Hallo, werden in eurer Firma Platinen (ein oder doppelseitig) geätzt um Prototypen aufzubauen? Oder wird das Platinenätzen bei euch "outgesourst"? Hat sich die Gesetzeslage zum Handling und Entsorgung mit diesen Chemikalien in den letzten Jahren drastisch verschärft?
Bei uns ätzen eigentlich nur noch die AZUBIs. Die entwicklung bestellt gleich eine richtige Platine.
Peter wrote: > Bei uns ätzen eigentlich nur noch die AZUBIs. Die entwicklung bestellt > gleich eine richtige Platine. Das bringt aber zwei Probleme: 1. Kostet´mehr Geld als wenn ein Azubi die ätzt. 2. Dauert zu lange.
>Das bringt aber zwei Probleme: >1. Kostet´mehr Geld als wenn ein Azubi die ätzt. >2. Dauert zu lange. Das 3. Problem hast du vergessen: 3. Die professionelle Platine funktioniert. -> Ganz grosse Scheisse. Jetzt muss man weitererbeiten, statt dem Azubi zum 10. Mal zu erklaeren, was er falsch gemacht hat.
ja niemandem was erklären und ausbilden, könnt ja geld oder gar Zeit kosten. Scheiss Azubis, die machen Deutschland kaputt. Die Studieren noch nicht mal, die ärsche.......
Die Azubis können aber auch gleich die Schaltung auf Lochraster aufbauen dann spart man sich die Zeit für's ätzen. Bei uns gibt's jedenfalls auch keine Ätzanlage mehr.
Wir habens damals in der Ausbildung auch schon nicht mehr gemacht, aber ich hätte es gerne mal gemacht. Wenn schon dann Lochraster. Aber Platinen herstellen is blöd, und Lochraster is auch dumm. Also: Streienraster musste es unbedingt sein. Toll. Was an Lochrsater viel schneller gehen soll als an einer geätzten Schaltung Frage ich mich allerdings schon. Immerhin gehen wir ja gerade davon aus dass es schon ein Layout gibt.
Wozu aufbauen und ätzen? Planen, Simulieren und fertig. Macken werden Re-Designed.
>Was an Lochrsater viel schneller gehen soll als an einer geätzten >Schaltung Frage ich mich allerdings schon. Bei einer kleinen Schaltung hab ich doch schneller die Bauteile auf's Lochraster gelötet als erst noch die ganze Platine zu ätzen... >Immerhin gehen wir ja gerade davon aus dass es schon ein Layout gibt. Konfuzius sagt: Wo ein Layout ist, ist auch ein Schaltplan :)
Also ich ging jetzt schon von der größenordnung einer eurokarte aus, und da lohnt sich mmn ätzen. wobei ich fräse :-) naja, jeder wie er will.
Hallo Leute, die Antworten die ich bekommen habe bringen mich auch nicht wirklich weiter. Möchte, wenn es erlaubt sei, diesen Thread noch mal aufwärmen dürfen. Ich bin in der Entwicklung total gekniffen, weil ich praktisch keine Prototypen mehr aufbauen kann. D.h. die Nullserie muß funktionieren!!! Zum Thema Simaulationsprogramme: Die Kennwerte von Halbleitern ändern sich in Simulationen nicht, wenn ein Bauteil durch Stromfluß warm wird. Es gibt Schaltungen, die Funktionieren in der Simulation, in der Praxis nicht. Und es gibt Schaltungen die funktionieren in der Praxis, aber in der Simulation nicht. Simulationen berücksichtigen nicht das Platinenlayout. Zum Thema Platinen fräsen: Habt ihr's schon mal wirklich gemacht? Wenn man nämlich das ganze überschüssige Kupfer wegfräsen lässt, dauerts arg lange. Wenn man's nicht wegfräsen lässt, hat man parasitäre Leiterbahnen, die nirgens angeschlossen sind. Bei hohen Frequenzen komische Effekte. Ist schwer zu löten, leicht Kurzschlüsse. Bei hohen Spannungen leicht Überschläge. Die Geschäftsleitung kriegt jedes mal, wenn ich auf der Matte stehe und sage, das wir wieder Platinen ätzen müssen fast einen Schlaganfall. Aber welches nun die gesetzlichen Änderungen sind, warum man in einer Firma keine Platinen mehr ätzen kann, kann mir keiner sagen. Was wisst ihr?
