Hallo Leute, ich muss einen Wechselsspannung (24V) gleichrichten (B2-Schaltung), nun frage ich mich ob bei 50Hz schon Low-ESR Elkos von Nöten sind? Der Strom beträgt etwa 10A bis 15A und ich habe noch ein par 10.000µF 80V Standard- Elkos, kann ich diese verwenden? Ich denke ganz stumpf -> JA Eure Meinung? mfg - Henning
Nachtrag: Es handelt sich um induktive Lasten (Schrittmotoren)
Standard-ELKOs sind genau für den Einsatzzweck in Gleichrichterschaltungen (50/60Hz) vorgesehen, wo die Last einen mehr oder weniger konstanten Wert besitzt. Für dieses Einsatzgebiet sind sie völlig ausreichend. Anders sieht es bei hochenergetischen und impulsförmigen Belastungen aus. Dort werden dem ELKO hohe Impulsströme in womöglich hoher Wiederholrate (bei Frequenz bis möglicherweise in den MHz-Bereich hinein) abverlangt. Dort würde sich dann der höhere Innenwiderstand bei den Standard-ELKOs durchaus bemerkbar machen, indem sich der ELKO höchstwahrscheinlich sehr stark erwärmt. Dies wird mit Sicherheit zu einer Verkürzung der Lebenserwartung führen, wenn nicht sogar schon nach relativ kurzer Zeit zu einem 'Abblasen' über das 'Sicherheitsventil' (bei größeren ELKOs einer meist dreistrahligen Perforation im 'Deckel', die dann aufplatzt) und damit der Zerstörung des ELKOs. Bei induktiven Lasten, die direkt am Netzteil hängen, ist im Einzelfall zu entscheiden, ob wirklich die etwas teureren Low-ESR-Typen absolut notwendig sind - schaden können sie aber auf keinen Fall. Da Induktivitäten Ihrer Ursache (eben dem Anstieg des Stromes, der durch sie hindurchfliessen möchte) entgegenwirken, entsteht ja kein starker impulsförmiger Anstieg des Stromes, sondern, je nach Induktivität, ein eher gemächlicher (mehr oder weniger linearer) Anstieg. Daher ist für die Verlustleistung, die im Innenwiderstand des ELKOs umgesetzt wird, das delta-I, also die Größe der Stromänderung, interessanter. Da viele Schrittmotoren über integrierte Schaltungen (z.B. L296) angetrieben werden, die die Strangströme auch noch mittels einer höher getakteten PWM-Frequenz erzeugen, liegt das delta-I für die Sieb-ELKOs im Netzteil noch in Bereichen, wo nicht unbedingt Low-ESR-Typen zum Einsatz kommen müssten.
Okay, dann werde ich direkt im Netzteil wohl "nur" solch 10.000µF Elkos einsetzen und dann an den Endstufen direkt nochmal ein schönes Pufferpaket aus vielleicht ein paar Low-ESR Elkos. Dankeschön für die Hilfe!
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