an den Mann bringen. Der Grund wird eher sein, dass man nicht zu viel über die Debug-Schnittstelle preisgeben will. Aber den eigentlichen Grund kennt nur der Hersteller, also alles Spekulation. > Jetzt kommt’s : > Ist es vorstellbar die Codes für alle übrigen AVRs am originalen JTAGICE > auszulesen ? Werden wohl kaum in der MKI Firmware enthalten sein. Bestenfalls irgendwo in der MK2-Firmware, evtl. auch nur im PC-Treiber. Sollte man auf embedded-projects aber etwas zu finden. > Oder gibt es sonstige Enschränkungen/Hindernisse dazu ? Das eigentliche Debug-Protokoll über JTAG inkl. evtl. einzuhaltender Timings. Meines Wissens unveröffentlicht und damit nicht sicher, ob nur ein paar weitere Device-Descriptoren reichen. > Im Hinterkopf könnte ich mir vorstellen ein Projekt daraus zu machen, > welches das JTAGICE zu 100% ersetzen kann. Gibt es schon (bootice, ecostec, olimex, evertool etc.), Suchfunktion des Forums/google bemühen. Interessant dürfte höchstens sein, das alte MK1 mit seiner leicht nachbaubaren Kernhardware mit Firmware zu versorgen, die auch neuere AVR unterstützt ("100%+x"). Aber dann wird man wohl auch die PC-Software "anpassen" müssen, bei AVRice wohl kein Problem, bei AVRStudio aber schon. Aufwand dürfte nicht in Relation zum Preis eines JTAGICE MK2 stehen.
Martin Thomas wrote: >> Der Grund ist klar : Zur Anbindung an den PC ist seitens ATMEL das Tool >> JTAGICE angedacht. Und die möchten das Gerät natürlich relativ >> hochpreisig an den Mann bringen. > Der Grund wird eher sein, dass man nicht zu viel über die > Debug-Schnittstelle preisgeben will. Aber den eigentlichen Grund kennt > nur der Hersteller, also alles Spekulation. Der offizielle Grund, den Atmel nennt ist, dass sie keine Clones haben wollen, weil sie die Erfahrung lehrt, dass die Kunden die Clones am Ende als Atmel-Geräte ansehen und sich bei Atmel über die Fehl- funktion beschweren gehen. Das wiederum kostet sie Support-Aufwand. Beim Preis dieses Teils sollte man auch bedenken, dass davon noch ein paar Zwischenhändler mit leben wollen... Es gibt mittlerweile chinesische Clones (die müssen wohl in der Tat die Hardware gekupfert haben und vermutlich so einen Crack-Service bezahlt, der die Lockbits in den Controllern nach Abätzen des Gehäuses rücksetzt, damit sie an die Bootloader und deren Verschlüsselungsdaten gekommen sind), die kosten so USD 159...169 -- bei weitem nicht mehr so preiswert, wie die simplen mkI-Clones, und dabei haben sie schon an den Kabeln gespart (statt des Flachbandes nur ,,Hosenträger'', was mehr Über- sprechen zwischen den Signalen riskiert), und auf den Preis darf man (wenn es beim Zoll nicht gerade ,,durchrutscht'') noch 19 % EUSt. sowie einen von der Laune des jeweiligen Zollbeamten (oder mit viel Rennerei ausgehandelten) Zollsatz von einigen Prozent draufschlagen -- und Garantie oder Atmel-Support gibt's keinen dafür. >> Jetzt kommt’s : >> Ist es vorstellbar die Codes für alle übrigen AVRs am originalen JTAGICE >> auszulesen ? > Werden wohl kaum in der MKI Firmware enthalten sein. Bestenfalls > irgendwo in der MK2-Firmware, evtl. auch nur im PC-Treiber. Die geräteabhängigen Daten stehen eigentlich allesamt im device descriptor auf der Hostseite. Das ICE kennt darüber nichts. Wenn die mkI-Cloner nicht allesamt nur von der billig klaubaren Atmel-Firmware gelebt hätten -- ich bin mir nahezu sicher, dass man auch das mkI hätte zu mehr AVRs überreden könnte. Möglicherweise hätte man die 2 KiB Bootloader wegwerfen müssen, um mehr Platz zu erhalten (meiner Erinnerung nach war die Firmware schon recht knapp am Bootloader dran). Allerdings müsste man dann, um den Kundenkreis auf mehr als ein paar Hanseln mit AVaRICE auszudehnen, auch noch die XML-File patchen, damit AVR Studio das auch akzeptiert. Nachdem ich mir das SVN auf embedded-projects.net heute angesehen habe, denke ich, dass dort tatsächlich der erste echte Nachbau entstanden ist, der diesem Namen gerecht wird.
Was soll diese intensive Werbung für den Reengnieerer? Ist schon der dritte Beitrag kurz nach Deiner Anmeldung mit dem selben Text...
Wenn man selbst nicht auf die Bretter kommt, versucht man es mit Abkupfern, auch vornehm Reverse Engineering genannt. Natürlich wirft der interessierte Ing einen Blick in fremde Geräte, um zu sehen, was der geschätzte Wettbewerber so tut. Also, lasst euch was neues einfallen, statt altes zum ennten Male zu kopieren. Da ist doch kein Pepp drin. Für den gewerblichen Einsatz ist der Preis des originalen JTAGICE ohnehin nur Kleckerkram, so dass eher keine riesigen Kundenmengen zustande kommen.
Holger Krull wrote:
> Was soll diese intensive Werbung für den Reengnieerer?
Die habe ich dann mal gelöscht. Habe noch ein weiteres Exemplar
gefunden.
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