Wenn für mich als Amateur und Hobbyist die Ätzerei nach einem Tag Übung mit Belichtungsreihe etc. zu 100% beherrschbar ist (hatte schon seit zwei Jahren keine einzige Fehlätzung mehr), dann sollte das für nen Profibetrieb erst recht machbar sein. Biete dich doch als Dienstleister an und ätz die zwei Prototypen, die du noch machen darfst, flux zu Hause...
Haku wrote: > ..., dann sollte das für nen > Profibetrieb erst recht machbar sein. Sein Problem ist ja nicht, ob man die Platinen selbst machen könnte, sondern was man als ,,Profi'' (also als jemand, der damit seine Brötchen verdienen will) alles zusätzlich an gesetzlichen Bestimmungen (vor allem im Bereich der Chemikalien) beachten muss. U. U. wird das Ganze dann nämlich ziemlich schnell unrentabel, ähm, unprofitabel, also gar nicht mehr ,,Profi''. Als Amateur kannst du die Plärre nach dem Ätzen einfach sammeln, und die Abfallentsorgung deiner Gemeinde fühlt sich mehr oder weniger zuständig für eine fachgerechte Entsorgung, weil sie froh ist, wenn du ihnen den Chemiemüll auf'n Tisch stellst statt ihn ins Abwasser zu kippen, wo sie ihn mit einem Vielfachen des Aufwands wieder in der Kläranlage rauspopeln dürfen.
Rödel wrote:
> na und das gute alte Steckboard zum Probieren? Nimmt das keienr mehr?
Hat keinerlei Relevanz zur fertigen Platine.
> na und das gute alte Steckboard zum Probieren? Nimmt das keienr mehr?
In die Kontaktreihen passen so schlecht SMDs rein. Ab einer gewissen
Geschwindigkeit ist auch mit Adapterplatinen essig, wenn man denn gerade
die richtigen da hat und nicht sie erst ätzen oder bestellen muss.
@Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator) Endlich mal einer der mich versteht: Jörg Wunsch wrote: > Sein Problem ist ja nicht, ob man die Platinen selbst machen könnte, > sondern was man als ,,Profi'' (also als jemand, der damit seine > Brötchen verdienen will) alles zusätzlich an gesetzlichen Bestimmungen > (vor allem im Bereich der Chemikalien) beachten muss. Also versuche ich, meine Frage noch mal zu präzisieren: Was hat sich an der Gesetzeslage in bezug auf Platinenätzen so verändert? Vor 5-10 Jahren hat man hier in der Firma noch locker Platinen geätzt. Und jetzt geht nix mehr.
Hallo, da fallen mir verschiedene Aspekte ein: (die Gesetze dazu kann ich dir leider jetzt nicht aufzählen, aber es muss sie geben, sonst würden wir es nicht machen ;) ) z.B. für jeden Stoff (Chemikalie), den du in der Firma benutzt, brauchst du ein Sicherheitsdatenblatt. Die Mitarbeiter, die mit diesen Stoffen arbeiten, müssen nachweislich und regelmäßig in dem Umgang damit geschult werden. Bestimmte Stoffe (z.B. Lösungsmittel) dürfen nur in bestimmten Mengen, in bestimmter Form und an besonderen Orten aufbewahrt werden. Über alle verwendeten Stoffe muss Buch geführt werden, wieviel eingekauft, wieviel entsorgt, wie entsorgt, wo entsorgt, etc. . Da sind in meiner Firma zwei (2) Sicherheitsingenieure mit beschäftigt, die zwar die Arbeit nur verteilen, aber für die Konzeption zuständig sind. Der Aufwand ist schon beträchtlich. Insofern kann ich es verstehen, wenn Chefs von kleineren Firmen den Aufwand nicht treiben wollen. Im Endeffekt wird es für sie billiger sein, wenn der Entwicklungsingenieur, die Prototypen an Leiterplatten die er benötigt, bei einer guten Leiterplattenfirma im 24h-Service ordert. Gruß Udo
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