Hallo, ich habe eine Verständnisfrage zu obiger Filterschaltung (Bild 1). Der Filter ist ein Bandpass mit Durchlassbandbreite 10 MHz und Mittenfrequenz 85 MHz. Er soll einmal in einem Überlagerungsempfänger zwischen 50 Ohm Antennenausgang und 1000 Ohm Mischereingang als Spiegelfrequenzfilter zum Einsatz kommen. Hier fehlt allerdings noch das Anpassnetzwerk (kann man Filter und Anpassung eigentlich kombinieren?). Den Frequenzgang des Filters zeigt Bild 3. Wie erwartet entspricht die Eingangsimpedanz des Filters (vom 50 Ohm Quellwiderstand aus gesehen) im Durchlassbereich mit 1000 Ohm ungefähr der des Lastwiderstandes (Bild 2). Dadurch beträgt der Reflektionsfaktor zwischen Quellwiderstand und Filter 0,9 (Bild 4). Und hier brauche ich jetzt mal ne anschauliche Erklärung. Wenn fast die komplette Leistung vom Filter reflektiert wird, wie kann dann die Filterdämpfung 0 db betragen?
Weil du die vermutlich die Spannungsverstärkung aufgetragen hast, und da die 50 Ohm Quelle durch den 10k Widerstand kaum belastet wird, kommen etwa 0dB heraus. Wenn man verfügbare Leistung der Quelle zu abgegebener Leistung an Last ins Verhältnis setzen würde, sähe das nicht mehr so gut aus. Deshalb solltest du die Schaltung nochmal durchdenken. Du hast es bereits gesagt, dass man Filter und Anpassung kombinieren kann. Bist du sicher, dass der Mischer 1000 Ohm am Eingang hat? Das ist sehr hochohmig.
Sehe ich jetzt erst: Die Werte für die Spulen sind vollkommen unrealistisch, 8nH und 450pF funktionieren bei 85MHz nicht als Schwingkreis. Unter 40-50nH würde ich bei der Frequenz nicht gehen. Sonst hast du keine Güte mehr.
Es geht mir hier erstmal eher um das Verständnis als um die konkrete Dimensionierung.
Ich hab mal einen ähnlichen Bandpass gebaut, allerdings beidseitig 50 Ohm Abschluß. Anscheinend muß der Serienkreis hochohmig sein ( wenn man die Blindwiderstände der Bauteile betrachtet), während der Parallelkreis niederohmig sein muß.
Kannst ja mal sowas versuchen: http://www.qrp-project.de/Media/pdf/Spulenexperimente.pdf Also zwei lose gekoppelte Schwingkreise. Der Koppelkondensator (im Link 2.2 pF) sollte bei deiner Frequenz dann eher 0.5pF sein, machst du den nämlich zu groß dann prägen sich zwei Durchlassbereiche in etwas Abstand zueinander aus (unerwünscht). Anstatt Ringkernen kannst du auch Luftspulen verwenden, und anstatt Koppelwindung eine Anzapfung. Führst du die Resonanzkapazitäten mit Varicaps aus, dann kannst du es sogar mit deiner Empfangsfrequenz mitführen.
Hat das praktisch funktioniert, Christoph? 2,6µH finde ich bei 96MHz schon eine ganze Menge. Liegt die SRF da nicht schon drunter?
So sieht die Durchlaßkurve aus, ob die Serienresonanz überschritten ist weiß ich nicht.
"Und hier brauche ich jetzt mal ne anschauliche Erklärung. Wenn fast die komplette Leistung vom Filter reflektiert wird, wie kann dann die Filterdämpfung 0 db betragen?" Das Filter dämpft die SPANNUNG deshalb mit 0dB, weil es hochohmig (?) abgeschlossen ist. Der Reflexionsfaktor r=0,9 am Filtereingang besagt, dass die vom Generator mit dessen Innenwiderstand maximal mögliche, an den Verbraucher abgebbare LEISTUNG bei weitem nicht erreicht wird ( wäre dann der Fall, wenn beide Widerstände gleich wären ( bzw. im Fall nicht rein ohmscher Widerstände konjugiert kplx. zueinander ). Gruss
Ich sag nur smith.exe Damit kannst du alles anpassen...
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